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Verfahren zum Beschichten von Aluminiumoberflächen mit Kunststoffen
Nach den USA-Patentschriften Nr. 2, 710, 821 und : Nr. 2, 728, 703 werden fertige Kunststoffilme aus Polyvinylverbindungen mit Hilfe einer Klebelackschicht auf Metallbleche aufgebracht. Die Notwendigkeit der gesonderten Herstellung dieser Kunststoffilme bedeutet eine Verteuerung gegenüber denjenigen Verfahren, nach denen der Kunststoff als Lösung oder Paste auf das Metallblech aufgebracht wird. Ausserdem ist es äusserst schwierig, Lufteinschlüsse beim Aufkleben eines fertigen Kunststoffilms mit Sicherheit zu vermeiden.
Die Beschichtung von Blechen aus Aluminium oder Aluminiumlegierung mit Polyvinylve1'1bin- dungen durch Aufbringen des Kunststoffes als Paste hat bis jetzt zu keinen befriedigenden Er- gebnissen geführt, weil die Haftfestigkeit ungenügend war. Diese Pasten aus Polyvinylverbindungen werden z. B. in bekannter Weise durch Vermischen von Polyvinylchlorid, das nach dem Emulsionspolymerisationsverfahren gewonnen wurde, mit einer Mischung von gelatinierenden und nicht gelationierenden Weichmachern, mit Alterungs-und Liohtschutzmitteln, sowie mit Farb- stoffen, Pigmenten und, wenn gewünscht, auch mit Treibmitteln zur Erzielung schwammartiger Filme, hergestellt.
Nach dem Gelieren im Heizschrank bei zirka 160-1800 C härtet diese Paste zu einem Film aus, zeigt aber keine Haftfestigkeit auf dem Aluminiumblech und kann leicht abgezogen werden. Es wurde bereits vorgeschlagen, das Aluminiumblech vor dem Aufbringen der Paste mit einem haftfestigkeitsverbessernden Anstrich zu versehen. Es gelang jedoch nicht, die erforderliche Haftfestigkeit zu erreichen.
Es wurde nun gefunden, dass die Haftfestigkeit der als Paste aufgetragenen Beschichtung aus Polyvinylverlbindungen dadurch verbessert wird, dass auf die Aluminiumoberfläche vor dem Aufbringen der Beschichtung ein Lack aus einer Lösung des Polymerisates aus Vinylchlorid, Vinylacetat und Maleinsäure und eines niedrigmolekularen Epoxyharzes aufgebracht und getrocknet wird.
Eine weitere erhebliche Steigerung der Haftfestigkeit wird dadurch erzielt, dass man dem oben beschriebenen Lack eine Lösung von linearem unverzweigtem hydroxylgruppenha'ltigem Polykon- densat aus Terephthalsäure, Glykolen und Triolen in Glykolsäurdbutylester oder Methylglykolacetat zufügt ; es eignet sich nur ein Polykondensat, das eine OH-Zahl von mehr als 200 aufweist und dadurch in beiden Lösungsmitteln löslich ist.
Es lässt sich unter anderem folgende Lackrezeptur gemäss dem nachstehenden Ausführung- beispiel anwenden.
Beispiel l :
EMI1.1
<tb>
<tb> Mischpolymerisat <SEP> Vinylchlorid/
<tb> Vinylacetat/Maleinsäure <SEP> 10 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Niedrigmol, <SEP> dkular-es <SEP> Epoxyharz <SEP> 10 <SEP>
<tb> Polykondensat <SEP> aus <SEP> Terephthalsäure,
<tb> Glykolen <SEP> und <SEP> Triolen <SEP> 2 <SEP> " <SEP> " <SEP>
<tb> Dioctylphthalat <SEP> ( <SEP> ; <SEP> Weichmacher) <SEP> 2 <SEP> " <SEP> " <SEP>
<tb> Glykolsäurebutylester <SEP> (als <SEP> Lösungsmittel <SEP> für <SEP> Polykondensat) <SEP> 5 <SEP> " <SEP> " <SEP>
<tb> Methyläthylketon <SEP> 30 <SEP> ,, <SEP> ,,
<tb> Methylisobutylketon <SEP> 5 <SEP> " <SEP> " <SEP>
<tb> Methylglykolacetat <SEP> 36 <SEP> " <SEP> " <SEP>
<tb>
Das Polykondensat wird zweckmässigerweise zuerst im Glykolsäure1butylester gelöst und danach in die restliche Lösung eingerührt.
Der auf diese Weise hergestellte Lack kann auf Aluminiumbleche auf jede übliche Weise aufgebracht werden.
An Stelle des in Glykolsäurebutylester ode1 Methylglykolacetat gelösten Polykondensates aus Terephthalsäure, Glykolen und Triolen kann man mit einem ähnlichen Erfolg Chromsäure oder Phosphorsäure vorzugsweise in einer Menge von 0, 1 bis 1, 5 Gew.-Teilen dem Lack (100 Gew.Teile) zusetzen. Eine Rezeptur enthält das folgende Beispiel.
Beispiel 2: Mischpolymerisat Vinylchlorid/
EMI1.2
<tb>
<tb> Vinylacetat/Maleinsäure <SEP> 10 <SEP> Gew.-Teile
<tb> Niedrigmolekulares <SEP> Epoxyharz <SEP> 10 <SEP> " <SEP> "
<tb> Methyläthylketon <SEP> 40 <SEP> " <SEP> " <SEP>
<tb> Methylisobutylketon <SEP> 20 <SEP> " <SEP> " <SEP>
<tb> Toluol <SEP> 20 <SEP>
<tb>
werden zirka 3 Stunden unter dem Rückflusskühler gekocht. Nach Abkühlung werden 0, 5 Gew.-Teile Chromsäure langsam in diesen Lack eingerührt.
Der so erhaltene Lack gewährt eine gute Haftfestigkeit auf dem Aluminium.
Ferner kann man sowohl an Stelle des Poly-
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kondensates nach Beispiel 1 als auch der Chromsäure oder der Phosphorsäure hydroxylgruppenhaltige organische Säuren wie Salicylsäure oder Milchsäure oder deren Ester zusetzen.
Beispiel 3: Dem Lack nach Beispiel 2 werden statt der Chromsäure 0, 1 bis 1, 5 Gew.- Teile Salicylsäure unter Rühren zugesetzt.
Den die Haftfestigkeit verbessernden Lacken mit Zusatz können auch Pigmente oder andere Füllmittel als Aufrauhungsmittel zugesetzt werden.
Zur Beschichtung von Aluminiumoberflächen nach dem erfindungsgemässen Verfahren bringt man die haftfestigkeitsverbessernden Lacke auf die Aluminiumdberfläche, z. B. auf das Alumi- niumblech, in beliebig dicker Schicht auf, trocknet sie und trägt sodann die nach bekannten Verfahren hergestellten Polyvinylpasten auf die lakkierte Fläche in beliebig starker Schicht, z. B. mit Hilfe eines Filmgiessers, auf. Die beschichte- ten Aluminiumteile werden zur Ausgelierung erhitzt, vorzugsweise auf 150-18011 C während 10 bis 3 Minuten. Bleche und Bänder werden zu diesem Zwecke am besten durch einen Heizkanal gezogen. Nach dem Gelieren der Paste kann der auf diese Weise erzeugte Film noch geprägt, lackiert oder bedruckt werden.
Wenn es sich darum handelt, Aluminiumprofile oder Aluminiumgussteile mit Polyvinylverbindungen zu beschichten, wird das Auftragen zweckmässig im Tauch- oder im Spritzverfahren durchgeführt. Dabei ist es zweckmässig, der Paste aus Polyvinylverbindungen eine beispielsweise volumenmässig gleiche Menge eines Verdünnungsmittels zuzusetzen, z. B. Benzin mit einem Siedepunkt von 140 bis 1800 C ; es entsteht keine Lösung, sondern eine Dispersion.
Wenn auf die Aluminiumoberfläche eine schaumartige Kunststoffschicht aus Polyvinylverbindungen aufgetragen worden ist, besteht selbstverständlich die Möglichkeit, die schaumartige Schicht ihrerseits mit einer dichten Kunststoffschicht zu überziehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Beschichten von Alumini- umoberflächen mit Kunststoffen auf der Grundlage von Polyvinylverbindungen durch Aufbringen in Pastenform, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufbringen der Paste ein Lack aus einer Lösung des Polymerisates aus Vinylchlorid, Vinylacetat und Maleinsäure und eines niedrigmolekularen Epoxyharzes auf die Aluminiumoberfläche aufgebracht und getrocknet wird.