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Selbsttätiges Umkehrgetriebe für Haushalttrommelwaschmaschinen
Bei Haushalttrommelwaschmaschinen, u. zw. insbesondere bei solchen, deren Trommeln um eine waagrechte Achse rotieren, ist es üblich, die Waschtrommel nicht dauernd in einer Richtung laufen zu lassen, weil die eingefüllte Wäsche in diesem Fall nach kurzer Zeit einen schwer lös- baren Ballen bilden würde, sondern es wird Vorsorge getroffen, dass der Drehsinn der Trommel z. B. nach jeweils 10 Umdrehungen umgekehrt wird. Um dies zu erreichen, ist es entweder notwendig, den Antriebsmotor nach einer entsprechenden Zahl von Umdrehungen, die er in einer Richtung vollführt hat, auf den andern Drehsinn elektrisch umzuschalten oder es kann bei gleichbleibendem Drehsinn des Motors in den Antrieb ein mechanisches Reversiergetriebe eingeschaltet sein.
Elektrische Umschaltgeräte haben sich in der Praxis als sehr störungsanfällig und an Ort und Stelle schwer reparierbar erwiesen, welche Tatsache insbesondere dann unangenehm in Erscheinung tritt, wenn es sich um Waschmaschinen für den ländlichen Haushalt handelt.
Die bisher bekannt gewordenen mechanischen Umschaltgetriebe sind vielfach so gebaut, dass vom Vorlauf ohne Zwischenschaltung einer Pause sofort auf Rücklauf umgesteuert wird und dass das die Bewegungsrichtung umkehrende Antriebsrad (meist ein Keilrad) den übertragenden Riemen nur tangiert. Derartige Ausführungen leiden unter grossem Verschleiss und sind mit dem Nachteil einer unsicheren Umschaltung behaftet.
Die Erfindung schafft ein Reversiergetriebe, welches absolut sicher umschaltet und so beschaffen ist, dass ein übermässiger Verschleiss der Antriebsorgane vermieden ist. Im besonderen stellt die Erfindung eine Verbesserung jener bekannten Bauweise eines selbsttätigen Umkehrgetriebes für Haushalt-Waschmaschinen vor, welches die Trommel unter periodischer Umkehrung ihres Drehsinnes über einen Riemen oder eine Kette antreibt, zu dessen bzw. deren Bewegung in wechselndem Umlaufsinn zwei abwechselnd wirksam werdende, parallelachsig Antriebsräder dienen.
Bei einem solchen Getriebe kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, dass jedem der beiden Antriebsräder, die der Riemen dauernd und gleichbleibend umschlingt, eine Kupplung angeordnet ist, um die Antriebsräder abwechselnd mit entgegengesetzt und dauernd umlaufenden Getriebe- rädern zu verbinden, wobei das jeweils nicht gekuppelte Getrieberad frei mitläuft und dass zur Steuerung der Kupplungen an sich bekannte Stellglieder und eine vom Antriebsmotor dauernd an-
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einen Kupplung und jener der andern ein Zeitintervall legt, so dass vor jeder Bewegungsumkehr des Riemens od. dgl. ein kurzzeitiger Stillstand der Trommel eintritt. Ein Vorteil dieser Bauweise besteht darin, dass schlagartige Umsteuerungen des Trommelumlaufes unterbleiben, wodurch der Antriebsmechanismus geschont wird.
Die horizontal liegende Waschmaschinentrommel hat bekanntlich in ihrer Mantelfläche eine öffnung zum Herausnehmen der Wäsche. Wenn das Reversiergetriebe gerade dann stehen bleibt, wenn sich die öffnung der Trommel in einer unzugänglichen Lage befindet, so muss die Trommel von Hand aus soweit gedreht werden können, dass die Einfüll- und Entnahmeöffnung der Trommel zugänglich geworden ist. Dies wäre dann nicht möglich, wenn der Umsteuermechanismus des Getriebes eine Rückwärtsdrehung ausschliessen würde. Um dennoch eine genügende Rückdrehung der Steuerscheibe zu ermöglichen, sieht die Erfindung geeignete Massnahmen vor.
In den schematischen Zeichnungen zeigt Fig. 1 die Gesamtanordnung der Einzelteile des vorliegenden Getriebes, wogegen Fig. 2 die Anordnung des Getriebes und seines Antriebsmotors innerhalb einer Waschmaschine mit um eine waagrechte Achse umlaufender Waschtrommel darstellt.
In den Zeichnungen ist 1 die vom Motor über eine Kette oder einen Keilriemen angetriebene Scheibe, 2 die zugehörige Welle. Auf dieser sitzt ein Ritzel 3, welches einerseits auf das auf der Welle 4 verschiebbare Zahnrad 5, anderseits über das Zwischenrad 6 auf das auf einer Welle 7 verschiebbare Zahnrad 8 arbeitet. Auf diese Weise erhalten die Räder 5 und 8 entgegengesetzten Drehsinn und laufen mit dem Ritzel 3 ständig um.
Die Zahnräder 5 und 8 sind als auf ihren Wellen längsverschiebbare Kupplungshälften ausgeführt.
Damit die Zahnräder 5 und 8 auch bei Verschiebung auf ihren Wellen 4, 7 mit den Ritzeln 3, 6 in Eingriff bleiben, sind letztere mit hinreichender axialer Breite ausgeführt. Auf den Wellen 4 und 7 sitzen die Antriebsräder 9 und 10 für die Wasch-
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maschinentrommel ; sie führen einen gemeinsamen Treibriemen oder eine Treibkette. 11, 11'bzw.
12, 12'sind die lösbaren Kupplungen, die zwischen den Zahnrädern 5 bzw. 8 und den Antriebsrädern 9 und 10 wirksam sind. Die fix mit den Zahnrädern 5 und 8 verbundenen Kupplungsmuffen sind mit 13 und 14 bezeichnet. Das abwechslungsweise Kuppeln des Zahnrades 5 mit dem Antriebsrad 9 bzw. des Zahnrades 8 mit dem Antriebsrad 10 wird unter Vermittlung je eines Hebelgestänges 15 bzw. 16 von einer Steuerscheibe 17 bewerkstelligt, die zugleich mit dem Motor ständig umläuft, u. zw. unter Zwischenschaltung eines grösseren übersetzungsverhältni5- ses (z. B. mit Hilfe einer Schnecke 18) entsprechend langsam.
Um den Zapfen 19 ist eine Zunge 20 frei zwischen den mit der Steuerscheibe 17 umlaufenden Anschlägen 21 und 21'beweglich. Wenn also der Motor, der eine stets gleichbleibende Drehrichtung besitzt, so rotiert, dass die Scheibe 17 im Pfeilsinn umläuft, so wird die Zunge 20 stets vom Anschlag 21'mitgenommen. : gei Drehung der Steuerscheibe 17 im Pfeilsinn wird also die Endkante 22 des Winkelhebels 15 zuerst die Unterstützung durch die Kante 23 der Steuerscheibe verlieren, um von der Zunge 20 gestützt zu werden.
Die Einschaltung der Kupplung 11, 11'erfolgt also erst in dem Augenblick, in dem die Endkante 22 des Hebels 15 von der Kante 24 der Zunge 20 auf die innere Kurve 25 der Steuerscheibe 17 unter der Wirkung der Feder 26 abgleitet.
Wenn nun zufälligerweise in diesem Augenblick der Motor stillgesetzt wird und zum Zwecke der Wäscheentnahme die Waschmaschinentrommel von Hand aus verdreht werden soll, damit die Entnahmeöffnung der Trommel nach oben weist, wobei diese Drehung in solcher Richtung erfolgt, dass die Scheibe 17 im Uhrzeigersinn rotiert, so kann sich die Scheibe 17 innerhalb der Grenzen 21, 21' bei ruhender Zunge 20 frei zurückverdrehen, und demgemäss kann man auch die Trommel um ein dem übersetzungsverhältnis des Rades 18 vergrö- ssertes Ausmass frei drehen.
Wäre die Zunge 20 nicht vorhanden, so wäre, wenn das Hebelende 22 in die Ausnehmung 23'eingefallen ist und der Mechanismus in dieser Lage stillgesetzt wird, diese Rückdrehung nicht möglich und die Verdrehung der Waschmaschinentrommel wäre blockiert ; man könnte die Trommel immer nur in einer Richtung drehen. Es ist demnach ersichtlich, dass die Zunge 20, genauer gesagt deren Kante 24, jene Steuerkante ist, welche für die Betätigung der Kupp- lung 11, 11'massgebend ist und dass diese Steuerkante relativ zur Steuerscheibe 17 etwas beweglich ist.
In Fig. 2 ist die Anordnung des mechanischen Getriebes in der Waschmaschine schematisch dargestellt. Mit 27 ist die grosse Antriebsscheibe der Waschmaschinentrommel bezeichnet. Der Riemen oder die Kette 28 umschlingt die beiden Antriebsräder 9 und 10. Die Waschmaschinentrommel bzw. ihre Antriebsriemenscheibe 27 dreht sich jeweils in der Richtung der gerade gekuppelten Antriebsriemenscheibe 9 bzw. 10. Der Getriebekasten 29 ist nach Art einer Wippe im fixen Drehpunkt 30 gelagert, so dass das Gewicht des Getriebes eine ständige Spannung des Antriebsriemens 28 zur Folge hat. Der Motor 31 ist ebenfalls wippenartig im Punkt 32 gelagert und es wird auf diese Weise der vom Motor ausgehende Antriebsriemen 33 für die Antriebsscheibe des Getriebes 1 ständig unter Spannung gehalten.
Natürlich lassen sich die Getriebeelemente im Rahmen der Erfindung in verschiedenster Weise anordnen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Selbsttätiges Umkehrgetriebe für Haushalttrommelwaschmaschinen, welches die Trommel unter periodischer Umkehrung ihres Drehsinnes über einen Riemen oder eine Kette antreibt, zu dessen bzw. deren Bewegung in wechselndem Umlaufsinn zwei abwechselnd wirksam werdende, parallelachsige Antriebsräder dienen, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der beiden Antriebsräder (9, 10), die der Riemen (28) dauernd und gleichbleibend umschlingt, eine Kupplung (11, 11' ;
12 12') zugeordnet ist, um die Antriebsräder abwechselnd mit entgegengesetzt und dauernd umlaufenden Getrieberädern (5, 8) zu verbinden, wobei das jeweils nicht gekuppelte Getrieberad frei mitläuft, und dass zur Steuerung der Kupplungen an
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erscheibe zwischen der Betätigung der einen Kupplung und jener der andern ein Zeitintervall legt, so dass vor jeder Bewegungsumkehr des Riemens (28) od. dgl. ein kurzzeitiger Stillstand der Trommel (27) eintritt.