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Österreichische
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FIRMA POPPER & CIE. iN LEIPZIG.
Vorrichtung zur Veränderung der Stärke des Hammeranschlages bei mechanischen Saiteninstrumenten mit an gemeinsamer Welle federnd befestigten und von einem
Notenblatt beeinflussten Anschlaghämmern.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur mechanischen Veränderung des Hammeranschlages bei solchen mechanischen Saiteninstrumenten, bei welchen die Anschlaghämmer an einer gemeinsamen Welle befestigt sind und durch geeignete, vom Notenblatt beeinflusste Hemmvorrichtungen ausser Wirksamkeit gesetzt werden.
Durch diese Erfindung wird lediglich bezweckt, durch entsprechende Ausbildung der Schaltvorrichtung die verstellbar über einen Schwinghebel greifende, zur Bewegung der
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harrt, die für diese Anschlagstärke eingestellte Zugstange unbeschadet der ständig auf sie einwirkenden lebhaften Erschütterungen ihre Lage bis zur nächstfolgenden mechanischen Verstellung unverändert beibehält.
Bei einer bisher an Instrumenten der in der Einleitung erwähnten Art verwendeten Vorrichtung zur Veränderung der Hammerschwingnngen dienen zur Verlegung der Angriff-stelle der durch Exzenter in ihrer Längsrichtung bewegten Zugstange an dem Hebelarm der Hammertragwelle in der Hauptsache Zahnstangengetriebe, die, sofern die jeweilig er-
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Hiebei lässt sich wegen der unaufhörlich auf die Schaltvorrichtung einwirkenden Er- schütterungen nicht verhüten, dass die zur Verlegung der Angriffsstelle der Zugstange dienenden Hebel u. dgl. unerwünscht ihre Lage verändern und dadurch eine mangelhafte Wiedergabe des Musikstückes verursachen.
Diesen Mängeln soll in der Hauptsache mit vorliegender Erfindung begegnet werden.
In der Zeichnung sind nur die Bestandteile des Instrumentes dargestellt, die zur Verständlichmachung der Erfindung unerlässlich sind.
In der Zeichnung veranschaulicht :
Fig. 1 einen Querschnitt,
Fig. 2 eine Ansicht,
Fig. 3 einen Längsschnitt der Schaltvorrichtung.
Die Welle a, an welcher die Hämmer b mittels der Federn d befestigt sind, trägt seitlich einen Arm g, an welchem die Zugstange A angreift.
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um den feststehenden Bolzen i schwingenden Hebel k, welcher durch die Stange p mit der rasch umlaufenden Kurbelscheibe q (Fig. 1) verbunden ist.
Somit werden die Bewegungen. der Kurbeischeibe q durch Stange p, Hebel k, Zug- stange und Arm g auf die Hammertragwelle a übertragen.
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Damit nun bei gleichbleibendem Kurbelhub die Schwingstärke der Welle a und damit die Anschlagstärke der Anschlaghämmer b verändert werden kann, steht die Zugstange h mit dem Hebel k in solcher Verbindung,-, dass deren Angriffsstelle an letzterem ganz nach Bedarf dem Schwingzapfen < gonähert, oder von diesem entfernt werden kann.
Zu diesem Zwecke ist die Zugstange h mit der Mutter m in Verbindung gebracht, die je nach Drehung der Spindel s nach rechts oder links verschoben wird.
Die Mutter m trägt einen Zapfen u, welcher durch den Schlitz v der Zugstange h hindurchtritt.
Die Spindel 8 wird drehbar, aber unverschiebbar in den Lagerböcken n gehalten, an
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In diesem Rahmen t sind Wellen to gelagert, die durch Reibungsscheiben x zu gleichzeitiger Drehbewegung verbunden sind ; ausserdem sind auf den Wellen w Reibungsrollen y festgelegt, die je nach Einstellung des Rahmens t zum Antrieb der Spindel s gegen die auf s befestigte Reibungsscheibe y'bewegt werden können.
Eine der Wellen w trägt ausserdem eine Schnurscheibe z, über welcher der von der Antriebswelle kommende Riemen gelegt ist.
Je nachdem nun durch entsprechende Verstellung des Rahmens t die obere oder untere Reibungsrolle y (Fig. 1 und 2) gegen die Reibungsscheibe y'gedrückt wird, erhält die Spindel s eine Rechts-oder Linksdrehung, und es wird dementsprechend die Mutter m in der einen oder anderen Richtung verschoben, wodurch sich auch die Einstellung der Zugstange h am Hebel k vollzieht.
Für gewöhnlich wird der Rahmen t durch Feder f (Fig. 1) oder andere geeignete Mittel in solcher Stellung gehalten, dass die Reibungsrollen y die Scheibe !/zwischen sich einschliessen, ohne diese zu berühren.
Die Einstellung der Zugstange h wird hiebei in ähnlicher Weise als bei der bereits bekannt gewordenen Vorrichtung durch das über den Stimmstock oder dgl. vorübergeführte Notenblatt e (Fig. 1), in welchem sich für die Inbetriebsetzung der Vorrichtung zwei be- sondere Notenspuren befinden, herbeigeführt.
Die Kippbewegung des Rahmens t kann hiebei mechanisch oder, wie beispielsweise in der Zeichnung (Fig. 1) dargestellt, pneumatisch erfolgen.
Zu beiden Seiten des von dem Rahmen t ausgehenden Armes o greifen Stangen c an, die mit den Bälgen verbunden sind.
Kommt nun beispielsweise über den nach dem Ventilgehäuse des unteren Balges führenden Luftkanal eine am Notenblatt e vorgesehene Öffnung zu liegen, so wird dieser Balg durch den Saugwind zusammengezogen und hiedurch der Rahmen t so weit um seine Achse r geschwungen, dass die untere Reibungsrolle y sich fest gegen die Scheibe y'legt.
Entsprechend der hiebei erfolgenden Rechtsdrehung der rechtsgängigen Spindel s wird die Mutter m und mit dieser die Zugstange h nach rechts verschoben, was zur Folge hat, dass der Welle a und den Hämmern b eine kräftigere Schwingung erteilt wird.
Soll aus dem Fortespiel wieder in Piano oder Pianissimo übergegangen werden, so vollzieht sich die Bewegung des Rahmens und damit der Antrieb der Spindel s im entgegengesetzten Sinne.
Da bei dieser Ausführung zum Einstellen des Hammerhubes eine Schraubenspindel in Anwendung kommt, ist selbst bei der stärksten Erschütterung des Instrumentes jede unerwünschte selbsttätigo Lagenveränderung der eingestellten Zugstange h ausgeschlossen.
Damit die Mutter 111 sowohl nach rechts als auch nach links über. ein gewisses Mass nicht hinausbewegt werden kann, sind zu beiden Seiten derselben Keilflächen 1 angebracht, die entgegengesetzt zueinander gerichtet sind (Fig. 3).
In den Bereich dieser Keilflächen I greifen Schrauben 2, die mittels der Klemm- stücke 3 an den Querstreben des Rahmens t einstellbar gehalten werden.
Bei der seitlichen Verschiebung der Mutter m kommt schliesslich eine der Schrauben 2 gegen die entsprechende Keilfläche I zu liegen, die nun bei ihrer Weiterbewegung den Rahmen t allmählich derart um seine Achse schwingt, dass die entsprechende Reibungsrolle y die Scheibe y'verlässt.
Dieser Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Zugstange h sich in der dem Pianissimo oder Fortissimo entsprechenden Stellung befindet, so dass eine weitere Steigerung nicht mehr eintreten kann und somit für die nächste Lagenveränderung der Zugstange h. nur noch die Einschaltung der gegenüberliegenden Reibungsrolle in Betracht kommen kann.
Es ist nicht unbedingt nötig, dass die Schrauben oder die Klemmstücke 3 verstellbar angebracht werden, sondern es ist diese Verstellbarkeit nur deshalb vorgesehen worden, damit je nach den örtlichen Verhältnissen das Piano- oder Fortespiel ganz nach Bedarf begrenzt oder verstärkt werden kann.