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Vorrichtung zur telegraphischen Übermittlung von Buchstabenschrift.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine bei synchron laufenden Apparaten verwendbare Vorrichtung zur telegraphisehen Übermittlung von Buchstabenschrift, welche bei erhöhter Sicherheit der Zeichengebung eine bedeutende Steigerung der Übertragungsgeschwindigkeit ermÖglicht.
Gemäss vorliegender Erfindung werden diese Vorteile im wesentlichen dadurch erreicht, dass die Typen bezw. die zur Aufzeichnung derselben erforderlichen Elemente in Gruppen geteilt sind und zur Abgabe jedes Zeichens zwei Stromimpulse verschiedener Richtung erforderlich sind, von denen die ersten (positiven) Stromimpulse zur Auswahl eines lediglich einer bestimmten Gruppe von Buchstaben oder Zeichen zugeordneten Elementes, z. 13. eines Kondensators dienen, während alle zweiten (negativen) Stromimpulsc auf ein besonderes nicht zu einer Gruppe gehöriges Element einwirken, z. B. ein Relais, das je nach dem Zeitpunkt seiner Betätigung einen gewünschten Buchstaben aus der Gruppe auswählt.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform dieser Vorrichtung wird dadurch geschaffen, dass als das jeder Buchstabengruppe zugeordnete Element ein zur selbsttätigen Reproduzierung sämtlicher Buchstaben dieser Gruppe geeignetes Element, z. B. ein Kondensator, verwendet wird. Der erste Linienimpuls hat dann die Wirkung, denjenigen Kondensator auszuwählen, zu dessen Gruppe der zu übertragende
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Hervorbringung des bestimmten Buchstabens im geeigneten Moment zur Wirkung bringt.
Die Art und Weise der Übertragung des tclegraphisch übermittelten Buchstabens von dem synchron bewegten Typenrade auf das Papier ist für diese Erfindung unwesentlich. Es kann dies sowohl durch eine Druckvorrichtung, als auch auf photographischem oder irgendeinem anderen Wege erfolgen. Es soll nun eine Ausführungsform einer Vorrichtung beschrieben werden, bei welcher durch die Verwendung von Kondensatoren die Anzahl der erforderlichen Relais auf eine möglichst geringe Zahl beschränkt ist. Diese Kondensatoren dienen dazu, durch ihre Entladung die Aufzeichnung der Type auf das Papier zu bewirken. Es ist eine Mehrzahl von Kondensatoren vorgesehen, deren jeder zur selbstständigen Aufzeichnung der Buchstaben einer bestimmten Gruppe geeignet ist.
Behufs Aufnahme eines bestimmten Buchstabens muss zunächst derjenige Kondensator, in dessen Gruppe der gewünschte Buchstabe enthalten ist, geladen werden und dann im entsprechenden Augenblicke wieder entladen werden. Der erste und der zweite Linienimpuls erfüllen diese beiden Aufgaben. Um jedoch die Stromstösse ganz genau im entsprechenden Moment zu erzeugen, ist die Anordnung getroffen, dass in sämtlichen Ladungs- und Ent- ladungskreisen zwei Unterbrecher hintereinander geschaltet sind, von denen einer durch ein synchron mit dem Typenrade bewegtes Organ betätigt wird. In der Zeichnung, in
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Gruppen geteilt, welcher Umstand mit einer noch zu erwähnenden Sicherheitsmassnahme die Teilung der Scheiben in zwölf Felder (1-12) vorteilhaft erscheinen lässt.
An die neun
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ersten Kontaktstücke cl-cl der Scheibe 81 ist je ein Gruppenkondensator angeschlossen kt-k9'Diese stehen mit einer ihrer Belegungen untereinander in Verbindung. Ihre zweite Belegung ist durch die Leitungen , , g bezw. mit den voneinander isolierten Kontaktstücken der Scheibe 82 in der dargestellten Weise verbunden. Entsprechend der Anordnung und Verteilung der letzteren sind auch die Buchstaben bezw. Zeichen auf der nicht dargestellten Typenscheibe verteilt, so dass also die dem Kondensator kl zugeordnete Gruppe aus neun Zeichen, die dem Kondensator kg zugeordnete Gruppe nur aus einem Zeichen besteht.
Die Ladung der Gruppenkondensatoren erfolgt nicht direkt von der Stromquelle aus, sondern durch die Vermittlung des Ladekondensators k, welcher zu diesem Zwecke mit einer seiner Belegungen durch Leitung 112 mit den untereinander verbundenen Bele'gunge der Gruppenkondensatoren verbunden ist, während seine andere Belegung an den Anker des Linienrelais angeschlossen ist. Die Figur zeigt den Zustand des Apparates vor der Abgabe eines Zeichens in dem Momente, wo die Bürsten am Anfange des ersten Feldes stehen. Der Anker des Linienrelais ruht an dem Kontakte 11. Der Kondensator k ist geladen. Wie diese Ladung bewirkt wird, soll später beschrieben werden. Nehmen wir nun z.
B. an, es soll der dem Kontaktstück f auf Scheibe s2 zugeordnete Buchstabe übermittelt werden, welcher demnach zu der Gruppe dos dritten Gruppenkondensators & g gehört, so muss dieser zunächst von dem Ladungskondensator k geladen werden. Das geschieht durch den ersten Linienimpuls, welcher den Anker des Linienrelais umlegt und Kontakt bei 1 herstellt, also eine der beiden Unterbrechungsstellen schliesst, welche in der Ver- bindungsleitung zwischen kund k3 vorhanden sind. Die zweite Unterbrechungsstelle bei Cg wird durch die Bürste in dem Momente überbrückt, in welchem sie über das entsprechende dritte Kontaktstück der Scheibe 81 streicht.
Zufolge des Hintereinanderschaltens zweier
Unterbrechungsstellen, von denen eine durch das synchron mit dem Typenrade bewegte Organ geschlossen wird, ist die Aufrechterhaltung des Gleichlaufes erleichtert ; denn der Linienimpuls braucht nicht genau in dem Momente zu erfolgen, in welchem die Bürste über den Kontakt es streicht. Es wird vielmehr hiefür der ganze Zeitraum verfügbar, welchen die Bürste braucht, um nach Verlassen des Kontaktes Cg den folgenden Kontakt Cg zu erreichen. In diesem Momente, nämlich bei der Berührung von b1 mit c3 entlädt sich k in den Gruppenkondensator & g.
Nach einer weiteren 1/12-Umdrehung setzt die Bürste bl den Kondensator k mit k4 in Verbindung ; aber trotzdem erhält dieser keine praktisch in Betracht kommende Ladung, da die Kapazität der Gruppenkondensatoren grösser ist als die des Ladungskondensators und letzterer demzufolge nach seiner Entladung in k3 nur
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Augenblicke entladen werden, wo die Bürste b2 gerade das Kontaktsttick f bestreicht.
Diese Entladung wird gemäss vorliegender Erfindung durch einen zweiten, das Linienrelais 1'1 in umgekehrter Richtung durchfliessenden Strom bewirkt, der nach dem Beispiel gerade dann eintreffen muss, wenn die rotierenden Bürsten sich im sechsten Felde befinden.
Beim Übergange aus diesem Felde in das nächste streicht darauf die Bürste < ) g über ein Kontaktstück der Scheibe 83 und es kommt ein Stromstoss zustande, welcher vom negativen Pol der Stromquelle q über b3, Kontakt i7, Leitung 113'Spule des Relais rg, Leitung , Kontakt 11 zum Kondensator k und von hier über Leitung l15 zurück zum positiven Pol der Batterie läuft. Dieser Impuls hat einerseits die Ladung des Kondensators k für die Übertragung des nächsten Zeichens, andererseits die Umlegung des Ankers des Relais 1'2
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scheibe 82 diesem Kondensator zugeordnet ist.
Es kommt demnach auch bei diesem zuletzt beschriebenen Entladungsstromkreise das Prinzip zur Anwendung, welches bei der Ladung des Gruppenkondensators beschrieben wurde und darin besteht, in einem Stromkreise zwei Kontakte hintereinander zu schalten, von denen der eine, den Stromkreis vorbereitende durch den über die Fernleitung ankommenden Stromimpuls, der andere, den Stromkreis
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Diese Massnahme gewährt, wie bereits erwähnt, den grossen Vorteil, die Übertragung eines bestimmten Zeichens, welche zufolge Anwendung synchron laufender Apparate von dem
Momente des Zustandekommens eines Stromstosses im Empfangsapparate abhängt, nicht von dem zeitlich genauen Eintreffen des über die Fernleitung gesandten Stromstosses ab- hängig zu machen, sondern hiefür einen gewissen Zeitraum zu gewähren,
welcher im gewählten Beispiel etwa 1/12 der Umlaufszeit des Empfangsapparates beträgt. Das Zustandekommen des die Übertragung des Zeichens bewirkenden Stromschlusses im richtigen
Momente ist dabei vollkommen gesichert, da dieser Moment durch den Empfangsapparat selbst bestimmt wird. Es ist ohne weiteres einzusehen, dass im Momente der Entladung eines Gruppenkondensators durch Überstreichen eines dem betreffenden Kondensator zu-
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geordneten Kontaktstückes durch die Bürste & g, ein bestimmtes Zeichen der Typenscheibe sich einem feststehenden Punkte in der Nähe des Scheibenrandes gegenüber befindet und dass demzufolge dieser Entladungsimpuls zur Übertragung dieses Zeichens auf das Papier nutzbar gemacht werden kann,
so ist die hiezu benutzte Einrichtung auf der Zeichnung nicht näher dargestellt, sondern lediglich durch das Gehäuse a angedeutet. Nach Entladung des Kondensators in der beschriebenen Weise muss vor Beginn des neuen Umlaufes das Relais r2 wieder aufgerichtet werden. Hiezu dient eine zweite Wicklung, welche am Ende des Umlaufes für kurze Zeit durch die nur im zwölften Felde einen Kontakt tragende Scheibe 84 mit der Stromquelle verbunden wird.
Es ist aus der Zeichnung ersichtlich, dass die Entladung eines Gruppenkondensators unter der Wirkung des zweiten Linienimpulses in irgendeinem Felde der Entladungsscheiben 82 geschehen kann, welches mit einer höheren Zahl bezeichnet ist als das, in welchem er geladen wurde ; es ist nämlich, um eine Überlastung des Linienrelais durch allzu rasch aufeinander folgende Impulse für die Ladung und Entladung der Gruppenkondensatoren zu vermeiden, die Massnahme getroffen, dass der n-te Gruppenkondensator erst im (n + zweiten) Felde entladen werden kann. Demnach wäre die geringste Zeitdauer, welche zwischen der Abgabe der beiden zur Übertragung eines Buchstabens erforderlichen Stromimpulse liegt, immer noch etwa gleich 1/12 der Umdrohungszeit des Typenrades bezw. der Bürsten.
Aus demselben Grunde ist zwischen dem letzten Felde, in welchem noch eine Entladung, und dem ersten, in welchem bei der neuerlichen Umdrehung wieder eine Ladung stattfinden kann, ein freies Feld vorgenommen worden. Rei Anwendung von neun Gruppenkondensatoren ergibt dies'die Notwendigkeit, die Scheiben in zwölf Felder zu teilen und bedingt die auf 82 dargestellte Anzahl und
Verteilung der Entladekontaktgruppen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur telegraphischen Übermittlung von Buchstabenschrift mittels synchron rotierender Apparate, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Geberapparate zur Übertragung jedes Zeichens zwei Stromimpulse verschiedener Richtung ausgesandt werden, von denen auf der Empfangsstation die ersten (positiven) Stromimpulse zur Auswahl eines lediglich einer bestimmten Gruppe von Buchstaben oder Zeichen zugeordneten Elementes (Kondensator kl, (2' Relais) dienen, während die zweiten (negativen) Stromimpulse auf ein besonderes Element (Relais "2) einwirken, das je nach dem Zeitpunkt seiner Betätigung einen gewünschten Buchstaben aus der Gruppe auswählt.