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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 18786.
SIEMENS-SCHUCKERT-WERKE,
GESELLSCHAFT MIT BESCHRANKTER HAFTUNG IN BERLIN.
Einrichtung an elektrisch betriebenen Hubwerken, bei denen der Elektromotor während des Senkens der Last Strom von regelbarer Stärke im Hubsinne erhält
Bei allen durch Motoren betriebenen Hubwerken sind geeignete Vorkehrungen zu treffen, tun die Geschwindigkeit der sinkenden Last beliebig regeln zu können. Man benutzt zu den) Zwecke vielfach Reibungsbremsen, die nach Bedarf mehr oder weniger stark angezogen werden. Bei Anwendung von Elektromotoren erhält man aber in diesen selbst ein
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die Elektromotoren sowohl fördernd wie hemmend wirken lassen kann.
Während nun der Gleichstrommotor durch Schliessen des Ankerstromkreises in sich
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Last geschaltet ist, erst, wenn der Rotor den Synchronismus überschreitet. Um deshalb auch mit dem Drehstrommotor eine beliebige Verzögerung der sinkenden Last zu erreichen. muss man ihn im Sinne der Aufwärtsbewegung der Last schalten und dafür sorgen, ge-
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immer wenigstens unerwünscht ist und zu Unsicherheit in der Bedienung Anlass gibt. Diesen Übelstand zu vermeiden, ist der Zweck der nachfolgend beschriebenen neuen Einrichtung.
Die Einrichtung besteht in der Anordnung eines Gesperres, das die Aufwärtsbewegung der Last verhindert, solbald die Steuerung des Hubwerkes im Senksinne eingestellt ist. das
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es umgekehrt ausser Tätigkeit gesetzt wird, wenn das Heben der Last beabsichtigt wird.
Das Gosperre kann einfach als Zahugesperre ausgeführt sein, dessen Sperrklinke entsprechend der beabsichtigten Bewegung eingelegt oder ausgerückt wird : zweckmässig führt man aber das Gesperre als sogenannte Sperradbremse aus, die beim Anziehen des Bremsklotzes oder Bremsbandes die Bewegung des Hubwerkes in der einen Richtung verhindert, während sie die Bewegung in der anderen Richtung frei lässt, zum Unterschiede von der
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Die Welle w des Hubwerkes trägt ausser der Windetrommel t mit angehängter Last p das frei auf der Welle drehbare Rad b. Gegen die Felge dieses Rades können radial'von innen die Bremsklötze k, A-vermittels der Kniehebel h, h angedrückt werden. Die Nabe n der Kniehebel ist fest mit der Welte K'verkeilt. Gegen den äusseren Umfang der Felge @ kann vermittels des Hebels a der Bremsklotz 9 gepresst werden.
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So lange nun der Bremsklotz g nicht gegen. das Bremsrad b gepreit wird, kann die.
Welle w in beiden Richtungen umlaufen. WenB aber die Bremse angezogen wird, der Absicht. gemäss also beim Senken der Last p, so wird das Rad b festgehalten und die 1 Kniehebel h sperren bei der in der Figur dargestellten Lage der Teile die umgekehrte Drehung der Welle w, also die Bewegung der Last nach aufwärts.
Der Bremshebel a kann dabei in Übereinstimmung mit der entsprechenden Lage der Hubwerkssteuerang, aber unabhängig von ihr, durch Vermittlung eines Gestänges, etwa durch einen Fusstritt, betätigt werden. Im allgemeinen wird aber der Bremshebel in organischen Zusammenhang mit der Steuerung gebracht, zweckmässig durch einen Elektromagneten e, der durch geeignete Kontaktstücke der Steuerung Strom erhält. Die Anordnung und Schaltung kann dabei so getroffen sein, wie in der Fig. 1 angedeutet, dass nämlich ein Gewicht q die Bremse beim Senken der Last anzieht, beim Heben der Last aber durch den Elektromagneten e getragen wird. Unter Wegfall des Gewichtes q kann aber auch der Elektromagnet e in umgekehrter Anordnung beim Senken der Last erregt werden und unmittelbar das Anziehen der Bremse bewirken.
Die beschriebene Bremsvorrichtung, die als Hubsperrbremse zu bezeichnen ist, insoferne sie das unzeitige Heben der Last verhindern soll, kann nun noch bis zu einem gewissen Grade vereinigt werden mit der bei Hubwerken meist vorgesehenen Senksperr- bremse, deren Aufgabe es ist, das Zurückgehen der aufsteigenden Last bei allfälligem Versagen des Antriebes zu verhindern. Die Vereinigung der beiden Bremsen besteht in der Anwendung gemeinschaftlicher Bremsteil.
Die Fig. 2 stellt die vereinigte Bremseinrichtung dar für den Fall, dass auch die Senksperrhremse als Sperradbremse ausgeführt ist. Die Welle w trägt ausser den Bremsteilen der Fig. 1 einen zweiten Satz gleichartiger Teile, die in der Figur mit denselben, durch Indices unterschiedenen Buchstaben bezeichnet sind. Der verschiedenen Bestimmung der Bremsen entsprechend, ist dabei die Stellung der Kniehebel h1, h1 die entgegengesetzte wie die von h, h. Der Doppelhebel a al trägt rechts und links von seinem Drehpunkte die Bremsklötze 9. und 91.
Infolge dieser Anordnung des gemeinschaftlichen Bremshebels kann durch seine Bewegung in den entgegengesetzten Richtungen immer eines der Bremsräder b b1 festgesteUt werden, während das andere freigegeben ist, so dass also die Hubsperrbremse links das Heben der Last in der Senkperiode verhindert, während die Senksperrbremse rechts das Senken der Last in der Hubperiode ausschliesst.
Die Drehung des Doppelhebels a al kann nun ebenfalls rein mechanisch durch ein Gestänge geschehen, sie kann aber zweckmässig auch erfolgen unter Benutzung eines und desselben Elektromagneten e mit Gewicht q, wie in Fig. 1. Der Elektromagnet wird dann bpim Senken der Last erregt werden, damit die Senksperrbremse lüften und die Hubsperrbremse anziehen, während beim Heben der Last das Gewicht q die Senksperrbremse anzieht, die Hubsperrbremse aber freigibt.
Mit dieser Anordnung erreicht man ersichtlich eine wesentliche Vereinfachung, indem sowohl der Bremshebel als auch dessen Antriebsvorrichtung beiden Bremsen gemeinschaftlich ist.
In etwas anderer Weise ist die gemeinsame Betätigung der beiden Bremsen in Fig. 3 angedeutet. Die Hubsperrbremse links ist, wie in den Fig. 1 und 2, wieder eine Sperrad- bromse. An Stelle der Senksperrbremse rechts dagegen ist eine einfache Lüftungsbremse angenommen, die also, wenn angezogen, die Bewegung des Hubwerkes in beiden Richtungen verhindert. Diese Ausführungsform der Bremse rechts ist dann geboten, wenn man sie in hier nicht näher zu betrachtender Weise als sogenannte Auslaufbremse zum schnellen Still- stellen des Hubwerkes in beiden Richtungen benutzen will.
.'* Der durch das Gewicht q1 an die Bremsscheibe b1 gepresste Bremsklotz gl muss dem- nach bei jeder Bewegung des Hubwerkes gelüftet werden. Hiezu dient dann zweckmässig ein sogenannter Bremsmotor m, dessen Kurbelarm r je nach dem Sinne des dem Motor zugeleiteten Stromes um einen gewissen Winkel nach rechts oder nach links ausschlägt, in beiden Fällen aber durch die Stange 81 den Bremsklotz g1 lüftet. Das Sperrad b der Hubsperrbremse dagegen wird durch die rechtwinklig zur Stange 81 stehende Stange 8 nur freigegeben beim Ausschlagen des Kurbelarms r nach rechts, während in seiner Mittellage und beim Ausschlage nach links das Gewicht q den Bremsklotz g andrückt.
An Stelle des Bremsmotors mit verschiedener Drehrichtung für die Hub-und die Senkperiode können auch andere geeignete Betätigungsorgane für beide Bremsen gemeinschaftlich benutzt werden, beispielsweise zwei Elektromagnete in geeigneter Stellung, die abwechselnd unter Vermittlung der Steuerung erregt werden.
Die konstruktive Ausführung der vorstehend beschriebenen, in der Zeichnung nur schematisch dargestellten Einrichtung kann natürlich sehr verschieden sein. Im besonderen werden die der Einfachheit wegen angenommenen Klotzbremsen zweckmässig durch Bandbremsen ersetzt werden.