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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 17595.
FRANZ SPRINZL UND WILHELM FISCH RR, BEIDE IN WIEN.
Bogenlampe ohne Reguliervorrichtung.
Vorliegende Erfindung benutzt die an sich bekannte Anordnung, dass in einem hohlen Kohlenstabe ein zweiter, voller oder hohler Kohlenstab sich befindet, derart, dass bei stromloser Lampe die Kohlen einander berühren, hei Strom dagegen durch Parallelstellung der Kohlen die Lichtbogenbildung eintritt, dessen Grösse die Differenz der Radien beträgt, welche Entfernung in jedem Zeitpunkte infolgedessen immer absolut gleich bleibt. Die Dimensionen der Kohlen für sich und im Verhältnisse zueinander, eventuell auch das Material derselben sind so zu wählen, dass sie gleichzeitig abbrennen, was durch die Wahl der Wandstärke der zweckmässig als positiver Pol dienenden Aussenelektrode wesentlich erleichtert wird.
Neu ist deren Kombinierung mit einem Solenoid derart, dass die schräge Fassung des inneren Kohlepolos von dem entsprechend schrägen Eisenkern des Solenoides bei Stromschluss gerade gerichtet und dadurch der Lichtbogen hergestellt wird. Diese Anordnung erlaubt unter anderem, Bogenlampen sogar mit gewöhnlichen Glülhlampenfassungen auszustatten.
In der Zeichnung ist das Wesen der vorliegenden Erfindung veranschaulicht. Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch die Wirkung der Lampe. Der Strom tritt bei 1 ein, geht um den Eisenkern 2 herum, welcher, dadurch magnetisch geworden, den Kohlenträger 3 der inneren Kohle 4 anzieht und in die Stellung nach Fig. 2 bringt, nachdem der Strom au der Berührungsstelle der beiden Kohlen 5 und 4 hindurchging und den Lichtbogen bildete und kehrt durch letztere zur Stromquelle zurück. Die innere Kohle 4 wird in eine Fassung 6 (Fig. 3) eingeschoben oder darin befestigt, welche bei 7 drehbar an einem Sockel 8 der Fassung oder des Gehäuses 9 angeordnet ist und von einer Feder 10 (oder Gewicht etc.) immer gekippt, d. h. an die Aussenkohle 5 gedrückt zu werden sucht.
Die Fassung 6 ist, wie dargestellt, mit einer schrägen Anschlagfläche versehen und derart dimensioniert, dass im gestreckten Zustande die Fassung 6 die Verlängerung des Magnetkernes 2 des Solenoides 11 bildet. Diese Einrichtung bezweckt, beim Anziehen des Kohlenbehälters 6 Kraftlinien gegen das Ende des Kohlenpaares zu entsenden und dadurch die Konstanterhaltung des Lichtbogens zu unterstützen. Fig. 4 zeigt zur Veranschaulichung eine z. B. in natürlicher Grösse ausgeführte Bogenlampe nach vorliegender Erfindung, ohne selbstverständlich an diese Masse und an die dargestellte Ausführungsform gebunden zu sein. An derselben finden sich alle bisher beschriebenen Einrichtungen.
Sie zeigt ferner den Sockel 12 der äusseren hohlen Kohle 5, welche zweckmässig eingeschoben und durch in der Fassung 13 vorgesehene Federn 14 festgehalten wird. Die ganze Lampe wird vorteilhaft von einem Gehäuse 15 umgeben, welches oben einen Glashallon oder Glaszylinder 16 trägt und unten durch eine Kapsel 17 abgeschlossen ist, deren Ansatz ! S irgendeine der gebräuchlichen Fassungen (Edison-Schraube oder Siemens-Bajonettnasen etc.) tragen mag.
Sowohl das Gehäuse 15 als auch der Sockel 12 oder auch der Gehäuseunterteil werden von Öffnungen 19 durchsetzt, durch welche Luft einzutreten vermag, welche wie in einem Schornstein zwischen den Kolben hindurchstreicht und bei der Zylinderöffnung oder einer Öffnung 20 des Glasballons entweicht. Das Solenoid 11 dient gleichzeitig als Widerstand sowohl bei Parallel-als auch bei Serienschaltung. Selbstverständlich ist die Anordnung von Hauptwiderständen in üblicher Weise nicht ausgeschlossen. Diese Konstruktion er-
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möglicht, auch bei Serienschaltung jede Lampe einzeln auszuschalten.
Dies wird dadurch ermöglicht, dass durch eine an der Lampe anzubringende entsprechende Vorrichtung die beiden Kohlen in Berührung bleiben, d htdr Kohlenhalter 6 vom Magnet nicht angezogen werden kann. Das Solenoid 11 bleibt (als Widerstand dienend) im Stromkreis eingeschaltet, so dass die anderen Lampen weiter brennen können. Um die Lampe bei abgebrannten Kohlen selbsttätig verlöschen zu machen, ist an der inneren Kohle 4 oberhalb der Fassung 6
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lierendem und feuerfestem Material angeordnet. Brennt die Kohle 4 so weit ab, dass der Lichtbogen zu dieser Hülse 21 gelangt, so erlischt derselbe ; dadurch wird das Solenoid 11 stromlos und der Sohlenhalter 6 wird durch die Feder 10 umgelegt, doch verhindert das Isoliermaterial einen neuerlichen Stromschluss.
Die Lampe ist sowohl für Gleichstrom, als auch für Wechselstrom ohneweiters verwendbar, ist einfach und billig herzustellen und bedarf nur einer spielend leicht zu handhabenden Auswechlung der Kohlen.