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WALTER WILLIAM FIDDES IN BRISTOL UND JAMES GEORGE WILLCOX ABRIDGE w LONDON.
Vorrichtung zum gleichzeitigen Entleeren und Füllen von Gasretorten.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mit weicher Gasretorten, die an beiden Seiten geöffnet werden können, zu gleicher Zeit von der einen Seite mit Kohle gefüllt und auf der anderen Seite von Koks entleert werden können, wodurch die Betriebskosten erheblich herabgesetzt werden. Wenn die Vorrichtung in die Retorte eingeführt wird, schiebt dieselbe den Koks vor sich aus der Retorte heraus, aber gleichzeitig Kohle in die Retorte hinein und verteilt ausserdem beim Rückgang die Kohle gleichmässig über den Boden der Retorte.
Es sind bereits Vorrichtungen zum Füllen von Gasretorten bekannt geworden, hei welchen die um Bolzen drehbar angeordneten Transportschaufeln beim Einschieben der Vorrichtung in die Retorte durch Anschläge in senkrechter Stellung festgehalten werden und beim Herausziehen der Vorrichtung aus der Retorte über die Kohle hinwegstreicben (D. R. P. Nr. 3584). Nach vorliegender Erfindung sind nun die Schaufeln, von denen die vorderste beim Einbringen der Vorrichtung in die Retorte den Koks aus derselben herausschiebt, zwischen Seitenplatten angeordnet. Dadurch wird erreicht, dass sich keine Kohlen-
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das Einschieben der Vorrichtung erschwert werden würde.
Um die Vorrichtung bei be- schränktem Raume anwenden zu können, bestehen die Seitenwände nach vorliegender Erfindung aus mehreren, miteinander gelenkig verbundenen Teilen, zum Zwecke, die ganse Vorrichtung auf eine polygonförmige Trommel oder dgl. auf-und abwinden zu können.
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form dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch die in der Retorte befindliche Vorrichtung mit in vertikaler Stellung befindlichen Schaufeln, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung1 Fig. 3 einen Längsschnitt durch die in Fig. 1 veranschaulichte Vorrichtung mit in aufgeklapptem Stellung befindlichen Schaufeln.
Fig. 4 veranschaulicht die Vorrichtung auf einer Trommel aufgewunden und Fig. 5 und 6 zeigen einen Längs- schnitt bezw. eine Vorderansicht einer Vorrichtung nach einer anderen Ausführungsform.
Die Vorrichtung besteht aus zwei Seitenwänden a, die durch Bolzen b, e miteinander verbunden sind ; die Seitonwände sind länger, jedoch niedriger als die Retorten. Die Botzeu b sind in geringem und gleichem Abstande von dem oberen Rande der Seitenplatten angeordnet. Die Bolzen c sind parallel zu den Bolzen b in gleicher Entfernung wie diese voneinander, aber in grösserer von dem oberen Rande der Seitenwände und versetzt gegen die Bolzen b angeordnet. Die Bolzen b, c, die durch Muttern d an den Seitenwändün a befestigt sind, halten letztere in einer der lichten Weite der Retorten entsprechenden geringeren Entfernung voneinander.
Die Seitenwände bilden auf diese Weise einen Kanal, dessen
Hoden, wenn sich die Vorrichtung in der Retorte befindet, der Boden der Retorte darstellt.
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drehbar angeordnet, welchen die Bolzen b als Anschläge dienen, so dass diese Schaufeln sich gegen das vordere, nicht aber gegen das rückwärtige Ende der Vorrichtung drehen können. Die erste Schaufel el sowie deren Bolzen bl, cl am vorderen Ende der Vorrichtung sind schwerer und kräftiger gebaut als die übrigen, da die erste Schaufel die ganze Masse des Koks aus der Retorte herauszuschieben hat, während die übrigen Schaufeln nur soviel Kohle vor sich herschieben müssen, als sich zwischen zwei aufeinander folgenden Schaufeln befindet.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 5 und 6 ist die erste Schaufel el breiter gehalten als die übrigen und dienen ihr die Seitenwände a selbst als Anschlag, indem die Schaufel et gegen die vordere Kante derselben zu liegen kommt ; die Seitenwände sind an ihrer oberen Ecke derart abgeschrägt, dass die Schaufel el nach oben klappen kann. Für diese Schaufel ist'der Bolzen bl also nicht notwendig, um den Ausschlag derselben nach rückwärts zu verhindern. Der Ausschlag aller Schaufeln kann aber auch, statt durch die
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pufer den durch die Schaufel 81 verursachten Druck auf eine grosse Fläche des festen Koks verteilt und dadurch ein Brechen und Zerdrücken des festen Koks in der Retorte verhindert.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Die Vorrichtung wird auf der Bodenplatte p vor die Öffnung einer Retorte gebracht (Fig. 4) und, während mittelst einer bekannten Füllvorrichtung Kohle in die Räume zwischen den Schaufeln eingeführt wird, in die Retorte eingeschoben. Hiebei wird die in den Räumen zwischen den Schaufeln befindliche Kohle der Bodenplatte p und dem Boden der Retorte entlang bewegt. Die Kohle wird so lange zugefilhrt, bis der Raum zwischen den letzten beiden Schaufeln gefüllt ist, worauf die Kohlenzufuhr unterbrochen wird. Die Vorrichtung wird so lange vorgeschoben, bis sich die ganze in der Vorrichtung enthaltene Kohlenladung vollständig in der Retorte befindet.
Beim Eindringen der Vorrichtung in die Retorte trifft die vorderste Schaufel el auf den in der Retorte befindlichen Koks und schiebt diesen in demselben Masse, wie die Vorrichtung in die Retorte weiter hineingeschoben wird, vor sich her und ans der Retorte hinaus. Ist die Retorte vom Koks vollständig entleert und die Kohle vollständig in die Retorte eingebracht, so wird der Vorrichtung eine Rückwärtsbewegung erteilt, während welcher die Schaufeln aufklappen (Fig. 3) und über die bei der Vorwärtsbewegung eingeführte Kohle hinwegstreichen, wobei diese in der Retorte zurückbleibt und in gleichmässiger Schicht über den Boden der Retorte verteilt wird.
Die Hin und Herbewegung der Vorrichtung wird durch eines der bekannten, hiezu geeigneten Mittel erzielt. In den Fällen, in welchen nicht genügend Platz zwischen dem
Retortenmundstück und der Wand des Retortenhauses vorhanden ist, um die Vorrichtung in der beschriebenen Weise bewegen zu können, bestehen die Seitenwände a aus mehreren miteinander gelenkig verbundenen Teilen f und die ganze Vorrichtung wird auf eine polygon- förmige Trommel g oder dgl., welche senkrecht über der Bodenplatte p steht, auf-und abgewunden. Ausschnitte in den Enden der Teile f greifen über Ansätze n der benachbarten Teile J : um ein Verbiegen der letzteren bei deren Übergang von der Trommel 9 zur
Bodenplatte p oder umgekehrt zu verhindern.
An dem rückwärtigen Ende der Vorrichtung sind Platten h angelenkt, welche in
Länge und Breite mit den Teilen f'übereinstimmen. Diese Platten dienen zur Verbindung der Vorrichtung mit der Trommel 9 und liegen, wenn sich die Vorrichtung vollständig in der Retorte befindet, zwischen dem Retortenmundstück und der Trommel. Das hintere
Ende der Platten h ist mit der Trommel durch einen Gelenkbolzen i verbunden, so dass die Vorrichtung beim Drehen der Trommel in der einen oder der anderen Richtung durch einf'n geeigneten Antrieb auf-oder abgewunden und dadurch in die Retorte hineingeschoben oder aus derselben heraufgezogen werden kann.
Die Trommel g ist mit Zähnen k versehen, welche auf die Ansätze m, die an den Teilen f angebracht sind, wirken und dadurch die Vorrichtung mitnehmen. Das vordere Ende der Vorrichtung ruht, wenn diese sich ausserhalb der Retorte befindet, auf der Bodenplatte p.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum gleichzeitigen Entleeren und Füllen von Gasretorten, bei welcher die um Bolzen drehbar angeordneten Transportschaufeln beim Einschieben der Vorrichtung in die Retorte durch Anschläge in senkrechter Stellung festgehalten werden und beim Herausziehen der Vorrichtung aus der Retorte über die Kohle hinwegstreichen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaufeln, von denen die vorderste beim Einbringen der Vorrichtung in die Retorte den Koks aus derselben herausschiebt, zwischen Seitenwänden angeordnet sind.