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Die vorliegende Erfindung betrifft Möbel umfassend wenigstens zwei Möbelteile, die ineinander integrierbar sind. In einer integrierten Form stellt ein erfindungsgemässes Möbel somit ein vervielfältigbares Möbel dar.
Aus dem Stand der Technik sind beispielsweise Beistelltische bekannt, die sich aus mehreren Tischen unterschiedlicher Grösse zusammensetzen, welche frei verschiebbar und ineinander stellbar sind.
Weiters sind aus dem Stand der Technik sogenannte Stapelstühle bzw. stapelbare Stühle bekannt. Solche Stühle sind einzelne Stühle, die aufeinander gestapelt werden, wenn die Stühle nicht verwendet werden sollen, und die in nicht gestapelter Form herkömmliche Stühle darstellen. Diese Stühle sind also insbesondere nur in nicht gestapelter Form auch als Stühle verwendbar, während sie in gestapelter Form ihre Funktion im allgemeinen nicht erfüllen können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Möbel zur Verfügung zu stellen, die mehrere Möbelteile umfassen, welche Möbelteile ineinander integrierbar sind, so dass in der integrierten Form einerseits eine effiziente Nutzung räumlicher Gegebenheiten möglich ist, und andererseits das Möbel in dieser Form eine Einheit bzw. ein einheitliches Möbel bildet.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, neben dieser effizienten Platzersparnis, derartige Möbel zur Verfügung zu stellen, die auch in dieser platzsparenden Form ihrer Funktion entsprechend benutzbar sind.
Die vorstehend genannten Aufgaben werden durch den Gegenstand der vorliegenden Ansprüche gelöst.
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Anspruch 1 der vorliegenden Anmeldung betrifft ein Möbel (1, 4) umfassend einen ersten Möbelteil (2 ; 5) und einen zweiten Möbelteil (3 ; 6), welche Möbelteile (2, 3 ; 5, 6) ineinander integrierbar sind und durch die 3 Dimensionen Höhe, Benutzertiefe und Breite charakterisiert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Möbelteile (2, 3 ; 5, 6) in zwei der drei Dimensionen ident sind und sich in einer Dimension unterscheiden.
Das Möbel ist vorzugsweise ein Tisch (4) bzw. ein Sitzmöbel (l).
Ein Sitzmöbel (1) kann beispielsweise ein Hocker, ein Sessel bzw.
Stuhl mit einer Rückenlehne und ggfs. einer Armlehne oder Fauteuil sein.
Der Tisch (4) kann z. B. hinsichtlich seiner Funktion näher charaktersiert sein. Es kann sich beispielsweise um einen Ess-, Arbeits-, Büro-, Schreib-, Computer- oder Besprechungstisch handeln.
Ein Möbelteil kann ein Bestandteil eines Möbels oder ein ganzes Möbelherkömmlicher Art sein. Beispielsweise ist das Möbelteil ein Tisch bzw. ein Sitzmöbel.
Gemäss der vorliegenden Erfindung umfasst das Möbel wenigstens zwei Möbelteile (2, 3 ; 5, 6). Diese Möbelteile zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie ineinander integrierbar sind.
"Integrierbar" bedeutet, dass ein Teil von einem zweiten Teil aufgenommen werden kann. Es bedeutet auch, dass wenigstens zwei Teile miteinander verbindbar sind. Insbesondere sind diese Verbindungen von wenigstens zwei Möbelteilen leicht lösbare Verbindungen. Die Möbelteile können beispielsweise übereinander angeordnet sein. Insbesondere bildet das Möbel in der integrierten Form eine Einheit.
Die drei Dimensionen, die das Möbelteil charakterisieren, also die Höhe, die Benutzertiefe und die Breite sind insbesondere gemäss den im herkömmlich benutzten kartesisichen Koordinatensystem definiert. Dementsprechend gelten die freienden
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Zuordnungen : Der x-Koordinate des kartesischen Koordinatensystems ist die Dimension der Breite zugeordnet, der y-Koordinate entspricht die Dimension der Benutzertiefe und der z-Koordinate entspricht die Dimension der Höhe.
Die Möbelteile (2, 3 ; 5, 6) im erfindungsgemässen Möbel sind hinsichtlich zwei der drei Dimensionen ident und unterscheiden sich in einer Dimension.
Unter Höhe ist auch der vertikale Abstand des Möbels bzw.
Möbelteils von der Grundfläche bis zur Oberkante jenes Teils des Möbels, der die Funktion des Möbels bestimmt, zu verstehen. Ist das Möbel beispielsweise ein Tisch (4), so ist die Höhe definiert als der Abstand von der Grundfläche am Boden, beispielsweise von dem unteren Teil des Tischbeins, bis zur Oberkante des Tisches, also beispielsweise bis zur Oberkante der Arbeitsfläche des Tisches.
Ist das Möbel bzw. der Möbelteil (2, 3) ein Sitzmöbel, so ist die Höhe definiert als der Abstand vom Boden bis zur funktionsbestimmenden Fläche des Sitzmöbels, also bis zur Sitzfläche.
Unter Benutzertiefe ist im Falle eines Sitzmöbels beispielsweise die Sitztiefe des Möbels zu verstehen.
Aus dem Produkt Benutzertiefe und Breite des Möbels ergibt sich eine Fläche, die sogenannte Benutzerfläche.
Unter der Breite des Möbels bzw. Möbelteils ist insbesondere das grösste äussere Mass des Möbels bzw. Möbelteiles in dieser Dimension zu verstehen.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind wenigstens zwei Möbelteile hinsichtlich der Dimensionen Höhe und Benutzertiefe ident und unterscheiden sich in der Dimension der Breite.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Unterschied in einer der drei Dimensionen gering. Vorzugsweise liegt der Unterschied zwischen 1 cm und 30 cm.
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Ist das Möbel bzw. der Möbelteil (2, 3) eine Sitzmöbel, so beträgt der Unterschied in der Breite vorzugsweise 1 cm bis 10 cm, besonders bevorzugt liget er um 3 cm.
Ist das Möbel bzw. der Möbelteil (5, 6) ein Tisch (4), so beträgt der Unterschied in der Breite vorzugsweise 1 cm bis 20 cm, am meisten bevorzugt um 13 cm.
Dass lediglich ein so geringer Unterschied in einer der drei Dimensionen vorliegt, führt zu einer weitgehend gleichen Form der Möbelteile, insbesondere führt dies zu einer weitgehenden Erhaltung der Form des Möbels bzw. Möbelteils. Dies wird insbesondere durch eine spezielle Formgebung des einzelnen Möbelteils gewährleistet. Für den Fall, dass das Möbel ein Tisch (4) ist, ist z. B. ein Tischteil in einer Dimension konkav ausgebildet, während ein zweiter Tischteil in dieser Dimension konvex ausgebildet ist.
Neben einem geringen Unterschied in einer der drei Dimensionen, wird vorzugsweise auch ein geringes Gewicht des Möbels bzw.
Möbelteils angestrebt. Das Gewicht ist insbesondere von der Art des Möbels abhängig. Beispielsweise liegt das Gewicht für den Fall, dass das Möbel ein Tisch und die Möbelteil (5, 6) Tische sind, in einem Bereich zwischen 5 und 100 kg pro Möbelteil, vorzugsweise zwischen 20 und 50 kg pro Möbelteil, am meisten bevorzugt liegt das Gewicht eines Tischteiles um 25 kg.
Für den Fall, dass das Möbel ein Sitzmöbel (l) ist und das Möbelteil ebenfalls ein Sitzmöbel (l) ist, liegt das bevorzugte Gewicht in einem Bereich zwischen 1 und 30 kg pro Möbelteil, mehr bevorzugt zwischen 5 und 15 kg pro Möbelteil, am meisten bevorzugt beträgt das Gewicht 6 kg pro Sitzmöbelteil.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Möbelteile materialgleich und bestehen insbesondere aus Holz.
Das Material ist ein im Möbelbau allgemein verwendetes
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Material. Im Falle von Holz handelt es sich beispielsweise um Holz abgeleitet von Birke, Buche, Kiefer oder Föhre. Insbesondere wird gemäss der vorliegenden Erfindung Sperrholz verwendet, vorzugsweise Sperrholz geringer Dicke. Die Dicke des Sperrholzes bzw. Gesamtdicke des Möbelteiles hängt insbesondere von der Art des Möbels ab, aber auch davon, ob es sich beispielsweise um eine Nutzfläche handelt oder um eine Fläche mit lediglich stützender oder stabilisierender Funktion.
Vorzugsweise liegt die Dicke des für den Bau des Möbelteils verwendeten Sperrholzes oder der Schicht aus einem anderen Material in einem Bereich zwischen 0, 3 mm und 60 mm, am meisten bevorzugt in einem Bereich um 6, 5 mm.
Der Möbelteil, also z. B. das Sitzmöbel oder der Tisch, ist in einer bevorzugten Ausführungsform als ein Hohlkörper ausgebildet und weist vorzugsweise wenigstens zwei Grifflöcher (7) auf.
Die Grifflöcher (7) können auch als Griffteile ausgebildet sein.
Sie gewährleisten mehrere Funktionen. Beispielsweise können diese Griffteile für die Integration bzw. De-integration der Möbelteile von Bedeutung sein. Sie können Bedeutung für den Transport bzw. für die Verstellung des Möbels haben, oder sie sind für die richtige Positionierung des Möbels von Bedeutung. Im Falle, dass der Möbelteil als Hohlkörper ausgebildet ist, ermöglicht das Griffloch dann beispielsweise bei Integration zweier Möbelteile eine bei diesem Vorgang notwendige Luftverdrängung.
Ist das Möbel ein Tisch, so ist in einer bevorzugten Ausführungsform ein erster Tischteil in einer Dimension konvex ausgebildet, und wenigstens ein zweiter Tischteil ist in dieser Dimension konkav ausgebildet.
Der Tisch oder der Tischteil weist vorzugsweise auch einen Fussteil auf. Dieser Fussteil ist mit dem Tischteil verbindbar und nach dem Verbinden auch wieder zerlegbar.
Als Formen für den Fussteil kommen alle hierfür bekannten Formen in Frage. Beispielsweise ist der Fussteil als ein Zylinder oder
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Quader ausgebildet, oder er weist eine über die gesamte Benutzertiefe des entsprechenden Möbels gehende Form auf.
Gemäss der vorliegenden Erfindung wird weiters ein Ensemble umfassend wenigstens 2 Möbel nach Anspruch 1 zur Verfügung gestellt, wobei bevorzugterweise ein erstes Möbel ein Tisch und ein zweites Möbel ein Sitzmöbel ist.
Vorzugsweise besteht das Ensemble aus einem Tisch und aus 4 Sitzmöbeln. Da jedes Möbel in integrierter Form der Möbelteile vervielfältigbar und insbesondere verdoppelbar ist, kann nach Deintegration ein Ensemble bestehend aus beispielsweise zwei Tischen und 8 Sitzmöbeln erhalten werden. Jedoch muss nicht jedes Möbel des Ensembles vervielfältigt werden, sondern die Vervielfältigung richtet sich nach dem aktuellen Bedarf.
Nach entsprechender Vervielfältigung der Möbel können diese Möbel in verschiedenster Weise angeordnet werden. So können beispielsweise zwei Tische derart angeordent werden, dass sie Tiefe an Tiefe aneinandergrenzen. Die Tische können aber auch in irgendeiner räumlichen Anordnung zueinander stehen, oder sie können sich räumlich voneinander getrennt befinden.
Das Möbel ist also sowohl in integrierter als auch in nicht integrierter Form gemäss der Funktion des Möbels verwendbar. Sind wenigstens zwei Möbelteile nicht ineinander integriert, ist das Möbel also vervielfältigt, können die einzelnen Möbelteile demselben Verwendungszweck dienen oder unterschiedlich verwendet werden. Eine gleiche Verwendung beinhaltet beispielsweise die Verwendung beider Möbelteil (5, 6) als Tafelmöbel, und nach der Vervielfältigung wird ein erweitertes Tafelmöbel erhalten. Es wäre aber auch möglich, einen Möbelteil als Esstisch, und den anderen Möbelteil beispielsweise als Schreib- oder Arbeitstisch zu verwenden. Alle denkbare Kombinationen der Verwendung sind also möglich.
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Das erfindungsgemässe Möbel ist sowohl im privaten Bereich als auch im Objektbereich, wie beispielsweise in Büros, für Konferenzräume etc., einsetzbar.
Das erfindungsgemässe Möbel ist weiters dadurch gekennzeichnet, dass die Möbelteile derart ineinander integriert sind, dass das erste Möbelteil und wenigstens ein zweites Möbelteil übereinander angeordent ist, so dass sie eine Einheit bilden und als solches der Funktion des Möbels entsprechend verwendbar sind.
Die vorliegende Erfindung soll durch die nachfolgenden Abbildungen (Figuren) noch näher erläutert werden, ohne diese jedoch darauf zu beschränken.
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Legende Abbildung 1 : Seitenansicht zweier Sitzmöbelteile in nicht integrierter Form Abbildung 2 : Ansicht zweier integrierbarer Tischmöbel Abbildung 3 : Beispiel für ein Ensemble bestehend aus einem
Tischmöbel und 4 Sitzmöbeln nach
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Abbildung 4a und 4b : Seitenansicht zweier Sitzmöbelteile, die übereinander anordenbar sind, wobei 4b) über 4a) angeordenbar ist Abbildung 4c und 4d : Vorderansicht der Sitzmöbelteile von
4a und 4b Abbildung 4e und 4f : Rückansicht der Sitzmöbelteile von
4a und 4b Abbildung 5 : Seitenansicht Sitzmöbel in integrierter Form Abbildung 6 : transparente Perspektive eines Tischteiles Abbildung 7a : Vorderansicht eines Tischmöbels in integrierter
Form Abbildung 7b :
Seitenansicht eines Tischmöbels in integrierter
Form Abbildung 8: Möbelteil in zerlegter Form