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Sitzmöbel (Zusatz zu Patent Patehtanmeldung P 17 79 455.7) Die Erfindung
betrifft ein Sitzmöbel mit einer sattelartig benutzbaren, schräg nach vorn geneigten
Sitzfläche und einer beiderseits zu dieser angeordneten tiefer gelegenen, schräg
nach hinten geneigten AbstützflZche für die Knie und Unterschenkel, nach Patent
... (Patentanmeldung P 17 79 455.7).
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Ein Sitzmöbel nach diesem Bauprinzip ist Gegenstand des Hauptpatents.
Es hat den Vorteil, daß das Körpergewicht auf mehrere Flächen verteilt wird. Es
wird eine neuartige Form des Sitzens armöglicht, die weder ein Stuhl, Hocker oder
Sessel bietet. Die neue Sitzweise stellt eine Synthese zwischen der orientalischen
knienden und der westlichen Ruhestellung dar. Es ist sowohl ein Übergang in eine
nur kniende Stellung als auch in eine nur sitzende Stellung leicht möglich, so daß
die Jeweiligen Partien zeitweilig entlastet werden können. Durch die ungewöhnliche
und bequeme Körperhaltung wird das Sitzen über die eigentliche Sitz-Funktion hinaus
zu einem umfassenden Sitzerlebnis, das nicht nur mehr Spaß am Sitzen bietet, sondern
gleichzeitig phyiologische
Funktionen wie Blutzirkulation, Atmung
und Rückratentlastung verbessert.
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Das Sitzmöbel nach dem Hauptpatent besteht aus einem Traggestell mit
einem im wesentlichen U-förmigen senkrechten Querschnitt, das auf vier Beinen ruht.
Die Sitzfläche ist gepclstert und in ihrem rückwärtigen Teil etwas breiter gehalten
als vorne. An den beiden Seitenteilen des Gestelles sind Tragschienen angeordnet,
die mit einem Stützpolster abgedeckt sind und die nach hinten geneigten Abstützflächen
für die Knie und Unterschenkel bilden. Diese Ausführungsart des Sitzmöbels ist nur
dafür geeignet, in der ursprünglich vorgesehenen Form verwendet zu werden.
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Der Zusatzerfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sitzmöbel nach
dem Bauprinzip des Hauptpatents zu schaffen, dessen Anwendungsbereich wesentlich
erweitert ist, indem es auf verschiedene Art und in verschiedenen Stellungen benutzt
werden kann. Zu diesem Zweck sind bei einem Sitzmöbel mit den eingangs genannten
merkmalen erfindungsgemäß die Sitzfläche und die beiden seitlichen Abstützflächen
an zusammenhängenden Blöcken ausgebildet, deren untere Grundflächen auf einer gemeinsamen
Ebene liegen.
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Dadurch wird das Sitzmöbel wesentlich standfester. Die seitlichen
Abstützflächan können auch einseitig belastet werden, ohne daß das Sitzmöbel umkippt.
man kann also auf einer dieser seitlichen Abstützflächen im Stehen ein Bein abstützen
oder z.
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B. als Kind auch nur einseitig auf einer seitlichen Abstützfläche
sitzen.
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In weseritlicher Verbesserung der Erfindung geht der oberste Bereich
der Unterschenkel-Auflageblöcke vorzugsweise waagrecht in den untersten Bereich
der Sitzfläche über, so daß man auch in diesem ganzen Bereich - umgekehrt als ursprünglich
vorgesehen -sitzen kann, also nicht zwangsweise die kniende Stellung einnehmen muß.
Vorzugsweise liegen die Sitzfläche und der oberste Bereich der Unterschenkel-Auflagsblöcke
in einer gemiinsamen Ebene, so daß das Sitzmöbel auch auf den Kopf gestellt standfest
ist
infolge der in Draufsicht vorhandenen T-Form.
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In weiterer Verbesserung ist der Sitzflächenblock vorn und vorzugsweise
auch hinten durch eine etwa senkrechte Seitenwand begrenzt, die dem Sitzmöbel, um
etwa 90° nach vo-rn bzw.
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nach hinten gekippt, als Auflagefläche dient, so daß das Sitzmöbel
auch in diesen gekippten Stellungen zum Sitzen, Anlehnen oder Abstützen verwendet
werden kann. Ferner haben die Unterschenkel-Auflageblöcke vorteilhafterweise zueinander
etwa parallel verlaufende Seitenwände. Wenn die Breite des Sitzflächenblocks sich,
wie im Hauptpatent, nach vorn verJüngt, nimmt bei einer bevorzugten Ausführungsart
der Erfindung die Breite der jeweiligen Abstützfläche für die Knie und Unterschenkel
von hinten nach vorn entsprechend zu, was die Benutzung wesentlich bequemer macht.
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In weiterer wesentlicher Verbesserung der Erfindung sind die Unterschenkel-Auflageblöcke
im rückwärtigen Bereich der Sitzfläche gegenüber dieser - von vorn gesehen - verkürzt.
Vorzugsweise entspricht die Verkürzung etwa der Länge der Grundrißfläche eines abgewinkelten
Fußes. Dadurch kommen die Füße bequemer zu liegen und es ergeben-sich noch bessere
Verwendungsmöglichkeiten des Sitzmöbels in anderen Stellungen.
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Schließlich ist erfindungsgemäß dem Sitzmöbel noch ein Zusatzteil
in Form eines Quaders zugeordnet, dessen eine Abmessung etwa der größten Höhe des
Sitzflächenblocks, dessen andere Abmessung etwa der vorderen Breite der beiden Unterschenkel-Auflageblöcke
und des Sitzflächenblocks und dessen dritte Abmessung etwa der größten Höhe der
beiden Unterschenkel-Auflageblöcke entsprechen. Dieses Zusatzteil kann ebenfalls
als Hocker oder als Ablageteil, Beistelltisch o. dgl. verwendet werden.
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Das erfindungsgemäße Sitzmöbel ist hervorragend geeignet, nicht nur
als soches ZU dienen, sondern auch als Spielzeug, zur Cestaltung von ganzen Sitzlendachaften
im Raum oder zur Bildung von reizvollen Element-Cruppierungen in Räumen. Es sind
überraschend
viele architektonisch reizvoll.e Kombinationen möglich.
Das Anwendungsgebiet wird außerorden-tlich groß, denn das Sitzmöbel dient nicht
nur als Sitz für die Wohnung, zum Essen, Entspannen und Arbeiten, sondern auch zum
Spielen, für Diskotheken und Parties, ferner zur optischen Auflockerung von Großraumbüros,
W-arteräumen, Schalterhallen u. dgl., wo ganze Sitzlandschaften gebildet werden
können.
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Dabei kann das Sitzmöbel und/oder gagebanenfalls das quaderförmige
Zusatzteil als farbiger Hohlkörper aus thermoplastischaum Kunststoff wie z. B. Polyåthylen
im Blas- oder Rotationsgießverfahren oder als massivkörper aus Polyurethan-Harts-chaum
mit aufgeschäumter Polyurethan-Integral-Weichschaumoberfläche hergestellt werden.-
Die Kanten und Ecken können allseitig abgerundet sein. Durch die Herstellung als
Blaskörper oder als Rotationsgußkörper können die Sitzkörper wirtschaftlich hergestellt
werden, haben ein geringes Gewicht und tauchen durch die Eigenelastizität- des materials
keine zusätzlich,-a Polsterung.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles.
In der Zeichnung zeigen Fig. 1 - 5 eine erfindungsgemäße Ausführungsart in Rückansicht,
Vorderansicht, Unteransicht, Seitenansicht und Draufsicht, Fig. 6 in vergrößertem
Maßstab drei Schnittlinien A, 9, C der seitlichen Abstützfläche längs den Linien
A-A bzw. B-B bzw.
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C-C in Fig. 4, Fig. 7 eine perspektivische Darstellung, Fig. 8, 9
und IG drei normale Anwendungsfälle, und zwar Fig. 8 von hinten, Fig. 9 schräg von
vorn und Fig. 10 schräg von hinten, wobei ein Benutzer strichpunktiert angedeutet
ist,
Fig. 11 eine andere Benutzungsart, Fig. 12 - 15 vier weitere
Renutzungsarten, wobei strichpunktiert jeweils ein Benutzer angedeutet ist, und
Fig-. 16 eine mit erfindungsgemäßen Sitzmöbeln gebildete Sitzlandschaft.
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Das in der Zeichnung dargestellte Sitzmöbel'besteht aus einem Sitzflächenblock
1 mit zwei zu beiden Seiten angeformten Unterschenkel-Auflageblöcken 2, 3. Das ganze
ist als Kunststoff-Hohlkörper geformt.
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Der Sitzflächenblock 1 hat eine waagrechte Unterwand 4 von z. B.
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60 cm Länge als normale Auflagefläche, eine hintere senkrechte Seitenwand
5 von z. B. 60 cm Höhe, eine schräg nach vorn geneigte Oberwand als Sitzfläche 6
und eine senkrechte vordere Seitenwand 7 von z. 9. 40 cm Höhe. Diese Seitenwand
7 ist zugleich die gemeinsame ebene Seitenwand der UnterschenkeLIAuFlageblöcke 2,
3. Wie Fig. 4 zeigt, geht der oberste Bereich 8 der Unterschenkel-Auflageblöcke
2, 3 waagrecht in den untersten Bereich 9 der schrägen Sitzfläche 6 über, und zwar
liegen diese Bereiche 8, 9 und die Sitzfläche 6 in einer gemeinsamen Ebene 10.
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Damit haben diese Flächen in Draufsicht T-Form, so daß das Sitzmöbel
auch im umgekehrten Zustand auf der Ebene 10 standfest ist.
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Die Unterwand 4 des Sitzflächenblocks 1 und die Unterwände 4 a der
beiden Unterschenkel-Auflsgeblöcke 2, 3 liegen ebenfalls in einer gemsinsamen Ebene.
Von dem obersten Bereich 8 der Unterschenkel-Auflageblöcke 2, 3 verläuft deren Oberwand
entgegengesetzt zur Sitzfläche 6 weiter schräg nach unten und bildet nach hinten
geneigte seitliche Abstützflächen 11 für die Knie und Unterschenkel. Diese Abstützflächen
11 fallen, wie Fig. 4 zeigt, bis auf eine Höhe on z. B 22'cm ab. Die Unterschenkel-Auflageblöcke
2, 3 sind im rückwärtigen Bereich der Sitzfläche egenüber dieser - von vorn gesehen
- um die Strecke 12 von
z. B. etwa 20 cm verkürzt. Diese Verkürzung
entspricht etwa der Länge der Grundrißfläche eines abgewinkelten Fußes.
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Die Unterschenkel-Auflageblöcke, 2, 3 haben zueinander parallel verlaufende
äußere Seitenwände 13, 14 mit einem gegenseitigen Abstand von z. B. 40 cm. Die.
Breite des Sitzflächenblocks 1 nimmt von hinten nach vorn in Pfeilrichtung 15 in
Fig. 5 von z. B. 24 cm auf z. B. 8 cm ab. Dementsprechend verbreitern sich die beiden
seitlichen Abstützflächen von z. 8. 10 cm im rückwärtigen unteren Bereich bis auf
etwa 16 cm im oberen vorderen Bereich. Fig. 6 zeigt verschiedene Querschnittslinien
der Abstützfläche 11 in den Schnittebenen A-A, B-B und C-C in Fig.
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4. Daraus ist ersichtlich, daß die Abstützfläche 11 im Querschnitt
von außen zum Sitzflächenbl-ock 1 hin im vorderen Bereich (Schnittlinie A-A) etwas
schräg nach unten und im hinteren Bereich (Schnittlinie C-C) etwa waagrecht verläuft.
Dadurch entsteht längs der Abstützfläche 11 eine Längseinbuchtung 16, die von vorn
nach hinten flacher wird (Fig. 4) und dem Unterschenkel einen besseren Halt bietet.
Nach vorn ist die Längseinbuchtung 16 durch einen Anschlagwulst 17 für die Knie
abgeschlossen, der auf die gemeinsame Höhe mit dem untersten Bereich 9 der Sitzfläche
6 führt.
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In den Figuren 8 - 15 sind verschiedene Benutzungsmöglichkeiten zusammen
trit einem jeweils strichpunktiert eingezeichneten Benutzer veranschaulicht. Fig.
8, 9 und 10 zeigen die normalen Benutzungsarten, bei denen der Benutzer auf dem
oberen Teil der Sitzfläche 6 sitzt und die Unterschenkel auf den Abstützflächen
11 ruhen läßt. Die Füße befinden sich bequem in dem durch die Verkürzung der Unterschenkel-Auflageblöcke
2 3 gegenüber dem Sitzflächenblock 1 gelassenen RaumO Fig. 11 veranschaulicht, daß
durch den erfindungsgemäßen Übergang des untersten Bereiches 9 der Sitzfläche 64n
den obersten Bereich 8 der Unterschenkel-AuflageblUeke 29 3 dieser ganze Bereich
auch zum bequemen Abstützen einer halblisgenden Person dienen kann, was den häuslichen
Einsatzbereich erwsxtert.
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In Fig. 12 und 13 sitzt der Benutzer umgekehrt wie nach Fig. 8 bis
10 auf dem gemeinsamen Übergangsbereich der Bereiche 8, 9 der Blöcke 1, 2, 3 und
die Oberschenkel ruhen auf den seitlichen Abstützflächen 11. Dabei finden die Hände
im oberen Bereich des~Sitzflächenblocks 1 Halt, 80 daß auch die wippende Stellung
nach Fig. 13 eingenommen werden kann. Es ist auch möglich, in umgekehrter Weise,
mit dem Rücken zur normalen Sitzfläche 6, auf dem Übergangsbereich 8, 9 der Blöcke
1, 2, 3 zu sitzen.
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Fig. 14 zeigt die Verwendung als Sitzmöbel im um 900 gekippten Zustand.
Als Auflagefläche dient die normale Vordere gemeinsame Seitenwand 7 und als Sitzfläche
die normale hintere Seitenwand 5 des Sitzflächenblocks 1. Durch die erfindungsgemäße
Verkürzung der beiden Unterschenkel-Auflageblöcke 2, 3 gegenüber dem Sitzflächenblock
1 können hierbei die Füsse suf der vormals hinteren Seitenwand der Unterschenkel-Auflageblöcke
2, 3 abgestellt werden.
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Fig. 15 veranschaulicht, daß das Sitzmöbel auch sehr standfest ist,
wenn es euf der normalen Sitzfläche 6 aufliegt, was bei der Verwendung als Kinderspielzeug
wichtig ist.
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Wie Fig. 16 zeigt, ist dem Sitzmöbel noch ein Quader 18 zugeordnet,
dessen größte Höhe 19 der größten Höhe des Sitzflächens blocks 1 entspricht, während
seine eine Breite 20 der Breite der vorderen gemeinsamen Seitenwand 7 der Blöcke
1, 2, 3 entspricht und seine andere Breite 21 der größten Höhe der beiden Unterschenkel-Auflageblöcke.
Damit lassen sich. sehr reizvolle Sitzlandschaften bauen. Ferner dient dieses quaderförmige
Zusatzteil ebenfalls ala Hocker oder als Ablageteil, Beistelltisch o. dgl.
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Im Rahmen der Erfindung sind natürlich noch einige Abwandlungen möglich.
Die Vorteile hinsichtlich den verschiedenen Auflagemöglichkeiten lassen sich auch
erreichen, wenn sn Stelle von
ebenen Auflageflächen in entsprechenden
Ebenen liegende einzalne Auflagepunkte geschaffen ur.erden. Auch kann die in dem
gemeinsamen Obergangsbereich zwischen den Blöcken 1, 2, 3 mögliche Sitzfläche noch
besser ausgeprägt sein und z. 8.
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leicht gewölbt verlaufen.