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Österreichische PATENTSCHRIFT N 16867.
JAKOB KRAUS IN KALK BEI CÖLN.
Trommelmühle zum Mahlen von Rohstoffen in nassem Zustande.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Trommelmühle zum Zerkleinern und Mahlen von Rohstoffen in nassem Zustande mit zentraler Zuführung des Mahlgutes am einen und ebenfalls zentraler Abführung am anderen Trommelende.
Von älteren Mühlen dieser Art unterscheidet sich die vorliegende dadurch, dass mit einem den Rückfluss des Gutes hindernden Speiseapparat, welcher z. B in bekannter Weise aus einem an das Speiserohr angeschlossenen, die Trommel an Rohe überragenden Einlauftrichter oder auch aus einer Scböpfrohrspirale von entsprechender Windungsweite bestehen kann, ein Austragrohr zusammenwirkt, dessen Ausflussöffnung in ebenfalls bekannter Weise, z. B. durch Neigen des nach aufwärts gebogenen Rohrendes oder durch ein darauf aufgestecktes Verlängerungsstück in der Höhenrichtung verstellt werden kann, so dass durch Einstellung des Austragrohres die Höhe des Flüssigkeitsspiegels in der Trommel regelbar ist.
Infolge dieser Einrichtung der Trommelmühle können die Rohstoffe darin nach Belieben lang oder kurz zurückgehalten und so den Mahlwerkzeugen und dem Flüssigkeitsbade nach Erfordernis ausgesetzt werden.
Auf der Zeichnung ist eine solche Trommelmühle in zwei Ausführungsformen dargestellt Es zeigt : Fig. 1 die erste Ausführungsform, teilweise in Ansicht, teilweise im Schnitt, Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie I-I der-Fig. t, Fig. 3 zeigt die zweite Ausführungsform, teilweise in Ansicht, teilweise im Schnitt, mit einer abgeänderten Vor- richtung zur Zuführung und Abführung, Fig. 4a, 1), c zeigen die Schöpfspirale der zweiten Ausführungsform in zwei verschiedenen Ausführungen.
Die Trom elml1hle zum Mahlen von Rohstoffen in nassem Zustande besteht aus einem an beiden Enden geschlossenen Zylinder oder einer Trommel A aus Eisenblech, wplche durch Bänder B verstärkt ist. Die Bänder Bl an den Enden sind etwas stärker als die anderen und dienen zur Führung des Zylinders auf den ihn tragenden Rollen oder Rädern C, welche zwischen den Lagern E auf den Zapfen D sitzen.
An der linken Seite ist auf die Trommel ein Zahnrad F aufgesetzt, mit welchem ein auf die Welle G aufgekeiltes kleineres Zahnrad in Eingriff steht. Die Welle G wird mitte1st Fest-und Losscheibe H von einer beliebigen Kraftquelle aus angetrieben.
Bei der ersten Ausführungsform (Fig. 1 und 2) befindet sich auf der gleichen Seite ein Fülltrichter J, welcher mittels eines in Stopfbüchse geführten Hohlzapfen K mit dem Innern des Zylinders in Verbindung steht und welcher höher ist, als der Zylinder selbst.
Dem Hohlzapfen. K gegenüber ist an den Fülltrichter ein Flüssigkeitszuleitungsrohr L angeschlossen, mittelst dessen Wasser oder auch eine andere Flüssigkeit in den Zylinder eingeleitet werden kann, welches gleichzeitig das Mahlgut ans dem Fülltrichter mit fortreisst und in den Zylinder schwemmt.
Am entgegengesetzten Ende ist ein Rohr J mitten durch den Deckel N mittelst einer Stopfbüchse 0 in den Zylinder eingeführt, im Innern ist dasselbe nach oben gerichtet.
Beide Enden des Rohres sind offen und das innere reicht fast bis zum Umfange des Zylinders. Der äussere Teil des Rohres ist nach unten gerichtet und taucht in einen Behälter P an der Stirnseite des Zylinders, in welchen Behälter die Masse ausfliesst. Dieses Rohr jtf kann mehr oder weniger gedreht oder geneigt werden, so dass bei senkrechter Stellung
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entsprechend, der Wasserspiegel höher oder tiefer gehalten werden kann, hezw. dass man es dadurch in der Hand hat, die Höhe des Flüasigkeitsspiegels im Zylinder zu verändern.
Der Mahlprozess geschieht mit Hilfe von Kugeln oder dgl. im Inneren des Zylinders, welche infolge der Drehung des letzteren fortwährend auf das Mahlgut fallen und es so in bekannter Weise zerkleinern.
Es empfiehlt-sich, den Zylinder durch. eine durchlochte Scheidewand Q in zwei Kammern von verschiedener Grösse zu teilen, und zwar bringt man in die erste grössere Kugeln R, in die zweite kleinere Kugeln Bl, wodurch der Mahlvorgang beschleunigt wird.
Einer der grössten Vorzuge dieser Mühle ist der, dass sie einen ununterbrochenen Betrieb gestattet, und dass der Flüssigkeitsspiegel in ihr auf einer bestimmten, einmal eingestellten Höhe erhalten werden kann.
In Fig. 3 ist eine solche Trommelmühle in einer zweiten Ausführungsform dargestellt, welche den gleichen Bedingungen entspricht. Dabei haben die entsprechenden Teile die gleichen Bezugszeichen erhalten und in der Beschreibung sind nur die von der ersten Ausführungsform abweichenden Teile beschrieben. Der Hauptunterschied besteht in der Znführung des Wassers und des Mahlgutes. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Hohlzapfen K und der Fülltrichter J der ersten Ausführungsform durch einen Behälter S an der Stirnseite der Trommel und durch eine Schöpfrohrspirale T ersetzt, deren hinteres Ende im Mittelpunkt in den Zylinderdeckel mündet, während das freie Ende offen und so gebogen ist, dass es bei der Drehung der Rohrspirale mit der Trommel in den Behälter S eintaucht und so bei jeder Umdrehung Flüssigkeit und Mahlgut aus diesem schöpft und in den Zylinder führt.
Der Durchmesser der Rohrspirale ist gleich oder nur wenig grösser als der der Trommel ; Flüssigkeit kann aus letzterer deshalb nicht zurückfliessen. Diese Schöpfspirale kann aus einem einzigen Rohrstück T hergestellt sein (Fig. 4 a), sie kann aber auch aus mehreren Rohrstücken Tl, T2, T3 zusammengesetzt sein, deren mittleres T2 so weit ist, dass das äussere T3 teleskopartig in dasselbe hineingeschoben werden kann (Fig. 4 b und c). Auf diese Weise kann man auch den Flüssigkeitsspiegel im Innern des Zylinders einstellen, bezw. eine Füllung desselben bis über eine gewisse Höhe vermeiden.
Die Rohrspirale könnte ebensogut in den Zylinderdeckel eingegossen oder in anderer passender Weise an ihm angebracht sein ; es genügt, das vordere Ende derselben so abzubiegen, dass es in den Behälter S eintauchen kann.
Eine weitere Abweichung ist auf der rechten Seite der Fig. 3 dargestellt. Dabei ist
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Deckels N in einer Stopfbüchse 0 derart gehalten ist, dass es sich nicht drehen kann, und dessen inneres Ende nur wenig über die Innenseite des Deckels vorsteht. Das äussere Ende ist nach oben gebogen und auf dieses ist teleskopartig ein Verlängerungsstück aufgeschoben, welches mehr oder weniger ausgezogen werden kann, um damit ebenfalls den Flüssigkeitsspiegel im Zylinder einstellen zu können. Diese Einstellung korkte ebenso gut wie bei der ersten Ausführungsform auch dadurch erreicht werden, dass man dem Rohre U eine grössere oder kleinere Neigung gibt. Ein Ständer V hält das Rohr U.
Wie ersichtlich, wirkt diese zweite Ausführungsform in der gleichen Weise wie die erstbeschriebene.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Eine Trommelmühle zum Mahlen von Rohstoffen in nassem Zustande mit zentraler Zuführung des Mahlgutes an dem einen und ebenfalls zentraler Ableitung desselben an dem anderen Ende, dadurch gekennzeichnet, dass mit einer den Rückfluss hindernden Speisevorrichtung an sich bekannter Art, z.
B. eiuem an das Eintragrohr angeschlossenen, die Trommel an Höhe überragenden Einlauftrichter oder einer Schöpfspirale mit entsprechender Windungsweite, ein Austragrohr zusammenwirkt, das in an sich ebenfalls bekannter Weise an seinem einen Ende nach oben abgebogen und bei dem die Mündung dieses Endes durch Neigen des Rohres oder auch mit Hilfe eines teleskopartig aufgesteckten Verlängerungstückes in der Höhenrichtung verstellbar ist, so dass durch Einstellung des Austragrohres die Höhe des Flüssigkeitsspiegels in der Trommel geregelt werden kann.