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Verfahren zum Entwickeln von Färbungen und Drucken, hergestellt mit dem Tetraschwefelsäureester des Leukoküpenfarbstoffes des Tetrahydro-1, 2, 2', 1'-dianthrachinonazins
Aus den Schwefelsäureestersalzen von Leukoküpenfarbstoffen (Indigosolen) wird durch saure Oxydation, gegebenenfalls unter Hinzufügen eines Katalysators, der betreffende Küpenfarbstoff leicht zurückgebildet.
Das Verhalten des Estersalzes gegenüber sauren Oxydationsmitteln ist aber verschieden. Während die einen durch milde Oxydation entwickelt werden können, erfordern die anderen zur Entwicklung energischere Oxydationsbedingungen.
Das zur Entwicklung einer Estersalzfärbung notwendige Oxydationspotential ist also für die verschiedenen Estersalze stark verschieden.
Ferner ist bekannt, dass gewisse Küpenfarbstoffe, die durch Oxydation der Estersalze auf der Faser entstehen, durch das zur Entwicklung dieser Färbung verwendete Oxydationsmittel leicht oxydiert werden, was eine Änderung des Farbtones zur Folge hat. Wenn es auch möglich ist, die genauen Mengen der sauerstoffabspaltenden Mittel, die bei gegebener Temperatur und Entwicklungsdauer für die Entwicklung eines jeden Estersalzes notwendig sind, genau zu berechnen,
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Die deutsche Patentschrift Nr. 535249 beschreibt die Verwendung von oxydierbaren, puffernd wirkenden Verbindungen, wie z. B. aromatische Aminosulfonsäuren, welche im Dampfentwicklungsverfahren für Schwefelsäureestersalze von Leukoküpenfarbstoffen durch saure Oxydation die normale Entwicklung der Färbung zulassen. Die Verbindungen müssen leichter oxydierbar sein als der entsprechende Küpenfarbstoff, um das vorhandene überschüssige Oxydationsmittel aufnehmen zu können und die bereits entwickelte Färbung vor Überoxydation zu schützen. Im Falle des Tetraschwefelsäureesters des Tetrahydro-1, 2,2', r-dianthrachinon- azins ist dieses Verfahren jedoch nicht zuverlässig genug, denn trotz Verwendung grösserer Mengen der puffernden Verbindung vermag eine Überoxydation einzutreten.
In der deutschen Patentschrift Nr. 700336 wird ein Verfahren zum Drucken und Färben mit den Tetraschwefelsäureestersalzen von Leukoküpen- farbstoffen der Tetrahydro-1, 2,2', l'-dianthrachi- nonazingruppe durch saure Oxydation im Dampfentwicklungsverfahren beschrieben, gemäss welchem man den Färbebädern oder den Druckpasten neben dem Natriumchlorat noch Ammoniumnitrat zusetzt. Dieses Verfahren erweist sich als eine Verbesserung des Verfahrens gemäss der deutschen Patentschrift Nr. 535249, doch hat es sich in der Praxis gezeigt, dass auch hier immer wieder mit unzuverlässigen Entwicklungen gewisser Estersalze zu rechnen ist.
Fast jede Fabrikationspartie des Tetraschwefelsäureestersalzes des Tetrahydro-l, 2,2', l'-dianthrachinonazins verlangt beim Färben oder Drucken eine Neueinstellung des Verhältnisses Natriumchlorat : Ammoniumnitrat.
Die deutsche Patentschrift Nr. 679767 endlich beschreibt ein Verfahren zum Färben und Drucken von Textilfasern mit Estersalzen von Leukoküpenfarbstoffen durch saure Oxydation in Gegenwart von Schutzstoffen, indem man als Schutzstoffe Oxyverbindungen verwendet, die durch Oxydation leicht in Chinone oder chinon- ähnliche Verbindungen übergehen. Die Entwicklung geschieht hier auf dem nassen Wege (sogenanntes Nitritverfahren). Die Anwendung dieser vorgenannten Oxyverbindungen im Dampfentwicklungsverfahren für den Tetraschwefelsäureester des Tetrahydro-l, 2,2', l'-dianthrachi- nonazins gibt jedoch ebenfalls wechselnde, für die Praxis unbefriedigende Resultate.
Es wurde nun gefunden, dass man in jedem Falle richtig entwickelte Färbungen und Drucke mit dem Tetraschwefelsäureester des Tetrahydro-l, 2, 2', l'-dianthrachinonazins durch saure Oxydation im Dampfentwicklungsverfahren in Gegenwart von mindestens einer Puffersubstanz erhalten kann, wenn man als Puffersubstanz eine Sulfon-oder Carbonsäure der Mono-oder Dioxynaphthaline bzw. deren wasserlösliche Salze verwendet. Setzt man solche Verbindungen direkt dem Farbstoff oder den Druckfarben bzw. Färbebädern zu, so ist es möglich, in den Druckfarben bzw. Färbebädern die Mengen der zur Entwicklung notwendigen Substanzen innerhalb gewisser Grenzen zu ändern, ohne dass dabei ein Farbtonumschlag des fertig entwickelten Druckes bzw. Färbung eintritt.
Auch gegen Schwankun-
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gen der Dampfverhältnisse sind solche Drucke kaum mehr empfindlich und genügen auf jeden Fall den von der Praxis gestellten Anforderungen in vollem Masse.
Als besonders geeignete Sulfon-oder Carbonsäuren der Mono-oder Dioxynaphthaline seien beispielsweise genannt : 1-Naphthol-4-sulfosäure,
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bon-6-sulfosäure usw.
Nachfolgende Beispiele veranschaulichen das beschriebene Verfahren, ohne dasselbe jedoch zu beschränken :
Beispiel l :
EMI2.2
<tb>
<tb> Tetraschwefelsäureester <SEP> des <SEP> Leukoküpenfarbstoffes <SEP> des <SEP> Tetrahydro-
<tb> 1, <SEP> 2',1'-dianthrachinonazins <SEP> 21%
<tb> Pulver <SEP> 9 <SEP> Teile
<tb> 2-Naphthol-8-sulfosäure <SEP> ............ <SEP> 2 <SEP> "
<tb> Wasser <SEP> 18
<tb> neutrale <SEP> Verdickung <SEP> 60 <SEP> ,,
<tb> Rhodanammonium <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 8
<tb> Natriumchlorat <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 3 <SEP> 2 <SEP>
<tb> Ammoniumvanadat <SEP> 1%.............'I <SEP> "
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
Es wird gedruckt, getrocknet, acht Minuten im Mather-Platt gedämpft, gespült, fünf Minuten kochend geseift, gespült und getrocknet.
Man erhält einen schönen, klaren, lebhaften Blaudruck.
Beispiel 2 :
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<tb>
<tb> Mischung <SEP> von <SEP> Tetraschwefelsäureester
<tb> des <SEP> Leukoküpenfarbstoffes <SEP> des <SEP> Tetrahydro-1, <SEP> 2, <SEP> 2', <SEP> 1'-dianthrachinonazins <SEP> 21% <SEP> Pulver <SEP> und <SEP> 1-Naphthol-
<tb> 4-sulfosäure <SEP> im <SEP> Verhältnis <SEP> 9 <SEP> : <SEP> 2 <SEP> = <SEP> 11 <SEP> Teile
<tb> Wasser <SEP> 18
<tb> neutrale <SEP> Stärke-Traganth-Verdickung <SEP> 60 <SEP> ,,
<tb> Rhodanammonium <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 8 <SEP> "
<tb> Natriumchlorat <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 3............... <SEP> 2 <SEP> "
<tb> Ammoniumvanadat <SEP> 1% <SEP> .................. <SEP> 1 <SEP> "
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
Es wird gedruckt, getrocknet, acht Minuten im Mather-Platt gedämpft, gespült, fünf Minuten kochend geseift, gespült und getrocknet.
Man erhält einen schönen, klaren, lebhaften Blaudruck.
Beispiel 3 :
EMI2.4
<tb>
<tb> Tetraschwefelsäureester <SEP> des <SEP> Leukoküpenfarbstoffes <SEP> des <SEP> Tetrahydro-
<tb> 1, <SEP> 2, <SEP> 2',1'-dianthrachinonazins <SEP> 21%
<tb> Pulver <SEP> 9 <SEP> Teile
<tb> 1-Naphthol-4-sulfosäure <SEP> ............ <SEP> 2 <SEP> ,,
<tb> Wasser <SEP> 18
<tb> neutrale <SEP> Stärke-Traganth-Verdickung <SEP> 60 <SEP> ,,
<tb> Rhodanammonium <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 8
<tb> Natriumchlorat <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 3 <SEP> 2 <SEP> "
<tb> Ammoniumvanadat <SEP> 1% <SEP> 1"
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
Es wird gedruckt, getrocknet, acht Minuten im Mather-Platt gedämpft, gespült, fünf Minuten kochend geseift, gespült und getrocknet.
Man erhält einen schönen, klaren, lebhaften Blaudruck.
Beispiel 4 :
EMI2.5
<tb>
<tb> Tetraschwefelsäureester <SEP> des <SEP> Leukoküpenfarbstoffes <SEP> des <SEP> Tetrahydro-
<tb> 1, <SEP> 2,2', <SEP> 1'-dianthrachinonazins <SEP> 21%
<tb> Pulver <SEP> 9 <SEP> Teile
<tb> 2,8-Dioxynaphthalin-6-sulfosäure <SEP> .... <SEP> 2 <SEP> ,,
<tb> Wasser <SEP> 18
<tb> neutrale <SEP> Verdickung <SEP> 60 <SEP> ,,
<tb> Rhodanammonium <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 8 <SEP> "
<tb> Natriumchlorat <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 3 <SEP> ............... <SEP> 2 <SEP> "
<tb> Ammoniumvanadat <SEP> 1% <SEP> ......... <SEP> 1 <SEP> ,,
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
Es wird gedruckt, getrocknet, acht Minuten im Mather-Platt gedämpft, gespült, fünf Minuten kochend geseift, gespült und getrocknet.
Man erhält einen schönen, klaren, lebhaften Blaudruck.
Beispiel 5 :
EMI2.6
<tb>
<tb> Tetraschwefelsäureester <SEP> des <SEP> Leukoküpenfarbstoffes <SEP> des <SEP> Tetrahydro-
<tb> 1, <SEP> 2, <SEP> 2',1'-dianthrachinonazins <SEP> 21%
<tb> Pulver <SEP> 9 <SEP> Teile
<tb> 1-Naphthol-3-sulfosäure <SEP> ............ <SEP> 2 <SEP> ,,
<tb> Wasser <SEP> 18
<tb> neutrale <SEP> Verdickung <SEP> 60 <SEP> ,,
<tb> Rhodanammonium <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 8
<tb> Natriumchlorat <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 3 <SEP> 2
<tb> Ammoniumvanadat <SEP> 1% <SEP> ............. <SEP> dz
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
Es wird gedruckt, getrocknet, acht Minuten im Mather-Platt gedämpft, gespült, fünf Minuten kochend geseift, gespült und getrocknet.
Man erhält einen schönen, klaren, lebhaften Blaudruck.
Beispiel 6 : :
EMI2.7
<tb>
<tb> Tetraschwefelsäureester <SEP> des <SEP> Leukoküpenfarbstoffes <SEP> des <SEP> Tetrahydro-
<tb> 1, <SEP> 2, <SEP> 2',1'-dianthrachinonazins <SEP> 21%
<tb> Pulver <SEP> 9 <SEP> Teile
<tb> 2-Naphthol-6-carbonsäure <SEP> ............. <SEP> zu
<tb> Wasser <SEP> 18
<tb> neutrale <SEP> Verdickung <SEP> 60 <SEP> ,,
<tb> Rhodanammonium <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> 8 <SEP> "
<tb> Natriumchlorat <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 3............... <SEP> 2 <SEP> ,,
<tb> Ammoniumvanadat <SEP> 1%.,.......... <SEP> 1 <SEP> " <SEP> 1
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
Es wird gedruckt, getrocknet, acht Minuten im Mather-Platt gedämpft, gespült, fünf Minuten kochend geseift, gespült und getrocknet.
Man erhält einen schönen, klaren, lebhaften 1 Blaudruck.
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Beispiel 7 :
EMI3.1
<tb>
<tb> Tetraschwefelsäureester <SEP> des <SEP> Leukoküpenfarbstoffes <SEP> des <SEP> Tetrahydro-
<tb> 1, <SEP> 2, <SEP> 2',1'-dianthrachinonazins <SEP> 21%
<tb> Pulver <SEP> 9 <SEP> Teile
<tb> 1-Naphthol-4-sulfosaures <SEP> Natrium.. <SEP> 2. <SEP> 5 <SEP> "
<tb> Wasser <SEP> 17#5 <SEP> ,,
<tb> neutrale <SEP> Verdickung............. <SEP> 60 <SEP>
<tb> Rhodanammonium <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> .......... <SEP> 8 <SEP> "
<tb> Natriumchlorat <SEP> 1 <SEP> :
<SEP> 3 <SEP> 2 <SEP> "
<tb> Ammoniumvanadat <SEP> 1 <SEP> %.......... <SEP> 1 <SEP> "
<tb> 100 <SEP> Teile
<tb>
Es wird gedruckt, getrocknet, acht Minuten im Mather-Platt gedämpft, gespült, fünf Minuten kochend geseift, gespült und getrocknet.
Man erhält einen schönen, klaren, lebhaften Blaudruck.