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Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung
Die bisher bekannten Fahrtrichtungsanzeiger besitzen auf beiden Seiten des Fahrzeuges angebrachte Signaleinrichtungen, gleichgültig, ob es sich um mechanisch betätigte Winker oder um je eine aufleuchtende Glühlampe handelt, von denen immer nur diejenige auf der Seite der gewünschten Fahrtrichtungsänderung in Tätigkeit gesetzt wird. Da das von diesen Signaleinrichtungen hervorgebracht Warnzeichen nur wenig aus dem Lichtraumprofil des Fahrzeuges hervortritt und durch vorstehende Wagenteile leicht verdeckt werden kann, bietet ein derartiger Fahrtrichtungsanzeiger keine genügende Gewähr für eine wirkliche Verkehrssicherheit.
Zur Beseitigung dieser Übelstände wurde unter anderem bereits vorgeschlagen, auf der Vorderseite des Fahrzeuges einen Signalkasten anzuordnen, welcher eine waagrechte und eine senkrechte Reihe von Glühlampen enthält, wobei die Lampen jeder Reihe parallelgeschaltet sind und durch zwei Schalthebel eines am Lenkrad angeordneten Schaltwerkes von Hand aus in der gewünschten Richtung nacheinander zum Aufleuchten gebracht werden.
Nachteilig an dieser bekannten Vorrichtung ist nun, dass die Betätigung des Schalthebels über den ganzen 360'umfassenden Kontaktbereich von Hand aus, u. zw. gerade im Augenblick der Fahrtrichtungsänderung erfolgt, welcher die besondere Aufmerksamkeit des Fahrers erfordert.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass das Wandersignal zufolge der einmaligen Bewegung des Schalthebels über die Kontakte in der gewünschten Richtung nur einmal erfolgt, so dass es nicht genügend auffallend sein wird und eine mehrmalige derartige Betätigung des Schalthebels bei gleichzeitiger Lenkung des Fahrzeuges schwierig ist.
Die Erfindung bezieht sich auf eine derartige Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung und bezweckt die Beseitigung der genannten Nachteile dadurch, dass ein automatisches, vorzugsweise elektrisches Schaltwerk Verwendung findet, welches das eigentliche Anzeigegerät während der ganzen Dauer der Fahrtrichtungsänderung eingeschaltet hält und dadurch eine mehrmalige Aufeinanderfolge des Einschaltens des Reihensatzes der parallelgeschalteten optischen Zeichen oder nach jeweils vorhergehender gemeinsamer Einschaltung derselben eine mehrmalige Aufeinanderfolge des
Ausschaltens dieses Reihensatzes in der einen oder anderen Richtung bewirkt.
Um zu verhindern, dass allenfalls bei still- . stehendem Motor des Schaltwerkes eine der
Lampen des Reihensatzes der parallelgeschalteten optischen Zeichen weiterleuchtet und dadurch zu einem Irrtum Anlass gibt, ist erfindungsgemäss mit dem Aus-und Drehrichtungs-Umschalter des Schaltwerkes ein im Stromkreis der parallel- geschalteten optischen Zeichen gelegener Aus- schalter gekuppelt.
Auf der Zeichnung sind zwei beispielsweise
Ausführungsformen des Fahrtrichtungsanzeigers im Schaltschema dargestellt.
Der Fahrtrichtungsanzeiger nach Fig. l be- steht aus einer Anzahl beispielsweise sechs Stück von in einer Reihe dicht nebeneinander angeordneten und allenfalls den Verkehrsvorschriften entsprechend gefärbten Glühlampen a, die an einer geeigneten Stelle, u. zw. zweckmässig in der Mitte der Vorder-bzw. Hinterfront des Fahrzeuges angebracht sind. Diese einseitig in einer gemeinsamen Leitung b zusammengefassten
Glühlampen a stehen mit einer die Kontakt- knöpfe'ki, k2, k3, k4 eines kombinierten Ausund Drehrichtungsumschalters U für einen kleinen Elektromotor d enthaltenden Sammelschiene e in Verbindung und liegen jeweils über
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U, bei dessen einer oder anderen Schaltstellung an dem einen z. B. positiven Pol einer elektrischen Kraftquelle, zweckmässig des Fahrzeugakkumulators f.
Die andere Seite der Glühlampen a ist über einzelne Leitungsstränge c je an einen der Kontakte einer Schaltscheibe i angeschlossen, wobei den in der Reihe aufeinanderfolgenden Glühlampen a auch aufeinanderfolgende Kontakte g der Schaltscheibe i bei deren Umfahrung in dem einen oder anderen Drehsinn entsprechen.
Um die Schaltscheibe i ist ein auf der Ankerwelle I des Elektromotors d befestigter und daher von ihm angetriebener Kontaktarm n drehbar, über welchen im Zusammenwirken mit der stromführenden Ankerwelle I, der Masse des Elektromotors d und eine an letztere gelegte, sowie zur negativen Seite des Akkumulators f führende Leitung o die Glühlampenstromkreise vervoll- ständigt werden. Die StromversorgungdesElektro- motors d, bei der dargestellten Ausführungsform 1
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ein Nebenschlussmotor, erfolgt ebenfalls vom Akkumulator f aus, indem sowohl der Ankerals auch der Feldstromkreis parallel zu den Glühlampenstromkreisen an den Akkumulator f angeschaltet sind.
Zu diesem Zwecke zweigt der Feldkreis mittels eines Stromastes p von der Verbindungsstelle der Leitung b mit der Sammelschiene e ab und mündet über das Leitungsstücke in die Leitung o ein, wodurch sich der Feldkreis ausgehend vom Pluspol des Akkumulators f über den Schalthebel h3, einen der Schalterkontaktknöpfe k3 bzw. k4, die Sammelschiene e, den Stromast p, die Feldwicklung, das Leitungsstück Pi und die Leitung o zum negativen Akkumulatorpol ergibt, ohne dass eine Stromrichtungs- änderung in diesem Kreise bei den beiden Schalterstellungen eintritt, wie ohneweiters ersichtlich ist.
Demgegenüber führen die von den Bürsten des Ankers kommenden Leitungsstücke q, q1 je zu einem der Umschalterhebel hl, h2, von denen der erstere wahlweise mit dem Kontaktknopf kl bzw. dem Wechselkontaktknopf k2, der andere Umschalterhebel h2 aber mit dem Wechselkontaktknopf k2 bzw. dem Kontaktknopf k3 zusammenarbeitet.
Da nun einerseits die Kontaktknöpfe k1, k3 zufolge der Sammelschiene e und den jeweils an einen deren Kontaktknöpfe k3 bzw. k4 anliegenden Umschalterhebel h3 vom positiven Pol des Akkumulatorsf gespeist werden, anderseits der Wechselkontaktknopf k2 an die Masse m des Fahrzeuges und über diese sowie die Stromader j an die negative Seite des Akku- mulators f angeschlossen ist, folgt ein Ankerstromkreis, der sich vom positiven Pol über den Umschalthebel h3, die Sammelschiene e, einen der Kontaktknöpfe kl bzw.
k3, die Ankerleitungsenden q, q, den Wechselkontakt k2, Masse m und den negativen Akkumulatorpol schliesst, wobei die Stromrichtung im Anker entsprechend der jeweiligen Umschalterstellung in der einen oder anderen Stromrichtung verläuft, was verschiedene Drehrichtungen des Elektromotors bedingt.
Solange das Fahrzeug seine gerade Fahrtrichtung beibehält, belässt man die auf Bewegung verbundenen Schalthebel i, , 3 in der veranschaulichen Mittelstellung zwischen ihren Kontaktknöpfen -, in welcher sowohl die Motorstromkreise, d. i. Anker-und Feldstromkreis, als auch sämtliche Glühlampenstromkreise unterbrochen sind. Soll nun das Fahrzeug beispielsweise nach rechts abbiegen, so hat man die Schalthebel hl, h2 h3 mittels einer einzigen Handhabe gleichfalls nach rechts umzulegen, um den Elektromotor d und somit den Kontaktarm n im Uhrzeigersinn in Drehung zu versetzen.
Letzterer bringt beim Hinweggleiten über die Kontakte g die einzelnen Glühlampen a pro Umdrehung in unmittelbarer Aufeinanderfolge von links nach rechts zum kurzen Aufleuchten, was wegen des in Richtung der gewünschten Fahrtänderung wandernden Lichtpunktes deutlich die Vorstellung bzw. den Eindruck eines nach rechts weisenden Pfeiles hervorruft. Damit ein Übersehen dieses Lichtsignales vermieden wird, lässt man den Elektromotor d so lange laufen, bis das optische Signal sich genügend oft wiederholt hat.
Da die Glühlampenstromkreise mit ihrer gemeinsamen Leitung b gleichfalls über den Aus-und Umschalter U, u. zw. über dessen Schalthebel h3 geführt sind, erfolgt selbsttätig mit der Abschaltung des Elektromotors d auch eine Unterbrechung aller Glühlampenkreise, wodurch verhindert wird, dass allenfalls bei stillstehendem Motor eine der Lampen a durch den auf einen Kontakt g befindlichen Kontaktarm n in unerwünschter Weise weiterleuchtet. Vor dem Abbiegen des Fahrzeuges nach links bringt man den Umschalter U aus seiner Mittellage in seine linke Endstellung, was zur Folge hat, dass sich nunmehr der Motor d samt dem Kontaktarm n im Gegenuhrzeigersinn in Bewegung setzt und daher die Lampen a in umgekehrter Folge aufleuchten lässt.
Falls man zum Lampensatz a durch je von den Leitungssträngen c bzw. von der Leitung b abgehende Zweigleitungen einen zweiten Lampensatz parallel schaltet, kann man das Fahrzeug sowohl an seiner Vorder-als auch Rückfront mit einem solchen Lampensatz a ausstatten, um die Warnsignale von vorne und hinten sichtbar zu machen.
Die zweite Ausführungsform der Fig. 2, deren mit der ersten Ausführungsform übereinstimmenden Teile der Einfachheit halber durch gleiche Bezugszeichen kenntlich gemacht sind, bringt zwar ein abweichendes, optisch aber einen ähnlichen Eindruck erweckendes Warnsignal hervor, indem pro Umdrehung immer vorerst alle Glühlampen a gleichzeitig kurz aufleuchten, um sodann in Richtung der beabsichtigten Fahrtrichtungsänderung aufeinanderfolgend zu verlöschen.
Zu diesem Zwecke sind einerseits die Kontakte g der Schaltscheibe i, denen zu einem später erläuterten Zwecke, je ein Vorkontakt r, rl vorgelagert ist, im Gegensatz zu früher nicht gleichmässig über die Schaltscheibe i verteilt, sondern auf einem Sektor derselben zusammengedrängt, anderseits wirken sie mit einem sich etwa über einen Halbkreis erstreckenden Kontaktarm n1 zusammen, der zur besseren Kontaktgebung in federnde Lamellen aufgelöst sein kann, jedenfalls aber gegen die Ankerwelle/ elektrisch isoliert auf ihr befestigt ist.
Von der Sammelschiene e des in gleicher Weise ausgebildeten und geschalteten Aus-und Drehrichtungsumschalters ! 7 führt ein Leitungsstrang s zu einer auf beiden Seiten Kontaktstifte t aufweisenden federnden Kontaktlamelle u, die mittels einer gegen sie entsprechend isolierten Schelle v auf der die Schaltscheibe i frei durchsetzenden Ankerwelle I derart angebracht ist, dass die Kontaktlamelle u bei der Drehung der Ankerwelle in dem einen oder anderen Drehsinn zwar mitgenommen wird, die weitere Drehung der Ankerwelle jedoch nicht hindert, sobald einer ihrer Kontaktstiften t gegen den einen oder anderen Kontaktknopf von zu beiden Seiten der Kontaktlamelle u in einem gewissen Abstand
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vorgesehenen Kontaktfedern w, W1 anschlägt.
Zu diesem Zwecke kann der Anpressdruck der Schelle v an die Ankerwelle 1 mit Hilfe einer federbelasteten Stellschraube z beliebig eingeregelt werden. Die bei der Ankerdrehung im Uhrzeigersinn zur Wirkung gelangende Kontaktfeder W1 steht über einen Leitungsast Xl mit dem hinter den Kontakten g gelegenen Vorkontakt fi der Schaltscheibe in Verbindung, wogegen die andere Kontaktfeder w durch einen Stromast x an den vorgelagerten Vorkontakt r angeschlossen ist. Zur Vervollständigung der Glühlampenkreise ist schliesslich die gemeinsame Rückleitung b an die Fahrzeugmasse m gelegt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :
Ausgegangen soll wieder von der in der Zeichnung veranschaulichten Ruhestellung werden, in der sowohl die Motorstromkreise durch den Umschalter U sowie sämtliche Glühlampenstromkreise, letztere sogar zweimal, unterbrochen sind, zumal der Kontaktarm n1 sich seitlich der Kontakte g und Vorkontakte r, r1 befindet und überdies die Kontaktlamelle u keine Berührung mit einer der Kontaktfedern w, W1 hat. Vor dem Abbiegen des Fahrzeuges nach rechts stellt man den Umschalter U wieder nach rechts, was zur Folge hat, dass einerseits der Leitungsstrang s über den Umschalterhebel h3 an den positiven Pol des Akkumulators f gelegt wird, anderseits der Anker samt Kontaktarm n1 und Kontaktlamelle u im Uhrzeigersinn in Umlauf gerät.
Letztere schlägt an die Kontaktfeder w1 an und wird dauernd in dieser Stellung durch die weiter umlaufende Ankerwelle 1 gehalten. Nichtsdestoweniger bleiben vorerst alle Glühlampenkreise solange unterbrochen, bis der Kontaktarm n1 sämtliche Kontakte g überdeckt und den zur Kontaktfeder W1 gehörigen Vorkontakt r erreicht hat, worauf sich folgende Glühlampenstromkreise ergeben : Pluspol des Akkumulators, Umschalterhebel h3, Leitungsstrang s, Kontaktlamelle u, Kontaktfeder wl, Leitungsast XD V or-
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stränge c und Glühlampen a, Leitung b, Masse m, Leitungsstück j und Minuspol des Akkumulators. Es werden also alle Glühlampen a gleichzeitig aufleuchten.
Da jedoch kurz darauf der Kontaktarm n1 von dem hinter dem anderen Vorkontakte r gelegenen ersten Glühlampenkontaktg und nacheinander von den folgenden Glühlampenkontakten g abläuft, werden die Glühlampen a in rascher Folge von links nach rechts, also in der Richtung der gewünschten Fahrtrichtung verlöschen. Dieser Vorgang wiederholt sich solange, als der Elektromotor d sich inUmlauf befindet. Bei einer Fahrtrichtungsänderung nach links dreht sich der Motor d im Gegenuhrzeigersinn, wodurch nunmehr die Kontaktfeder w und der Vorkontakt r mit dem Ergebnis wirksam wird, dass die jedesmal kurz aufleuchtenden Glühlampen aufeinanderfolgend von rechts nach links verlöschen.
Es wäre auch möglich, an Stelle der Glühlampen oder neben ihnen andere optische Zeichen, z. B. einen Satz von durch Magnete betätigte, mechanische Schauzeichen vorzusehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung, bestehend aus ortsfest am Fahrzeug in einer Reihe angeordneten und durch ein Schaltwerk in der jeweils gewünschten Richtung in ununterbrochener Aufeinanderfolge ein-und ausschaltbaren optischen Zeichen, vorzugsweise elektrischen Glühlampen, gekennzeichnet durch ein automatisches, vorzugsweises elektrisches Schaltwerk, welches das eigentliche Anzeigegerät während der ganzen Dauer der Fahrtrichtungsänderung eingeschaltet hält und dadurch eine mehrmalige Aufeinanderfolge des Einschaltens des Reihensatzes der parallelgeschalteten optischen Zeichen oder nach jeweils vorhergehender gemeinsamer Einschaltung derselben eine mehrmalige Aufeinanderfolge des Ausschaltens dieses Reihensatzes in der einen oder anderen Richtung bewirkt.