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Vorrichtung an Kraftfahrzeugen zum Wenden des Wagens auf kleinster Fahrfläche
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Kraftfahrzeugen und bezweckt das Wenden des Wagens auf kleinster Fahrfläche zu ermöglichen. Im wesentlichen besteht die Erfindung darin, dass jedem der Hinterräder ein um ihre Drehachse srhwenkbarer Schuh zugeordnet ist, der ein quer zur Fahrrichtung angeordnetes, durch ein Ubersetzungsgetriebe vom Laufmantel des Hinterrades angetriebenes und auf der Fahrbahn rollendes Laufrad trägt. In Ausgestaltung der Erfindung ist jeder Schuh um einen Exzenter der Hinterradachse schwenkbar angeordnet, der so angebracht ist, dass das Triebrad für das Laufrad im hochgeklappten Zustande des Schuhes vom Laufmantel des Hinterrades abgehoben ist. Die Vorrichtung betrifft ferner bauliche Ausgestaltungen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführungsform dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung mit teilweisem Schnitt, die Fig. 2 und 3 Schnitte nach den Linien II-II bzw. 777-777 der Fig. 1.
Fig. 4 zeigt die Steuereinrichtung der Vorrichtung in Seitenansicht und Fig. 5 die Gesamtanordnung der Vorrichtung an einem Personenkraftwagen in schematischer Darstellung.
Die nachstehend beschnebene Vorrichtung ist jedem der Hinterräder in symmetrischer Lage zur Mittelebene des Wagens zugeordnet und wird daher nur für eines der Räder 1 erläutert. Auf dem die Achswelle 2 umgebenden Achsrohr 3 ist ein Exzenter 4 fest angeordnet, auf dem die
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rades 1 rinnenförmig umgebenden Schuhes 7, '. 0. 1 Speichen 8 getragen, lose drehbar gelagert ist. Der Schuh 7 trägt an seinem Mantel zwei Rollen 9, die um Achsen 10 lose drehbar sind und durch Aussparungen 11 des Schuhes 7 hindurchragen. Zwei gleichartig gelagerte Rollen 12 sind durch rinnenförmig ausgebildete, den Schuh 7 versteifende Mulden 13 umschlossen.
Zwischen den Rollen 12 ist auf einem im Schuh 7 lose gelagerten Wellenstummel 74 eine Schnecke15 und zu beiden Seiten derselben je ein Reibrad 16 befestigt, welche in der in Fig. l ersichtlichen Stellung des Schuhes 7 kräftig gegen den Laufmantel 6 gezogen werden. Die Schnecke 15 greift in ein Schneckenrad 17 ein, welches auf einer in konsolenartigen Ansätzen 18 des Schuhes 7
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fest angeordnet ist.
An der Nabe 5 greift ein Arm 21 an, der durch eine kräftige Feder 22 so beansprucht wird, dass er den Schuh samt seinen Rollen 9, 12 und den Reibrädem 16 in die in Fig. 5 schematisch ersichtliche Stellung zu drehen sucht, in welcher die Roll''n sowie die Reibräder infolge der Lagerung des S ; huhes auf dem Exzenter 4 vom Laufmantel 6 abgehoben smd. Der Al 11 21 ist mit seinem Ende in einer Kulisse 23 geführt, die von Armen 24 der am Achsrohr 3 sitzenden Bremstrommel 25 getragen wird.
An den Enden der Kulisse 23 ist je eine Sperrklinke 26,. 26'bei 27 gelagert, die durch eine Feder 28 (Fig. 3) in die Bewegungsbahn des Hebels 21 gedrückt werden und durch @e ein Seil 29 aus ihrer Sperrstellung gebracht werden konnen. Die Seile 29 sind bei ? C zu einem einzigen Seilzug 31 vereinigt, c. ' von jedem Hinterrad über nicht dargestellte Lt' roUen zusammengeführt und durch einen hohle ausgebildeten, bei 32 (Fig. 4) am Wagengestell ge- lagerten Hebel 33 über Leitrollen 34 zu einem Handgriff 35 geführt ist, bei dessen Betätigung die Auslösung der Klinken 26,26'erfolgt.
Der
Handhebel 33 ist über seine Lagerstelle hinaus verlangert und trägt an seinem freien Ende bei 36 einen Seilzug 37, der mit seinen gegabelten Ästen uber Leitrollen zu je einem der Arme 21 der Schuhe 7 geführt und bei 38 befestigt ist.
Durch Betätigen des Handhebels 33 werden daher die je einem Hinterrad 1 zugeordneten Schuhe 7 gleichzeitig gegen die Fahrbahn geschwenkt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :
Soll der Wagen z. B. auf einer schmalen Fahr- oahn um 180 gewendet werden, so wird die
Fahrtgeschwindigkeit des Fahrzeuges durch
Schalten des Getriebes a'f den ersten Gong und Drosselung der Gasmfuhr weitmöglichst verringert. Hierauf wird der Handgriff 35 betätigt, womit beide Klinken 26, 26' ausgelost werden. Die Arme 21 befinden sich bei aus- geschalteter Vorrichtung in ihrer rückwärtigen
Stellung, die aus Fig. 5'schematisch ersichtlich ist.
Wird hierauf der Handhebel 33 vom Fahrer angezogen, se wird jeder Arm 21 entgegen der
Kraft der Feder 22 mach voue gezogen und die
Schuhe 7 nach abwärts gegen die Fahrbahn geschwenkt, wobei die Rollen 9 jedes Schuhes 7 allmählich in Berührung mit dem Laufmantel kommen und durch Reibung in der Umlauf-
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richtung der Räder 1 mitgenommen werden. Wenn die erste Rolle 9 auf die Fahrbahn auftrifft, so wird der Schuh 7 eine Schwenkbewegung um den Berührungspunkt der Rolle 9 mit der Fahrbahn vollführen und damit gleichzeitig das Hinterrad 1 angehoben.
Infolge der lebendigen Kraft des Fahrzeuges in der Bewegungsnchtung schwenkt jeder Schuh 7 in der Art einer Abwälzbewegung auf der Fahrbahn auch über die zweite Rolle 9, bis das Laufrad 20 sich auf die Fahrbahn aufsetzt und nunmehr eine Schwenkbewegung um den Berührungspunkt zwischen Laufrad 20 und Fahrbahn in die in Fig. 1 dargestellte Lage eintritt. Nunmehr hat der Arm 21 seine vordere Endstellung in der Kulisse 23 erreicht, in welcher die Klinke 26 einfällt und ihn in seiner Lage sichert.
Die unter Pressung gegen den Radreifen 6 gezogenen Reibräder 16 dübeltragen ihre Drehbewegung über den Schnecken- trieb 15, i7 auf das Laufrad 20, das gleich den des anderen Hinterrades 1 auf der Fahrbahn abrollt und dante dem Wagen eine Drehbewegung um seine Vordeiräder in einer Richtung erteilt.
Soll das Fahrzeug nach der anderen Richtung gewendet werden, so wird der Rückwärtsgang des Getriebes eingeschaltet. Während der hintere Teil des Wagens seine Drehbewegung vollführt, werden die Vorderräder durch das Lenkrad entsprechend nachgestellt, so dass sie bei einer Drehung des Wagens um 180 ihre Stellung auf der Fahrbahn gegeneinander vertauschen.
Ist die Wendung vollzogen, so wird die Kupplung ausgelöst und entweder der Motor abgestellt oder das Getriebe bei Standgas auf Leerlauf gestellt.
Soll die Vorrichtung wieder in ihre Ruhestellung gebracht werden, so wird der Handgriff 35 betätigt und damit die Sperrklinke 26 des Armes 21 gelöst, worauf die Hinterräder durch das Eigengewicht des Fahrzeuges oder gegebenenfalls durch Einschalten des Rückwärtsganges vom Schuh 7 zurückrollen. Die Feder 22 zieht den Schuh wieder hoch und die Arme 21 werden durch die Klinken 26'in ihren hinteren Lagen selbsttätig wieder festgestellt.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung benötigt wenig Platz, so dass ihre Anordnung auf jedem bestehenden Wagen zwischen den Laufrädern und den Kotflügeln untergebracht werden kann.
Sie kann gegebenenfalls auch in einem unterhalb
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kann die Vorrichtung gegebenenfalls auch hinter den Rädern herunterklappbar angeordnet sein.
Ihre Einlösung erfolgt dann bei eingeschaltetem Rückwärtsgang des Getriebes. Das Wenden des mit einer Vorrichtung gemäss der Erfindung ausgestatteten Wagens erfolgt mit dem kleinst- möglichen Radius, welcher dem Abstand der Laufräder 20 von der Vorderradachse entspricht.
Die Vorrichtung ermöglicht auch ein Seitwärtsfahren während der langsamen Vorwärtsfahrt des Wagens, so dass dieser auch in eine Lücke zwischen dem Abstand parkender Fahrzeuge gesteuert werden kann. Das Seitwärtsfahren kann auch aus einer fahrenden Kolonne von Fahrzeugen bewerkstelligt werden, ohne dass die dahinterfahrenden Fahrzeuge ihre Fahrt abstoppen müssen.
Bei langen Fahrzeugen, wie Autobussen u. dgl., kann vom Fahrweg im stumpfen bis spitzen Winkel bei geringstem Raumbedarf abgebogen werden. Bei stark belegten Garagen wird das Ein-und Ausfahren wesentlich erleichtert. Aus Sicherheitsgründen können dem Arm 21 auch zwei Federn 22 zugeordnet sein.
PATENTANSPRÜCHE : l. Vorrichtung an Kraftfahrzeugen zum Wenden des Wagens auf kleinster Fahrfläche, dadurch
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getriebe vom Laufmantel (6) des Hinterrades (1) angetriebenes und auf der Fahrbahn rollendes Laufrad (20) trägt.