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Hörgerät
Die Erfindung bezieht sich auf an der Person des Benützers zu tragende Elektronenröhrenhörgeräte. Bekannte Hörgeräte dieser Art bestehen, abgesehen von einem in oder nahe dem Ohr zu tragenden Hörer, aus zwei getrennten Einheiten, die normalerweise an verschiedenen Teilen des Körpers getragen werden. In der gebräuchlichsten Form sind die beiden Einheiten 1. ein in der Kleidung des Benützers, z. B. in einer Westentasche, zu tragendes Gehäuse, in d m ein Elektronenröhrenverstärker zusammen mit einem Mikrophon untergebracht ist, und 2. ein in einem anderen Teil der Bekleidung, z. B. in einer anderen Tasche derselben, zu tragendes Gehäuse, das zwei elektrische Batterien enthält.
Gemäss einem anderen Vorschlag bildet der Elektronenröhrenverstärker zusammen mit den Batterien eine in der Rocktasche zu tragende Einheit, während das Mikrophon dits zweite Einheit bildet, die am Handgelenk des Benutzers getragen werden soll.
Beim Erfindungsgegenstand sind der Elektronenröhrenverstärker, das Mikrophon und die Batterien eines Elektronenröhrenhörgerätes zu einer einzigen Einheit vereinigt, die klein und leicht genug ist, um an der Person des Benützers getragen werden zu können.
Es sind Elektronenröhrenhörgeräte bekannt, bei welchen der Elektronenröhrenverstärker, das Mikrophon uno die Batterien in einem gemein- samen Traggehäuse untergebracht sind, aber diese Apparate haben ein Gewicht von ungefähr
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apparat kann wohl an einem Handgriff von einer Stelle zur anderen, z H. vnn einem Zimmer in ein anderes beföldert werocn, aber er kann natürlich nicht unauffällig an der Person des Benutzers getragen werden, wie dies der Zweck des Erfindungsgegenstandes ist. Es cind ander- seits aus einer einzigen Einheit besfhenoe Hörgeräte bekannt, die klein genug sind, um in einer Anzugtasche getragen zu werden, aber diese Geräte besitzen keinen Elektronenröhrcn- verstärker.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, durch eine neuartige Anordnung der Einzelteile eines in einer einzigen Einheit zusammengefassten Elektronenröhrenhörgerätes und durch eine entsprechende Ausbildung des Gehäuses einerseits die Gesamtgrösse des Hörgerätes so gering wie möglich zu halten, anderseits aber trotz der gedrängten Bauweise sowohl zu den wichtigsten Teilen des Verstärkers, insbesondere zu den Elektronenröhren, für den Bedarfsfall eine Zugangsmöglichkeit zu schaffen, als auch die Speisebatterien zwecks Auswechslung derselben leicht zugänglich zu machen, ohne dass bei der Auswechslung der Batterien auch die gegen unsachgemässe und unbeabsichtigte Eingriffe zu schützenden Verstärkerelemente freigelegt werden.
Dieses wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass der mit Zwergröhren bestückte Verstärker zusammen mit einem Mikrophon derart im oberen Gehäuseteil untergebracht ist, dass einige Verstärkerelemente und das Mikrophon in der Nähe der Vorderwand und andere Ver- stärkerelemente, einschliesslich der Röhren, in der Nähe der Rückwand liegen, während sich die Speisebatterien im unteren Teil des Gehäuses befinden, und dass das Gehäuse eine feste Vorderwand und eine aus einem oberen und einem unteren Rückenteil zusammengesetzte Rückwand aufweist und die beiden Rückenteile je für sich und zumindest der untere ohne Anwendung eines Hilfswerkzeuges öffenbar sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und weitere vorteilhafte Massnahmen im Rahmen derselben sollen an Hand der Zeichnung beschrieben werden. Fig. l zeigt den oberen Teil des Hörgerätes in teilweise geschiittener Drauf- sicht. Fig. 2 ist ein Längsschnitt nach der
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Vorderansicht des Hörgerätes bei abgenommenem Gehäusevorderteil. Fig. 5 zeigt einen Querschnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 4, während Fig. 6 eine der Röhren schaubildlich darstellt.
Das dargestellte Hörgerät besitzt ein Gehäuse A, das eint Vurderwand 10 und eine aus einem unteren Rückenteil H und einem oberen Rückenteil 12 zusammengesetzte Rückwand aufweist.
Die Vorderwand und der untere Rückenteil 11 sind, beispielsweise am unteren Ende des Gehäuses, mittels eines Federscharniers 13 miteinander verbunden, so dass der untere Rücken-
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teil 11 bequem, also ohne Verwendung eines Hilfswerkzeuges, geöffnet und geschlossen werden kann. Quer durch das Gehäuse erstreckt sich zwischen den Seitenwänden 14 und 15 des Gehäuses eine mit der Vorderwand 10 in einem Stück ausgebildete Trennwand 16, welche, zusammen mit einer am oberen Rückenteil 12 angesetzten Querwand 59, das Gehäuse A in ein unteres Abteil 17 und ein oberes Abteil 58 unterteilt.
Die beiden einander ergänzenden Querwände 16 und 59 sind so angeordnet und ausgebildet, dass das durch sie oben begrenzte untere Abteil 17 eine Heizbatterie 18 und eine Anodenbatterie 19 aufnehmen kann, während das Abteil 58 zur Aufnahme eines Elektronenröhrenverstärkers und eines Mikrophons 23 dient.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Er- findung ist das Abteil 58 oberhalb der Trenn-
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Montageplatte 31 der Länge nach in zweiRäume20 und 21 unterteilt. Auf einer Seite der Montageplatte 31 ist das Mikrophon 23, z. B. ein Kristallmikrophon, so befestigt, dass es in den Raum 21 hineinragt und sich hinter Schallöffnungen 24 der Vorderwand 10 befindet.
Der Elektronenröhrenverstärker in dem Ver- stärkerabteil S besitzt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel drei Röhren 25, 26 und 27.
Der Verstärker kann beispielsweise ein widerstandsgekoppelter Verstärker sein. Da sich die vorliegende Erfindung auf die bauliche Anordnung der Elemente des Hörgerätes und die Ausbildung des Gehäuses bezieht und ni : ht auf eine spezielle Schaltung, ist kein Schaltschema in der Zeichnung dargestellt. Auch sind nur jene Bauteile des Verstärkers gezeichnet, deren Abmessungen auf den Raumbedarf Einfluss hoben.
Die Elektronenrohren 25, 26,27 sind Zwerg- röhren, u. zw. vorzugsweise solche mit flachem
Kolben. Jede der Röhren 25, 26, 27 kann mit einem Kontaktträger 28, 29, 30 versehen sein, der in Abstand von dem zugehörigen Röhren- kolben angeordnet ist. Diese Kontaktträger 28,
29, 30 sind in dem dargestellten Ausführungs- beispiel als flache Scheiben ausgebildet, deren einziger Zweck es ist, Kontaktstifte 33 in der richtigen Stellung zueinander zu halten. Der
Kolben jeder Röhre ist mit dem Kontaktträger derselben lediglich durch die Zuführungsdrähte 32 verbunden, welche an den Kontaktstiften 33 des zugehörigen KoDakmers befestigt sind und von denen ein wesentlicher Teil ihrer Länge sich frei zwischen dem Kolben md dem Kontakt- träger erstreckt (Fig. 6).
In der Montageplatte 31 gelagerte Sockelfassungen 34, 35, ? 6 nehmen die
Stifte 33 der Kontaktträger 28, 29 lid 36 der
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Röhre in irgend eine gewünschte Sí. e11ung relativ zur Montageplatte gebracht werden und dennoch wie eine gesockelte Röhre in die zugehörige Sockelfassung 34, 35 oder 36 eingesteckt werden.
In dem dargestellten Beispiel sind die Kolben aller drei Röhren 25, 26, 27 von flacher Querschnittsform, wobei sich die grosse Achse des flachen Kolbenquerschnittes aller drei Röhren in einer zur Montageplatte 31 parallelen Ebene erstreckt, d. h. in einer Ebene, die senkrecht zu den Achsen der Sockelfassungen 34, 35, 36 ist, was dadurch erreicht ist, dass die Einführungsdrähte 32 aller drei Röhren nahe ihren in die Sockelfassungen sich erstreckenden Enden rechtwinkelig abgebogen sind. Durch diese Wahl des Kolbenquerschnittes kann die Dicke des gesamten Gehäuses sehr gering gehalten werden, jedenfalls so gering, wie die Dicke der Batterien im anderen Gehäuseabteil es gestattet.
Obgleich alle Röhrenkolben als sich in waagrechter Richtung erstrecken dargestellt sind, können auch einzelne oder sämtliche Kolben gegen die Horizontale geneigt sein, oder es kann, wie in Fig. 4 für die Röhre 26 angedeutet, der Kolben einer oder mehrerer Röhren so angeordnet sein, dass sich seine Achse in einer gewissen Entfernung oberhalb oder unterhalb des Mittelpunktes des zugehörigen Kontaktträgers befindet. Auf diese
Weise kann in jedem speziellen Falle der verfüg- bare Raum bestmöglich ausgenutzt werden.
Es ist auch ersichtlich, dass nach Öffnen des oberen Rückenteiles 12 jede der Röhren 25, 26 oder 27 leicht ausgetauscht werden kann, ohne dass es nötig wäre, die Zuführungsdrähte der alten Röhre loszulöten und die Zuführungsdrähte der neuen Röhre anzulöten, wie dies bisher beim
Austausch von Zwergröhren für Taschenhörgeräte erforderlich war.
37 bezeichnet eine Drosselspule, die an der gleichen Seite der Montageplatte 31 montiert ist wie das Mikrophon 23 Ein kleiner Teil des Kernes der Drossel t7 ragt durch eine Ausnehmung in der Montageplatte 31 hindurch.
Gi, ichfalls auf dieser Seite der Montageplatte 31 ist eine Tonblende 38 angebracht, welche durch eine Absetzung der Trennwand 16 in das Verstärkerabteil einbezogen ist, deren Achse jedoch durch die Montageplatte 31 hindurch in das Batterieabteil 17 hineinragt, wo sie in einem Schlitzkopf 39 endigt. Wenn der untere Rückenteil 11 offen ist, sind also die Batterien 18, 19 und auch der Kopf 39 der Tonblende 38 frei zugänglich, so dass der letztere mittels eines Schraubenziehers od. dgl. eingestellt werden kann, um das Gerät den Erfordernissen der Person anzupassen, weiche das Hörgerät benutzen soll. Der übliche Lautstärkeregler in der Form eines regelbaren Widerstandes 40 ist in der Mitte des Oberteiles des Gerätes angeordnet und passt in einen Ausschnitt der Montageplatte 31.
Der Lautstärkeregler 40 kann von aussen mittels eines Knopfes 41 betätigt werden. Zur Verbindung des Verstärkers mit dem (nicht dargestellten) Hörer sind zwei Kontaktfassungen 42 und 43 am oberen Ende der Montageplatte 31 befestigt. In diese Kontaktfassungen 42 und 43 können zwei Kontaktstifte 44 und 45 eines von der Hörerschnur 47 getragenen Steckers 46
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eingesteckt werden. Der Stecker 46 hat kleine Abmessungen, da er nur die zwei Kontaktstifte 44, 45 für die Hörerschnur 47 trägt.
Zur Verbindung der Batterien 18, 19 mit dem Röhrenverstärker stehen in die Unterseite der Trennwand 16 eingesenkt Metallstreifen 48 und 49, wie im Prinzip z. B. bei Taschenlampe üblich, in direktem Kontakt mit dem einen Pol je einer der zwei Batterien 18 und 19, welch letztere gegen diese Streifen durch Federn 50 und 51 gepresst werden. Gleichzeitig stellen diese Federn 50 und 51 die elektrische Verbindung zwischen dem bezügliche anderen Pol der beiden Batterien 18, 19 und einer Grundplatte 52 her. Der Kontaktstreifen 49 besitzt einen aufgebogenen Flansch 54, der sich von dem Batterieabteil 17 in das Verstärkerabteil 58 erstreckt und dort an der Montageplatte 31 mittels einer Niete 56 od. dgl. befestigt ist.
Gleicherweise ist der Kontaktstreifen 48 mit einem aufgebogenen Flansch 53 versehen, der an der Montageplatte 31 mittels einer Niete ; M od. dgl. befestigt ist.
Die Dicke des neuen Gerätes ist nicht grösser als die Dicke der Batterien erfordert, d. h. nicht grösser als die Dicke des bisher benutzten selbständigen Batteriegehäuses. Somit kann das Hörgerät gemäss der Erfindung mit ungefähr den gleichen Gesamtabmessungen ausgeführt werden, wie sie das alte Elektronenröhrenverstärkergehäuse allein besass, so dass das neue Gerät in einer einzigen Anzugtasche od. dgl. getragen werden kann. Ein ausgeführtes erstes Modell des neuen Gerätes besass die Gesamtabmessungen 2-7x6-85x2-86 cm, wobei das Gesamtgewicht 92 7 hug betrug.
Da die Trennwand oder Trennwände 16, 59 das Batteribteil von dem Verstärkerabteil abschliessen, hat die Nähe der Batterien zum Elektronenröhrenverstärker keinen nachteiligen Einfluss auf die Teile dieses Verstärkers. Ohne solchen Abschluss könnten die von den Batterien entwickelten Dämpfe manche der nahe beieinander angeordneten leitenden Teile des
Elektronenröhrenverstärkers, wie z. B. die Einoder Zufuurungsdrähte der Elektronenröhren, die Kontakte der Sockelfassungen für die Röhren usw., nachteilig beeinflussen.
Die Trennwände 16, 59 halten ferner die Röhren und alle jene anderen
Teile des Verstärkers, mit denen der Benützer des Hörgerätes nicht manipulieren soll, für diesen unzugänglich, auch-yyCtin der untere Rückenteil geöffnet ist, um die Batterien 18 und 19 oder den Kopf 39 der Tonblende 38 zugänglich zu machen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. An der Person des Benützers zu tragendes Hörgerät, bei welchem ein Elektronenröhrenverstärker und die zugehörigen Speisebatterien in einem flachen Gehäuse eingeschlossen sind, das klein genug ist, um in einer Tasche der Bekleidung des Benützers Platz zu finden, dadurch
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einem Mikrophon (23) derart im oberen Gehäuseteil untergebracht ist, dass einige Verstärkerelemente und das Mikrophon (23) in der Nähe der Vorderwand (10) und andere Verstärkerelemente, einschliesslich der Röhren, in dr Nähe der Rückwand liegen, während sich die Speisebatterien (18, 19) im unteren Teil des Gehäuses (A) befinden, und dass das Gehäuse eine feste Vorderwand (10) und eine aus einem oberen (12) und einem unteren (11)
Rückenteil zusammengesetzte Rückwand aufweist und die beiden Rückenteile je für sich und zumindest der untere (11) ohne Anwendung eines Hilfswerkzeuges öffenbar sind.