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Österreichische PATENTSCHRIFT N 16524.
DR. ADOLF MIETHE UND DR. ARTHUR TRAUBE,
BEIDE IN C1 ! ARLOTTENBURG.
Verfahren zur Herstellung panchromatischer Trockenplatten.
His jetzt wurde zur llerstellung panchromatischer Trockenplatten stets ein Gemisch mehrerer Farbstoffe verwendet, deren Sensibilisierungskurven sich gegenseitig ergänzen sollten. Die Sensibilisierung für Orange wurde in diesem Gemisch gewöhnlich durch einen von Vogel für diesen Zweck zuerst vorgeschlagenen Körper. das Cyanin, dargestellt. Das Cyanin ist ein Farbstoff unbekannter Konstitution, welcher durch Einwirkung von Jodamyl
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Produkts mit Ätzkali entsteht. Der vollkommen wasserunlösliche Körper löst sich mit tiefblauerFarbeinAlkohelunderteiltbromsilbergplatteneinerverhältnismässighoheOrangeempfindlichekeit.
Die herstellung haltbarer fehlerfreier Platten mit Hilfe dieses Körpers ist noch äusserst schwierig, woran vor allen Dingen seine absolute Wasserunlöslichkeit
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neue Erfindung bezweckt don Ersatz des canins resp. von Gemischen des Cyanins mit anderen Farbstoffen durch die Einführung einer neuen Farbstoffklasse in die Technik der Fabrikation farbenempfindlicher Trockenplatten. Diese Farbstoffe, welche im Gegensatz zum Cyanin nicht Chinolin und I, ppidin, sondern Çhinolin und Chinaldin bezw. letzteres allein, enthalten, sind rot gefärbt und vom Cyanin, abgesehen von ihrer Konstitution und ihren Komponenten, durch ihr eingentümliches Absorptionsspektrum unterschieden.
Während das Cyanin einen Absorptionsstreifen bei 595#7 besitzt, besitzen die neuen Farbstoffe aus der Chinolin-Cinaldin-Reihe zwei Absorptionsstreifen. die in konzentrierter Lösung etwa gleich
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Jodalkyle etwas verschieden, u. zw. liegt der stärkere Streifen zwischen 553 und 558, der schwächere zwischen 512 und 520. Dies eingentümliche spektrale Verhalten kommt bei der Sensibiliierung von Trockenplatten mit diesen Farbstoffen insofern zum Ausdruck, als die Sensibilisierungskurve derselben sich lückenlos über den weniger brechbaren Teil des Spektrums erstreckt, wobei die den Ahsorptionsstreifen entsprechende Scnsihilisierungs-
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absoluter Reinheit, leicht herstellen.
Ales günstigste der verschiedensten Homologen erscheint nach unseren Versuchen das Chinolin-Chinaldin-Jod-Äthyla@; weniger leicht wasserlöslich und weniger rein herstellbar sind das Methylat, das Propylat und das Butylat. Aber auch diese Körper haben wesentlich dieselben Eigenschaften wie das ethylat.
Fast nicht mehr wasserlöslich ist das Amylat, welches infolgedessen ebenso wie das Hexylat schlechter sensibilisiert, Die Folge der Wasserlöslichkeit ist die Möglichkeit, die Farbstoffe sehr vollkommen auszuwaschen und damit Schirmwirkung vollkommen zu vermeiden, sowie die bei dem Cyanin stets auftretende unregelmässige Anfärbung und Schleier- und Streifenbildung bei der Sensibilisierung zu umgehen.
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durch Wiederholung dieser Operation nötigenfalls vollkommen gereinigt.
Die gewonnenen Körper werden in passenden Verhältnis gemischt, in Alkohollüsnng siedend mit der dem einen Jodmoleküle äquivalenten Menge Kalilauge versetzt und der gebildete Farbstoff nach Abdampfen eines Teiles des Alkohols zur Kristallisation gebracht. Der Rohfarbstoff wird durch Auswaschen mit Äther umkristallisiert, aus wässerigem Alkohol oder einem anderen passenden Losungsmittel gereinigt und diese Operation nötigenfalls mehrere Male wiederholt. Das Äthylat wird dabei in regelmässigen grün glänzenden Kristallen in absoluter Reinheit gewonnen. Der so gewonnene Körper wird zweckmässig entweder für sich oder mit dem Methylat, Butylat oder Propylat gemischt verwendet.
Erhebliche Vorteile bieten diese Mischungen nicht, da das Äthylat allein allen Anfordorunjen genügt, speziell den Platten die so sehr gewünschte Grün-und RotempnndHchkeit in hohem Masse verleiht.
Ähnlich wirkende Farbstoffe entstehen auch aus den entsprechenden Brom-und Chloralkalen, bieten aber keine besonderen Vorteile.