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Vakuumdichte Durchführung, insbesondere für Entladungsgefässe aus Metall
Die Erfindung betrifft eine hochvakuumdichte isolierende Stromeinführung, die sich von den zahlreichen im Stromrichterbau bekannten Durchführungskonstruktionen durch besonders leichte Herstellbarkeit auszeichnet. Es wird dabei, wie an sich bekannt, ein isolierendes, vor- zugsweise keramisches und rohrförmiges Zwischen- stück mittels eines Glas-oder Emailflusses an Metall angeschmolzen, jedoch wird die Anordnung erfindungsgemäss so getroffen, dass das Flussmittel mehr als zwei Konstruktionselemente miteinander verbindet, wobei unter Umständen Schweissoder Lötverbindungen an den Durchführungen ganz entfallen.
Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel, u. zw. zeigt Fig. 1 den Zusammenbau einer vakuumdichten Verbindung zwischen einem mit G bezeichneten Teil des Gefässes, beispielsweise dem Gefässdeckel, und einem keramischen Rohr K vor dem Verschmelzungsprozess, die Fig. 2 diese Verbindung nach der Fertigstellung und schliesslich Fig. 3 in vergrössertem Massstab die in ähnlicher Weise hergestellte Verbindung zwischen dem oberen Ende des eben genannten keramischen Rohres K und dem Einführungsleiter D, der etwa am (nicht gezeichneten) unteren Ende eine Anode trägt.
Der Teil G kann mit einer der Zahl der Durchführungen entsprechenden Mehrzahl von Löchern versehen sein. Der Lochdurchmesser wird vorzugsweise so gewählt, dass der die Durchführung bildende keramische Teil K stramm eingepresst werden kann. Die Bohrungen sind nicht scharfkantig ausgeführt, das Deckelblech wird vielmehr in der Lochzone nach innen eingestülpt. Um den keramischen Körper wird das zur Verwendung kommende Flussmaterial (Glas-oder Emailfluss) herumgelegt, u. zw. vorzugsweise in Form eines starren Körpers, z. B. eines Glasringes mit kreisförmigem Querschnitt F (in Fig. l). Des weiteren wird über das Keramikrohr K eine mit M bezeichnete Manschette aus Einschmelzblech geschoben, deren Bohrung in entgegengesetzter Richtung eingestülpt ist.
Die beschriebene Anordnung, bestehend aus Deckel, Keramikrohr, Flussring und Manschette, wird nun provisorisch in einem Abstützkörper A gelagert und auf die Manschette M der mit B bezeichnete Beschwerungskörper aufgesetzt. In diesem Zustand wird der Verschmelzungsprozess durchgeführt, u. zw. beispielsweise im Elektroofen. Der ursprünglich kreisförmige Querschnitt des Flussmaterials F wird dabei auf den in Fig. 2 zwischen G, M und K liegenden Querschnitt verformt.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Endeinführung werden durch das Flussmaterial F, das Keramikrohr K, der Einführungsstab D sowie eine äussere und eine innere Manschette MA bzw. MI miteinander verbunden. Der Stromanschluss erfolgt unmittelbar am Stab D. Auch bei der Endeinführung lassen sich also Schweissungen gänzlich vermeiden, da der Glasfluss nicht nur zur Hochvakuumdichtung, sondern auch zur mechanischen Verbindung mehrerer Konstruktionselemente dient.
Mit diesem letzteren Merkmal hängt es auch zusammen, dass es nach der Erfindung möglich ist, die Verformung und die Anschmelzung des Flussmaterials an die Metallteile nicht dem Eigengewicht des Flussmaterials allein zu überlassen, sondern unter zusätzlichem Druck (z. B. Pressung durch das Gewicht des Beschwerungskörpers B in Fig. l) durchzuführen.
Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Anordnung besteht darin, dass der vom Flussmittel gebildete Rotationskörper im Endzustand sowohl nach oben und unten als auch in radialer Richtung in feinen Kanten ausläuft, was erfahrungsgemäss günstige Festigkeitseigenschaften und gute Haltbarkeit ergibt.
Die gezeigte Durchführung ist wegen ihrer Einfachheit und wegen des Fortfalles von Schweissverbindungen sehr billig und daher u. a. zur wirtschaftlichen Herstellung von pumpenlosen MetallStromrichtergefässen kleinster Leistungen, z. B. solcher für l bis 5 Ampère, geeignet.
Es sei schliesslich noch erwähnt, dass es schon bei kleinen Elektronenröhren bekannt ist, radial angeordnete Stromzuführungsleiter in der Weise einzuschmelzen, dass die Glaskörper der Röhren aus zwei unmittelbar miteinander zu verschmelzenden Hälften zusammengesetzt und die Stromzuführungsleiter vorher in die Verschmelzungs-
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fuge eingelegt werden. Abgesehen von der sonstigen, einen Vergleich kaum zulassenden Verschiedenheit der erfindungsgemässen Durchführung von dieser bekannten Anordnung, handelt es sich bei letzterer nur vor dem Verschmelzungsvorgang um eine Dreizahl der zu verbindenden aneinandergrenzenden Teile, da ja nachher die beiden Hälften zu einem einzigen Glaskörper vereinigt sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vakuumdichte Durchführung, insbesondere für Stromrichtergefässe aus Metall, bei der ein isolierendes Zwischenstück mittels eines in der Hitze zähflüssigen Schmelzmaterials (z. B. Glas oder Email) mit Metallteilen vakuumdicht verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Verbindungsstelle mehr als zwei Konstruktionsteile (G, K, M in Fig. 2, D, K, MA, MI in Fig. 3) durch das hinzugefügte Flussmaterial (F) miteinander verbunden sind.