DE2318060C3 - Ziehkörper zur Herstellung von Aushalsungen an Hohlkörpern - Google Patents
Ziehkörper zur Herstellung von Aushalsungen an HohlkörpernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Ziehkörper zur Herstellung von Aushalsungen an Hohlkörpern aus
Met-.ll.
Die bekannten Ziehkörper werden in Verbindung mit Matrizen verwendet (FR-PS 5 70 042, US-PS
25 11836 und DT-PS 8 57 789), wobei vorzugsweise wenigstens zwei Arbeitsschritte mit unterschiedlich
großen Ziehkörpern durchgeführt werden (US-PS 25 11 836) oder vor dem Aushalsen das umzuformende
Material erwärmt wird (DT-PS 8 57 789). Es sind auch Ziehkörper bekannt (US-PS 20 65 915), die ohne Matrize
zu verwenden sind, wobei in Abhängigkeit von dem jeweils zu verarbeitenden Material mit oder ohne Vorwärmung
gearbeitet wird.
Da es die bekannten Verfahren erfordern, einen oder mehrere Ziehkörper und zusätzlich Matrizen bereitzuhalten,
ist der Aufwand verhältnismäßig groß. Es kommen jedoch noch schwierige Probleme hinsichtlich der
Beanspruchung der Werkstoffe im Bereich der Aushalsungen hinzu, wenn es sich bei den Hohlkörpern um
verhältnismäßig ?roße, jedoch dünnwandige Teile handelt,
wie z. B. Sammelschienengehäuse für druckgasisolierte
elektrische Schaltanlagen. An Werkstücken dieser Art wurden Aushalsungen bisher schrittweise hergestellt,
indem nach einer Vorwärmung des umzuformenden Materials mit dem Aushalsen begonnen und
dieser Vorgang zur erneuten Erwärmung unterbrochen wurde. Der Grund für dieses zeitraubende Vorgehen
lieet darin, daß die für eine schonende Verformung des
Werkstoffes erforderliche Temperatur nach dem Vorwärmen jeweils nur kurze Zeit besteht und daher die
Aushalsung auch nur teilweise erfolgen kann. Wird dennoch versucht, die Austhalsung fertigzustellen, su
kommt es zu Schädigungen des Gefüges, die sich durch eine Verschlechterung der Eigenschaften, z. B. Sprödigkeit.
Risse und allgemein geringere Festigkeit, äußern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ziehkörper zum Aushalsen zu schaffen, der es gestattet,
Aushalsungen mit geringerem Zeitaufwand und verbesserter Qualität sowohl hinsichtlich der äußeren als auch
der inneren Beschaffenheit des umgeformten Materials herzustellen.
Damit wird erreicht, daß der Wärmefluß von der mit dem vorgewärmton Material des Hohlkörpers in Berührung
tretenden Oberfläche des Ziehkörpers in dessen Inneres so stark behindert ist, daß das zu verformende
Material wesentlich länger als bei der Verwendung der bisher üblichen Ziehkörper eine für die Verformung
günstige Temperatur beibehält. Damit entfallen auch zeitraubende Nachglühvorgänge, denn das
Gefüge wird nicht geschädigt. Auf diese Weise kann erreicht werden, daß sich Aushalsungen in einem Zug
herstellen lassen und somit eine Unterbrechung des Arbeits^ang^5.
nicht mehr erforderlich ist. Da in den Ziehkörper nur noch eine geringe Wärmemenge einfließt,
ist auch die Energiebilanz des Verfahrens verbessert.
Eine Oberflächenschicht mit geringer Wärmeableitung kann in vorteilhafter Weise durch eine dem Innenkörper
angepaßte Haube aus einem zunderbeständigen, schlecht wärmeleitenden Blech «on geringer Dicke
gebildet sein, die isoliert auf dem Innenkörper abgestützt ist. Da die Haube nur aus einem verhältnismäßig
dünnen Material zu bestehen braucht, ergibt sich die erwünschte geringe Wärmeableitung.
Die wärmeisolierte Anordnung der Haube auf dem Innenkörper ist auf unterschiedliche Weise erzielbar.
Als vorteilhaft hat es sich beispielsweise erwiesen, auf der Außenfläche des Innenkörpers Stützkörper anzuordnen.
Selbst bei einer großen Anzahl solcher Stützkörper ist die gesamte Berührungsfläche der Haube
mit den Stützkörpern im Vergleich zu der Oberfläche der Haube verhältnismäßig gering, so daß für den
Wärmefluß von der Haube zum Innenkörper nur ein verhältnismäßig geringer Durchschnittsquerschnitt zur
Verfugung steht. Als Stützkörper eignen sich beispielsweise Drähte mit kreisförmigem Querschnitt. Diese
können am ganzen Umfang des Innenkörpers verteilt entlang den Fallinien angeordnet und in Gestalt eines
Korbes miteinander verbunden sein. Damit erhält der Ziehkörper einen dreiteiligen Aufbau mit der Möglichkeit,
im Bedarfsfall das eine oder andere Teil auszuwechseln.
An Stelle gesonderter Stützkörper kann eine gegenüber der Gesamtoberfläche verkleinerte Auflagefläche
für die Haube auch dadurch geschaffen werden, daß der Innenkörper mit eine- Anzahl von Nuten versehen
ist. Diese Nuten können sich ebenfalls in Richtung der Fallinien oder aber in Umfangsrichtung erstrecken.
Beide Nuten können auch nach Art eines Waffelmusters miteinander kombiniert werden.
Eine weitere Möglichkeit, die Haube wärmeisoliert auf dem Innenkörper abzustützen, besteht darin, daß
zwischen der Haube und dem Innenkörper ein schlecht wärmeleitender Füllstoff angeordnet ist. Hierfür kommen
sowohl mineralische Füllstoffe als auch Kombinationen mineralischer und organischer Materialien in
Betracht.
In Weiterbildung der Erfindung kann jedoch als Oberflächenschicht auch eine auf den Innenkörper aufgebrachte
keramische Schicht dienen Eine Schicht dieser Art hat zugleich die Eigenschaft geringer Wärmespeicherung
und geringer Wärmeleitung.
Durch die vorstehend erläuterten Ausgestaltungen
der Erfindung wird erreicht, daß der Ziehkörper nur eine unbedeutende Wärmemenge aufnehmen kann und
deshalb eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit gewählt werden kann. Im gleichen Sinn wirkt es sich aus. wenn
in Weiterbildung der Erfindung von der üblichen Kegelform abgewichen wird und der Ziehkörper eine derartige
Gestaltung erhält, daß bei dem Ziehvorgang der mit dem umzuformenden Material zuerst in Berührung
tretende Teil des Ziehkörpers der Form des Durchbruches des auszuhalsenden Hohlkörpers und der zuletzt
hindurchiretende Teil der Form des Kragens der Aushalsung
angepaßt ist. Der Ziehkörper hat infolgedessen an seinem einen Ende elliptische Gestalt und ist an seinem
anderen Ende entsprechend dem Kragen der Aushalsung kreisförmig. Man erreicht auf diese Weise, daß
der Ziehkörper schon zu Beginn des Ziehvorganges nicht nur punktweise, sondern linienhaft mit dem umzuformenden
Material in Berührung tritt und deshalb das umzuformende Material gleichmäßiger beansprucht
wird. E;n besonders günstiger zeitlicher Verlauf der Ziehkräfte kann dadurch erreicht werden, daß die Mantelfläche
des Ziehkörpers in Verbindung mit der zuvor beschriebenen Gestaltung die Kontur einer Traktrix
(Schleppkurve) aufweist. Der Ziehkörper wird dadurch in solcher Weise nach außen gewölbt, daß der Biegehebel
während des Ziehvorganges annähernd konstant bleibt.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Figuren näh^r erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Hohlkörper mit einer Aushalsung,
F i g. 2 einen Ziehkörper mit dreiteiligem Aufbau,
F i g. 3 einen Innenkörper mit Nuten,
F i g. 4 einen Ziehkörper im Schnitt, bei dem ein Füllstoff zwischen dem Innenkörper und der Haube eingebracht
ist.
In einer weiteren Schnittdarstellung zeigt die F i g. 5 einen Ziehkörper mit einer aufgebrannten keramischen
Schicht.
In der Draufsicht und einer Seitenansicht zeigen die
Fig.6 und 7 einen Ziehkörper, dessen Kontur einer Schleppkurve nachgebildet ist.
Zum besseren Verständnis des Anwendungsgebietes von Ziehkörpern gemäß der Erfindung ist in F i g. 1 ein
im wesentlichen zylindrischer Behälter 1 gezeigt, der Flansche 2 besitzt. Der Behälter 1 kann Bestandteil
einer metallgekapselten elektrischen Hochspannungsanlage sein, die im Betrieb mit einem unter Druck stehenden
Isoliergas gefüllt ist. In dem Behälter 1 können sich Sammelsehienenleiter oder Betriebsmittel wie Leistungsschaltcr,
Trennschalter, Wandler befinden. Die Flansche 2 dienen zur Verbindung des Behälters 1 mit
weiteren gleichen oder ähnlichen Behältern.
Der Behälter 1 ist mit einer Aushalsung versehen, die
einen Kragen 3 bildet. An diesem Kragen können abzweigende Rohre bzw. Behälter angeschweißt oder auf
andere Weise befestigt werden. Die Aushalsung schafft hierbei einen abgerundeten Übergang von dem Behälter
1 zu dem abzweigenden Rohr bzw. Behälter. Dies wirkt sich günstig auf die dielektrische Beanspruchung
des Isoliergases aus. Die Aushalsung wird in der Weise hergestellt, daß zunächst in den zylindrischen Behälter
1 ein ellirjtischer Durchbruch eingearbeiet wird. Die Parameter dieser Ellipse richten sich nach dem Durchmesser
des Behälters 1 und der Höhe des gewünschten Kragens 3. Das am Rand des Durchbruches befindliche
umzuformende Material wird daraufhin mit Gasbrennern erwärmt, und ein Ziehkörper der noch zu beschreibenden
Art wird von innen durch den Durchbruch hindurchbewegt, wobei der Rand des Durchbruches
aufgewölbt wird und der gewünschte Kragen entsteht.
Ein geeigneter Ziehkörper ist in auseinandergezogener Darstellung in F i g. 2 gezeigt. Der Z'.iehkörper 4
besteht aus einem innenkerper 5, einem Korb 6 und ein.er Haube 7. Der Innenkörper 5 besteht au; einem
für Bauzwecke üblichen Stahl (z. B. Stahl mit der deutschen Normbezeichnung ST 37). Er ist im wesentlichen
kegelförmig gestaltet, wobei die obere kreisförmige Stirnfläche 10 so bemessen ist. daß sie sich in den erwähnten
Durchbruch des Behälters t einführen läßt und der untere zylindrische Abschnitt 11 einen dem Innendurchmesser
des Kragens 3 entsprechenden Durchmesser besitzt. An seinem oberen Ende trägt der Innenkörper
5 einen zur Kupplung mit einer nicht gezeigten Ziehvorrichtung dienenden Zapfen 12. Zur Gewichtsersparnis
kann der Innenkörper 5 hohl ausgebildet sein.
Der dem Innenkörper 5 angepaßte Korb 6 besteht aus Stahldrähten 13, die an einem Ring 14 befestigt
sind, der auf der oberen Stirnfläche 10 des Innenkörpers 5 aufliegt.
Die Haube 7, welche die Oberfläche des Ziehkörpers 4 bildet, besteht aus einem zunderbestöndigen Blech,
z. B. aus einem ferritischen Stahl. Die Haube 7 deckt den Korb 6 und den Innenkörper 5 vollständig ab und
steht in Linienberührung mit den Drähten 13 des Korbes 6. Dadurch ist nur ein sehr geringer Querschnitt für
den Wärmedurchtritt vorhanden. Zusätzlich wirkt der zwischen der Haube 7 und den Drähten 13 verbleibende
Zwischenraum als isolierendes Luftpolster. Eine besondere Verbindung zwischen den einzelnen Teilen des
Ziehkörpers 4 ist nicht erforderlich, da der Korb 6 und die Haube 7 durch ihre Kegelform auf dem ltinenkörper
5 Halt finden.
Ein aus Drähten bestehender Korb 6 ist entbehrlich, wenn ein Innenkörper 15 gemäß der F i g. 3 verwendet
wird. Der Innenkörper 15 ist mit Längsnuten 16 (linker Teil der Fig. 3) bzw. mit Umfangsnuten 17 (rechter
Teil der F i g. 3) versehen, so daß ebenfalls für die Ha1J-be
7 eine Linienauflage gebildet ist. Es können auch die Längsnuten 16 mit den Umfangsnuten 17 kombiniert
werden, so daß ein Waffelmuster entsteht.
An Stelle von Stützkörpern in der Art eines Korbes 6 gemäß der F i g. 2 oder von Nuten gemäß der F i g. 3
kann die Haube 7 auch flächenhaft abgestützt sein, wie dies in der F i g. 4 dargeste'lt ist. Dort wird der Raum,
den in F i g. 2 der Korb 6 einnimmt, durch eine wärmeisolierende, mechanisch ausreichend feste Füllmasse 21
eingenommen. Die Füllmasse 21 kann beispielsweise steinwolle als isolierenden Bestandteil enthalten.
Während bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen von Zichkörpern ein zwei- oder mehrteiliger
Aufbau vorgesehen ist, zeigt die F i g. 5 einen einstückigen Ziehkörper 22. Die Wärmeisolation wird hier
durch eine keramische Oberflächenschicht 23 gebildet, die aufgebrannt sein kann. Infolge ihrer geringen Dicke
hat diese Schicht auch eine geringe Wärmespeicherung.
Die Ziehkörper gemäß den F i g. 2 bis 5 haben eine im wesentlichen kegelförmige Gestalt. Dies hat zur
Folge, daß bei dem Ziehvorgang der obere Teil des
Ziehkörpers mit dem elliptischen Durchbruch des Behälters 1 zunächst nur in einzelnen Punkten in Berührung
tritt. Bei dem Ziehkörper gemäß den F i g. 6 und 7 weist dagegen der obere Teil 26 des Ziehkörpers 25
ebenfalls die Form einer Ellipse auf, so daß eine Berührung am ganzen Umfang möglich ist. Das untere Ende
27 des Ziehkörpers 25 ist entsprechend der Form des Kragens kreisförmig gestaltet wie bei den zuvor beschriebenen
Ziehkörpern. Ferner ist die Kontur 30 des Ziehkörpers 25 einer Traktrix (Schleppkurve) nachgebildet,
wodurch erreicht wird, daß der Biegehebel bei dem gesamten Ziehvorgang annähernd konstant bleibt.
Auf diese Weise erreicht man einen besonders günstigen Verlauf der Ziehkräfte während des Aushalsungsvorganges.
Im übrigen kann der Ziehkörper 25 so aufgebaut sein, wie dies bereits beschrieben worden ist. Er
kann deshalb einen dreiteiligen Aufbau besitzen wie in F i g. 2 oder er kann entsprechend den F i g. 3 bis 5 gestaltet
sein.
Die zur Bewegung des Ziehkörpers erforderliche Transportvorrichtung ist nicht dargestellt. Es kann sich
beispielsweise um eine hydraulisch arbeitende Ziehvorrichtung handeln, die sich an dem Behälter I abstützt
und die mit dem Zapfen 12 des Innenkörpers 5 gekuppelt werden kann. Stattdessen können die Ziehkörper
mit einer Öffnung versehen sein, in die ein Kupplungsstück bajonettartig oder mit einem Schraubengewinde
ίο eingreift.
Gute Ergebnisse lassen sich insbesondere dann erzielen, wenn der Rand des in den Behälter 1 eingearbeiteten
Durchbruches vor Beginn des Ziehvorganges erwärmt und die Wärmezufuhr während des Ziehvorganges
fortgesetzt wird. Dieses Vorgehen ermöglich« bei geringem Energieaufwand hohe Ziehgeschwindigkeiten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Ziehkörper zur Herstellung von Aushalsungen
an Hohlkörpern aus Metall, gekennzeichnet durch einen Innenkörper (5) und eine darauf aufgebrachte
Oberflächenschicht (7) mit geringer Wärmeableitung.
2. Ziehkörper nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß als Oberflächenschicht eine dem Innenkörpei·
(5) angepaßte Haube (7) aus einem zunderbeständigen, schlecht wärmeleitenden Biech von
geringer Dicke dient, die wärmeisoliert auf dem Innenkörper (5) abgestützt ist.
3. Ziehkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Außenfläche des Innenkörpers
(5) Stützkörper (13) angeordnet sind.
4. Ziehkörper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Stützkörper Drähte (13) mit kreisförmigem
Querschnitt dienen.
5. Ziehkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drähte (13) am ganzen Umfang
des Innenkörpers (5) verteilt entlang den Fallinien angeordnet und in Gestalt eines Korbes (6) miteinander
verbunden sind.
6. Ziehkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenkörper (15) an seiner Oberfläche
mit einer Anzahl Nuten (16,17) versehen ist.
7. Ziehkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Haube (7) und dem Innenkörper
(5) ein schlecht wärmeleitender Füllstoff (21) angeordnet ist.
8. Ziehkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Innenkörper eine keramische
Oberflächenschicht (23) aufgebracht ist.
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