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Verfahren zum Ausbessern von Gewebeeinlage enthaltenden Kautschukgegenständen
Beim Ausbessern von Kautschukgegenständen, welche mit Gewebeeinlagen, z. B. mit Kunst- seideeinlagen, versehen sind, wie Fahrzeug- reifen, Druckschläuchen, Transportgurten, Treib- riemen u. dgl. müssen die schadhaften Stellen sehr oft so weit freigelegt werden, dass eine oder mehrere der Gewebeschichten zutage treten. Üblicherweise wird dann die sorgfältig gesäuberte
Schadenstelle sowohl auf der Gummi-als auch auf der Gewebeschichte mit einer vulkanisierenden Buna- oder Naturkautschuklösung bestrichen.
Nach dem Antrocknen der Lösung wird mit entsprechend zugeschnittenen unvulkanisierten
Reparaturplatten oder Gewebestreifen abgedeckt, worauf schliesslich die so behandelten schadhaften
Stellen unter Druck und Wärme in bekannten Muldenpressen vulkanisiert werden.
Bei Verwendung von Kunstseide für die Anfertigung des Reifens ist die Haftung zwischen dieser und der Reparaturmasse sehr gering und führt zu vorzeitigen Lösungen im Gebrauche.
Es müssen daher schon bei der Herstellung des Neureifens die Kunstseideeinlagen zur Verbesserung der Haftung mit einer besonderen Präparierung versehen werden. Diese oberflächlich am Gewebe sitzende Präparationsschicht wird bei der Reparatur der Schadensstelle zum grössten Teil entfernt und damit die Fadenhaftung wieder aufgehoben.
Erfindungsgemäss werden nun an Stelle der bisher üblichen Gummilösungen solche, natürlichen oder künstlichen Kautschuk enthaltende Lösungen verwendet, denen bestimmte Zusätze beigegeben sind, durch die die Gewebe-, insbesondere die Kunstseideeinlagen gummifreudig gemacht werden. Als solche Stoffe können gemäss der Erfindung z. B. mehrwertige Phenole, u. zw.
Dioxybenzole, wie Resorcin oder Brenzkatechin, oder Trioxybenzole, wie Pyrogallol oder Phloroglucin, oder aber Isocyanate, wie z. B. das Diisocyanat des Paraphenylendiamins oder das Isocyanat des Paraleukanilins dienen, wobei die Wirkung der Oxybenzole gegebenenfalls noch durch Zusatz weiterer Stoffe gesteigert werden kann.
Diese weitere Steigerung der Wirkung der
Oxybenzole kann erfindungsgemäss durch Zusatz geringer Mengen von aromatischen Aminen, wie
Paraphenylendiamin, Hexamethylentetramin usw. oder bzw. und von Chloriden mehrwertiger
Metalle, wie z. B. Zinntetrachlorid, Eisenchlorid,
Aluminiumchlorid usw. bewirkt werden.
Mit derartigen Zusätzen versehene beispiels- weise Buna enthaltende Gummilösungen ver- mitteln eine ausgezeichnete Haftung zwischen
Gewebe und Gummimasse. Sie besitzn aber in manchen Fällen nicht genügend Klebkraft, so dass nach dem Anstrich mit der beschriebenen, die
Haftung bewirkenden Lösung, noch ein zweiter
Einstrich mit einer klebenden, z. B. Naturkautschuk enthaltenden Lösung benötigt wird, um den regulären Aufbau mit den Reparaturplatten und-massen zu sichern. Vorteilhaft werden daher die mit Zusätzen zur Erhöhung bzw. zur weiteren Steigerung der Haftfestigkeit versetzten Gummilösungen, insbesondere die Buna oder Bunamischungen enthaltenden Lösungen, durch Zugabe von Harzen und bzw. oder von klebenden Bunasorten selbstklebend gemacht.
Hiebei können, wie gefunden wurde, die Gummilösungen in einer, das bisher übliche Verhältnis weit übersteigenden Verdünnung angewendet werden, ohne dass eine wesentliche Verringerung der guten Haftung am Gewebe, insbesondere an der Kunstseide eintritt. Diese Verdünnungen können vorzugsweise von l : 10 bis 1 : 30 betragen, bezogen auf Gummi bzw. Buna als gelöste Substanz.
Bei Anwendung solcher Lösungen werden zweckmässig auch die Gummipartien der Reparaturstelle damit bestrichen, die Reparaturmischungen aufgebracht und vulkanisiert. Hiedurch wird auch zwischen dem vulkanisierten Altreifen und der neu aufgebrachten Reparaturmasse eine verbesserte Verschweissung bewirkt.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren können beispielsweise Lösungen wie sie in den nachstehenden Beispielen angegeben sind zur Anwendung gelangen :
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Beispiel 1 : Eine Mischung bestehend aus
EMI2.1
<tb>
<tb> 60 <SEP> Teilen <SEP> Buna <SEP> S <SEP> oder <SEP> S <SEP> III, <SEP> D <SEP> 1000,
<tb> 3 <SEP> Weichmacher
<tb> 3 <SEP> Zinkweiss
<tb> 30 <SEP> halb-oder <SEP> ganzaktivem <SEP> Russ
<tb> 0. <SEP> 5" <SEP> Beschleuniger <SEP> und
<tb> 1 <SEP> Teil <SEP> Schwefel,
<tb>
die auf den üblichen Mischmaschinen homogenisiert wurde, wird im gewünschten Verhältnis von 1 : 5 bis 1 : 30 in Benzin oder Benzol gelöst.
Der Lösung werden 5-10 Teile Klebharze, wie beispielsweise Kondensationsprodukte aus Harnstoff und Formaldehyd, gegebenenfalls in Kombination mit anderen die Klebekraft erhöhenden Stoffen, wie Albuminen, Phenoplasten u. dgl., bezogen auf Buna, zugesetzt, um sie selbstklebend zu machen. Hierauf werden 5-10% Phloroglucin oder ein Gemisch von 4 bis 8% Phloroglucin und 1-2% Paraphenylendiamin, bezogen auf die Menge des vorhandenen Bunas, der Lösung zugegeben. Durch diesen Zusatz wird die gute Haftung am Gewebe und die gute Verschweissung von Alt-und Neumischungen erzielt.
Beispiel 2 : Der oben angeführten Ausgangsmischung werden 4-8% Resorcin und 2-5% Hexamethylentetramin, bezogen auf Buna, die beide zwecks besserer Verteilung in Spiritus gelöst sein können, auf der Walze zugemischt und die Mischung im gewünschten Verhältnis 1 : 5 bis l : 30 in Benzin oder Benzol gelöst. Diese Lösung kann als erster Anstrich zur Erzielung einer einwandfreien Haftfestigkeit der Reparaturmischungen am Gewebe und an den vulkanisierten Stellen des Reifens verwendet werden, worauf die für den weiteren Aufbau notwendige Klebkraft durch einen zweiten Anstrich mit einer klebenden, z. B. mit einer Naturkautschuklösung, erzielt werden kann. Es kann aber auch bereits dem ersten Anstrich durch Zusatz von einigen Prozenten eines geeigneten Klebharzes, z. B.
Koresin, eine genügende Klebkraft erteilt werden, so dass die Verwendung des zweiten, klebenden Anstriches wegfallen kann.
Die erfindungsgemässe Steigerung der Haft- festigkeit von Gummi an Gewebeschichten, ins- besondere anKunstseideeinlagen, ist, wie gefunden, vor allem darauf zurückzuführen, dass die Dioxy- und Trioxyphenole die Zyklisierung und Ver- netzung in besonderem Masse fördern und zykli- sierter Kautschuk besonders günstige Haft- eigenschaften zeigt. Durch die Verwendung wesentlich verdünnter Lösungen als bisher wird des weiteren die gleichmässige Verteilung und vollkommene Imprägnierung mit der aufgebrachten
Gummilösung bedeutend erleichtert. Durch den
Zusatz selbstklebender Stoffe zur Lösung kann in vielen Fällen der Auftrag eines eigenen, klebenden Anstriches erübrigt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Ausbessern von Gewebeeinlagen, insbesondere Kunstseide enthaltenden vulkanisierten Kautschukgegenständen, durch Aufbringen von vulkanisierbaren Kautschukmischungen unter Verwendung von Kautschuklösungen, dadurch gekennzeichnet, dass Kautschuklösungen bzw. Dispersionen, vorzugsweise in Verdünnung 1 : 10 bis 1 : 30 verwendet werden, welche durch Zusatz von Klebeharzen, wie harzartigen Kondensationsprodukten, harzsauren Metallverbindungen oder klebenden Bunasorten bereits selbstklebend gemacht werden und als Haftverbesserer Oxybenzole oder Isocyanate enthalten, deren Haftwirkung durch Zusatz von aromatischen Aminen oder bzw. und Chloriden mehrwertiger Metalle gesteigert werden kann.
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