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Stauklappe
Es sind Stauklappen für Wehranlagen bekannt, bei welchen durch Federwirkung entgegen dem
Druck des Wassers die Klappe in der dem Stau entsprechenden Lage gehalten wird, während bei Überschreiten dieser ausgeglichenen Kräfte durch
Ansteigen des Wassers, sobald der Wasserdruck überwiegt, die Klappe unter Überwindung der
Federkraft umgelegt wird. Bei diesen bekannten Anordnungen sind die Federn entweder seitlich am Wehrkörper vorgesehen oder unter den Fall- bohlen am Wasserablauf.
Zweck der Erfindung ist nun, den Unterbau des Wehrkörpers zu verbilligen sowie den Verschluss des Wehrkörpers selbsttätig wirkend auszugestalten. Auch soll durch die neue Anordnung der Klappenmechanismus und die Federteile eine solche Lage erhalten, dass ohne Betriebsstörung eine ständige Überwachung und Instandhaltung der Einzelteile möglich ist. Auch wird es durch die neue Stauklappe ermöglicht, alle Wehraufsätze oder Wehrverschlüsse ohne Überbauten über den Stauwasserspiegel zu bauen und dabei auf schwere Unterbauten zum Schutze gegen Hochwasserschäden zu verzichten. Dazu kommt die völlig automatische Wirkung bzw. Funktion der neuen Klappe ohne Handbedienung.
Das wesentliche Kennzeichen der Erfindung besteht nun darin, dass an der Unterseite der die Stauklappe bildenden Binder ein Hebel angeordnet ist, welcher zwei oder mehrere Rollen trägt, über die ein Seil geführt ist, das einerseits am Ufer befestigt, anderseits mit einer am freien Ende der Stauklappe angeordneten ein-oder mehrstufigen Schrauben-oder Blattfeder verbunden ist, welche die Stauklappe betätigen.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform der Erfindung entspricht jedem Binder ein Abschnitt der Feder.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie I-II, Fig. 3 und 4 sind Schnitte nach III-IV, wobei Fig. 3 die Stauklappe in
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die Stauklappe im niedergelegten Zustande zeigt. Die Fig. 6 bis 10 zeigen weitere Einzelheiten bzw. geänderte Ausführungsformen.
Die Stauklappe a ist in Binder b unterteilt und um eine Achse c drehbar gelagert. Der Binder b der Stauklappe trägt an der Unterseite einen Hebel d, welcher zwei oder mehrere Gleitrollen e, f auf- weist, die entlang eines Seiles oder Federzug- bandes g, das bei h und i befestigt ist, gleiten.
Das Seil oder Federzugband ist unterhalb einer
Gleitrolle k geführt.
Am freien Ende der Stauklappe ist eine ein- oder mehrstufige Schrauben-oder Blattfeder angeordnet, welche vermittels durchlaufender
Führungsmutterschrauben m, geführt wird. Das
Seil oder Federzugband g wird, wie aus Fig. 1 zu ersehen ist, im Innern der Schrauben-oder
Blattfedern durchgeführt. Bei aufgestellter Stau- klappe ist die vorgespannte Feder i in einer
Rahmenkonstruktion eingespannt, um die aufgestellte Stauklappe mit dem vorhandenen Stau- druck auszugleichen bzw. in der betreffenden
Lage zu halten.
Falls der Stauwasserspiegel über die zulässige
Stauhöhe bis zu einem bestimmten Mass steigt, wird die Feder vermittels der auf der Feder auflagernden, durch die Führungsstangen m geführten Pressplatten soweit zusammengedrückt, dass ein weiteres Ansteigen des Stauwasserspiegels durch rechtzeitige Senkung der Stauklappe verhindert wird. Es wird also durch die Feder mit Einwirkung auf die Stauklappe der Betriebsstauwasserspiegel in der vorgeschriebenen Höhe gehalten. Sobald die Überwassermenge wieder zurückgeht, wird unter Einwirkung der Federkraft die Stauklappe sich in die Normallage wieder einstellen. Der Zweck des Hebels d mit den Gleitrollen e, f besteht darin, die Federkraft dem Betriebsstaudruck bzw. der momentanen Höhe des Wasserdruckes anzupassen. Es wird daher durch diesen Gleitrollenhebel die Kraft der Feder dem Moment des Wasserdruckes annähernd gleich gemacht.
Der wirksame Hebelarm hat die kleinste bzw. vorgeschriebene Länge in der Stellung der Stauklappe nach Fig. 4 bei einer Neigung von 60 und anderseits im umgelegten Zustand gemäss Fig. 5 die grösste Länge, während sich die Hebelwirkung zwischen der Stauklappenstellung 60 und der umgelegten Stauklappe entsprechend vergrössert, so dass die für den Bodendruck notwendige Federauftriebskraft vorhanden ist.
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Fig. 6 zeigt einen Binder b der Stauklappe a mit einem Hebelarm n und einer mit langem Schlitz versehenen Gleitführung o, in welchem Kugelrollen p angeordnet sind, die von einem Zugorgan vermittels Bolzen, die in den Kugelrollen vorgesehen sind, betätigt werden können.
Das Zugorgan q ist starr und stellt die Verbindung zwischen dem Zentralantrieb und Binder für eine Vor-und Zurückbewegung von 0 bis 120 CM mittels Seil-oder Dreieckkraftumlenkung her.
Gemäss Fig. 6 ist der Gleitrollenhebelansatz zum Binder aus Guss hergestellt, während Fig. 7 eine Ausführungsform aus Profil-bzw. Blecheisenkonstruktion zeigt.
Das Zugorgan q ist bei der Ausführungsform gemäss Fig. 6 aus U-und Starkblecheisenkon-
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horizontal auf vertikal bei einem Federweg bis zu 110 cm nach vor oder zurück übertragen.
Es kann daher bei einer Bewegung des starren
Zugorganes v in der Richtung des Pfeiles die
Stange u nach vor oder zurück in horizontaler oder vertikaler Richtung jede Federkraft eines
Binder-Gleitrollenhebels mit dem starren Zug- organ einerseits zusammenfassen, sowie ander- seits das Ende des starren Zugorganes mit der vereinigten Federkraft der ganzen Stauklappe von horizontalem Zug auf vertikalen Zug übertragen und damit den Antrieb der Stauklappe mit dem Zentralfederantrieb bewerkstelligen.
Die Stauklappe muss auch von einem Ufer aus auf die ganze Stauklappenlänge durch Handbetätigung bedient werden können, so dass diese ohne grösseren Kraftaufwand jederzeit rasch niedergelegt sowie aufgestellt oder in jede beliebige Staustellung gebracht werden kann.
Zu diesem Zweck ist bei der Ausführungsform nach Fig. 8 ein hydraulischer Pressbock w vorgesehen, welcher mittels einer am Ufer aufgestellten hand-oder elektrisch angetriebenen hydraulischen Druckpumpe betätigt werden kann.
Durch diesen hydraulischen Pressbock kann die Feder zusammengedrückt oder entlastet werden, um dadurch die Stauklappe auf die ganze Länge leicht sowie rasch von Hand aus gleichmässig umlegen bzw. aufstellen oder in jede Staustellung bringen zu können.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 erfolgt die Anordnung der Feder nicht in horizontaler, sondern in vertikaler Lage, u. zw. sind bei der dargestellten Ausführungsform eine oder mehrere schrauben-oder Blattfedern vorgesehen.
Zwischen den beiden parallel geschalteten Federn y (Fig. 10) ist ein hydraulischer Press- bock z angeordnet. Dieser Pressbock z ist mit einer festen oder flexiblen Druckrohrleitung an eine am Ufer angeordnete Druckpresspumpe angeschlossen. Der Kolben des hydraulischen Pressbockes ist gemäss Fig. 10 mit einem durch Führungsmutterschraubenstangen geführten gleitenden Druckrahmen 4 verbunden, so dass bei
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spannung befindlichen Federn wieder aufgestellt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Stauklappe, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite der die Stauklappe bildenden Binder ein Hebel angeordnet ist, welcher zwei oder mehrere Rollen trägt, über die ein Seil geführt ist, das einerseits am Ufer befestigt, anderseits mit einer am freien Ende der Stauklappe angeordneten ein-oder mehrstufigen Schrauben-oder Blattfedern verbunden ist, welche die Stauklappe betätigt.