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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 16217. CHARLES GOODWIN BURKE IN BROOKLYN (NEW-YORK, V. ST. v. A.).
Fernsprechschaltung.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine neue Anordnung des apparates in Fornsprechleitungen, und zwar in solchen, bei welchen der Ilauptleiter aus einem einzelnen ungeerdeten Draht besteht, durch welche neue Anordnung ein höherer Wirkungsgrad erzielt wird. Das Prinzip der Erfindung beruht auf einer Erscheinung. welche beim Gebrauch von Fernsprechern in Verbindung mit Induktionsspulen auftritt.
Wenn nämlich an dem Ende eines Fernsprechstromkreises, an welchem gesprochen wird, eine Induktionsspule in der gewöhnlichen Anordnung angewendet wird, das heisst mit ihren kurzen primären Windungen in dem Lokalstromkreis des Fernsprechers und mit ihren langen sekundären Windungen in der Hauptleitung, so wird ein Hörer an dem anderen Ende des Stromkreises mit seiner unmittelbar mit der Hauptleitung verbundenen Spule auf die
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Gespräch mit genügender Klangstärke und Deutlichkeit wiedergeben, solange die Stellen, zwischen welchen das Gespräch gefuhrt wird, nicht zu weit voneinander liegen.
Mit zu- nehmender Entfernung nimmt aber die Deutlichkeit und Schärfe der Wiedergabe in einem ''rheblichen Grade ab und die Grenzen der Verständigung sind bald erreicht. Wird nun aber am Ende des Stromkreises, wo der Hörer sich befindet, eine zweite Induktionsspule
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Windungen in einem eine Batterie einschliessenden lokalen Stromkreis, wobei der Hörer mit einer Spule von niedrigem Widerstand mit diesem lokalen Stromkreis verbunden ist, so wird die Wirkung des Fernsprechers sehr erheblich verstärkt und das Gespräch wird viel lauter und deutlicher.
Mit der Anwendung solcher die Batterie und den Hörer enthaltender lokaler Stromkreise kann aber in Gespräch über einen einzelnen ungeerdeten Leitungsdraht, mit welchem an jedem Ende die langen, feinen Windungen von Induktionsspulen verbunden sind, deren kurze, dicke Drahtwindungen mit den lokalen Stromkreisen verbunden sind, übertragen werden, indem die Kapazität der Hauptleitung und der Linienspulen die I'ber- tragung durch Ladungsströme ermöglicht.
Dabei können statt eines Hörers zwei Hörer so angeordnet sein, dass beim Gebrauch des Fernsprechinstrumentes ein Hörer an jedes Ohr gehalten wird, wobei der eim'Hörer in einem lokalen Stromkreis liegt, während der andere Hörer entweder im Hauptstromkreis oder in einem zweiten lokalen Stromkreis angeordnet ist.
Fig. 1 ist eine einfache Form einer Anlage, die neue Anordnung veranschaulichend, Fig. 2 veranschaulicht eine Anlage, ähnlich derjenigen in Fig. 1 mit einer geringen Abänderung, Fig. 3 ein System, bei welchem. die Teilnehmerstollen durch eine Leitung mit mehreren Induktionsspulen verbunden sind.
Die einfachste Ausführung der Anordnung ist in Fig. 1 veranschaulicht, in welcher 4, 4 die beiden Lokalstromkreise an den Enden einer aus einem einzelnen ungeerdeten
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Zusatz zu den in Fig. 1 veranschaulichten Teilen an jedem Ende der Leitung noch die feinen Drahtwindungen 7 weiterer Induktionsspulen hinzugefügt, deren dickere Drahtwindungen 8 mit einem zweiten Hörer 10 verbunden sind, während die freien Enden der feinen sekundären Drahtwindungen 2 ebenfalls mit den entsprechenden freien Enden der dickeren Drahtwindungen 8 verbunden sind, wie aus der Figur ersichtlich.
In Fig. 3 ist ein mit 12 bezeichneter, aus einem ungeschlossenen Draht bestehender Fernsprechstromkreis veranschaulicht. An jedem Ende dieses Stromkreises befinden sich die langen und feinen sekundären Drahtwindnngen 2 einer Induktionsspule, während die kurzen primären Drahtwindungen 3 in den lokalen Stromkreisen 4 eingeschlossen sind, in welchen ferner die Batterien 5 sowie die Mikrophone 6 liegen, wodurch in den Lokalstromkreisen pulsierende Ströme erzeugt werden, welche mit den die Mikrophone beeinflussenden Tonwellen korrespondieren. Die Hauptleitung enthält ausser den gewöhnlichen feinen Drahtwindungen 2 eine Anzahl Spulen 7. Diese Spulen bestehen aus langem, feinem Draht, ähnlich den sekundären Windungen 2, und die Zahl derselben kann eine beliebige sein.
Im vorliegenden Falle sind 8 solcher Spulen gezeigt, doch kann die Zahl auch grösser sein. Diese Spulen bilden die Primärwindungen von Induktionsspulen, deren jede mit geeigneten Sekundärwindungen 8 von kürzerem und dickerem Draht versehen ist, wobei alle Sekundärwindungen mit einem lokalen Stromkreis 9 verbunden sind, welcher einen Hörer 10 einschliesst.. Das zweite der beiden Telephone, welche den Hörapparat bilden, ist ein ge- wöhnlichesBelt'sches Instrument,. welches unmittelbar an die Hauptleitung angeschlossen ist, wie durch den Hörer 11 auf der linken Seite veranschaulicht ist.
Wird nun von den beiden Hörinstrnmenten jedes an ein Ohr gehalten, so wird eine bemerkenswert verstärkte
Wirkung sofort bemerkbar sein, denn nicht allein ist das Gespräch viel lauter, als wenn ein oinzetnes Instrument gebraucht wird, oder als wenn zwei Instrumente, welche beide in dem Hauptstromkreis liegen, gleichzeitig an die Ohren gehalten werden, sondern auch die
Artikulation ist eine weit deutlicher.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Fernsprechschaltung, bei welcher die Enden der Hauptleitung an die Primärwicklungen einer oder vorteilhaft mehrerer Indnktionsspulen angeschlossen sind, während die ohne räumliche Trennung von den Primärwicklungen auf dieselben Spulen gewickelten zugehörigen Sekundärwicklungen mit den Telephonen in einem geschlossenen Lokalstromkreis sich befinden, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden der Primärwicklungen der letzten der voneinander völlig unabhängigen Induktionsspulen weder an eine Rückleitung noch an Erde angeschlossen sondern nnangeschlossen gelassen sind, so dass die Gespriichsübertragung über eine offene Leitung ohne Anwendung weiterer Hilfsmittel, als z. B.
Kondensatoren, sich induktiv beeinflussende, parallel verlegte Drähte oder dgl., geschieht und lediglich durch Ladungsströme bewirkt wird (Fig. 1 und 3).