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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu-1 61 69.
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SOCIETE ANONYME D'ESCAUT ET MEUSE A ANZIN iN PARIS.
Explosionssicherer Verschluss für Gase oder Flüssigkeiten unter Druck enthaltende
Behälter.
Die Anwendung komprimierter Gase und insbesondere der Kohlensäure gewinnt, immer mehr an Ausdehnung, während der Transport sowie der Gebrauch derartiger Gase
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die Gase in ihrem Behälter komprimiert sind, sich mit der höheren Temperatur, welcher derartige Behälter im Gebrauche ausgesetzt werden, naturgemäss vergrössert, wobei er unter Umständen jene Druckgrenze überschreiten kann, für welche die Apparate und Behälter berechnet sind.
Um die von diesen Überdrücken herrührenden Gefahren zu vermeiden, wird vor- liegender Erfindung nach an geeigneter Stelle der Behalter eine Art Sichorheitsventil angeordnet, weiches derart konstruiert ist, dass es einen bestimmten Druck aushält, welches sich jedoch in einem bestimmten Augenblicke öffnet und eine hinreichende Austrittsöffnung freigibt, so dass der vorher bestimmte Druck nicht überschritten werden kann, welcher Temperatur immer der Behälter ausgesetzt werden mag.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen der Anwendung der vorliegenden Erfindung dargestellt. Fig. 1 veranschaulicht die Anordnung des Ventiles am Boden des Behälters. Mit dem Boden des Behälters ist ein Ansatz A fest verbunden, welcher aussen mit einem Gewinde versehen ist. Dieser Ansatz ist mit einem Loche B versehen, dessen Durchmesser, je nach dem Fassungsraume des Behälters, derart verschieden ist, dass dasselbe den Austritt einer hinreichenden Gasmenge gestattet, um einen Überdruck zu vermeiden, welches auch die Temperatur sei, der der Behälter ausgesetzt wird. Diese öffnung B ist durch eine Scheibe C aus Nickdeisen oder einem anderen Materiale geschlossen.
Die Widerstandsfähigkeit dieser Scheibe ist derart bestimmt, dass sie dem Drucke, welcher nicht überschritten werden soll, entspricht, welcher jedoch geringer ist als der Druck, den der Behälter selbst auszuhalten vermag. Die Scheibe (ist an dem Ansatze A mittels einer Mutter D befestigt, welche dieselbe fest anpresst und dadurch einen dichten Abschluss sichert.
Um ein Fortschleudern des Teiles der Scheibe, welche durch den inneren Überdruck
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Gasausströmung aufzunchmen, ist die Mutter an ihrem unteren Teile geschlossen und mit seitlichen Löchern. & * versehen ; infolge dieser Anordnung bleibt der abgescherte Teil der Scheibe am Boden der Mutter liegen, während die Gase, deren Druck nun vermindert ist. durch die Löcher E entwelchen, wobei die Summe der Querschnitte dieser Löcher A' grösser ist, als der Querschnitt der Bohrung B in dem Ansatze A.
Die Fig. 2 und 3 zeigen im Längsschnitt und in Oberansicht ein. Füll- und Ent- nahleventil, welches besonders ausgestaltet ist, um seitlich eine Sicherheitsscheibe aufnehmen zu können. Die Bohrung B führt zu der Sicherheitsscheibe C ; diese wird, ebenso
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abgeschert wird, wenn der innere Druck die vorhergesehene Grenze überschreitet. Die Gas- ausströmung tindet sodann durch die schriigm1 Bohrungen E statt. Das viereckige Loch o
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am Ende der Mutter dient dazu, die Mutter zur Herstellung eines dichten Abschlusses anziehen zu können. An Stelle dieses Loches o kann auch ein Ansatz oder eine andere Vorrichtung vorgesehen sein, welche das dichte Anziehen der Scheibe gestattet.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform ist die Sicherheitsvorrichtung an dem oberen Teile des Ventiles angeordnet.
Es könnte nun eintreten, dass die durch die Mutter D befestigte Scheibe C, welche durch den inneren Druck zerstört worden soll, sich nicht an den scharfen Kanten der Mutter D abschert, sondern dass diese Scheibe durch den Überdruck sich ausbaucht, wobei sie an irgendeiner Stelle zerreisst. Dieses Zerreissen wurde wohl den Gasen den Austritt ermöglichen. Es könnte jedoch eintreten, dass die durch ein solches Zerreissen entstandene Öffnung nicht hinreichend gross ist,. um die Ausströmung einer genügenden Menge Gas zu gestatten, dass eine weitere Steigerung des Druckes im Inneren des Behälters nicht mehr stattfindet. Dies könnte besonders eintreten, wenn der Behälter einer grossen Hitze ausgesetzt wird, wie sie z. B. durch einen Brand erzeugt wird.
Um diesen Mangel zu beseitigen, erhalten die Scheiben die in den Fig. 2 und 4 dargestellte Form, wie sie auch in den Fig. 5-10 in grösserem Massstabe dargestellt sind. Diese Scheiben C erhalten auf einer oder auf beiden Seiten in der Mitte eine Verstärkung, welche eben, gewölbt oder ausgehöhlt sein kann. Wenn nun der innere Druck im Behälter auf die verstärkten Teile wirkt, deformieren sie sich nicht, sondern werden um diese Verstärkungen herum abgeschert. Der abgescherte Teil wird immer auf den Boden der Schraube gepresst und lässt daher für die Ausströmung der Gase einen hinreichenden Querschnitt frei.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Explosionssicheror Verschluss für Gase oder Flüssigkeiten unter Druck enthaltende Behälter, bei welchen eine zu hohe Spannung der Gase eine Materialzerstörung verursacht, gekennzeichnet durch eine Scheibe oder Platte (C) aus Metall oder einem anderen geeigneten Materiale, welche auf einer Öffnung (B) mit Hilfe einer Mutter, die die Zerstörung der Scheibe nur durch Abscherung am ganzen Umfange zulässt, festgehalten ist, wobei der abgescherte Teil der Scheibe in einer inneren Ausnehmung der Mutter gehalten wird und die in der Mehrzahl vorhandenen seitlichen Ausströmungskanäle freilegt, durch weiche das Gas entweichen kann, nachdem os seine Richtung geändert und seine lebendige Kraft vermindert hat.