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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kanister für die Aufbewahrung und den
Transport von fließfähigem Material,
mit einem Boden, einer Oberseite und mindestens einer den Boden
und die Oberseite verbindenden und den Kanisterumfang definierenden
Seitenwand, einem Ausgießstutzen
und einem Belüftungsstutzen.
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Besagte
Kanister sind aus dem Alltag hinlänglich bekannt und werden beispielsweise
oftmals in Privathaushalten oder in der Industrie zur Aufbewahrung
oder für
den Transport von fließfähigem Material
eingesetzt. Bevorzugte Ausführungsformen
aus dem Stand der Technik werden häufig zum Transport oder für die Lagerung
von beispielsweise Motorölen, Benzin,
Lackverdünner
oder auch von Lebensmitteln, wie zum Beispiel Speiseöl, verwendet.
Auch für andere
fließfähige Materialien,
wie beispielsweise flüssige
Düngemittel,
Pflanzenschutzmittel und andere Chemikalien, werden derartige Kanister
verwendet.
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Bei
einem Ausgießvorgang
strömt
das fließfähige Material
aus dem Kanisterinneren durch den Ausgießstutzen hinaus, dabei wird
in Abhängigkeit von
dem Neigungswinkel und dem Füllstand
des Kanisters der Ausgießstutzen
durch den hinausströmenden
Kanisterinhalt unter Umständen
derart verschlossen, dass keine Luft von außen in das Kanisterinnere gelangen
kann. Als Konsequenz bildet sich im Kanisterinneren gegenüber der
Umgebung ein Unterdruck, der dazu führt, dass sich der Flüssigkeitsstrom
verlangsamt bis eine große
Luftblase durch die Ausgießöffnung in
den Kanister gelangt und dadurch einen Druckausgleich herstellt,
so dass die Flüssigkeit
in einem plötzlich
ausströmenden Schwall
wieder durch die Öffnung
heraus strömt.
Die in das Kanisterinnere drängende
Luft und das aus dem Kanister schwallartig herausströmende Material behindern
sich gegenseitig dermaßen,
dass die Flüssigkeit
sehr leicht verschüttet
wird und ein gleichmäßiges Ausgießen oder
eine genaue Dosierung erschwert wird.
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Um
dies zu verhindern, ist es bereits bekannt, an dem Kanister einen
Belüftungsstutzen
anzuordnen, so dass, während
durch den Ausgießstutzen
das fließfähige Material
herausströmt,
durch den Belüftungsstutzen
Umgebungsluft in den Kanister hineinströmen und so beim Ausgießen einen
kontinuierlichen Druckausgleich herbeiführen kann. Dies ermöglicht ein
gleichmäßiges Ausgießen und
eine genaue Dosierung.
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Die
Ausgießverschlüsse von
herkömmlichen Kanistern
haben im Allgemeinen Sicherheitsmerkmale, die erkennen lassen, ob
der Kanister bereits geöffnet
wurde. Dies ist gerade bei sensiblen bzw. kritischen Kanisterinhalten,
wie beispielsweise Lebensmitteln oder Chemikalien, von besonderer
Bedeutung. Für
den Verbraucher soll anhand eines solchen Sicherheitsmerkmals erkennbar
sein, ob der Kanisterinhalt möglicherweise
ausgetauscht oder manipuliert wurde. Bei den hier beschriebenen
Kanistern mit Belüftungsstutzen
wird der Sicherung des Belüftungsstutzen
oftmals keine ausreichende Beachtung geschenkt, da hier die unerlaubte
(Teil-)Entnahme vom Kanisterinhalt bedingt durch den kleineren Öffnungsquerschnitt
zu aufwendig erscheint, insbesondere, wenn die entsprechende Kappe
des Belüftungsstutzens
sich zwar lösen,
aber nicht von dem Stutzen abnehmen lässt. Mit steigendem Wert des Kanisterinhaltes
steigt aber der Anreiz für
eine unerlaubte Entnahme durch den Belüftungsstutzen trotz dessen
kleinen Öffnungsquerschnitts
jedoch stark an. Eine unerlaubte (Teil-)Entnahme durch den Belüftungsstutzen
kann somit nicht sicher ausgeschlossen werden.
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Gegenüber diesem
Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Kanister mit den eingangs genannten Merkmalen bereitzustellen, bei
dem der Belüftungsstutzen derart
gesichert ist, dass eine etwaige unerlaubte Entnahme bzw. ein Austausch
von dem Kanisterinhalt für
den Endverbraucher eindeutig ersichtlich ist.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass der Belüftungsstutzen
ein Garantieelement zum Anzeigen des ungeöffneten Zustandes aufweist.
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Eine
(Teil-)Entnahme von hochwertigem fließfähigem Material sowie dessen
Austausch durch ein fließfähiges Material
minderer Qualität
ist ohne Beschädigung
des Garantieelements nicht möglich. Mit
anderen Worten erkennt der Endverbraucher auf einen Blick bereits
an dem Zustand des Garantieelements, ob der Belüftungsstutzen bereits geöffnet wurde
oder nicht.
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In
einer Ausführungsform
weist der Belüftungsstutzen
ein Außengewinde
und eine darauf aufschraubbare Verschlusskappe auf. Dies ist insofern von
Vorteil, als dass der Verbraucher nach einem erstmaligen Öffnen und
einer Teilentnahme des Kanisterinhaltes diesen erneut verschließen kann.
Um vor Missbrauch zu schützen,
kann das Garantieelement beim erneuten Verschließen nicht in seinen ursprünglichen
Ausgangszustand gebracht werden.
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Mit
Vorteil ist die Verschlusskappe unverlierbar an dem Kanister angeordnet.
Ein Verlust der Verschlusskappe ist daher ausgeschlossen und erleichtert
die Handhabung des Kanisters im Betriebsablauf.
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In
einer Ausführungsform
ist das Garantieelement eine Membran, die in dem Durchlass des Belüftungsstutzens
angeordnet ist. Die Membran kann in einem Abstand zu dem Rand des
Belüftungsstutzens
innerhalb des Durchlasses angeordnet sein. Dabei verschließt die Membran
vor dem erstmaligen Öffnen
den Durchlass des Belüftungsstutzens
zuverlässig.
Demnach kann kein fließfähiges Material
hinein- und heraustreten und Fremdkörper oder Fremdmedien können nicht
in den Kanister eingeführt
werden, insbesondere nicht, ohne dass der Verbraucher dies an einer
Beschädigung
des Garantieelements erkennen kann. Es versteht sich, dass eine
Anordnung, bei der die Membran bündig
mit dem Rand des Belüftungsstutzen
abschließt,
nicht ausgeschlossen ist.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Membran und das Gehäuse einstückig ausgeführt. Die
Membran und das Gehäuse
können
somit in einem einzigen Herstellungsschritt, beispielsweise durch
Spritzgießen,
hergestellt werden. Ein Mehraufwand in der Herstellung des zusätzlichen
Garantieelements entsteht damit nicht und die Herstellungskosten
bleiben weitestgehend unverändert.
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Die
Membran weist in einer Ausführungsform
eine Vorrichtung zum vollständigen
Lösen aus dem
Durchlass des Belüftungsstutzens
auf. Eine solche Vorrichtung kann beispielsweise eine Lasche oder
eine Öse
sein, mit der die Membran aus dem Durchlass des Belüftungsstutzens
entfernt werden kann. Es versteht sich, dass die Lasche oder die Öse zu diesem
Zweck an der Membran befestigt sein muss und die Membran weiter
so in dem Durchlass beispielsweise mit Hilfe eines Klebstoffs oder
eines Ultraschweißverfahrens
befestigbar sein muss, oder eine Reißlinie aufweist, dass das Lösen der
Membran aus dem Durchlass durch Zug an der Lasche oder der Öse möglich ist.
Das umfasst auch eine Ausführungsform,
in der die Vorrichtung zum Lösen und
die Membran einstückig
ausgeführt
sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist an dem Kanister eine Vorrichtung zum vollständigen Durchstoßen der
Membran vorgesehen. Beispielsweise kann eine solche Vorrichtung
ein Aufsatz für den
Belüftungsstutzen
sein, wobei dieser Aufsatz so an dem Belüftungsstutzen angeordnet ist,
dass er durch einen Schlag oder eine Schraubbewegung in den Durchlass
hinein bewegbar ist. Zum Durchstoßen der Membran ist es daher
zweckmäßig, dass
der Aufsatz einen entlang der Innenwand des Belüftungsstutzens verlaufenden
Abschnitt aufweist, der zum Durchstoßen der Membran ausgestaltet
ist. Der Vorteil besteht darin, dass der Durchlass des Belüftungsstutzens
mit Hilfe dieser Vorrichtung vollständig von der Membran befreit
wird und dass auch eine relativ stabile Membran von dem geeignet
gestalteten Aufsatz durchstoßen
werden kann. Eine Teilablösung der
Membran wird verhindert und das Belüftungsmedium wird nicht durch
in dem Durchlass verbleibende Membranabschnitte während dem
Hindurchströmen behindert.
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In
einer Ausführungsform
ist die Membran nach außen
gewölbt.
Die nach außen
gewölbte
Membran kann beispielsweise mit einer Schere oder einem Messer abgeschnitten
werden und der Durchlass des Belüftungsstutzens
somit freigegeben werden.
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Zweckmäßigerweise
ist in einer Ausführungsform
vorgesehen, dass die Membran eine Sollbruchstelle aufweist. Eine
solche Sollbruchstelle erleichtert das Lösen der Membran von dem Belüftungsstutzen,
wobei nicht notwendigerweise ein zusätzliches Werkzeug verwendet
werden muss.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist das Garantieelement ein Garantiering, der so an der Verschlusskappe
und dem Gehäuse
angeordnet ist, dass der Garantiering beim erstmaligen Öffnen irreversibel
beschädigt
wird. Mit anderen Worten kann der Garantiering eine dünnwandige
Verlängerung
der Verschlusskappe sein, die in Umfangsrichtung eine Perforation
aufweist. Das sich weiter über
das Gewinde und einem Sicherungsflansch erstreckende Ende der Verlängerung
ist so ausgestaltet, dass dessen Innendurchmesser kleiner als der
Außendurchmesser
des Sicherungsflansches ist. In der Konsequenz ist der Garantiering
nicht mehr ohne Beschädigung über den
Sicherungsflansch hinaus bewegbar, so dass beim erstmaligen Öffnen der
Verschlusskappe der Garantiering sich entlang der perforierten Umrandung
von der Verschlusskappe löst.
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Mit
Vorteil ist in einer Ausführungsform
der Belüftungsstutzen
ein Ventil, das in Richtung des Kanisterinneren durchlässig und
in Richtung des Kanisteräußeren undurchlässig ist.
Durch ein solches Ventil ist unabhängig von der Orientierung des
Kanisters im Raum der Zugang eines Fluids aus der Umgebung des Kanisters
in das Kanisterinnere und damit ein Druckausgleich gewährleistet.
Das fließfähige Material
aus dem Kanisterinneren kann jedoch nicht aus dem Kanisterinneren
durch den Belüftungsstutzen
hinaustreten, so dass nach einem erstmaligen Öffnen des Ventils eine ungewollte
Leckage verhindert wird. Es versteht sich, dass bei der Verwendung
eines solchen Ventils auch die unbefugte Entnahme von fließfähigem Material
aus dem Kanisterinneren durch den Belüftungsstutzen ausgeschlossen
ist.
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In
einer Ausführungsform
ist der Durchlassquerschnitt des Ausgießstutzens größer als
der Durchlassquerschnitt des Belüftungsstutzens.
Dies ist von Vorteil, da der Volumenstrom durch den kleineren Durchlassquerschnitt
des Belüftungsstutzens zur
Belüftung
des Kanisters ausreichend ist.
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Denkbar
ist, dass das Garantieelement in einer Ausführungsform eine Folie ist,
mit der der Belüftungsstutzen
und die Verschlusskappe im verschlossenen Zustand eingeschweißt sind.
Durch das Einschweißen
schrumpft die Folie zusammen und ein Öffnen des Belüftungsstutzens
ist nicht ohne Beschädigung
der Folie möglich.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der Belüftungsstutzen und die Verschlusskappe mit
der Folie vor Verschmutzungen geschützt sind.
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Der
Durchlass des Belüftungsstutzens
kann weiter eine zusätzliche
Membran mit Filtereigenschaften aufweisen, so dass der Kanisterinhalt
vor Verschmutzungen durch Fremdkörper
geschützt
ist.
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Besonders
zweckmäßig ist
es, wenn eine solche Filtermembran Teil eines Belüftungsventils
ist, was in dem Durchlass des Belüftungsstutzens angeordnet ist.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform
und der dazugehörigen
Figuren. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kanisters,
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2 eine
Ansicht von oben auf den Kanister nach 1.
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In 1 ist
eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kanisters dargestellt.
Der Kanister weist einen Boden 1 und eine Oberseite 2 auf,
die mit einer den Kanisterumfang definierenden Seitenwand 3 verbunden
sind. Auf der Oberseite 2 ist ein Griff 6 zum
Tragen des Kanisters angeordnet. Der Kanister weist weiter einen Ausgießstutzen 4 und
einen Belüftungsstutzen 5 auf, wobei
der Durchmesser des Durchlasses des Ausgießstutzens 4 größer als
der Durchmesser des Durchlasses des Belüftungsstutzens 5 ist.
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Wird
der Kanister derart geneigt, dass der Durchlass des Ausgießstutzens 4 unterhalb
der Füllstandshöhe des Kanisterinhalts
liegt, drängt
der fließfähige Kanisterinhalt
durch den Durchlass des Ausgießstutzens 4 hinaus.
Während
der fließfähige Kanisterinhalt
aus dem Ausgießstutzen 4 hinausströmt, wird
zum Druckausgleich Luft oder ein anderes fließfähiges Medium aus der Umgebung
des Kanisters durch den Belüftungsstutzen 5 angesaugt.
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Aufgrund
seiner Anordnung an der Oberseite des Kanistern auf der vom Ausgießstutzen
abgewandten Seite befindet sich der Belüftungsstutzen 5 bei
dem Ausgießvorgang
oberhalb der Füllstandshöhe des Kanisters,
so dass die einströmende
Luft nicht durch das ausfließende
Material hindurchströmen muss
und ein schwallartiges Ausströmen
verursacht. Der Vorteil einer solchen Anordnung ist der, dass dadurch
der aus dem Ausgießstutzen 4 hinausströmende Materialstrom
gleichmäßig ist.
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Es
versteht sich, dass für
den Fall, dass der Belüftungsstutzen 5 beim
Ausgießvorgang
unterhalb der Füllstandshöhe des Kanisters
liegt, der Belüftungsstutzen 5 zweckmäßigerweise
ein Ventil aufweisen sollte, das verhindert, dass ein Materialstrom aus
dem Kanisterinneren durch den Belüftungsstutzen 5 hinaustritt.
Das Ventil ist dabei derart ausgestaltet, dass es lediglich in einer
Richtung, d. h. von außerhalb
des Kanisters in das Innere des Kanisters, durchlässig ist.
Ein solches Ventil verhindert dabei auch, dass der Kanisterinhalt
durch den Belüftungsstutzen
unerlaubt entnommen werden kann.
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2 zeigt
eine Ansicht von oben auf die Oberseite des erfindungsgemäßen Kanisters
entsprechend der 1. Erkennbar ist hierbei, dass
sowohl der Mittelpunkt der Durchlassöffnung des Ausgießstutzens 4 als
auch der Mittelpunkt der Durchlassöffnung des Belüftungsstutzens 5 auf
einer gedachten Symmetrieebene liegen. Gut sichtbar ist auch, dass
der Griff 6 zwischen dem Ausgießstutzen 4 und dem
Belüftungsstutzen 5 angeordnet
ist.
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Weiter
ist in der 2 angedeutet, dass in dem Belüftungsstutzen 5 eine
Membran derart angeordnet ist, dass diese den Durchlass des Belüftungsstutzens 5 verschließt. Durch
eine solche Versiegelung des Belüftungsstutzens
kann gewährleistet
werden, dass der Kanisterinhalt vor dem erstmaligen Öffnen nicht
ausgetauscht oder manipuliert wurde.
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Es
ist offensichtlich, dass beim erstmaligen Öffnen die Membran 7 durchstoßen bzw.
entfernt werden muss, um die Vorteile des Belüftungsstutzens 5 beim Ausgießvorgang
nutzen zu können.
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Für Zwecke
der ursprünglichen
Offenbarung wird darauf hingewiesen, dass sämtliche Merkmale, wie sie sich
aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen für einen
Fachmann erschließen,
auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang mit bestimmten weiteren
Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen
Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder
Merkmalsgruppen kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen
wurde oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder
sinnlos machen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher
denkbarerer Merkmalskombinationen wird hier nur der Kürze und
der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.
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- 1
- Boden
- 2
- Oberseite
- 3
- Seitenwand
- 4
- Ausgießstutzen
- 5
- Belüftungsstutzen
- 6
- Griff
- 7
- Membran