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Eiserner Grubenstempel Es sind nachgiebige eiserne Grubenstempel bekannt
(vgl. die deutsche Patentschrift 513 572), die aus an- oder ineinandergleitendem
Ober- und Unterteil und einem am Oberteil befestigten- Klemmband bestehen, bei denen
eine am oder im Unterteil in der Länge .des Gleitweges angeordnete Feder, die als
gewölbte Blattfeder ausgebildet sein kann, mit von oben nach unten zunehmendem Querschnitt
beim Anziehen des Klemmbandes gespannt wird. Damit sollen die Mängel beseitigt werden,
die durch die starke Beanspruchung bzw. baldige Zerstörung der bisher eingelegten
weichen Quetschkörper bedingt sind, besonders nach der Seite ihrer Erneuerung nach
wenigen Arbeitsvorgängen.
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Bei diesem Stempel ist der übliche, als Exzenter ausgebildete Schloßbolzen
vorgesehen, gegen den sich unter Zwischenschaltung eines U-förmigen Beilagstücks
der Außenstempel unter dem Gegendruck des Innenstempels anlegt. Wenn auch dieses
Bei-Lagestück innerhalb des auch breiteren Schloßbügels angeordnet ist, so erscheint
die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß beim zufälligen Überstehen der Kanten
dieses Beilagstücks über die Kanten des Schloßbügels außer durch den auf dem Exzenterbolzen
in üblicher Weise vorgesehenen Vierkant ein Lösen durch Schlagen gegen dieses Zwischenstück
herbeigeführt werden kann.
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Die Erfindung betrifft die planmäßige Ausbildung dieser für den bekannten
Stempel unterstellten Möglichkeit für einen Stempel mit dem Bruchbau entsprechend
begrenzter Nachgiebigkeit, indem zunächst als Ersatz des bisherigen Spannkeils der
nach wie vor zum Lösen verwendete Schloßbolzen so auf etwa 3/4 seines Umfangs innerhalb
der Grenzen der Selbstsperrung nach einer dem Dickenunterschied des Oberstempels
zwischen oben und unten einschließlich eines Zuschlages für Dehnung und Verschleiß
innerhalb des Schlosses entsprechend stark ansteigenden
Spirale
ausgebildet wird, daß . er auch noch die Aufgabe des Spannkeils übernehmen kann.
Damit wird die Gefahr vermieden, die durch die in der Stempelachse beweglichen.
meist im Sinne von Schlepp- oder Selbstanzugkeilen angeordneten Keile bedingt ist,
indem diese bei ruckweisem Zusammenschieben des Stempels, z. B. unter Gebirgsschlägen,
unter ihrer Massenwirkung selbsttätig herausspringen können: ein solcher Drehkeil
ist aber dank seiner Massenverteilung und im Hinblick auf die Drehbewegung solchen
Einwirkungen nicht bzw. in weit geringerem Grade ausgesetzt.
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Indem nun weiter zwischen diesen Drehkeil und den Innenstempel ein
Beilagstück geschaltet wird, das sich auf seiner einen Seite flach an den Oberstempel
anlegt, aber auf der Innenseite nach einer Kurve muldenförmig ausgebildet ist, wird
eine möglichst große Anschmiegung an die Rundung des Drehkeils erzielt, um hier
die örtliche Zusammendrängung der Flächenpressung herabzusetzen. Darüber hinaus
ist diese muldenförmige Ausnehmunä so gestaltet, daß sie für den durch Anschläge
begrenzten Hub des Beilagestücks unter der starken Pressung die Beibehaltung des
Eingriffs mit dem Drehkeil im Sinne eines Reibradgetriebes sichert. Damit ist es
möglich, durch einen Schlag unter dieses Beilagstück ein teilweises Aufdrehen des
Drehkeils herbeizuführen, das jedenfalls mindestens die unter den großen Kräften
beim Bruchbau auftretende starke Verspannung innerhalb des Schlosses aufhebt und
so das endgültige Lösen erleichtert bzw.. sogar gleich bedingt.
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Man hat damit also zwei Lösemöglichkeiten nebeneinander: nämlich ,den
mittels Vierkant o. dgl. zu bewegenden Drehkeil und das verschiebliche Beilagstück.
Dies hat nicht nur den Vorteil einer doppelten Eingriffsmöglichkeit, sondern auch
den, die Zugänglichkeit für die Bedienung des Schlosses zu verbessern; wie dies
namentlich bei dem Gebrauch der Stempel im Bruchbau als- Reihenstempel wünschenswert
erscheint, wo sich oft Schwierigkeiten ergeben, den naturgemäß immer einseitig stehenden
Drehkeil als solchen ungefährdet bedienen zu können.
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Geht man einmal von den im größten Umfang im .praktischen Gebrauch
stehenden Grubenstempeln aus, bei denen der keilförmige Innenstempel unter Benutzung
eines mit Selbstanzug versebenen metallischen Keils in einer am Unterstempel vorgesehenen
Keiltasche abgestützt wird und zwei hintereinandergeschaltete Lösemöglichkeiten
vorgesehen sind, nämlich eine Vorrichtung zum Lüften des Keilwiderlagers senkrecht
zur Keilachse durch Freigabe der dehnungsfähigen Keilkammer und eine Einrichtung
zum Herauswuchten des Keiles in seine Achse in Gestalt einer den wiederholten Einsatz
eines Hebels gestattenden Verzahnung des Keiles, so ist festzustellen, daß durch
die Erfindung ein neuartiger keilloser Stahlstempel geschaffen worden ist, der bei
planmäßiger Ausbildung der für den eingangs erwähnten bekannten Grubenstempel unterstellten
Möglichkeit bei Verwendung für den gleichen Zweck gegenüber den Stempeln mit zwei
hintereinandergeschalteten Lösemöglichkeiten ganz bedeutende praktische Vorteile
aufweist. Vor allem wird dabei durch die gemäß der Erfindung getroffenen Maßnahmen
das zur Verhütung des Herausspringens des Schleppkeils aus der dehnungsfähigen Keilkammer
bei ruckartiger Beanspruchung des Grubenstempels vorgeschlagene Hilfsmittel in Form
einer in eine an der Rückenfläche des Schleppkeils vorgesehene Verzahnung eingreifenden,
unter Federanspannung stehenden und beim Lösen verlier abzuhebenden Sperrklinke
entbehrlich.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsmöglichkeiten der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i und 2 den Stempel im Aufriß in zwei bezeichnenden
Stellungen; Abb. 3 ist die dazugehörige Seitenansicht: in Abb. q. ist eine Bauart
mit umgekehrter Anordnung des Drehkeiles samt der Keilbeilage wiedergegeben Auf
dem Außenstempel io, in dem sich der keilförmige Innenstempel 15 führt, ist das
Schloß 13 angebracht, in dem der Drehkeil 17 sich um seine Zapfen 18 dreht und mittels
des Vierkantes i9 eingestellt werden kann. Zwischen dem Innenstempel 15 und dein
Drehkeil 17 ist das Bei.lagstück 25 eingeschaltet, das mit seiner einen Fläche satt
an dem Stempel 15 anliegt, andererseits mit der muldenförmigen Ausnehmung 26 sich
möglichst an die Kurve des Drehkeiles 17 anschmiegt; d. h. die obere Hälfte der
muldenförmigen Ausnehmung 26 entspricht etwa der vollen satten Anschmiegung bei
entgegengesetzt dem Uhrzeiger bis in seine Endlage gedreht gedachtem Drehkeil 17.
Damit ist zunächst die sonst an der Eingriffsstelle des Drehkeils in starker Zusammendrängung
(Linienberührung) auftretende Flächenpressung herabgesetzt, was gerade bei den im
Bruchbau auftretenden großen Kräften von Bedeutung ist.
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Nun ist die untere Hälfte der muldenförmigen Ausnehmung 26 des Beilagstücks
25 so ausgebildet, daß bei der durch die Anschläge 27 begrenzten Bewegung des Beilagstücks
25 aus der Stellung der Abb. i in die der Abb. 2 eine Mitnahme des Drehkeils 17
im Sinne eines Reibradgetriebes eintritt, die
auf ein Lüften hinführt.
Dabei ist es wichtig, daß auf diesem unter den großen Kräften, die durch die Verspannung
des Schlosses bedingt sind, zurückzulegenden Weg zwischen der Mulde 26 und dem Umfang
des Drehkeils 17 nur ein Abwälzen eintritt, während die Relativverschiebung des
Beilagstücks 25 gegen den Innenstempel 15 unter der durch die große Flächenberührung
beider bedingten geringen spezifischen Flächenpressung erfolgt. Diese Bewegung des
Beilagstücks 25 kann durch Schlag von unten her herbeigeführt werden.
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Es ist damit also weiter eine nicht nur zusätzliche, sondern auch
vervollkommnete Lösemöglichkeit für den Drehkeil gegeben, die außerdem noch den
Vorteil der besseren Zugängigkeit, namentlich bei der Anordnung von Reihenstempeln,
besitzt. Sollte mit der Stellung der Teile nach Abb. 2 noch nicht die völlige Lösung
erreicht sein, so ist man infolge der eingetretenen Entlastung des Schlosses in
der Lage, mühelos den Drehkeil 17 noch weiter aufzudrehen oder aber bei festgehaltenem
Drehkeil die Platte 25 bis zum tiefsten Punkt der Aussparung 26 zurückzutreiben;
schließlich können aber auch beide Maßnahmen zur Anwendung kommen.
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In Abb.3 ist strichpunktiert eine weitere Möglichkeit des Lösens dargestellt:
Wird an dem Beilagstück 25 ein seitlich überstehender Nocken 30 angebracht,
dem ein entsprechender Vorsprung 3 i am Schloß 13 entspricht, so ist es möglich,
durch Zwischentreiben einer meißelartigen Stange unter Umständen auch aus weiterer
Entfernung her das Beilagstück 25 anzulüften, womit eine dritte, ganz gefäahrlose
Raubmöglichkeit gegeben ist.
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Grundsätzlich bestehen diese drei Lösemöglichkeiten unabhängig voneinander,
wie dies auch notwendig ist, weil bei schwierigen Verhältnissen der Stempel nur
von einer Seite bzw. nur von einer bestimmten Stelle aus zu lösen ist. Durch diese
vielseitige Lösemöglichkeit werden auch Unfälle vermieden, weil der Rauber sich
den jeweils besten und sichersten Stand wählen kann.
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Bei der in Abb.4 dargestellten Ausführungsform ist eine Umkehrung
des Drehkeiles 17 und des Beilagstücks 25 in dem Sinne vorgenommen worden, daß das
Beilagstück durch Schlag von oben her gelöst werden kann, wie dies in den meisten
Fällen bequemer ist. Damit aber wiederum nicht dieses Beilagstück 25 vom Innenstempel-i5
im Sinne eines Schleppkeils mitgenommen wird, wie dies bei unmittelbarer Berührung
der Fall sein würde, ist zwischen ,das Beilagstück 25 und den Innenstempel 15 ein
an sich bekanntes zusätzliches Zwischenstück 32 eingeschaltet, das mit seitlich
überstehenden Nocken 33 und 34 sich auf dem Schloß 13 so führt,, daß es wohl die
Druckübertragung vom Innenstempel i 5 auf das Beilagstück 25 ermöglicht, jedoch
eine Mitnahme in Richtung der Stempelachse ausschließt. Damit kann dann das Beilagstück
25 aus der in Abb. 4 gekennzeichneten Stellung durch einen Schlag von oben her in
dem an Hand der Abb. i und 2 beschriebenen Sinne wirken.