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Verfahren zum serienmässigen Herstellen von Schallfilmen mit mechanischer Schallschrift.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum serienmässigen Herstellen mit mechanisch abtastbarer Sehallschrift versehener, endloser Schallbänder durch Abformen einer von der Originalschallaufnahme erzeugten Patritze.
Es ist zum serienmässigen Herstellen mit mechanisch abtastbarer Schallschrift versehener Schall- bänder vorgeschlagen worden, eine Schallspur sehraubenlinienförmig in die Mantelfläche einer grossen und langen Walze zu schneiden, von dieser Originalschallaufnahme auf galvanoplastischem Wege einen dünnwandigen, als Matrize verwendbaren, metallischen Hohlzylinder herzustellen und diesen Hohlzylinder entweder unmittelbar auf einer thermoplastischen Masse abzupressen und das so gewonnene Schallpositiv schraubenlinienförmig zu einem Bande aufzuschneiden oder den als Matrize dienenden Hohlzylinder schon von vornherein schraubenlinienförmig zu einem langen Bande aufzuschneiden und dieses Band auf einem thermoplastischen Bande abzupressen.
Für die Originalschallaufnahme soll hiebei entweder eine Walze Verwendung finden, die vollständig aus Wachs besteht, oder eine Metallwalze, die auf ihrer Mantelfläche mit einer Wachsschicht versehen ist, oder eine Metallwalze, auf die ein mit einer Wachsschicht versehenes biegsames, endliches Band schraubenlinienförmig aufgewickelt ist.
In allen diesen Fällen werden endliche Schallbänder erzeugt, die auf ihrer ganzen Breite nur eine einzige Schallrille aufweisen, und die Originalaufnahme erfolgt auf einer Walze, die die Grösse der Schallaufnahmeapparatur bestimmt. Da für lange Aufnahmezeiten, beispielsweise für Aufnahmen, die mehrere Stunden dauern, die Walze sehr grosse Abmessungen besitzen muss, sind sehr grosse und kostspielige Aufnahmemaschinen erforderlich. Ferner bereitet die Ausnutzung der Bandbreite grosse Schwierigkeiten.
Um unterbrechungslos lange Schallaufnahmen machen zu können, muss die Aufnahmewalze eine sehr grosse Länge erhalten, da Aufnahmen auf Walzen mit grossem Durchmesser praktisch nicht durchführbar sind, weil die seitlichen Schwankungen der Walze an ihrem Umfange selbst bei genauester Lagerung die Amplitude der den aufzunehmenden Schallschwingungen entsprechenden mechanischen Schwingungen des Schneidstichels übersteigen.
Zur besseren Ausnutzung der Breite des Bandes ist vorgeschlagen worden, bei dem geschilderten bekannten Verfahren die Aufnahmewalze mit mehreren parallel verlaufenden, schraubenlinienförmigen Schallrillen zu versehen, d. h. es wird erst eine schraubenlinienförmige Schallrille in die Walze geschnitten und der Schneidstichel, wenn er am Ende der Aufnahmewalze angelangt ist, auf den Anfang der Walze zurückgeschaltet, von wo aus er in geringem Abstande neben der bereits geschnittenen Schallrille eine weitere Schallrille schneidet, die parallel zu der vorher geschnittenen Schallrille, also ebenfalls schraubenlinienförmig, verläuft. Die so erzeugten Schallbänder sind ebenfalls endlich, und die zu ihrer Herstellung benötigten Schallaufnahmeapparaturen sind gross und teuer.
Ferner entsteht durch das Zurückschalten des Schallschreibers vom Ende der Aufnahmewalze nach deren Anfang hin eine Unter- brechung in der Schallaufnahme. Um diesen Mangel nach Möglichkeit zu beseitigen, ist vorgeschlagen worden, mit mehreren Schallschreibern zu arbeiten, d. h. wenn der erste Schallschreiber am Ende der Aufnahmewalze angelangt ist, einen zweiten Schallschreiber, am Anfang der Aufnahmewalze dicht neben der bereits erzeugten Schallrille abzusenken, der dann die nächste parallele Schallrille schneidet.
Auch dieser Schallschreiberwechsellässt sich aber nicht pausenlos, d. h. zeitlich so genau, durchführen.
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dass der Beginn der zweiten Schallrille musikalisch die genaue Fortsetzung des Endes der ersten Schallrille ist.
Ein weiterer Vorschlag geht dahin, auf der Aufnahmewalze mehrere Schallrillen nebeneinander zu legen und die zweite, vierte, sechste usw. Schallrille entgegengesetzt zu der ersten, dritten, fünften usw. Schallrille verlaufen zu lassen, am Ende der Schallaufnahmewalze, also jeweils eine Umkehr der Schneidrichtung und der Walzendrehung eintreten zu lassen. Auch diese Umkehr benötigt, selbst wenn sie sehr schnell durchgeführt wird, einige Sekunden, während welcher Zeit ein beispielsweise aufzunehmendes Konzert seinen Fortgang nimmt, so dass unvermeidlich eine Lücke in der Schallaufnahme zustandekommt. Ausserdem sind auch die so erzeugten Schallbänder endlich, und die Originalaufnahme muss auf einer Walze erfolgen, was die oben dargelegten Nachteile hat.
Ein weiterer Vorschlag zum serienmässigen Herstellen von mechanisch abtastbaren Schallbändern mit mechanischer Schallschrift geht dahin, das auf die Walze schraubenlinienförmig aufzuwickelnde, also endliche, Wachsbad, das auf der Walze in der geschilderten Weise matriziert wird, vor, dem Aufwickeln auf die Walze zu beschriften. Auch gemäss diesem Vorschlag werden nur endliche Schallbänder hergestellt.
Schliesslich ist noch vorgeschlagen worden, endlose Schallbänder serienmässig zu erzeugen, indem in eine mit einer Wachs schicht überzogene Walze eine Schallrille in einer Sehraubenlinie mit sehr geringer Steigung geschnitten, von dieser Originalaufnahme auf galvanoplastischem Wege ein dünnwandiger, endloser, als Matrize verwendbarer Hohlzylinder hergestellt, und von diesem eine dünne Positivwalze erzeugt wird, die eine so geringe Verstärkung erfährt, dass sie zwar widerstandsfähig, aber nicht unelastisch wird und über Rollen geführt werden kann. Derartige Schallbänder müssen aus den oben dargelegten Gründen bei langer Spieldauer eine geringe Länge, dafür aber eine grosse Breite haben, was wiederum die Verwendung einer langen Aufnahmewalze bedingt.
Es ist weiterhin bekannt, beim Herstellen-von episkopisch abzutastenden Tonauf Zeichnungen einen blattförmigen, also endlichen Originaltonträger um eine Walze zu spannen und in Schraubenlinien zu belichten. Nach der Belichtung wird der blattförmige Tonträger vom Zylinder abgenommen und entwickelt. Sodann wird ein Druckstock angefertigt und mit diesem werden Photophonogramme auf biegsame plattenförmige Träger gedruckt. Abgesehen davon, dass es sich hiebei nicht um die Herstellung von Schallfilmen mit mechanischer Schallschrift handelt, bringt das bekannte Verfahren keine Gesichtspunkte, die in Anwendung auf das Verfahren nach der Erfindung Vorteile haben.
Die Aufspannung des Tonträgers auf eine Walze bedingt begrenzte Abmessungen des Tonträgers in der Längsrichtung der Schallrillen, weil-wie bereits früher erwähnt-der Durchmesser der Walze ein gewisses Mass nicht überschreiten darf. Die Abmessungen des Tonträgers quer zu den Schallrillen finden ihre Grenze in der Grösse der Aufnahme-und insbesondere der Wiedergabegeräte. Auch die Herstellung und Verwendung eines Druckstockes verbietet grössere Ausmasse, so dass die nach diesem Verfahren hergestellten Tonträger nur ein verhältnismässig kleines Fassungsvermögen und infolgedessen eine kurze Spieldauer haben.
Der Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum serienmässigen Herstellen von Schallfilmen mit mechanischer Schallschrift, das die Nachteile der bekannten Verfahren beseitigt und die Möglichkeit gibt, in einfachster Weise und mit kleinen, von der Länge der Sehallaufnahme unabhängigen Schallaufnahmegeräten pausenlos abzuspielende Schallbänder mit langer Spieldauer zu erzeugen.
Um dies zu erreichen, sieht die Erfindung ein dreistufiges Verfahren vor, dass darin besteht, dass die Originalschallaufnahme auf einem endlosen Bande vorgenommen, von diesem Aufnahmebande eine endliche Panize hergestellt, und diese fortlaufend auf einem endlosen Bande abgepresst wird.
Hiebei wird vorzugsweise das beschriftete endlose Originalschallband durch ein galvanisches Bad geführt und hinter diesem die im Bade gebildete Patrize von dem Schallband abgelöst und aufgespult.
Die Vornahme der Originalaufnahme auf einem endlosen Bande, beispielsweise einem endlosen Wachsbande, ermöglicht die bei optisch hergestellten Tonfilmen bekannte schraubenlinienförmige Aufzeichnung der Schallschrift auch in Schallrillenform, so dass beispielsweise in ein Schallband von nur 100 In Länge und'35 mm Breite eine Schallrille fortlaufend schraubenförmig derart geschnitten werden kann, dass im Querschnitt durch das Band 100 Schallrillen nebeneinander liegen, also eine ununterbrochene Schallspur von 10.000 m Länge erhalten wird.
Die Bildung einer brauchbaren endlosen Patrize von einem endlosen, langen Schallbande bereitet erhebliche Schwierigkeiten. Ganz abgesehen davon, dass eine Matrizierung des endlosen beschrifteten Originalaufzeichnungsbandes durch Bildung eines galvanoplastischen Überzuges auf der beschrifteten Wachsschicht eine wesentliche Verstärkung des Bandes zur Folge hat, und hiedurch die Führung des Originalaufzeichnungsbandes äusserst erschwert wird, wenn die Patrize endlos hergestellt werden soll, ist es äusserst schwierig, den galvanischen Niederschlag bei endloser Matrizierung überall gleich stark zu machen.
Alle diese Schwierigkeiten werden vermieden, wenn, wie dies die Erfindung vorschlägt, von dem endlosen Originalaufnahmebande eine endliche Patrize erzeugt wird, beispielsweise derart, dass das beschriftete Originalband durch ein galvanisches Bad geführt, und hinter diesem die im Bade gebildete Patrize von dem Originalschallbande abgelöst wird.
Es kann dann nicht nur das
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Originalaufnahmeband hinter der Ablösungsstelle der Patrize leicht geführt und die Patrize selbst zu einem wenig Raum einnehmenden Wickel aufgespult werden, sondern es wird auch die Bildung einer durchgehend gleich starken Patrize ermöglicht. Ein besonderer Vorteil der Herstellung einer endlichen Patrize von dem endlosen Originalaufnahmebande ist schliesslich, dass die endliche Patrize länger gemacht werden kann, als das endlose Originalband, indem mehr als der volle Umfang des Originalbandes matriziert wird. Etwaige Fehler in der Matrize am Anfang und Ende der galvanoteehnischen Matrizenbildung lassen sich auf diese Weise vermeiden.
Schliesslich ist das fortlaufende Abpressen der von ihrem Anfang bis zu ihrem Ende völlig einwandfreien, von dem endlosen Originalschallbande erzeugten endlichen Patrize auf einem endlosen Bande wesentlich einfacher als die Herstellung eines endlosen Bandes von einer endlosen Patrize ; etwaige Lücken zwischen den Schallrillen des durch Pressen erzeugten Bandes lassen sich leicht durch Nachmeisseln überbrücken, ohne dass eine Unterbrechung der Schallwiedergabe beim Abspielen des serienmässig hergestellten Bandes wahrnehmbar ist. Das Ergebnis des Verfahrens gemäss der Erfindung ist ein Erzeugnis, das sich bisher serienmässig überhaupt nicht herstellen liess und auch nie hergestellt worden ist.
In der Zeichnung ist das Verfahren gemäss der Erfindung schematisch in seinem Ausführungbeispiel dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Herstellung der Patrize von einem endlosen, beschrifteten Originalauf- zeiehnungsbande.
Fig. 2 zeigt die Herstellung der Schallfilmpositive mittels der Patrize.
Das endlose, beschriftete Originalaufzeichnungsband a ist in einer Schlaufe aus seinem Wickel b herausgezogen und über ein Leitrad e und ein Antriebsrad d, das mit Zähnen in die Perforierung des Bandes eingreift, geführt. Der Wickel b ruht auf einem waagrechten Teller e, der um eine senkrechte Arhse t drehbar ist. Zwischen dem Leitrad c und dem Antriebsrad d ist das Originalsehallband durch
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dienender Niederschlag auf dem Originalschallband gebildet wird.
Das Originalschallband wird durch das Antriebsrad d in Pfeilrichtung angetrieben. In dem gal- vanischen Bad g bildet sich auf dem Originalschallbande ein metallischer Überzug, der die Patrize bildet. Diese wird hinter dem galvanischen Bade von dem Originalschallband a abgelöst und in Form eines endlichen Bandes h auf die Trommel i aufgespult.
Zum Herstellen der verkaufsfähigen Sehallbänder wird ein in gleicher Weise auf einem drehbaren Teller e gelagertes endloses Band k aus einem thermoplastischen Werkstoff in Pfeilrichtung über die Leitrolle l und die Antriebsrolle m zwischen zwei Walzen n und o, die mittels einer Feder p aufeinandergepresst werden, hindurchgezogen. Die Patrize h läuft von der Trommel i ab und auf die Trommel q auf. Sie wird mittels eines Antriebsrades r, das mit dem Antriebsrad m gekuppelt ist, in gleicher Geschwindigkeit wie das Band k ebenfalls zwischen den Walzen n und o hindurchgezogen, so dass an dieser Stelle die Patrize fest auf das Band k aufgepresst wird.
Durch Heizung der Walze o oder auch der beiden Walzen o und n wird die Patrize h an dieser Stelle erhitzt, so dass sich die auf der Patrize vorhandenen, erhabenen Tonspuren in das Band k eindrücken. Falls die Heizung der Patrize durch die Walzen o und n nicht ausreichen sollte, kann noch eine zusätzliche Heizvorriehtung s vorgesehen werden.
Bei einmaligem Umlauf des Bandes k ist auch die Patrize h abgelaufen, womit das Verfahren beendet ist. Etwa zwischen den Tonspuren des Bandes k vorhandene Lücken an der Anfangs-und Endstelle, die infolge von praktisch allerdings kaum vorkommenden geringen Längsunterschieden zwischen Band k und Patrize h oder infolge der verschiedenen Längenveränderungen von Band und Patrize unter dem Einfluss der Wärme beim Pressen auftreten können, werden von Hand derart beseitigt, dass die gegen- überliegenden Enden der Tonspuren durch Bearbeitung mit einem Meissel od. dgl. verbunden werden.
Das Verfahren lässt sich auch vorteilhaft bei endlosen Tonträgern anwenden, deren Enden um 180 verdreht aneinander befestigt sind, so dass die Tonspuren beiderseitig auf dem Tonträger vorgesehen sind. In diesem Falle ist es erforderlich, dass der Tonträger zweimal umläuft. Die Patrize erhält die doppelte Länge wie der Tonträger und ist dann natürlich nur einseitig mit Tonspuren ver. sehen. Soll das zur Vervielfältigung dienende endlose Band ebenfalls beiderseitig Tonspuren erhalten, so muss auch dieses mit den Enden um 1800 verdreht verbunden sein ; die Aufzeichnungen auf der Patrize werden dann ebenfalls beiderseitig in das endlose Band k gepresst, das wieder nur die halbe Länge der Patrize besitzt.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist das vervielfältigte Band in an sich bekannter Weise vor dem Abpressen der Pairize als endliches Band zu einem Wickel aufgerollt und mit seinen Enden wieder zu einem endlosen Bande zusammengefügt, wobei, wenn ein beiderseitig beschriftetes Band erzeugt wird, die Enden des zu einem Wickel aufgerollten Bandes verschränkt miteinander verklebt werden können, und das Band nur die halbe Länge der Patrize zu besitzen braucht.
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