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Anordnung zum selbsttätigen Wiederseliessen eines durch ein Schutzrelais ausgelösten Leitungs- schalters.
Es sind Anordnungen zum selbsttätigen Wiederschliessen eines durch ein Schutzrelais ausgelösten Leitungsschalters bekannt, wobei die erste Wiedereinschaltung unverzögert erfolgt, während die gegebenenfalls darauffolgenden weiteren Wiedereinschaltungen mit Verzögerung vorgenommen werden. Bei den bekannten Anordnungen wird zu diesem Zweck eine Kontaktwalze oder eine ähnliche Anordnung benutzt.
Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung, die es mit normalen Relais durchzuführen erlaubt, dass die erste Wiedereinschaltung unverzögert erfolgt, während die darauffolgenden mit Verzögerung vorgenommen werden. Gemäss der Erfindung wird in der Offenstellung des Schalters über einen geschlossenen Kontakt des Schalters und einen Ruhekontakt eines Zeitrelais ein Steuerrelais zum Wiedereinschalten erregt, das sich nach seiner Erregung über einen parallel zu dem genannten Kontakt des Schalters liegenden Selbsthaltekontakt hält und durch Schliessung eines Arbeitskontaktes einen Stromkreis für die Erregung des Zeitrelais vorbereitet, der bei Wiederschliessen des Schalters geschlossen wird, wodurch das Zeitrelais sofort seinen Ruhekontakt öffnet,
der sich nach Unterbrechung der Erregung des Zeitrelais erst nach einer gewissen Zeit wieder schliesst.
In Fig. 1 der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. In dieser Figur ist noch in an sich bekannter Weise ein thermisches Relais vorgesehen, welches nach einer gewissen Zahl von Wiedereinschaltungen eine weitere Einschaltung des Schalters verhindert. In Fig. 1 ist der Leitungsschalter, der zwei Leitungsabschnitte 11 und 12 miteinander verbindet, mit 10 bezeichnet.
Zur Auslösung des Schalters dient ein Auslöserelais 13, das von einem Stromwandler 14 vom Strom der Leitungsabschnitte 11 und 12 betätigt wird. Der Schalter besitzt eine Einschaltspule 15, die über Gleichrichter 44 erregt wird, wenn ein Relais 18 anspricht. Der Schalter besitzt zwei starr mit ihm verbundene Hilfskontakt 231 und 232. Der Kontakt 2. 31 wird zugleich mit dem Schalter geschlossen.
Der Kontakt 232 schliesst sich bei der Schalteröffnung. Es ist ferner ein Zeitrelais 233 vorgesehen, das einen normalerweise geschlossenen Ruhekontakt 220 besitzt. Dieser Kontakt besitzt eine Verzögerungseinrichtung 21, durch welche er in seiner Schliessbewegung verlangsamt wird. Solange die Spule 233 erregt ist, ist der Kontakt 220 geöffnet. Seine Öffnungsbewegung erfolgt unverzögert.
Es ist ferner ein thermisches Relais 2. 3 vorgesehen. Das thermische Relais besitzt einen Bimetallstab 25, der von einem Heizkörper 24 geheizt wird. Die vom Bimetallstreifen gesteuerten Kontakte 26 sind normalerweise geschlossen und öffnen sich, wenn die Heizung des Bimetallstreifens lange genug anhält.
Eine Sperrklinke 27 sperrt dann den Bimetallstab 25 in derjenigen Stellung, in welcher der Kontakt 26 unterbrochen ist. Durch einen Regelwiderstand 34 kann man die Stärke des Stromes des Heizkörpers und dadurch die Zeiteinstellung des thermischen Relais einstellen. Der Heizstromkreis ist beispielsweise an ein Niederspannungsverteilungsnetz angeschlossen, mit welchem die beiden Leiter X und Y in Verbindung stehen. Im Ausführungsbeispiel ist angenommen, dass das Niederspannungsnetz ein Wechselstromnetz ist, so dass die Gleichrichteranordnung 44 zur Erregung der Spule 15 vorgesehen ist. Es ist ferner noch ein Hilfsrelais 18 vorgesehen. Dieses besitzt zwei Arbeitskontakte 16 und 37.
Die Erregerwicklung 18 ist über die Kontakte 26, 220 und 2. 32 an das Niederspannungsnetz angeschlossen.
Die Heizwicklung 24 ist an den einen Pol des Niederspannungsnetzes über den Kontakt 26, an den
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andern über die Leitungen 40, 35, Kontakt 232 und Leitung 4. 3 angeschlossen. Der Kontakt 37 liegt
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verhindert, so dass der Kontakt 220 geschlossen bleibt. In diesem Augenblick ist dann der Erregerkreis für das Relais 18 hergestellt. Dieses schliesst den Kontakt 16 und dadurch den Erregerkreis für die Einschaltspule 15 des Schalters 10. Gleichzeitig schliesst es durch seinen Kontakt 37 den Heizkreis für das thermische Relais 23. Dadurch, dass der Schalter 10 sich schliesst, wird der Kontakt 232 wieder unterbrochen, so dass das Relais 18 erregungslos wird und die Kontakte 16 und 37 öffnet.
Der Heizkreis für das thermische Relais 23 kann aber nicht nur über den Kontakt 37 des Relais 18, sondern ausserdem auch über den Hilfskontakt 232 und eine Leitung 40 geschlossen werden. Daher beginnt die Heizung im Relais 23 unmittelbar im Augenblick der Öffnung des Schalters 10 und sie besteht fort,
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von neuem entsteht, weil der Fehler noch nicht beseitigt ist, wird der Schalter 10 sofort wieder aus- gelöst. Die Schliessung des Schalters kann jedoch erst erfolgen, nachdem der Kontakt 220 geschlossen wurde. Wenn der Schalter nach der zweiten Wiederschliessung wiederum sofort ausgelöst wird, wird wiederum erst eine Verzögerungszeit vergehen, bis das Hemmwerk 21 die Schliessung des Kontaktes 220 zugelassen hat und dann wird erneut über den Kontakt 16 die Einschaltspule des Schalters 10 erregt.
Das thermische Relais 23 wird jedesmal eingeschaltet, sobald der Schalter-M sich öffnet (über
Leitung 43, Kontakt 232, Leitung 35 und Leitung 40, Einstellwiderstand 34, Heizwicklung 24, Kontakt 26, Bimetallstab 25, Anschluss X der Ortsstromquelle). Die Heizung des Relais 23 erfolgt nahezu ununterbrochen, da die Zeiten, während welcher der Schalter 10 geschlossen ist, klein sind im Verhältnis zu den Zeiten, während welcher der Schalter geöffnet ist.
Die Einstellung des Zeitrelais mittels des Widerstandes 34 ist etwas grösser als das Produkt aus der Zeitverzögerung des Relais 233 und der Zahl der gewollten Wiedereinschaltungen. Daher wird unmittelbar nach der Durchführung dieser Zahl von Wiedereinschaltungen der Kontakt 26 geöffnet und in der Offenstellung durch die Klinke 27 verriegelt.
Wenn es beispielsweise erwünscht ist, dass der Schalter 10 zunächst unverzögert geschlossen wird und dass eine zweite Wiedereinschaltung nach einer gewissen Wartezeit von zwei Minuten erfolgt, bis schliesslich die Wiedereinsehaltungen gänzlich gesperrt werden, dann wird die Verzögerungseinrichtung 21 des Relais 233 so eingestellt, dass zwei Minuten bis zur Schliessung des Kontaktes 220 vergehen und das Relais 23 wird auf eine Laufzeit von drei Minuten eingestellt. Wenn dann der Schalter 10 ausgelöst wird, wird er sofort wieder geschlossen. Wenn er sich sofort wieder öffnet, wird er nach zwei Minuten geschlossen.
Wenn er auch dann wieder sofort ausfällt, öffnet das thermische Relais 23 vor Ablauf der neuen Wartezeit von zwei Minuten seinen Kontakt 26 und sperrt dadurch die Wiederholung der Schalterschliessung, weil durch den Kontakt 26 der Erregerkreis des Relais 18 unterbrochen ist.
Der Schalter wird dann also nicht zum drittenmal wieder eingeschaltet.
Durch die Einstellung der Hemmvorrichtung 21 kann man die Wartezeiten bis zur Wiederholung der Schalterschliessung einstellen. Durch die Einstellung der Hemmvorrichtung 21 und des Widerstandes 34 bestimmt man dann die Zahl der möglichen Wiederholungen der Schalterschliessung. Die erste Wiederschliessung des Schalters wird jedoch sofort erfolgen, wenn bis zur Schalterauslösung mehr Zeit vergangen ist, als der Zeitverzögerung entspricht, die durch die Hemmvorrichtung 21 bewirkt wird.
Wenn durch das thermische Relais 23 und die Klinke 27 die Einrichtung gesperrt ist, ist bei der Anordnung nach Fig. 1 eine Betätigung von Hand notwendig, um die Klinke 27 zu öffnen.
Eine Anordnung zur elektrisch mechanischen Betätigung der Klinke 27 zeigt Fig. 2.
Mit der Klinke 27 ist ein Hebel 49 verbunden und auf der Steuerstange des Relais 18 ist eine Sperrnase 50 angebracht. Der Hebel 49 und die Sperrnase 50 arbeiten in der Weise zusammen, dass durch ein Anheben des Ankers des Relais 18 und somit auch durch ein Anheben der Sperrnase 50 die Klinke 27 gelöst wird. Es ist nun ein Druckknopf 51 vorgesehen, bei dessen Betätigung die Relaisspule 18 an die Klemmen X und Y der Ortsbatterie angeschlossen wird. Es schliesst das Relais 18 dann, wie bei Fig. 1 erläutert, einen Kontakt 16, wodurch der Schalter 10 eingeschaltet wird. Gleichzeitig wird durch den Hebel 49 die Klinke 27 gelöst, so dass, nachdem von Hand das Einschaltkommando gegeben worden ist, nunmehr die selbsttätige Wiedereinschaltvorrichtung des Schalters wieder betriebsbereit ist.