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Schienenbefestigung auf eiserner, mit Seharnierknaggen zur Anklammerung von Klemmbügeln versehener Unterlage.
Die meisten der bekannten Schienenbefestigungen gehen von dem Gedanken aus, die Befestigung- mittel so anzuordnen, dass sie den unzählig vielen Stössen der über die Schienen rollenden Achsen federnd nachgeben können. So sind beispielsweise bei dem bekannten Rippenplattenoberbau doppelte
Federringe vorgesehen, die unter die Muttern der Hammerkopfschrauben gelegt und bis zur Auflage ) der Windungen zusammengepresst sind. Eine solche Feder kann sich wohl entspannen, nicht aber spannen, wirkt also wie eine Unterlegseheibe als starrer Körper.
Dieser bekannten Ausführung einer Sehienenbefestigung liegt also der Trugschluss zugrunde, dass angenommen wird, dass der durch Raddruck belastete, sich senkende oder hebende Schienenflansch durch die Schenkel des Klemmbügels in seinen Bewegungen keine Hemmungen erfährt.
Um die senkrechte Bewegung des Sehienenflansches nicht zu behindern, müssen drei Bedingungen erfüllt sein :
1. muss der Klemmbügel beweglich, d. h. um das Auflager des äusseren Schenkels kippbar sein ;
2. muss ein Kraftmoment vorhanden sein, um die Kippbewegung zu vollführen ;
3. muss nach Überwindung der Reibung auch die erforderliche Kraft zur Verfügung stehen, i um den Kraftschluss zu bewirken.
Diese drei Bedingungen werden bei dem oben erwähnten Rippenplattenoberbau nicht erfüllt.
Der Aussenschenkel des Klemmbügels lässt wegen seiner geraden Auflagen ein Kippen nicht zu, die Spannung des Federringes verteilt sieh gleichmässig auf beide Schenkel des Klemmbügels und die
Reibung der Hammerkopfschraube lässt keine nennenswerte Überschusskraft übrig, um dem sich senkenden Schienenflansch zu folgen.
Bei all den Schienenbefestigungen, bei welchen die Bedingungen 1 bis 3 nicht erfüllt werden, bildet sich also bei jedem sich wiederholenden Raddruck ein Luftspalt zwischen dem Schienenflansch und dem Ende des Innenschenkels des Klemmbügels, welcher bei Entlastung stossartig wieder aus- gefüllt wird und letzten Endes zur Lockerung der Befestigungsmittel Anlass gibt.
Es ist nun bekannt, zur Beseitigung der beschriebenen Mängel an Schienenbefestigungen das geringe Kippmoment des Klemmbügels durch Einführen eines Scharniers zu sichern, auch das Ende des Aussenschenkels des Klemmbügels abzurunden, damit die Einstellung des Klemmbügels durch
Walzen der Auflagerfläche des Aussenschenkels erfolgen kann.
Es ist ferner bekannt, statt eines Scharniers, welches wegen seines Festsitzens infolge von Rost oder Frost für den Oberbau nicht die unbedingt notwendige Betriebssicherheit ergibt, Scharnierknaggen oder-kloben zu verwenden, wobei jeder Klemmbügel eine Stellschraube für sich erhält.
Hier setzt nun die Erfindung ein, die sich zur Aufgabe gestellt hat, die zu einer Schiene gehörigen beiden Klemmbügel in eine gewisse Wechselbeziehung zu bringen, indem die Klemmbügel erfindung- gemäss mit einem einzigen Anzugsbolzen miteinander derartig verbunden werden, dass sie der Schiene jede Kippbewegung, sei es nach links oder rechts, federnd gestatten.
Die Erfindung ist in den Fig. 1 und 2 dargestellt, u. zw. zeigt die Fig. 1 die Sehienenbefestigung gemäss der Erfindung auf einer Mittelsehwelle, während Fig. 2 das Befestigungssystem in Verbindung mit einem Schienenstoss zeigt.
Wie die genannten Figuren zeigen, sind die Scharnierknaggen am Ende der Unterlegplatte g vorgesehen und nicht etwa nach der Mitte zu angeordnet, wodurch das Walzen oder Pressen der Platte nur verteuert werden würde. Die Platte selbst ist mit der eisernen Schwellendecke in bekannter Weise
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durch Schweissung verbunden. Zur Verbindung der beiden Klemmbügel zwecks Erreichung der Wechsel- wirkung ist ein gemeinschaftlicher Verbindungsbolzen durch den Schienensteg geführt ; dieser Ver- bindungsbolzen weist nur eine Mutter, aber zwei Federringe t auf. Der Vorzug dieses Befestigungs- systems kommt besonders dann zur Geltung, wenn die Schiene sich infolge der Schlingerbewegung von Fahrzeugen pendelartig bewegt, so dass sieh der Flansch der Schiene auf der einen Seite hebt und auf der andern Seite senkt.
Die eingangs gekennzeichneten Schienenbefestigungen lassen nur ein Nach- folgen der Befestigungsmittel dem sich nach unten bewegenden Sehienenflanseh l zu ; die Befestigungs- mittel können aber dem sich nach oben hebenden Flansch nicht nachgeben, weil die Federringe in der gespannten Lage eine starre Verbindung darstellen.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Schienenbefestigung auf eiserner, mit Scharnierknaggen zur Anklammenmg von Klemmbügeln versehener Unterlage, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenschenkel der Klemmbügel bzw. nach oben zu gerichtete Verlängerungen dieser Schenkel durch einen den Schienensteg durchquerenden
Schraubenbolzen (B) verbunden sind und dass zwischen Schraubenmutter und Klemmbügel bzw.
Sehraubenkopf und Klemmbügel je ein Federring angeordnet ist.