<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Verpressen von Massen aus Kunstharz oder Eiweissstoffen.
Bei den nach den bekannten Verfahren verpressten Massen aus Kunstharz oder Eiweissstoffen zeigen sich häufig in den fertigen Gegenständen Poren oder Lunker, besonders wenn die Gegenstände grössere Abmessungen haben.
Es hat sich herausgestellt, dass derartige Poren dadurch entstehen, dass einerseits bei der Ver- pressung von Pressmassen und anderseits bei der Plastifizierung von plastischen Massen Luftreste, die sich zwischen der losen Masse befinden, von den Masseteilehen eingeschlossen und unter dem Ein- fluss des hohen Druckes absorbiert werden. Sobald aber der äussere Pressdruck aufhört, genügt meist die Gasspannung der absorbierten Luft, um in der Masse einen Hohlraum entstehen zu lassen, der dann von der wieder abgeschiedenen Luft eingenommen wird.
Erfindungsgemäss werden die Poren oder Lunker dadurch vermieden, dass vor dem Verpressen der Ausgangsmasse die Zwisehenräume zwischen den einzelnen Teilehen mit Kohlendioxyd angefüllt werden, das sich während des Verpressens mit einem in der Ausgangsmasse in freier oder gebundener
Form enthaltenen Alkali verbindet.
Auf diese Weise wird selbst aus ganz feingemahlenem Massegut die anhaftende leichtere Luft durch das schwere Kohlendioxyd verdrängt. Bei der nachfolgenden Pressung wird das Kohlendioxyd durch das Alkali, vorzugsweise Ammoniak, zu einem Carbonat gebunden, und es besteht dadurch keine Gefahr mehr, dass in dem Presskörper durch eingeschlossene und mitverpresste Luftbläsehen unerwünsche Poren und durch den verbleibenden Gasdruek schärfere Spannungen im Material entstehen können.
Das Verfahren kann in der Weise ausgeführt werden, dass der Pressraum vor dem Einbringen der zu pressenden Masse mit Kohlendioxyd angefüllt wird. Bei der Zugabe des Kohlendioxyds kann man auch so verfahren, dass man die körnige Masse vor der Verpressung in einem Sammelbehälter aufbewahrt und diesen Behälter mit Kohlendioxyd füllt. Bei dem Einfüllen in die Form wird so jeweils gleich die entsprechende Menge Kohlendioxyd miteingebracht.
Die Masse braucht nicht vorbehandelt zu werden, wenn die Gegenstände aus einer Kunstharzpressmasse gepresst werden sollen. In derartigen Massen befindet sich als Härtungsmittel meist Hexamethylentetramin, das durch teilweise Zersetzung das für die Kohlendioxydbindung erforderliche Ammoniak abspaltet. Bisher war es notwendig, die Pressung der luftdurchsetzten Massen kurz nach Beginn zu unterbrechen, um durch Öffnen der Form eine Entgasung der Masse zu bewirken : dann erst konnte die Pressung gefahrlos zu Ende geführt werden. Dadurch wurde aber nicht nur der mit der Pressung verbundene chemische Prozess gestört, sondern auch neben einem Mehraufwand von Arbeit ein bedeutender Verschleiss der Pressen verursacht.
Hier ergibt sich durch die Erfindung der weitere Vorteil, dass in dem fertigen Kunstharzpressgegenstand etwa frei vorhandenes Ammoniak durch das Kohlendioxyd gebunden und so unschädlich gemacht wird.
Da die üblichen Massen aus Eiweissstoffen (Kunsthornmassen) kein Alkali zur Bindung des Kohelndioxyds enthalten, muss die Eiweissmasse, um die Erfindung anwenden zu können, auf irgendeine Weise alkalisch gemacht werden. Erfindungsgemäss wird zu diesem Zwecke dem Anmisehwasser ein geringer Zusatz von Ammoniak zugefügt, das sich mit dem Kohlendioxyd zu dem wasserlösliehen Ammoniumcarbonat verbindet. Um bei Anwendung dieses Verfahrens zu vermeiden, dass überschüssiges Alkali zu einer Sehädigung des Materials führt, muss der Alkalizusatz so gering gehalten werden, dass er nur eben zur Bindung des Kohlendioxyds ausreicht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Verpressen von Massen aus Kunstharz oder Eiweissstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Verpressen der Ausgangsmasse die Zwisehenräume zwischen den einzelnen Teilchen mit Kohlendioxyd angefüllt werden, das sieh während des Pressens mit einem in der Ausgangsmasse in freier oder gebundener Form enthaltenen Alkali verbindet.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.