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Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen und gleichzeitigem Fördern von schlauchförmigen
Gebilden.
Es ist bereits bekannt, schlauchförmige Gebilde, die z. B. als künstliche Wursthüllen verwendet werden können, aus Lösungen oder Fasermasse pflanzlichen oder tierischen Ursprungs herzustellen.
Das Trocknen der Schläuche erfolgt dadurch, dass die mit Gas aufgeblasenen Schläuche durch lange Trockenschächte geführt werden, in denen sie von allen Seiten mit warmer Luft oder einem andern warmen Gas bespült werden.
Bei der fortlaufenden Herstellung von Schläuchen wurde die Förderung des durch Pressen der Ausgangsmassen durch Düsen erhaltenen endlosen Schlauches beim Trocknen dadurch bewirkt, dass der Schlauch über in grösseren Abständen angeordnete Transportbänder geführt wurde, die in geeigneter Weise angetrieben wurden. Zwischen den Transportbändern lief der Schlauch über zahl- reiche freibewegliche Tragrollen.
Das bekannte Trocken-und Forderverfahren war mit zahlreichen Nachteilen verbunden. Da das Trocknen bei den bekannten Verfahren von der Geschwindigkeit der Schlauchförderung und von der Strecke, die der Schlauch beim Trocknen zurücklegt, abhängig ist, konnte eine erhöhte Produktion und die damit zwangsläufig erhöhte Fördergeschwindigkeit nur durch entsprechende Verlängerung der Trockenstrecke ausgeglichen werden. Ein weiterer Nachteil liegt in der komplizierten und aus vielen Einzelelementen bestehenden Führung der zu trocknenden Schläuche durch den Trockenkanal.
Die Transportbänder, Tragrollen u. dgl. bedurften einer ständigen Wartung, Einstellung und Aus- richtung. Auch wirkten sie sich an ihren Berührungsstellen mit dem zu trocknenden Darm insofern ungünstig aus, als an diesen Stellen die Einwirkung der Trockenluft unterbrochen wurde, worunter die Gleichmässigkeit der Erzeugnisse litt. Auch wurde festgestellt, dass die Elastizität der Schläuche infolge der Beanspruchung durch Reibung an den Förderelementen und durch Zug bei erhöhter Förder- geschwindigkeit oder verlängerter Förderstreeke stark abnahm ; dementsprechend traten Fälle ein, dass die Schläuche, z. B. bei ihrer Verwendung als künstliche Wursthüllen, beim Stopfen oder Kochen platzten.
Es wurde nun gefunden, dass man schlauchförmige Gebilde ohne diese Nachteile dadurch trocknen und fördern kann, dass man das zu trocknende Gut in einem warmen Gasstrom schwebend fortführt.
Zu diesem Zweek. wird ein mit Gas aufgeblasener Schlauch, der z. B. durch Auspressen aus einer Ringdüse entsteht, über einen Kanal geführt, aus dem durch enge Durchlässe dem Schlauch ein warmes Gas entgegenströmt.
Es zeigt sich hiebei, dass der Schlauch in dem Gasstrom schwebt und von diesem nicht weggeblasen wird. Diese Erscheinung beruht auf dem bekannten physikalischen Prinzip, wonach ein aus einer engen Öffnung ausströmender Gasstrahl eine vor dieser Öffnung befindliche Fläche anzieht.
Der Schlauch wird allseitig von dem warmen Gasstrom umspült und getrocknet und kann ohne nennenswerte Reibung weitergefördert werden.
Die Vorteile dieses Verfahrens sind erheblich. Es werden keine Führungs- oder Transportrollen bzw.-bänder mehr benötigt, so dass die Ausgaben für deren Anschaffung, Wartung und Ausbesserung gespart werden. Das schlauchförmige Gebilde wird nunmehr ohne nennenswerten Widerstand über die Trockenstrecke befördert ; es ist also nur einem geringen Reibungswiderstand ausgesetzt, was bei dem mechanisch so empfindlichen Gebilde eines zu trocknenden künstlichen Schlauches von grosser Wichtigkeit ist. Verluste durch Ausschussware halten sich in engen Grenzen.
Schliesslich geht die
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Trocknung viel schneller als bei irgendeiner andern Troekenvorrichtung vor sieh, so dass die Trocken- strecke bei gleicher Troekenleistung erheblich verkürzt werden kann, was eine wesentliche Verbilligung des Herstellungsverfahrens bedeutet.
Man verfährt zweckmässig derart, dass das aus der Ringdüse austretende Gebilde als endloser Sehlauch getrocknet wird. In das Innere des sich bildenden Schlauches wird aus dem Düsenkopf Luft eingeblasen und der Schlauch in diesem Zustand getroeknet.
In Ausübung der Erfindung wird der mit Gas aufgeblasene endlose Schlauch über einen Kanal geführt, in dessen Wandung enge Gasdurchlässe jeweils unterhalb des schlauchförmigen Gebildes angeordnet sind. Das Troekengas wird von einem Ventilator über einen Vorwärmer in den Kanal eingeblasen. Man arbeitet hiebei mit niederen Drücken von mindestens 90 bis 100 mm Wassersäule, vorzugsweise 120-150 mm Wassersäule. In besonderen Fällen, z. B. bei Trocknung von Kranzdärmen, wendet man Drücke von mindestens 160 bis 200 mm Wassersäule an.
Die Gasdurchlässe können in der nach oben liegenden Wandung des Kanals in Längsrichtung angeordnet sein. Bei der Herstellung von sogenannten Kranzdärmen verwendet man gegebenenfalls für die Trockengaszuführung einen rohrförmigen Kanal von einem Durchmesser. der dem zu formenden
Ring oder Kranz entspricht. Hiebei sind die Gasdurchlässe wendelförmig in der Wandung des Kanals angeordnet. Der rohrförmig ausgebildete Kant11 wird bei einer längeren Troekenstreeke von einem besonderen Zuleitungskanal mit Trockengas gespeist. Dieser Zuleitungskanal ist mit dem Rohr durch
Stutzen verbunden, die in gewissen Abständen angeordnet sind.
Die Gasdurchlässe können als ein durehlaufender sehmaler Schlitz ausgebildet sein. Im Quer- schnitt erscheint der Schlitz als Düse mit parallelen oder auch konisehen Seitenfläehen. Der Trocken- kanal kann auch mehrere, vorzugsweise zwei parallele, in geringem Abstand voneinander durchlaufende schmale Schlitze aufweisen, die gegebenenfalls im spitzen Winkel zueinander in Richtung des zu trock- nenden Gutes angeordnet sind.
Der Abstand der Schlitze richtet sieh nach dem zu trocknenden Gut ; beispielsweise benötigt bei zwei Sehlitzen ein Kunstdarm vom Kaliber 40mm einen Sehlitzabstand von 10 bis lamm, vom
Kaliber 90 mm etwa 25-30 mm. Die Breite der Schlitze beträgt je nach Kaliber 2-4 mm.
Nach einer weiteren Ausführungsform gemäss der Erfindung können die Gasdurchlässe aus einer bzw. mehreren, vorzugsweise zwei parallelen, in geringem Abstand voneinander durchlaufenden
Reihen von Öffnungen mit z. B. kreisförmigem oder rechteckigem Querschnitt bestehen. Es hat sich herausgestellt, dass man hiebei besonders sieher arbeiten kann. Bei rechteckigem Querschnitt hat dabei jede Einzelöffnung etwa eine Länge von 20 bis 40 mm. Der Abstand der Einzelöffnungen von- einander in Längsrichtung beträgt ebenfalls 20-40 mm. Die Öffnungen mit kreisförmigem Querschnitt müssen entsprechend aufgeteilt werden, um den gleichen Gesamtoffnungsquersehnitt zu ergeben.
Die kreisförmigen Löeher haben z.
B. einen Durchmesser von 4 bis 6 mm. Die Öffnungen können zweck- mässigerweise auch als konische Flachdüsen ausgebildet werden.
Die Achsen der in zwei oder mehreren parallelen Reihen angeordneten Öffnungen können parallel oder im spitzen Winkel zueinander in Richtung des zu trocknenden Gutes angeordnet sein. Schliesslich können auch die Achsen der Öffnungen in Richtung der Fortbewegung des sehlauchförmigen Gebildes im spitzen Winkel zu seiner Achse angeordnet sein, so dass die Förderung durch den Gasstrom noch unterstützt wird.
Falls die Trockenvorrichtung mit einem durchlaufenden Schlitz oder einer Reihe von aneinander-
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eine halbkreisförmige Vertiefung an, die dem Durchmesser des zu trocknenden Schlauches entspricht.
An der tiefsten Stelle der Aussparung befindet sich jeweilig ein Gasdurehlass.
Bei der Anordnung von zwei oder mehreren durchlaufenden Schlitzen oder Düsenreihen werden zweckmässigerweise auf beiden Seiten Führungsleisten angebracht. Diese sind im Querschnitt dreieckig ausgebildet und weisen nach den Öffnungen zu eine Neigung von etwa 400 auf.
In der beiliegenden Zeichnung sind verschiedene Ausfiihrungsformen nach vorliegender Erfindung dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt im Querschnitt einen rechteckigen Kanal 1 für die Zuleitung des Trockengases.
In der oberen Kanalwandung ist eine halbkreisförmige Aussparung 2 angeordnet, die dem Durchmesser des schlauchförmigen Gebildes J angepasst ist. An der tiefsten Stelle der Aussparung befindet sieh der Schlitz 4.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Kanal 1, u. zw. nach Ausführung I mit der Aussparung 2 und einem durchlaufenden schmalen Schlitz 4. An Stelle des durchlaufenden Schlitzes kann der Kanal 1 nach Ausführung II mit aneinandergereihten einzelnen rechteckigen Öffnungen. 5 und nach Ausführung III mit aneinandergereihten kreisförmigen Öffnungen 6 versehen sein.
In der Fig. 3 weist der im Querschnitt dargestellte Kanal 1 in seiner oberen Wandung zwei Schlitze 4 auf, die nach oben konisch verjüngt sind und deren Achsen im spitzen Winkel zueinander in Richtung des zu trocknenden Gutes angeordnet sind.
In der Fig. 4 münden die beiden Schlitz ? 4 zwischen zwei Führungsleisten 7, die auf der Kanal-
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Die Fig. 5 zeigt wieder eine Draufsicht auf den Kam 11, u. zw. nach Ausführung IV mit zwei parallel in geringem Abstand voneinander durchlaufenden schmalen Schlitzen 4 und entsprechenden
Führungsleisten 7. An Stelle von durchlaufenden Schlitzen kann der Kanal 1 nach Ausführung V mit zwei Reihen von einzelnen rechteckigen Öffnungen o und nach Ausführung VI mit zwei Reihen von aneinandergereihten kreisförmigen Öffnungen 6 versehen sein.
Die Fig. 6 zeigt eine sehematische Darstellung des Verfahrens, wonaeh das aus einer Ringdüse 8 ausgepresste schlauchförmige Gebilde 3 über den im Längsschnitt dargestellten Kanal 1 in der Aus- sparung 2 geführt ist, während ihm durch die Durchlässe 5 warmes Gas entgegenströmt. Am Ende des Trockenkanals befinden sich :. wei Walzen. 9, zwischen denen der Schlauch zusammengepresst wird, so dass die eingeblasene Luft nicht entweichen kann. Der flach zusammengedrüekte Schlauch wird anschliessend aufgerollt.
Die Fig. 7 zeigt im Querschnitt und die Fig. 8 im Längsschnitt ein Rohr 10, dem durch Ver- bindungsstutzen 11 aus dem Trockenkanal1 1 das warme Gas zugeführt wird. Wie aus der Fig. 8 hervor- geht, werden die Verbindungsstutzen 11 zwischen mehreren umlaufenden Gängen des schlauchförmigen
Gebildes angeordnet. Die Anzahl und die Entfernung der Stutzen voneinander richtet sich jeweils nach dem Troekengasbedarf. Bei relativ kürzeren Trockenstrecken kann das Trockengas auch direkt durch das Rohr 10 zugeleitet werden.
Nach den Fig. 8 und 9 sind die Gasdurchlässe wendelförmig angeordnet, u. zw. ist nach Aus- führungsform VII zwischen den entsprechend umlaufenden Führungsleisten 7 eine Reihe von recht- eckigen Schlitzen 5, nach Ausführungsform VIII sind zwei Reihen von rechteckigen Schlitzen 5 und nach Ausführungsform IX zwei Reihen von kreisförmigen Öffnungen 6 angeordnet.
Die Fig. 10 zeigt eine schematische Darstellung des Troeknens und Förderns von sogenannten
Kranzdärmen. Der aus der Ringdüse 8 ausgepresste Schlauch 12 wird wendelförmig um das Rohr 10 fortgeführt und befindet sich dabei immer über den Gasdurchlässe. Er wird noch ausserdem durch die Führungsleisten 7 geführt. Am Ende der Troekenstreeke wird der Schlauch wieder durch die
Rollen 9 zusammengepresst und anschliessend aufgerollt.
Fig. 11 zeigt einen Längsschnitt durch den Trockenkanal- ?, dessen Gasdurchlässe 13 in Richtung der Fortbewegung des schlauchförmigen Gebildes im spitzen Winkel zu seiner Achse angeordnet sind.
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die aus plastisch knetbare Fasermasse tierischen Ursprungs, z. B. nach den österr. Patentschriften Nr. 131607 und 151007, sowie in der Weise hergestellt sind, bei der der Schlauch nach einer Schraubenlinie geformt ist.
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1. Verfahren zum Trocknen und Fördern von schlauchförmigen Gebilden, insbesondere von künstliehen Wursthüllen, dadurch gekennzeichnet, dass das zu trocknende Gut während der Weiterbewegung durch das Anblasen eines warmen Gasstromes, z. B. Luftstrom, freischwebend gehalten wird.