AT157342B - Verfahren zur Erzeugung von Telegraphierzeichen. - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Telegraphierzeichen.

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Erich Dr Ing Hudec
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Description


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  Verfahren zur Erzeugung von Telegraphierzeichen. 



   In der Bildtelegraphie lässt man einen Lichtstrahl, der durch eine Lochscheibe, z. B. mit der
Frequenz 1300 Hertz, unterbrochen wird, zeilenweise über ein Bild streichen und dann auf eine Photo- zelle fallen. Hier wird ein Wechselstrom von beispielsweise 1300 Hertz ausgelöst, dessen Amplitude sich mit der Helligkeit des abgetasteten Bildes ändert. Dieser modulierte Wechselstrom wird zum
Empfänger übertragen. 



   Dieses Verfahren lässt sich jedoch nur bei Übertragungen auf Leitungen anwenden. Auf Kurzwellen ist eine amplitudengetreue   Übertragung   infolge der Schwund- und Nachhallerscheinungen nicht möglich. Man muss hiefür das Bild rastern, es also aus schwarzen Strichen zusammensetzen, die je nach der Helligkeit des ursprünglichen Bildes verschieden lang gemacht werden. 



   Diese Rasterung des Bildes wird nach dem Verfahren von Ranger elektrisch   durchgeführt,   indem man mit einer dreieckförmigen Spannung einen labilen Widerstandsverstärker steuert. Wenn der Augenblickswert dieser Spannung einen bestimmten Betrag überschreitet, springt der Anodenstrom einer Röhre des Verstärkers auf einen hohen Wert und behält diesen Wert so lange bei, bis die
Spannung auf diesen oder einen benachbarten Betrag kommt. Durch Einstellen einer passenden Vorspannung lässt sich erreichen, dass die plötzliche Änderung des Anodenstromes früher oder später ein- setzt, dass man also   telesraphisehe Zeichen von verschiedener   Länge erhält. Als Vorspannung verwendet man hiebei die demodulierte Bildspannung.

   Infolge der oben vorausgesetzten   dreieckförmigen   Kurvenform der   Steuerspannung   ist die Länge der   Telegraphiezeichen   der Bildspannung proportional. 



   Dieses Verfahren von Ranger hat mehrere Nachteile : 1. ist es sehr verwickelt und erfordert einen sehr hohen Aufwand, wenn es ganz einwandfreie   Bildzeirhen   liefern soll, 2. ist es grundsätzlich nicht möglich, mit diesem Verfahren den Schwund und den Fehler bei der Demodulation der Bildspannung auszugleichen. 



   Diese beiden Nachteile werden bei dem   erfindungsgemässen   Verfahren zur Erzeugung von Telegraphierzeichen vermieden, indem ein Kondensator von einer Gleichstromquelle über eine Elektronenröhre oder einen Widerstand geladen wird, bis die Summe aus der Kondensatorspannung und einer mit der   Zeichenlänge   zusammenhängenden Steuerspannung gleich der oberen Kippspannung einer parallel geschalteten Kippvorrichtung ist. Der in diesem Augenblick einsetzende Strom durch die Kippvorrichtung liefert die Telegraphierzeiehen. Er endet stets in gleichem Abstand von dem Ende des vorangehenden Zeichens. Dies wird insbesondere durch eine zweite parallelgeschaltete Kippvorrichtung erreicht, über die der Kondensator nach gleichen Zeitabschnitten entladen wird. In Fig. 1 ist der Erfindungsgedanke veranschaulicht.

   Der Kondensator C wird über die   Schirmgitterröhre   S mit konstantem Strom aufgeladen, seine Spannung steigt proportional der Zeit an. 
 EMI1.1 
 

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   In der nächsten Rasterperiode wird der Kondensator von der unteren Kippspannung U2 von K2 an zeitproportional aufgeladen, bis seine Spannung die obere Kippspannung U1 erreicht   (vgl.   die gestrichelte Kurve in Fig. 2a). Alsdann fliesst plötzlich ein Strom durch   Ksi, dite   Spannung am Kondensator C sinkt, u. zw. so lange, bis der iiber K1 fliessende Strom il gleich dem Ladestrom 1 ist (vgl. Fig. 1). 



  Der Ladestrom, die Abmessungen der Kippvorrichtung K1 und der Widerstand R sind also so bemessen, dass der Kondensator C nicht bis auf die untere Kippspannung von   Ki   entladen werden kann. 



   Der durch die Kippvorrichtung   i   fliessende Strom i1 erzeugt an dem Widerstand R einen Spannungsabfall   il.   Er entsteht im Augenblick des Kippens von K1 und bleibt so lange bestehen, bis der Kondensator C am Ende der Rasterperiode auf die untere Kippspannung von K2 entladen wird. Alsdann geht   ill   plötzlich wieder auf Null zurück. Dieser Spannungsabfall liefert die rechteckigen Telegraphierzeichen, die für die Bildtelegraphie auf Kurzwellen erforderlich sind (vgI. Fig. 2 b, die gestrichelte Kurve für   il).   



   Der Ladestrom i wird durch eine geeignete Gitterspannung der Röhre S so eingestellt, dass die obere Kippspannung von   Z   kurz vor dem Ende der Rasterperiode erreicht wird. Die Dauer des Spannungsabfalles   iR   an dem Widerstand   R   beträgt dann z. B. 5 v. H. der Rasterperiode. Dieser Fall wird durch die gestrichelte Kurve in Fig. 2 a und 2 b veranschaulicht. 



   Die Bildtelegraphierzeichen werden (an dem Widerstand   B)   nach Fig. 1 dadurch in ihrer Länge verändert, dass die Bildspannung ub in Reihe mit der Kondensatorspannung   Uc   auf die Kippvor-   richtung K1   wirkt. Die Gesamtspannung an   K,   ist also (vgl. Fig. 2, die ausgezogene Kurve). 
 EMI2.1 
   Bezeichnet   man die Zeit bis zum Erreichen der oberen   Kippspannung ! 7i von Ki mit :,   so ist 
 EMI2.2 
 
 EMI2.3 
 dem Bildstrom proportional. Die   Spannung-ssi ist   also die gewünschte Bildtelegraphiespannung. 



   In Fig. 3 a ist der bei der Demodulation auftretende Fehler veranschaulicht. 1ta ist die träger-   frequente     Bildspannung, Kb ist   die demodulierte Bildspannung. Die   Krümmung   dieser Kennlinie hat zur Folge, dass die Helligkeitsunterschiede in den dunklen Bildteilen zu schwach bzw. überhaupt nicht wiedergegeben werden. 



   Dieser Fehler wird vollkommen ausgeglichen, wenn man die Kondensatorspannung nach Fig. 3b ansteigen lässt. Dieser Verlauf lässt sich angenähert verwirklichen, indem man den Kondensator über eine passende Elektronenröhre (z. B. eine Triode) oder noch   einfaeher   über einen Widerstand lädt. 



  Der Verlauf der Kondensatorspannung bei Ladung über einen Widerstand ist in Fig. 3 b gestrichelt angedeutet. Zum Vergleich ist noch ein zeitproportionaler Anstieg eingezeichnet. Die in Fig. 3 b veranschaulichte Verbesserung lässt sich   praktisch durch   passende Wahl des Aussteuerungsbereiehes der Gleichrichterkennlinie wesentlieh weiter treiben. 



   Damit die Rasterstriche in jeder Zeile dieselbe Lage haben, muss die Rasterfrequenz synchron zu der Synchronisierfrequenz laufen, von der die Bildtrommel des Bildgerätes gesteuert wird. Da die Rasterfrequenz ausserdem wesentlich niedriger als die Synehronisierfrequenz und leicht veränderbar sein muss, erzeugt man sie   zweckmässig   mit Hilfe von erzwungenen Kippschwingungen. 



   Eine Kippanordnung zur Erzeugung der Rasterimpulse ist in Fig. 4 dargestellt, der Kondensator C wird von der Batterie U über den Widerstand R bis zur oberen Kippspannung der EinröhrenKippvorriehtung aufgeladen und dann schnell über ihren Anodenkreis entladen. 



   In Fig. 5 ist als Ausführungsbeispiel eine vollständige Schaltung zur Erzeugung von Telegraphierzeichen aus einem amplitudenmodulierten Bildstrom dargestellt. Als erste Kippvorrichtung ist eine 

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 Glimmlampe, als zweite Kippvorrichtung ist die   Einröhrenkippvorrielhtung   nach Fig. 4 verwendet. Zur Verringerung des Demodulationsfehlers wird der Kondensator C von der Gleichspannung U über 
 EMI3.1 
 Kondensatorspannung Uc und der demodulierten Bildspannung Ub gleich der Zündspannung der Glimmlampe ist,   Me + Ub   =   Pi,   beginnt plötzlich ein Strom durch sie zu fliessen, es entsteht an dem Widerstand R je nach seiner   Grösse   ein Spannungsabfall il. R von mehreren Volt.

   Dieser Spannungsabfall bleibt so lange bestehen, bis die   Einröhrenkippvorriehtung   durch die Rasterimpulse p am Ende der Rasterperiode stromdurchlässig wird und den Kondensator C plötzlich bis auf ihre untere Kippspannung U2 entlädt. Alsdann 
 EMI3.2 
 lampe wieder zündet. 



   Als Rasterimpulse zur Steuerung der   Einröhrenkippvorrichtung   können unmittelbar die mit Hilfe der Schaltung nach Fig. 4 erzeugten Impulse verwendet werden. Hiebei ist jedoch zu beachten, dass nicht nur die obere Kippspannung, sondern in geringerem Masse auch die untere Kippspannung von der Spannung des Steuergitters abhängt. Der Kondensator C in Fig. 5 würde also verschieden stark entladen werden, je nachdem wie gross der Rasterimpuls gerade ist. Da die Amplitude dieses Impulses von einem Höchstwert bis zu einem niedrigsten Wert stetig abnimmt, müsste man die Entladedauer des Kondensators C in Fig. 5 über die Röhrenkippvorrichtung so stark verlängern, dass der Kondensator für jede Bildspannung frühestens am Ende des Rasterimpulses entladen ist. 



   Da eine derartige Verlängerung der Entladedauer   unerwünscht   ist, ist es zweckmässiger, die Dauer der Rasterimpulse so weit zu verringern, dass durch sie nur die Entladung des Kondensators C eingeleitet wird, dass also nur die obere Kippspannung, nicht aber die untere Kippspannung beeinflusst wird. Dies lässt sich dadurch verwirklichen, dass man einen Kondensator über einen hinreichend kleinen Widerstand durch die Rasterimpulse auflädt. Durch passende Wahl der   Zeitkonstante R. 0   kann man sehr kurze Impulse an dem Widerstand abgreifen. Hiebei ist jedoch zu beachten, dass sich der Kondensator am Ende des Steuerimpulses wieder entlädt und ein negativer Stromstoss durch den Widerstand hindurchgeht. 



   Dieser   Rückstoss   wird dadurch unwirksam gemacht, dass der Kondensator C über einen Widerstand   Ti   und einen   Trockengleiehrichter Gi   geladen und über den Widerstand   R2   und den Trockengleichrichter   G2   entladen wird. Alsdann treten an dem Widerstand RI nur kurze   Spannungsstüsse   gleicher Richtung auf, die für die Steuerung der Kippvorrichtung nach Fig. 5 gut geeignet sind. 



   Da die   Telegraphierzeichen   nicht unmittelbar über eine Leitung   iibertragen   werden können, tastet man mit Hilfe der Taströhre (Röhre 2) in Fig. 5 eine Trägerfrequenz, die man zweckmässig gleich einem ganzzahligen Vielfachen der Rasterfrequenz wählt. Während der Dauer des Telegraphierzeiehens wird die mit der Verstärkerröhre 3   verstärkte Trägerfrequenz über   die Leitung übertragen, während der Pause ist sie unterbrochen. 



   Mit Hilfe der Schaltung nach Fig. 4 erhält man ein Linienraster. Um ein Kreuzraster   x, u erzeugen,   wie es für Klischees in der Druckerei allgemein verwendet wird, braucht man nur die auf eine Trommelumdrehung fallende Zahl von Rasterperioden gleich einer ganzen Zahl   ? Vs   zu wählen. 



   Ein anderes Verfahren besteht darin, dass man die Röhrenkippvorrichtung in Fig. 5 mit Rasterimpulsen steuert, von denen genau eine ganze Zahl n auf eine Trommelumdrehung entfällt und die von einer Bildzeile zur andern um eine halbe Rasterperiode versetzt sind. Dies kann man dadurch verwirklichen, dass man mit der Kippvorrichtung nach Fig. 4 eine zweite völlig gleichartige Kippvorrichtung so steuert, dass sie mit der halben Frequenz schwingt. Zur Steuerung der Einröhrenkippvorrichtung in Fig. 5 verwendet man abwechselnd die Rasterimpulse dieser zweiten Kippvorrichtung allein und eine Gegenschaltung aus diesen Rasterimpulsen und den Rasterimpulsen der ersten Kippvorrichtung (nach Fig. 4). 



   Das beschriebene Verfahren ist nicht auf die Bildtelegraphie   beschränkt,   es kann auch in andern Fällen, z. B. für die Schnelltelegraphie, auf kurzen Wellen verwendet werden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung von   Telegrapllierzeichen, dadurch gekennzeithnet,   dass ein Kondensator von einer Gleichstromquelle geladen wird, bis die Summe aus der Kondensatorspannung   (uc)   und einer der   Zeichenlänge   entsprechenden Steuerspannung (ub) gleich der oberen Kippspannung   (VI)   einer parallel geschalteten Kippvorrichtung (K,) ist, und dass er periodisch nach gleichen Zeitabschnitten entladen wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kondensator (0) nach gleichen Zeitabschnitten über eine zweite parallel zu ihm liegende Kippvorrichtung (K2) periodisch entladen wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Kippspannung (U1) der ersten Kippvorrichtung kleiner ist als die obere Kippspannung (U2) der zweiten Kippvorrichtung <Desc/Clms Page number 4> und dass die untere Kippspannung (U") der ersten Kippvorrichtung grösser ist als die der zweiten Kippvorrichtung (U,).
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kippvorrichtung durch Impulse, die einen konstanten zeitlichen Abstand voneinander haben, zum Kippen gebracht wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Impulse mit Hilfe einer weiteren Kippvorrichtung erzeugt werden, die von einer konstanten Frequenz gesteuert wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kippvorrichtung von einer Bildspannung gesteuert wird, die mittels eines Bildabtas1gerätes erzeugt wird.
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Periode von einem Impuls bis zum nächsten (gemäss Anspruch 4) so gross gewählt wird, dass auf eine Umdrehung der Trommel des Bildabtastgerätes it vollständige + 1/2 Impulsperioden entfallen.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer der Impulse dadurch verringert wird, dass sie einen Kondensator über einen Widerstand und einen Gleichrichter laden und über einen zweiten Widerstand und einen zweiten entgegengerichteten Gleichrichter entladen.
    9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als erste Kippvorrichtung eine Glimmlampe verwendet ist.
    10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als zweite Kippvorrichtung eine Elektronenröhren-Kippvorrichtung verwendet ist.
    11. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Periode von einem Impuls bis zum nächsten (gemäss Anspruch 4) so gross gewählt wird, dass auf eine Umdrehung der Trommel des Bildabtastgerätes n ganze Perioden entfallen.
    12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Impulse jedesmal um eine halbe Periode versetzt werden, wenn eine neue Bildzeile abgetastet wird.
    13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Impulse mit Hilfe zweier Kippvorrichtungen erzeugt werden, deren Frequenz im Verhältnis 1 : 2 steht und dass die Impulse der geringeren Frequenz allein und die Impulse der höheren und der geringeren Frequenz in Gegen- einandersrhaltung abwechselnd auf die zweite Kippvorrichtung wirken, über die der Kondensator entladen wird. EMI4.1
AT157342D 1936-12-23 1937-12-20 Verfahren zur Erzeugung von Telegraphierzeichen. AT157342B (de)

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