<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Wiedergewinnung von 1ösungsmitteJgemisl'hen bei Extraktions- und Entparaffi- niernngsverfahren.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Wiedergewinnung von Lösungsmittelgemischen, insbesondere aus Kohlenwasserstofföllösungen, die bei der Extraktion und Entparaffinierung von Mineralölen anfallen. In neuerer Zeit finden immer mehr Verfahren zur Raffination von Kohlenwasser-
EMI1.1
Filtratlösungen das darin enthaltene Lösungsmittelgemisch in der Weise zurückzugewinnen, dass man die Reste des einen Lösungsmittels mit dem Dampf des andern Lösungsmittels ausbläst, um anschliessend die letzten Reste des als Blasegas verwandten Lösungsmittels mittels Vakuum oder durch Blasen mit Wasserdampf od. dgl. zu entfernen.
Dieses Blasen mit einem Lösungsmittelbestandteil hat besondere Bedeutung in Anwendung auf die Verdampfung in mehreren Stufen, bei welcher der erste Verdampfer unter dem Druck des Kondensators, der zweite dagegen unter niederem, beispielsweise Atmosphärendruck steht.
Bei der Durchführung des Verfahrens, beispielsweise in Anwendung auf die Raffination oder Entparaffimerung mittels Benzol (oder z. B. Benzol-Toluol) und schwefliger Säure, wurde bisher die als Blasegas zu verwendende schweflige Säure beispielsweise aus dem Kondensatordruckverdampfer entnommen, um damit in der nächstniedrigen Druckstufe, d. h. in den sogenannten Niederdruckverdampfern, das Benzol auszublasen, wobei die Verwendung der aus dem Kondensatordruckverdampfer abströmenden Dämpfe als Blasegase noch den besonderen Vorteil hat, dass diese, besonders wenn der Kondensatordruckverdampfer mit einem Dephlegmator versehen ist, praktisch benzolfrei sind.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass die unter Kondensatordruck stehenden Dämpfe als Blasegas in dem Niederdruckverdampfer entspannt werden müssen, um nach ihrer Verwendung zusammen mit den aus dem Niederdruckverdampfer abgeblasenen Dämpfen zwecks Verflüssigung wieder komprimiert zu werden. Zur Vermeidung dieses Energieverlustes wurde später dazu übergegangen, die Dämpfe aus dem Niederdruckverdampfer selbst im Kreislauf über einen Dephlegmator, in welchem die Benzoldämpfe kondensiert werden, in den Niederdruckverdampfer als Blasegas zurückzuführen.
Der Betrieb der Dephlegmationskolonne stellt aber naturgemäss im Rahmen der Lösungsmittelwieder- gewinnungsanlage eine erhebliche wirtschaftliche und apparative Belastung dar.
Es wurde nun gefunden, dass das Ausblasen sich dadurch einfacher gestalten lässt, dass man die leichtsiedenden, vorzugsweise bei gewöhnlicher Temperatur gasförmigen Lösungsmittel einer in den Umlauf des Lösungsmittels eingeschalteten Kühlanlage entnimmt, in welcher die Kühlung durch Entspannung eines Teiles des leichtflüchtigen Lösungsmittelanteiles bewirkt wird. Diese Art der Kühlung ist bekannt sowohl für die Kühlung des Lösungsmittels selbst, z.
B. vor seiner Anwendung bei Ent- paraffinierungs-oder Extraktionsverfahren oder bei seiner Verwendung als Kühlmittel bei indirekter Kühlung des zu behandelnden Öles, als auch für die Kühlung derÖlIösungen, wobei zunächst das Lösungsmittel bzw. das Lösungsmittelgemisch und das Öl bei hoher Temperatur gemischt und alsdann zur
<Desc/Clms Page number 2>
Erreichung der vorgesehenen Behandlungstemperatur ein Teil des Lösungsmittels entspannt wird.
Während bisher der entspannte Dampf sogleich wieder zurückgeleitet wurde, geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass sich dieser Dampf als-Blasemittel für die Niederdruckverdampfung eignet und sich so Kühlung und Blasen zu einem Kreislauf vereinigen lassen.
Gemäss der Erfindung wird daher das zum Ausblasen des höhersiedenden Lösungsmittels benutzte niedrigsiedende Lösungsmittel der in den Kreislauf des Lösungsmittelgemisches eingeschalteten Kühl- anlage, in welcher die Kühlung des Lösungsmittelgemisches erfolgt, entnommen und als Blasegas zum Abblasen des in den Vorverdampfern noch nicht ausgetriebenen höhersiedenden Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches verwendet. Zweckmässig wird das niedrigsiedende Lösungsmittel mit dem gleichen Druck, mit dem es aus der Kühlanlage austritt, oder einem niedrigeren Druck in den oder die Niederdruckverdampfer geleitet, in die die im Druekverdampfer eingeengte Lösung eintritt. Gegebenenfalls werden die aus der Kühlanlage entnommenen Dämpfe vor ihrer Verwendung als Blasegase aufgewärmt.
Diese Massnahme ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, da unmittelbar bei dem Eintritt der Blasegase in die Blasekolonnen ein Temperaturausgleieh zwischen ihnen und dem zu behandelnden
EMI2.1
kaum einen Temperaturabfall erleidet.
Die nachfolgende Komprimierung der Blasegase zusammen mit den im Niederdruckverdampfer abgetriebenen Dämpfen bedeutet keinen besonderen Energieaufwand, da diese Arbeit in jedem Fall für die Kompression der in der Kühlanlage entspannten Dämpfe aufgewandt werden muss.
Eine beispielsweise Ausführung sei nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert.
Zur Extraktion von Schmieröldestillat mit Hilfe eines flüssigen Gemisches aus Benzol und SO, wird das Destillat von der Pumpe j ! über den Kühler 2 in den unteren Teil des Turmmischers. 3 befördert.
In diesem Turmmiseher wird das Destillat mit dem Lösungsmittelgemisch im Gegenstrom behandelt.
Das Lösungsmittelgemisch kommt aus dem unter Kondensatordruck stehenden Sammler 4, fliesst über ein Drosselventil 5, wo es bis auf etwa Atmosphärendruck entspannt wird, und gelangt darauf in den Kühler 6. Durch die vorgenommene Entspannung verdampft ein Teil der schwefligen Säure, wodurch das Lösungsmittelgemisch heruntergekühlt wird. Aus dem Kühler 6 wird dieses durch die Pumpe 7 in den oberen Teil des vorgenannten Mischers 3 gedrückt. Zur Kühlung des Destillates in dem Röhrenkühler 2 wird flüssiges Lösungsmittel aus dem Sammler 4 über das Drosselventil 8 in den Kühlmantel des Kühlers 2 geleitet, der mit dem Lösungsmittelkühler 6 verbunden ist.
Bei der Entspannung im Drosselventil 8 verdampft wiederum SOg, und die dabei erzielte Kühlwirkung wird durch die Kühlflächen auf das Destillat übertragen.
Aus dem Turmmischer 3 fliesst oben die Raffinatlösung und unten die Extraktlösung ab. Die beiden Lösungen fliessen getrennt zwei mehrstufigen Verdampfergruppen zu, in denen das Lösungsmittel ausgetrieben wird.
Die Raffinatlösung gelangt zunächst in den Kondensatordruckverdampfer 9 der Raffinat-
EMI2.2
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.