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Verfahren zur Herstellung hülsenartiger Körper.
Gegenstand des Stammpatentes Nr. 142127 ist ein Verfahren zur Herstellung von Papier-oder
Pappeetuis mit gewölbtem Verschlussende durch Aufrollen eines Papierstreifens oder-blattes um einen ovalen, am Ende gewölbten Kern.
Der Grundgedanke der durch das Stammpatent unter Schutz gestellten Erfindung besteht in der Ausbildung eines mehrschichtigen Verschlusses oder Bodens in der Weise, dass die mittels an sieh bekannter Schabvorrichtungen zugesehärften Ränder des Papierblattes mit Hilfe einer Druckvorrichtung gegen das gewölbte Ende eines sich drehenden Kernes umgebogen und dabei die durch Einschnitte voneinander getrennten Blattenden in-und übereinander verklebt werden.
In dieser Weise wird ein Boden oder ein Verschluss erhalten, der, obwohl mehrschichtig, nicht stärker sein muss als der Mantel des Etuis und dem mit Hilfe der Druckvorrichtung und des Kernes leicht jede beliebige Form gegeben werden kann, weil die Ränder des Blattes durch die Verschwächung spannungsfrei gemacht sind und deshalb die ihnen mittels dieser Vorrichtung gegebene Lage leicht beibehalten.
Es hat sich gezeigt, dass die durch das Stammpatent unter Schutz gestellte schöpferische Idee auch bei der Herstellung einseitig geschlossener hohler Papier-oder Pappekörper von Kreiszylinder, Prismen-, Kegel-und Pyramidenform mit flachem, gewölbtem oder nach innen vertieftem Boden mit Vorteil angewendet werden kann.
Dieser Erkenntnis gemäss besteht die weitere Ausbildung der durch das Stammpatent unter Schutz gestellten Erfindung in einer Erweiterung ihres Anwendungsbereiches, u. zw. dadurch, dass als Aufwickelkern für das Blatt ein Kern von Kreiszylinder-, Prismen-, Kegel-oder Pyramidenform mit flachem, gewölbtem oder nach innen vertieftem Boden angewendet wird. In dieser Weise können Hohlkörper von beliebiger Form und für beliebige Zwecke hergestellt werden, z. B. Schachtelhälften, Etuis, Griffe, Patronenhülsen, Sprengstoffverpackungen, Fliegenfängerhülsen usw.
Bei der Anwendung eines Kernes mit flachem oder vertieftem Ende hat es sich gezeigt, dass die geschwächten Blattränder zufolge des scharfen Buges ihre Lage sehr leicht beibehalten, so dass die Drehung des Kernes beim Aufwickeln des Blattes nicht unterbrochen werden muss.
Der Vorteil des Verfahrens gemäss der Erfindung gegenüber dem bekannten Verfahren zum Umbiegen nicht verschwächter Papierränder zu einem flachen Boden besteht darin, dass die erfindungsgemäss verschwächten, spannungsfreien Ränder die ihnen erteilte Lage leichter und zufolgedessen unter geringerem Druck beibehalten als analog behandelte nicht verschwächte Ränder, sowie darin, dass bei der Bildung eines mehrschichtigen Bodens der Boden aus dem verschwächten Rande des Papiers nicht stärker sein muss als der Mantel des betreffenden Hohlkörpers, so dass ihm leichter jede beliebige Form gegeben werden kann.
Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
Die Fig. 1 veranschaulicht schaubildlich einen Griff für Werkzeuge, Fahrradlenkstangen u. dgl., welcher um einen zylindrischen Kern aus einem Papierband gewickelt ist, dessen ausgeschärfter Längsrand in der vorbeschriebenen Weise zu einem flachen Boden mit einem über die Mantelfläche hinausragenden abgerundeten Flausch geformt ist.
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Die Fig. 2 veranschaulicht im axialen Längsschnitt eine nach dem Verfahren gemäss der Erfindung hergestellte Gewehrpatrone. Um ein Abreissen des Bodens durch den Patronenzieher beim Entfernen der ausgeschossenen Patrone aus dem Laufe zu verhüten, wird der Papierboden innen versteift, z. B. durch den in Mischung mit einem Klebemittel eingepressten Schleifstaub, welcher beim Ausschleifen des Verschlussrandes des Papierbandes anfällt, aus welchem die Patronenhülse gewickelt ist.
Die Fig. 3 veranschaulicht gleichfalls im axialen Längsschnitt eine Sprengstoff Verpackung, insbesondere für Sprengladungen. Der obere und der untere Rand des zur Herstellung der Verpackung benutzten Papierbandes werden vor dem Zusammenrollen des Bandes keilförmig zugeschliffen. Der auf der Zeichnung untere Rand ist zu einem schwach gewölbten dünnen Boden zusammengeklebt, während der andere Rand offen bleibt und erst nach Einfüllung des Sprengstoffes in die Verpackung durch einfaches Umknicken oder Umschlagen um die durch das innere Ende des Aussehliffes oder durch das Ende der eingeschobenen zylindrischen Sprengladung bestimmte abgerundete Kante geschlossen wird.
Zufolge seiner Verschwächung oder seines Aussehliffes bleibt der in dieser Weise, wenn auch nur von Hand und ohne Kraftaufwand umgebogene und gefaltete Rand selbst ohne Anwendung eines Klebemittels oder einer andern Sicherung des Verschlusses zuverlässlich geschlossen. Einen weiteren Vorteil der aus den zugeschärften Papierrändern hergestellten Verschlüsse bildet die geringe Stärke der Stirnwand der Verpackung, derzufolge sich die Explosion der äussersten Ladung rascher und verlässlicher als bisher auf die in derselben Bohrung hintereinandergereihten Ladungen fortpflanzen kann.