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Überverbrauchs-Z hleinrichtung nach dem Grundsatz der Sehlüpftourenzählung.
Überverbrauchszähleinrichtungen-sofern sie in Verbindung mit Elektrizitätszählern verwendet werden, bei welchen sie in erster Linie Anwendung finden-haben bekanntlich die Aufgaben, jene zu zählenden Einheiten (kWh) zu erfassen, welche oberhalb einer gegebenen Verbrauehsgrenze (Pauschalgrenze, Leistung : kW) zur Zählung anfallen. Es ist für die Überverbrauchszähleinrichtung
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Flüssigkeitsmessern, Gasmessern usw. Es ist jeweils dann nur nötig, die in Frage kommenden Masseinheiten zu berücksichtigen, z. B. : kW-kWh ; 1/min-1 usw.
Die bisher angewendeten Überverbrauchszähleinrichtungen (es ist in der nachfolgenden Beschreibung immer der Fall der Verbindung mit einem kWh-Zähler herangezogen) arbeiten unter Zuhilfenahme eines Differentialgetriebes. Das eine Sonnenrad des Differntialgetriebes wird mittels geeigneter Übersetzungsorgane vom beweglichen System des Zählers selbst angetrieben, während dem zweiten Sonnenrad von einer Uhr oder einem sonstigen geeigneten Zeitelement im gegenläufigen Sinn eine möglichst konstante Drehzahl verliehen wird, welche der gewünschten Überverbrauehsgrenze (Pauschalgrenze) entspricht.
Je nachdem nun das vom Zähler angetriebene Sonnenrad oder das vom Zeitelement bewegte rascher läuft, die Belastung des Zählers also ober-oder unterhalb der Überverbrauchsgrenze liegt, läuft das Planetenrad des Differentialgetriebes vor oder zurück. Die Bewegung des Planetenrades wird dann über ein Sperrgetriebe (Sperrad und Klinke oder eine sonst gleichwertige Kupplung) so auf das Zählwerk (Rollen, Zeiger-Zählwerk usw. ) übertragen, dass nur jene Drehrichtung eine Betätigung des Zählwerkes verursacht, welche einer Belastung des Zählers oberhalb der Pauschalgrenze entspricht, währenddem bei Belastungen unterhalb der Pauschalgrenze und somit entgegengesetztem Drehsinn des Planetenrades das Zählwerk nicht betätigt wird und das Sperrgetriebe leer läuft.
Die so ausgeführten Überverbrauchszähleinrichtungen erreichen meist eine nicht sehr grosse Genauigkeit zufolge der Auswirkung des nie gänzlich vermeidbaren toten Ganges im Getriebe. Zweck der nachstehend beschriebenen Überverbrauchseinriehtung ist es, diesen Mangel durch Änderung des Zählvorganges möglichst auszuschalten und so die erzielbare Genauigkeit der Zählung zu erhöhen.
Bei rotierenden Elektrizitätszählern (oder ähnlichen vorerwähnten Einrichtungen) entspricht eine Umdrehung des beweglichen Systems des Zählers einer bestimmten Zahl der zu zählenden Ein-
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verliehen, welche unter Berücksichtigung der Tourenzahl des beweglichen Systems des Zählers der Überverbrauchsgrenze (kW) entspricht und werden jene Schlupftouren gezählt, welche das bewegliche System des Zählers gegenüber diesem Konstruktionselement aufzuweisen hat, sofern den Zähler eine Belastung durchfliesst, welche über der Überverbrauchsgrenze liegt, so ergibt sich der Überverbrauch aus der Anzahl dieser Schlüpftouren, multipliziert mit dem Wert einer Umdrehung, bezogen auf die zu zählenden Einheiten.
Da das bewegliche System des Zählers aber bei Belastung oberhalb der Überverbrauchsgrenze in einem (positiven), bei Belastung unterhalb der Überverbrauchsgrenze im andern (negativen) Sinn gegenüber den vorerwähnten mit konstanter Geschwindigkeit betriebenen Konstruktionselement schlüpft, muss die Zähleinrichtung so gebaut werden, dass nur der positive Schlupf bzw. die positiven Schlüpftouren gezählt werden, der negative Schlupf aber in der Zähleinrichtung nicht zur Wirkung kommt.
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Dies kann beispielsweise wie folgt erreicht werden (Siehe Abbildungen).
Die Welle A wird in der Pfeilrichtung vom beweglichen System des Zählers direkt oder über geeignete Konstruktionselemente angetrieben ; auf ihr sitzt fest das Sperrad B, lose das Sperrad C, welches den Sperrzahn B'trägt, der in B eingreift und so die Drehung von B auf a überträgt. Fest verbunden mit C ist das Auslöseorgan D (Auslösestift, Kontaktstift). Die Kurbel F wird mit konstanter Tourenzahl, die der Überverbrauchsgrenze entspricht, vom Zeitelement über geeignete Konstruktionsteile in der Pfeilrichtung angetrieben, auf ihr sitzt ein Sperrzahn C', welcher in a eingreift, und das Auslöseorgan B (Auslösefahne, Gegenkontakt).
Tritt nun, wie oben angegeben, positiver Schlupf auf, so läuft A, B, C, D rascher als E und F, der Sperrzahn B'greift in B, der Sperrzahn C'läuft leer, und es wird bei jeder auftretenden Schlüpftour das Auslöseorgan E einmal am Auslöseorgan D vorbeigeführt und betätigt. Der hiedurch getätigte Impuls pflanzt sich elektrisch (Kontaktgabe) oder mechanisch (Gestänge usw. ) auf das Zählwerk der Überverbrauchszähleinrichtung fort und kann dort bei geeigneter Übersetzung des Zählwerkes direkt der Überverbrauch in den zu zählenden Einheiten abgelesen werden (z. B. Sohlüpftouren a ; M/Um- drehung). Bei negativem Schlupf greift Sperrzahn C', B'läuft leer ; D und E werden nicht betätigt, da sie gegeneinander feststehen.
Um hiebei zu verhüten, dass bei sehr langsamem Vorbeigleiten von E an D durch Vibration usw. eventuell eine Doppelauslösung verursacht wird, kann, z. B. bezogen auf die Pfeilrichtung nach rückwärts versetzt, auf C ein weiteres Auslöseorgan D' (nicht gezeichnet) angeordnet werden und wird dann bei Aufeinanderwirken von D und E lediglich das Zählwerk, welches den Überverbrauch registriert, entriegelt, währenddem bei Aufeinanderwirken von D'und E erst das Weiterschalten des Zählwerkes erfolgt und unmittelbar danach durch den gleichen Impuls die Verriegelung desselben wieder hergestellt wird.
Die Anordnung kann auch so getroffen sein, dass Sperreinrichtungen, welche bei Anlauf und Stillsetzung der Zähleinrichtung während dieser nicht stationären Vorgänge Fehlschaltungen verhindern, vorgesehen sind. Diese Sperreinrichtungen können die Form der bekannten Stopprelais haben, welche auf das bewegliche System des Zählers einerseits und den vom Zeitelement angetriebenen Konstruktionsteil anderseits wirken, u. zw. so, dass namentlich durch das auf der Seite des Zeitelementes arbeitende erreicht wird, dass nicht etwa bei Ausbleiben der Spannung und darauffolgender Wiederkehr derselben die Gangreserve des Zeitelementes abgelaufen ist.
Würde dieser Fall eintreten, so würde, besonders wenn gleichzeitig mit der Wiederkehr der Spannung eine hohe Belastung einsetzt, eine höhere Schlüpftourenzahl und damit ein höherer Überverbrauch während des Anlaufes vorgetäuscht, als er tatsächlich vorhanden ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Überverbrauchszähleinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung des Überverbrauches durch die Überverbrauchszähleinrichtung die Zahl der Schlüpftouren ermittelt wird, welche zwischen dem beweglichen System des Zählers oder gleichwertigen Apparat oder einem von diesen angetriebenen Konstruktionsorgan einerseits und einem zweiten Konstruktionsorgan auftreten, welches von einem Zeitelement mit einer der Überverbrauchsgrenze entsprechenden gleichbleibenden Tourenzahl angetrieben wird und hiebei nur jene Sehlüpftouren (oder Bruchteile derselben) wirksam werden, welche bei positivem Schlupf auftreten, also dann, wenn die Belastung des Zählers oder gleichwertigen Apparates höher liegt, als der Überverbrauchsgrenze entspricht,
währenddem Schlüpftouren (oder Bruchteile derselben) zwischen den beiden erwähnten Konstruktionsorganen, welche bei negativem Schlupf zwischen ihnen auftreten, durch die gewählte Bauweise unwirksam bleiben.