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Vorrichtung zur Bestimmung des Muskeltonus.
Die Bestimmung des Muskeltonus, das ist des Widerstandes, den ein Muskel dem Einspritzen von Flüssigkeit entgegensetzt, ist in der Medizin für verschiedene Untersuchungen und Diagnoses von grosser Bedeutung. Die bisher bekannten Vorrichtungen zur Bestimmung des Muskeltonus konnten in keiner Weise befriedigen, da sie eine sichere und genaue Ablesung nicht ermöglichten. Überdies konnten diese Apparate nicht in hinreichender Weise sterilisiert werden, so dass sie praktisch nur für Untersuchungen an Tieren brauchbar waren.
Gegenstand der Erfindung ist eine neue Vorrichtung zur Bestimmung des Muskeltonus, die in Aufbau und Funktionsweise überaus einfach ist, eine genaue und sichere Ablesung gestattet und in allen mit der Injektionsflüssigkeit in Berührung kommenden Teilen aus Materialien aufgebaut werden kann, die eine vollkommene Sterilisierung zulassen. Erfindungs- gemäss besteht diese Vorrichtung aus einer Injektionsspritze, deren Druckraum mit einem Manometer zur Messung des Ausströmdruckes der Injektionsflüssigkeit in Verbindung steht.
In der Zeichnung ist die neue Vorrichtung in beispielsweiser Ausführungsfoirn dargestellt.
Die Injektionsspritze besteht aus einem Glasrohr 1, in dem ein metallischer Kolben 2 so ein-
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ein Handrädchen. 3, das über ein Zahnritzel 4 die als Zahnstange ausgebildete Kolbenstange 5 längsverschiebt. Die Welle 6 des Handrädchens. 3 ist auf einem metallischen Abschlussstück 7 des Zylinders 1 gelagert. Das vordere Ende des Zylinders 1 ist in einen metallischen Körper 8 eingekittet, der eine Längsbohrung 9 aufweist. Diese Bohrung stellt eine Verbindung zwischen dem Glaszylinder und der Düse 10 zum Anschluss der Injektionsnadel dar. In die Leitung 9 ist ein Dreiweghahn 11 eingebaut, der einerseits zur Unterbrechung dieser Leitung, anderseits zum Anschluss eines Manometers 12 über das Rohr 1. 3 dient.
An den metallischen Körper 8 schliesst ferner eine Rohrleitung 14 an, die den an die Düse 10 angrenzenden Teil der Bohrung 9 mit dem an den Zylinder 1 angrenzenden Teil dieser Bohrung verbindet. In die Leitung 14 ist eine gläserne Kapillare 15 entweder fest oder auswechselbar eingebaut. Das Manometer ist durch eine metallische Klammer 16 mit dem Zylinder 1 der Injektionsspritze verbunden. Es weist an seinem Kopfteil 17 eine Skala zur Ablesung des Druckes auf.
Die Handhabung des neuen Apparates geschieht in folgender Weise. Zunächst wird der Dreiweghahn 11 so eingestellt, dass die Rohrleitung 1. 3 zum Manometer abgesperrt und die Leitung 9 zwischen
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so dass die Leitung 9 unterbrochen wird. Durch Vordrücken des Kolbens 2 wird die desinfizierende Flüssigkeit durch die Leitung 14 und die Kapillare 15 durchgedrückt und strömt durch die Düse 10 nach aussen ab. Hiedurch ist der Apparat in allen wichtigen Teilen desinfiziert und zur Aufnahme der Injektionsflüssigkeit, z. B. einer physiologischen Kochsalzlösung, bereit. Das Aufziehen der Injektionsflüssigkeit erfolgt bei derselben Stellung des Dreiweghahnes wie das Ausspritzen der Desinfektionslösung, so dass die Injektionsflüssigkeit durch die Düse 10 und die Bohrung 9 in die Leitung 14 eindringt.
Der Rauminhalt des Zylinders 1 und der Rauminhalt der Leitung 14 zwischen Düse und Kapillare ist so aufeinander abgestimmt, dass beim Ansaugen der Injektionslösung die Flüssigkeit etwas über die Kapillare eingesaugt ist, wenn der Kolben 2 aus seiner vorderen in die rückwärtige Endstellung gewandert ist. Beim praktischen Arbeiten mit dem Apparat wird der Kolben 2 zunächst bis zu einer Marke 18 zurückgezogen und dann erfolgt erst das Aufsaugen der physiologischen Kochsalzlösung. Die Marke 18 ist so angeordnet, dass die Kochsalzlösung ungefähr bis zur Mitte des Kapillar- röhrchens angesaugt wird. Nun ist der Apparat in gebrauchsfertigem Zustand, so dass die Einspritzung
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der Kochsalzlösung in den Muskel durchgeführt werden kann.
Bevor die Kochsalzlösung in den Muskel eingespritzt wird, wird durch Verdrehen des Dreiweghahnes um 180 das Manometer mit dem Druckraum des Zylinders 1 verbunden (diese Stellung des Dreiweghahnes ist in der Zeichnung gezeigt).
Durch Verdrehen des Handrädchens 3 wird der Kolben 2 kontinuierlich vorgeschoben, wodurch sich der Druck im Zylinderraum vor dem Kolben und in der Leitung M allmählich erhöht, ohne dass zunächst ein Einfliessen der Flüssigkeit in den Muskel auftritt. Erst wenn der Druck eine gewisse Grösse erreicht hat, beginnt die Flüssigkeit in den Muskel einzufliessen. Der in diesem Moment herrschende Druck ist massgebend für die Bestimmung des Muskeltonus. Er wird zu dem Zeitpunkt auf der Manometerskala abgelesen, wo sich das Ende der Flüssigkeitssäule, das man durch die gläserne Kapillare beobachten kann, in Bewegung setzt. Um die Beobachtung der Flüssigkeitsbewegung zu erleichtern, sind an der Kapillare Teilstriche 19 angebracht.
Die Lage des Manometers ist vorteilhaft so zu wählen, dass die Manometerskala und das Kapillarröhrchen einander benachbart sind und gleichzeitig beobachtet werden können.
Damit die vorbesehriebene Desinfektion des Apparates möglich ist, müssen alle Teile, die mit der Desinfektionsflüssigkeit in Verbindung kommen, aus einem Material aufgebaut sein, das durch die desinfizierenden Flüssigkeiten nicht angegriffen wird. Es empfiehlt sich insbesondere die aus- schliesslich Verwendung von Aufbauteilen aus Metall und Glas. Die Stellen, wo die Glasteile mit den Metallteilen verkittet sind, sind mit einer widerstandsfähigen Lackschicht zu überziehen.
Die Manometerskala wird vorteilhaft verdrehbar angeordnet, so dass eine Justierung des Skalennullpunktes möglich ist.
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