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Schutzvorrichtung für ölgefüllte elektrische Apparate und Maschinen.
Es gibt Schutzvorrichtungen für ölgefüllte elektrische Apparate und Maschinen, z. B. Transformatoren, Schalter, Kondensatoren usw., mit einem oder mehreren auf die Ölströmung und auf die Höhe des Olstandes ansprechenden Schwimmern. Durch den Geschwindigkeitsdruck des strömenden Öles und durch die bei sinkendem Olstand sich vermindernden Auftriebskräfte gelangt der Schwimmer in die Ansprechlage und schaltet in bekannter Weise Signal-oder Steuerstromkreise.
Wenn in elektrischen Apparaten, z. B. in Transformatoren, Wicklungsschäden, wie Durchschläge, auftreten, rufen die plötzlich erzeugten Gasblasen einen Druckstoss hervor, der sich als Öldruckwelle in der die Schwimmeranordnung enthaltenden Verbindungsleitung zwischen Transformatorenkessel und Olausdehnungsgefäss fortpflanzt. Um grössere Schäden zu verhindern, lässt man in vielen Fällen beim Ansprechen des Schwimmers den schadhafte elektrischen Apparat vom Netz so schnell wie möglich abtrennen. Da nun der Schwimmer aber auch auf Ölverlust, d. h. auf absinkenden Ölstand anspricht, würde der elektrische Apparat auch bei geringfügigen Ölverlusten, die z. B. durch Leckwerden der Ölleitungen oder des Transformatorkessels entstehen können, ansprechen.
Das kann für den Betrieb eines Umspannwerkes mit erheblichen Nachteilen verbunden sein. Es ist daher der Schwimmer in diesem Falle am Ansprechen auf Ölverlust zu hindern.
Die Erfindung bezieht sich somit auf Schutz-oder Anzeigevorrichtungen für ölgefüllte elektrische Einrichtungen mit mindestens einem auf Ölströmung ansprechenden Steuerorgan, das auch gegen Änderung des Ölstandes empfindlich, aber nicht-oder nur fallweise-zu dessen Erfassung bestimmt ist. Die Erfindung besteht darin, dass das Steuerorgan derart angeordnet bzw. gesichert ist-oder fallweise derart gesichert werden kann-, dass es durch Ölverluste im Gehäuse nicht beeinflusst wird.
Die Ölverlustanzeige kann, wenn auf sie nicht ganz verzichtet wird, auf irgendeine andere bekannte Weise erfolgen, so dass dem Bedienungsmann der Anlage die nötige Zeit zu den erforderlichen Umschaltungen gelassen wird und der Ausfall der leck gewordenen Einrichtung im Netzbetrieb nicht stört. Bei solchen Schutz-oder Anzeigevorrichtungen, deren Steuerorgane als Uberwachungsschwimmer ausgebildet sind, wird zweckmässig dem auf die Ölströmung ansprechenden Schwimmer ein Stauwehr oder ein als Stauwehr wirkender Rohranschluss vorgeschaltet. Dieses Stauwehr hält bei sinkendem Ölstand eine diesen Schwimmer am Ansprechen hindernde Ölmenge im Gehäuse zurück.
Wenn der Schwimmer in einer andern Schutzschaltung zu betreiben ist, in der er auch auf Ölverlust ansprechen darf oder soll, kann die Wirkung des Stauwehres auch ausgeschaltet werden. Es empfiehlt sich daher, das Wehr mit verschliessbaren Öffnungen zu versehen oder leicht entfernbar in das Gehäuse oder in die Zuleitung einzubauen.
In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Schutzvorrichtung gemäss der Erfindung dargestellt.
In Fig. 1 ist ein Zweischwimmergerät gezeigt, dessen höher liegender Schwimmer 1 auf Ölverlust anspricht und dessen tiefer gelegener Schwimmer 2 auf unzulässige Änderungen der Ölströmung und wahlweise auf Ölverlust ansprechen soll. In die Zuleitung 3 zum Sehwimmergehäuse 4 bzw. unmittelbar vor die Mündung der Zuleitung in das Gehäuse ist ein aus einem Steg 5 bestehendes Stauwehr eingesetzt.
Fig. 2 zeigt das Stauwehr in der Seitenansicht. Um die Wirkung des Stauwehres aufheben zu können, ist es mit einer Bohrung 6 versehen, die durch einen Hahn oder durch eine Schraube 8 verschlossen werden kann. Bei sinkendem Olstand hält das Stauwehr das Öl bis zu der durch die gestrichelte Linie 7 angedeuteten Höhe im Unterteil des Gehäuses 4 zurück, so dass der Schwimmer 2 auf Ölverlust nicht ansprechen kann.
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Wenn das Stauwehr unwirksam zu machen ist, wird die Bohrung 6 geöffnet. Das kann von aussen geschehen, mit Hilfe einer Schraube 8 oder mit Hilfe eines Hahnkückens 9 (Fig. 3). Gegebenenfalls kann die Schraube auch im Inneren des Gehäuses angeordnet sein. Sie kann dann nur nach Öffnen des Gehäuses bedient werden, was durch einen abnehmbaren Gehäusedeckel10 ermöglicht ist.
Unter Umständen genügt es auch, das Öl im Gehäuse 4 mit Hilfe eines vertikal stehenden Krümmers 11 zurückzuhalten (Fig. 4). Damit die etwa sich an dieser Stelle sammelnden Gase in das Schwimmergehäuse gelangen können, wird die am höchsten liegende Stelle des Krümmers durch ein schräg nach oben verlaufendes Verbindungsrohr 14 mit dem Oberteil, d. h. mit dem Gassammelraum des Schwimmergehäuses verbunden.
Auch kann der den Schwimmer 2 am Ansprechen hindernde Ölsumpf durch Höhersetzen der Rohrmündung in das Gehäuse erzielt werden. Zum Entleeren des Ölsumpfes dient dann die Umgehungleitung 12 (Fig. 5), in die ein Hahn oder Ventil 13 eingesetzt ist.
Um die durch das Stauwehr hervorgerufene Querschnittverengung auszugleichen, wird das Zuleitungsrohr bzw. die Gehäusemündung an der Stelle, an der das Stauwehr sich befindet, mit einer Ausbauchung 15 oder Erweiterung versehen, diese ist in Fig. 6 dargestellt. Das Stauwehr kann auch herausnehmbar in die Zuleitung oder in der Gehäusemündung eingesetzt sein, z. B. kann man es in der bei Schiebern bekannten Weise aus der Zuleitung herausziehen.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die Verwendung für Schutzvorrichtungen ölgefüllter elektrischer Apparate. Die Schutzvorrichtung kann vielmehr auch in beliebigen andern Isolier-oder Schaltflüssigkeiten arbeiten, z. B. in halogenierten Kohlenwasserstoffen, in Diphenyl oder in Diphenyloxyd, Trichlorbenzol und andern feuersicheren Flüssigkeiten.
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pfindlichen, aber nicht-oder nur fallweise-zu dessen Erfassung bestimmten Steuerorgan, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerorgan derart angeordnet bzw. gesichert ist oder fallweise derart gesichert werden kann, dass es durch Ölverluste im Gehäuse (Absinken des Ölstandes) nicht beeinflusst wird.