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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Fässern aus Papier.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mit Boden versehenen Hohlkörpern aus Papier od. dgl., bei dem mehrere Lagen von an den Bodenrändern ausgezacktem Papier od. dgl. über einem Dorn aufgewickelt und die durch das Auszaeken entstehenden Laschen auf den Boden herumgebogen werden. Bei den nach diesem bekannten Verfahren hergestellten Hohlkörpern überlappen sich zwar die nebeneinanderliegenden, auf den Boden herumgefalteten Laschen, jedoch nur auf ihren Längsrändern, so dass die an der Biegekante anliegenden Ecken zwischen je zwei Laschen undicht bleiben. Die Laschen überlappen sich erst hinter der Biegekante um so mehr, je weiter sich ihre Berührungspunkte von der Biegekante entfernen.
Man hat diese Undichtigkeit der an der Biegekante liegenden Ecken bereits dadurch zu beseitigen versucht, dass man die Laschen nicht um ihre am Ende des Einschnittes liegende Einschnittlinie herumgebogen hat, sondern um eine im Abstande dahinterliegende Sonderlinie. Beim Umbiegen muss deshalb der ringförmige, zwischen der Einschnittlinie und der Sonderlinie liegende Teil des Zylindermantels auf den Boden herumgebogen werden, ohne dass er eingeschnitten und zu Laschen ausgebildet ist. Dieses Herumbiegen aber erfordert das Einritzen von Kerben, das Einbiegen des ringförmigen Mantelteiles um die Kerben und das sorgfältige Übereinanderlegen der eingebogen keilförmigen Mantelteil.
Abgesehen von dieser praktisch überaus umständlichen und schwierigen Arbeit muss dann hinterher der Hohlkörper in einer gesenkartigen Presseinrichtung gepresst werden, damit die höckerigen und ungleichmässigen Falten zu einer einheitlich glatten Wand zusammengepresst werden. Auch dieses Pressen ist überaus schwierig, weil bei Verwendung von leichtem Papier dieses reisst und starkes Papier oder Karton erst eingeweicht werden muss, bevor das Pressen möglich ist.
Gemäss der Erfindung werden die Nachteile dadurch vermieden, dass die Laschen der verschiedenen Wickelschichten versetzt zueinander angeordnet werden. Dadurch legen sich die Laschen der zweiten Wickelschicht mit ihrer Laschenfläche auf die an der Biegekante liegende Ecke zwischen zwei Laschen der ersten Wickelschicht. Da die Längskanten der Laschen sich überlappen, so erfolgt nunmehr eine sichere Abdichtung auch an den Ecken, trotzdem nur durch Einschnitte entstandene, mit freien Längskanten versehene Laschen vorhanden sind und lediglich auf den Boden hinauf umgebogen werden. Insbesondere fällt jegliches Pressen fort und man kann dünnes oder starkwandiges Papier gleichmässig gut verwenden. Das Verfahren kann von jedem auch nichtgelernten Arbeiter sofort ohne Schwierigkeit angewandt werden.
Man kann auf diese Weise insbesondere Papierfässer herstellen, die für staubförmiges Gut wie Mehl, Zement, Russ usw. Verwendung finden können. Das Versetzen der Laschen kann z. B. dadurch herbeigeführt werden, dass man die auf der Grenze zwischen zwei Schichten liegende Lasche schmäler oder breiter bemisst als die andern Laschen. Ist diese Grenzlasche z. B. sehr schmal, so stellt die nächste, wieder normal breite Lasche sich mit ihrer an der Biegekante liegende Mitte über der Randecke zwischen den darunterliegenden beiden Laschen der ersten Schicht ein. Dieselbe Überdeckung der Randecke tritt ein, wenn die Grenzlasche breiter als die andern Laschen bemessen wird.
Erfindungsgemäss können auf dem Wickeldorn Wulste aufgebracht sein, so dass das aufgewickelte Papier an dieser Stelle sich ausbuchtet und einen Schutzreifen für das Rollen der Fässer bildet.
Die Zeichnung zeigt einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes, u. zw. Fig. 1 und 2 ein aus zwei Papiersehiehten gewickeltes Fass mit einem Boden im Längsschnitt und in Ansicht gegen den Boden, Fig. 3 und 4 einen Wickeldorn mit zum Teil bereits herumgelegtem, zum Teil noch ausgebreiteten Papierstreifen in Seitenansicht und in Stirnansieht, Fig. 5 einen mit ineinandergreifenden
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spitzzackigen Einschnitten versehenen Mittelteil eines doppeltbreiten Papierstreifens in Draufsicht¯, Fig. 6 einen Teil eines aus spitzzaekigen Papierzungen hergestellten Bodens in Stirnansicht, Fig. 7 einen am freien Rande mit parallel zueinander gerichteten schrägen Einschnitten versehenen Papierstreifen in Draufsicht, Fig.
8 einen Teil eines Bodens in Stirnansicht, der aus einem Papierstreifen mit schrägen Einschnitten hergestellt ist, Fig. 9 ein mit beiden Böden gewickeltes Papierfass im Längsschnitt, Fig. 10 und 11 einen aus zusammenklappbaren Leisten bestehenden Wickeldorn in der Gebrauchslage in Seitenansicht und im Querschnitt und Fig. 12 den im Fasse zusammengeklappten Wickeldorn in Draufsicht.
Das Papierfass (Fig. 1 und 2) besteht aus der inneren Papierschicht 1 mit den innen liegenden Zacken 2 und der äusseren Papierschicht 3 mit den aussen liegenden Bodenzacken 4. Zwischen den Bodenzacken 2 und 4 (Fig. 3,4) kann eine Bodenzacke 5 liegen, die nur halb so breit ist wie die Zacken 2 und 4. Durch die Anordnung dieser schmalen Zwischenzaeke wird erreicht, dass die Bodenzacken 4 der zweiten Schicht um ihre halbe Breite versetzt auf die Bodenzacken 2 der ersten Schicht sich auflegen und deren Ränder und Bodenrandlücken reichlich überdecken. Das Umwickeln des Papierstreifens erfolgt z. B. durch Drehen der Achse 6, auf deren Speichen ? der Hohlzylinder 8 befestigt ist.
Damit kein Papierabfall entsteht, können aus einem Papierstreifen (Fig. 5) die Schichten 1, 3 usw. und die zugehörigen Papierzungen 2, 4 usw. mit oder ohne Zwischenschaltung je einer schmalen Zunge 5 in an sich bekannter Weise dadurch gebildet werden, dass die entsprechende Zickzackschnittlinie in der Mitte eines doppelt breiten Papierstreifens fortlaufend eingeschnitten wird. Aus Fig. 6 ist ersichtlich, wie die Papierzungen 2 von den Papierzungen 4 überdeckt werden. Wenn die Papierzungen durch einfache Schrägschnitte gebildet werden, kann der freie Rand einer einfachen Papierbreite (Fig. 7) in bekannter Weise mit parallelen schrägen Einschnitten versehen werden.
Fig. 8 zeigt, wie sich die eckigen Papierzungen 9 der ersten Schicht und die eckigen Papierzungen 11 der zweiten Schicht versetzt zueinander überdecken. Dabei kann gegebenenfalls die letzte Zunge 10 der ersten Schicht um die Hälfte breiter bemessen werden als die Zungen 9 und 11, damit auch bei wenigen Schichten die versetzte Anordnung erzielt wird.
Anstatt nur mit einem unteren Boden 13 kann das Papierfass 12 (Fig. 9) ausserdem mit einem oberen Boden 14 gewickelt werden ; dabei können die Bodenränder zu wulstartigen Schutzreifen 15 ausgebildet sein. Die Wicklung erfolgt auf einem Wickeldorn bekannter Art (Fig. 10), der aus im Zylindermantel liegenden Leisten 16 besteht, die durch Gelenke 1'7 mit einer Hülse 18 verbunden sind, die auf der Drehachse 19 verschiebbar gelagert ist. Der Erfindung gemäss sind die Enden der Leisten wulstförmig ausgebildet, so dass Böden mit wulstförmigen Rändern gebildet werden können.
Fig. 11 zeigt den Wickeldorn in der Gebrauchslage, wogegen Fig. 12 denselben mit an die Drehachse herangeklappten Leisten in der Öffnung des Bodens 14 des fertig gewickelten Fasses vor dem Herausziehen aus demselben zeigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von mit Boden versehenen Hohlkörpern aus Papier od. dgl., bei dem mehrere Lagen von an den Bodenrändern ausgezacktem Papier od. dgl. über einem Dorn aufgewickelt und die durch das Auszacken entstehenden Laschen auf den Boden herumgebogen werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen der verschiedenen Schichten versetzt zueinander angeordnet werden.