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Die Erfindung betrifft einen Abdichtstreifen aus witterungsbestän-
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digen Elastomeren oder Plastomeren für Außenecken an Flachdächern
und Ingenieurbauten.
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Bei der Abdichtung von Flachdächern und Ingenieurbauten mittels Kunststoffbahnen
macht die Abdichtung von Ecken gegen drückendes und nicht drückendes Wasser die
größten Schwierigkeiten. Dies ist sowohl bei der Abdichtung von Außenecken der Fall,
bei denen zwei unter einem Winkel zusammenlaufende, häufig senkrechte Flächen in
eine annähernd waagerechte Fläche hineinragen, wie bei einem durch ein Flachdach
hindurchgeführten Bauteil, z.B. einem Kamin, als auch bei der Abdichtung von Innenecken,
bei denen zwei unter einem Winkel zusammenlaufende senkrechte Flächen eine waagerechte
Fläche als Begrenzung umschließen.
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Zur Abdichtung von Außenecken hat man schon aus einem Plastomer bestehende
Abdichtstreifen verwendet, die vor dem Anbringen im Ubergangsbereich von der waagerechten
zu den senkrechten oder geneigt verlaufenden Flächen stark gedehnt werden mußten,
um ein Anliegen zu ermöglichen. Abgesehen davon, daß bei einer von Hand vorgenommenen
Dehnung derartiger Abdichtstreifen, die üblicherweise nur eine Dicke von 1 bis 2
mm aufweisen, diese oftmals einreißen, erfolgt hierdurch in jedem Fall eine Verringerung
der Materialstärke in Bereichen, in denen die Abdichtstreifen verstärkt einer Beschädigung
ausgesetzt sind. Hinzu kommt, daß die Dehnung in diesen Bereichen mit zunehmendem
Abstand von der Mitte des Abdichtstreifens zunimmt, wodurch derartige Streifen auch
in ihrer Breite begrenzt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abdichtstreifen der
eingangs bezeichneten Art zum Abdecken von Außenecken zu schaffen, welcher sich
durch Tiefziehen oder Pressen aus einem ebenen Materialzuschnitt herstellen läßt,
und bei dem die beim Tiefziehen oder Pressen auftretende Materialstreckung sich
möglichst gleichmäßig über die gesamte Breite des Zuschnittes verteilt.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Abdichtstreifen
in einem zwischen den Enden befindlichen Bereich zumindest zwei einander gegenüberliegende
Wellen aufweist, deren Amplituden von der Mittelachse des Abdichtstreifens zu dessen
Längsrändern hin linear zunehmen, und jede Welle eine Oberfläche besitzt, die aus
der ebenen Wellengrundfläche und einer zusätzlichen Sektorfläche gebildet ist.
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Durch die beanspruchte Ausbildung ist der Abdichtstreifen nicht mehr
auf die für das Anliegen in den Übergangsbereichen von der waagerechten zu den senkrechten
bzw. geneigt verlaufenden Flächen erforderliche vergrößerte Umfangslänge aufzuweiten,
sondern die zusätzliche Umfangslänge wird von den Wellen geliefert. Aufgrund der
Elastizität des verwendeten Materials läßt sich der Abdichtstreifen an die abzudeckenden
Flächen anlegen, wobei durch die zusätzliche Oberfläche der Wellen ein Anlegen auch
in den über gangsbereichen ermöglicht wird. Neben einer gleichmäßigen Materialdickenverteilung
besitzt der-neue Abdichtstreifen den Vorteil, daß sich seine Einbaulage ohne weiteres
ergibt, wenn er mit der zwischen den Wellen befindlichen ebenen Übergangsstelle
an das untere Ende der abzudeckenden Ecke angelegt wird.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn in dem Abdichtstreifen
zwei gleich große Wellen vorgesehen sind, die den zusätzlichen Materialbedarf für
die Obergangsbereiche decken.
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Zwar könnte der gleiche Effekt auch mit einer größeren Anzahl kleinerer
Wellen erreicht werden, jedoch müßten diese Wellen dann eine im Verhältnis stärkere
Krümmung aufweisen, die bei der Herstellung zu einem größeren Streckungsunterschied
zwischen Ober-und Unterseite der Wellen führt, wodurch diese kleineren Wellen ein
größeres Gestaltbeharrungsvermögen erhalten und sich beim Einbau weniger leicht
glattlegen lassen.
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Die zusätzliche Fläche, um die der Abdichtstreifen in seiner Oberfläche
gegenüber einem durchgehend ebenen Abdichtstreifen größer sein muß, hängt sowohl
vorn dem Winkel zwischen den die Ecke bildenden Seitenflächen als auch der Neigung
dieser Flächen gegenüber der Grundfläche ab. Im allgemeinen stoßen jedoch die die
Ecke bildenden Seitenflächen unter einem Winkel von 900 zusammen, so daß der auf
der Grundfläche aufliegende Teil des Abdichtstreifens einen Umfang von 2700 abdecken
muß.
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Da bei einer solchen Ecke, die auch von senkrechten Seitenflächen
gebildet wird, auf der Grundfläche beiderseits der Ecke Sektoren von 450 verbleiben,
die von einem ebenen Abdichtstreifen ohne Dehnung nicht abgedeckt werden können,
ist vorgesehen, daß für eine solche Anordnung die zusätzlichen Sektorflächen der
Wellen jeweils einem Achtelkreis entsprechen.
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Der Abdichtstreifen ist vorzugsweise aus Weich-PVC oder Polyisobutylen
hergestellt und weist eine Länge von 500 bis 700 mm, eine Breite von 150 bis 250
mm sowie eine Dicke von 0,8 bis 2 mm auf.
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Zur Abdichtung einer Außenecke eines Lichtkuppel-Aufsatzkranzes üblicher
Höhe wird vorzugsweise ein Abdichtstreifen verwendet, bei dem der die Wellen aufweisende
Bereich mindestens 100 mm von einem Ende des Abdichtstreifens entfernt ist, so daß
mit dem Streifen eine Abdichtung bis zum oberen Rand des Aufsatzkranzes erfolgen
kann.
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Schließlich ist es bei einem derartigen Abdichtstreifen noch von Vorteil,
wenn an seiner Unterseite ein Kunststoffvlies geringerer Größe derart angeordnet
ist, daß am Abdichtstreifen Randbereiche von mindestens 20 mm frei bleiben. Durch
das Kunststoffvlies, das z. B. mit einer darunterliegenden Bahn aus Elastomeren
oder Plastomeren verklebt werden kann, wird verhindert, daß Spannungen aus der Unterkonstruktion
auf die Abdichtung übertragen werden. Die freien Randbereiche des Abdichtstreifens
können mit den darunterliegenden Bahnen verschweißt werden, wodurch eine dichte
Verbindung gewährleistet wird.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Hinweis
auf die beigefügten Zeichnungen im einzelnen noch näher erläutert. Darin stellen
dar: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Abdichtstreifens gemäß der Erfindung
mit zwei gleich großen Wellen; Fig. 2 den Verlauf einer Welle an einem Längsrand
des Abdichtstreifens nach Fig. 1 in vergrößertem Maßstab und Fig. 3 die Anordnung
des Abdichtstreifens nach Fig. 1 an einer Außenecke eines Lichtkuppel-Aufsatzkranzes
in perspektivischer Darstellung.
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Figur 1 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Abdichtstreifen
1 gemäß der Erfindung nach seiner Herstellung im nicht eingebauten Zustand. Der
Abdichtstreifen besteht beispielsweise aus einem Weich-PVC oder Polyisobutylen.
An seiner Unterseite ist ein aus Polyester bestehendes Kunststoffvlies 2 aufkaschiert.
Der Abdichtstreifen besitzt in einer bevorzugten Ausführungsform eine Länge von
etwa 620 mm, eine Breite von etwa 200 mm und eine Dicke im nicht gestreckten Teil
von etwa 1,2 mm bei Weich-PVC bzw. 1,5 mm bei Polyisobutylen. Das Kunststoffvlies
2 hat dabei eine Länge von
etwa 410 mm, eine Breite von etwa 100
mm und eine Dicke von etwa 1 mm und es ist mittig an der Unterseite des Abdichtstreifens
1 angeordnet, so daß Randbereiche 3 bis 6 zum Verschweißen des Abdichtstreifens
mit darunterliegenden Abdichtbahnen frei bleiben.
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Nach der Darstellung der Fig. 1 weist der Abdichtstreifen 1 beiderseits
der Mittelachse M zwei einander gegenüberliegende gleich große Wellen 7 auf, wodurch
die bei der Flächenvergrößerung im Tiefziehverfahren oder im Preßverfahren vorgenommene
Dehnung des Materials in diesem Bereich ohne besondere Vorkehrungen gleichmäßig
über die gesamte Breite des Streifens verteilt werden kann. Der Abdichtstreifen
kann somit aus einem ebenen Materialzuschnitt in einfacher Weise in einer Tiefzieh-
oder Preßform hergestellt werden, welche die dargestellte wellenförmige Ausbildung
aufweist.
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Während bei bekannten Abdichtstreifen nach einer von Hand vorgenommenen
Dehnung an den entsprechenden Stellen eine Dickenabnahme im Breich der größten Materialstreckung
an den Längsrändern von mehr als 50 % gegenüber der Ausgangsdicke beobachtet wurde,
ist bei den neuen Streifen aus den gleichen Materialien eine maximale Dickenabnahme
an den Längsrändern im Bereich der Wellen von nur ca. 10 X erzielbar. Das bedeutet,
daß die neuen Abdichtstreifen bei gleicher Breite aus einem Ausgangsmaterial geringerer
Dicke hergestellt werden können, oder mit dem gleichen Ausgangsmaterial breitere
Streifen hergestellt werden können.
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In Fig. 2 ist der Verlauf der Umfangskante einer Welle bei dem Abdichtstreifen
1 nach Fig. 1 wiedergegeben. Bei einer Breite des Streifens von 200 mm sind für
eine Anordnung gemäß Fig. 3 für die Amplitude h etwa 80 mm und für den Radius r
etwa 100 mm vorgesehen.
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Mit den angegebenen Abmessungen läßt sich der in Fig. 1 dargestellte
Abdichtstreifen 1 so verformen, daß er sich, wie Fig. 3
entnommen
werden kann, faltenfrei an die Außenecke eines Lichtkuppel-Aufsatzkranzes 8 anlegt,
bei dem die die Ecke bildenden Seitenflächen unter einem Winkel von 900 zusammenstoßen.
und auch die Außenkante der Ecke unter einem Winkel » von 900 zur Grundfläche verläuft.
Die beiderseits der Ecke auf der Grundfläche befindlichen Sektorflächen mit einem
Zentriwinkel? von jeweils 450 werden bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
dadurch abgedeckt, daß in jeder Welle eine entsprechende zusätzliche Sektorfläche
enthalten ist.
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Wie Fig. 3 weiter zu entnehmen ist, kann der Abdichtstreifen 1 bei
der Verlegung derart an die Ecke des Lichtkuppel-Aufsatzkranzes 8 angelegt werden,
daß der Randbereich 6 mit dem oberen Rand des Aufsatzkranzes abschließt. Das Kunststoffvlies
2 des Abdichtstreifens wird dann z.B. mit aus PVC oder Polyisobutylen bestehenden
und an dem Aufsatzkranz angeklebten Anschlußstreifen 9 sowie mit einer Abdichtbahn
10 des Bauwerks verklebt, während die Randbereiche 3 bis 6 des Streifens 1 umlaufend
und etwa 5 cm breit mit den Anschlußstreifen 9 bzw. mit der Abdichtbahn 10 quellverschweißt
werden, wodurch eine dichte und dauerhafte Verbindung erzielt wird.
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Sofern die Neigung der die Außenkante der Ecke bildenden Seitenflächen
von der*senkrechten Stellung abweicht, wie dies beispielsweise bei Lichtkuppel-Aufsatzkränzen
häufig der Fall ist, können auch Abdichtstreifen Verwendung finden, bei denen jede
Welle eine zusätzliche Sektorfläche mit einem Zentriwinkely von weniger als 450
aufweist.
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