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Verfahren zur Beseitigung der Schichten von gebrauchten Filmen oder Filmabfällen mit Alkalilauge ohne besondere mechanische Behandlung.
Zur Entfernung der Schichten von Filmen und Filmabfällen sind eine Reihe von Verfahren bekanntgeworden, nach denen die Filme mit Chemikalien enthaltenden Bädern behandelt werden, um die Schichten aufzulösen oder auch nur aufzulockern. In letzterem Falle muss der chemischen Behandlung eine mechanische mit Bürsten, Schaber, Messern usw. folgen, um einen reinen Film zu erhalten.
In den Vereinigten Staaten werden die Filme meist in der Weise hergestellt, dass die Oberfläche des Celluloidfilmes verseift wird, um der Gelatineschicht mit den Silbersalzen ein besseres Anhaften zu erlauben, während die europäischen Filmfabriken die feste Haftung der Gelatineschicht in der Weise erreichen, dass sie zunächst auf den Celluloidfilm einen dünnen Eiweissüberzug (Präparationsschicht) bringen, der eine geeignete Unterlage für die Gelatineschicht bildet.
Die Festigkeit der Gelatineschicht kann noch durch Härtung der Gelatine bzw. durch Versehen mit einem Lacküberzug erhöht werden.
Die Verfahren zur Entfernung der Schichten zwecks Rückgewinnung des Celluloids der Filme richten sich nach der Beschaffenheit der Schichten.
Nach dem amerikanischen Patent Nr. 1669394 werden die Filme in Bruchteilen einer Minute durch eine 85-90 C warmes Bad, bestehend aus 2% iger Natronlauge, geführt. Dabei wird die Gelatineschicht nur aufgelockert. Um sie zu entfernen, ist es, besonders wenn die Gelatineschicht gehärtet oder lackiert war, erforderlich, die aufgelockerte Schicht durch Bürsten, Schaber od. dgl. zu behandeln. Die dafür geeignete, ziemlich umfängliche Apparatur ist in dem amerikanischen Patent Nr. 1669394 beschrieben.
Bei Verarbeitung von Filmabfällen europäischer Produktion wird das Verfahren nach D. R. P.
Nr. 364845 bevorzugt, nach welchem die Filme nach Entfernung der photographischen Schicht mit einer Natriumhypochloritlösung behandelt werden, welche die Präparationsschicht aus Eiweiss auflöst. Hiebei ist also die Anwendung zweier Bäder erforderlich und ausserdem das Nachwaschen der Filme zur Entfernung letzter Chlorspuren unumgänglich.
Die Beförderung und Behandlung des sperrigen Filmmaterials bereitet ziemlich grosse technische Schwierigkeiten ; die Beseitigung der Präparationsschicht dauert 15-30 Minuten.
Andere bekannte Verfahren (amerikanisches Patent Nr. 1668952) arbeiten mit heissem Wasser, Salz- oder verdünnten Alkalilösungen und anschliessender starker machanischer Behandlung oder (britisches Patent Nr. 405180) mit einer heissen hypobromithaltigen, verdünnten, etwa 2-4% igen Atznatronlösung.
Nach dem Verfahren des österreichischen Patentes 112989 werden alte Kinematographenfilme zunächst zwecks Entfernung der Gelatineemulsion mit warmer sehr verdünnter Ätzalkalilauge behandelt, worauf dann die Präparationsschicht durch eine mehrstündige Nachbehandlung mit kalter 4% iger Natronlauge entfernt wird. Ganz abgesehen davon, dass die Entfernung von Gelatineemulsionen mit sehr verdünnter warmer Ätzalkalilauge nicht gelingt, wenn sie gehärtet und mit einem Lacküberzug versehen sind, hat auch dieses Verfahren den Nachteil, die Anwendung von zwei Bädern erforderlich zu machen und wegen der langen Behandlungsdauer nur eine kleine Produktion zu erlauben, wenn man nicht unverhältnismässig umfangreiche Behandlungsbäder verwenden will.
In der österreichischen Patentschrift ist ausdrücklich darauf hingewiesen, dass bei Verwendung konzentrierter Laugen und erhöhter Badtemperatur Trübungen des behandelten Celluloids eintreten.
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Es wurde nun gefunden, dass es gelingt, ohne Anwendung von Bürsten, Schaber od. dgl., und im Falle der Verarbeitung von Filmen mit Präparationsschicht ohne Benutzung eines zweiten Bades eine vollkommene Entfernung der Schichten von den gebrauchten Filmen bzw. von den Filmabfällen zu erreichen, wenn die Filme wenige Minuten mit einem auf zirka 60 erwärmten Bad behandelt werden, welches 8% oder mehr Ätzalkali enthält, wobei die Behandlungsdauer um so kürzer ist, je höher die Alkalikonzentration ist, z. B. 1-3 Minuten bei einer Alkalikonzentration von 15%.
Bei der Behandlung mit einem solchen konzentrierten warmen Alkalibad werden die Gelatineschichten, auch wenn sie gehärtet bzw. mit einem Lacküberzug versehen sind, so vollständig abgelöst, dass eine besondere Entfernung durch Bürsten, Schaber, Messer od. dgl. mit einer entsprechenden Apparatur nicht erforderlich ist. Das Verfahren bringt also den grossen Vorteil, eine solche Apparatur überflüssig zu machen.
Weiter aber wird durch die Einwirkung eines solchen konzentrierten warmen Alkalibades auch die Präparationsschicht in wenigen Minuten gelöst. Eine Nachbehandlung mit irgendwelchen Chemikalien, wie bei der Verwendung von Hypochloritbädern zur Entfernung der Präparationsschicht, ist nicht erforderlich.
Die nach der Literatur zu erwartende Trübung des Celluloids tritt nicht ein, wenn man nur darauf achtet, die Filme nur wenige Minuten in dem Bade zu lassen. Es besteht also die Möglichkeit, das Auftreten von Trübungen im Celluloid zu vermeiden und mit einem einzigen Bade und einfachster Apparatur in sehr kurzer Zeit bei allen Arten von Filmen die Schicht abzulösen, was einen sehr erhebliehen technischen Fortschritt gegenüber den bisher bekanntgewordenen Verfahren bedeutet.
Es kommt immer darauf an, die Behandlungsdauer, Badtemperatur und Badkonzentration gegeneinander so abzustimmen, dass zwar die völlige Lösung der Schichten eintritt, aber noch nicht die Trübung des Celluloids. Dass ein solcher Punkt bei Verwendung warmer, konzentrierter Alkalilauge abzupassen wäre, war bisher noch nicht bekannt.
Man arbeitet beispielsweise wie folgt : Der mit der vollständigen Bildschicht versehene Filmstreifen wird durch eine in flacher Wanne befindliche 15% ige Natronlauge mit einer so bemessenen Transportgeschwindigkeit gezogen, dass der Film mit der Lauge zirka 1-3 Minuten lang in Berührung bleibt. Die Temperatur der Lauge wird dabei auf 60 C gehalten. Der so behandelte Film ist nach Abspülen mit Wasser und Trocknen vollkommen frei von jeder Bild-und Präparationssehieht und weist nicht die geringste Trübung auf.
Natürlich kann man das Verfahren auch bei Filmen anwenden, die nur eine Eiweissschicht besitzen, sei es, dass noch keine lichtempfindliche Schicht aufgebracht ist, sei es, dass die Bildschicht in irgendeiner Weise schon entfernt ist.