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Verfahren zur Herstellung von mit Fällungsmitteln für Farbstoffe versehenen Bildträgern für
Absaugverfahren.
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Versetzt man eine Gelatinelösung mit einer Lösung eines der im obigen angeführten Fällungsmittel, so wird diese sofort als teigartige Masse abgeschieden.
Es wurde nun ein Weg gefunden, mit Hilfe gewisser neutraler Salze, z. B. Ammoniumacetat, in einem Arbeitsvorgang Komplexsäuren und Gelatine in Lösung zu bringen.
Man setzt der mit Ammoniak versetzten Gelatinelösung die Lösung einer dieser Komplexsäuren, wie z. B. Silicowolframsäure, zu. In diesem Falle tritt eine Fällung der Gelatine nicht mehr ein. Nun fügt man dieser Lösung Essigsäure in einer solchen Menge hinzu, welche genügt, das Ammoniak in Form von Ammoniumacetat zu binden.
Beispielsweise werden 10 Gewichtsteile Silicowolframsäure in 30 Gewichtsteilen Wasser gelöst und mit Ammoniak neutralisiert. Dieser Lösung mischt man 200 Gewichtsteile einer 20% igen Gelatinelösung bei.
Als zweite Lösung werden wieder 200 Gewichtsteile einer 20% igen Gelatinelösung mit so viel Essigsäure versetzt, als zur Neutralisation der in obiger Lösung verwendeten Menge Ammoniak notwendig ist, was man durch Titrieren feststellt.
Beim Mischen beider Lösungen wird die Silicowolframsäure in Freiheit gesetzt, während das Ammoniak mit der Essigsäure Ammoniumacetat bildet, welches in der Gelatine bleiben oder durch Waschen entfernt werden kann.
Im allgemeinen wird aber der Gehalt der Gelatine an Komplexsäure dem Zweck entsprechend gewählt.
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die untere ungefähr 7% und die obere ungefähr 3% Komplexsäure enthält.
Die an Fällungsmitteln ärmere obere Schichte leitet den Farbübergang genügend schnell und sicher ein, verhütet aber eine Bildung von Farblack in der Druckform, also einen sogenannten Rückschlag.
In ähnlicher Weise kann man andere Fällungsmittel von der Art der ss (Beta)-Oxynaphthoësäure in die Gelatine des Bildträgers bringen.
Dieses Verfahren besitzt ausserdem noch den grossen Vorteil, dass eine derart hergestellte Gelatinelösung sofort, also ohne langwierigen Erstarrungs-und Waschprozess, gussfertig ist und den Farbstoff rasch und in grosser Menge aufnimmt.
Auf einem derart hergestellten Bildträger wird selbstverständlich auch der aus der Gelatineschichte der Druckform ausblutende und durch die Vorpräparation desselben übertragene Farbstoff als unlöslicher Lack gefällt.
Es ist nämlich bisher bei keinem der bekannten Verfahren gelungen, den Farbstoff, insbesondere basischen Charakters, derart in der Druckform (Auswaschrelief) zu binden, dass ein Ausbluten desselben vollkommen verhindert worden wäre. Presst man nun die Druckform (Auswasehrelief) auf einen Träger auf, so wird ein Teil dieser nicht vollkommen festgehaltenen Farbe auch ar jene Stelle kommen, wo sie nicht hingehört, was zu einer gewissen Verschmutzung des ganzen Bildes fülrt, aber insbesondere bei den Weissen (farblosen Stellen) des Bildes störend wirkt.
Auch bei Verwendung kolloidaler Lösungen von Farbstoffbasen kann dies nur durch kurzes Auswässern der Druckform vor dem Aufquetschen auf
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Überdies ist es bisher auch nicht gelungen, eine Vorpräparation der aus Zellulose hergestellten Druckformen (Auswaschreliefs) zu finden, welche sich bei Verwendung basischer Farbstoffe gar nicht anfärbt und auch nicht den grössten Teil des aufgenommenen Farbstoffes an die mit Fällungsmitteln versehene Gelatineschichte des Trägers wieder abgibt. Diese von der Vorpräparation aufgenommene geringe Farbstoffmenge gelangt nun beim Drucken ebenfalls auf die Gelatineschichte des Bildträgers und verstärkt die verschmutzende Wirkung des ausblutenden Farbstoffes.
Überzieht man aber die gehärtete Gelatineschichte eines Trägers, in welcher sich die Fällungskörper, z. B. ss (Beta) -Oxynaphtho 3äure, befinden, mit einer Überschichte, beispielsweise aus unge- härteter, weicher Gelatine, der man gegebenenfalls auch eine sehr geringe Menge dieser Fällungsmitteln zusetzt, so wird der vom Ausbluten und dem Anfärben der Vorpräparation der Matrize (Auswaschrelief) herrührende Farbstoff von dieser Überschichte aufgenommen. Entfernt man nach der Fertigstellung des Bildes diese Überschicht, so wird selbstredend auch der von ihr aufgenommene Farbstoff für das Bild unwirksam gemacht.
Geeignet für diese Überschicht erweisen sich aber auch Pflanzenschleime. Die Stärke dieser Schichten geht in die Hundertstel Millimeter. Sie richtet sich aber auch nach dem verwendeten Material und den gebrauchten Farblösungen.
Da diese Überschicht derart leicht wieder entfernbar sein muss, dass schon beispielsweise ein Baden des Bildes in warmem Wasser oder ein leichtes Abreiben desselben mit einem nassen Wattebauschen genügt, wird man für sie Stoffe verwenden, welche sich mit der Gelatineschicht des Tragers nicht homogen verbinden, oder man wird ihnen Zusätze geben, welche diese Verbindung verhindern (z. B. Zusatz von Ochsengalle zur weichen Gelatine der Überschiehte) und eine leichte Entfernbarkeit hervorrufen (z. B. Zusätze von Gummiarabicum, Dextrin, Zucker usw.),
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Der Zusatz von Zucker, Gummiarabicum usw. richtet sich nach der Gattung der Gelatine und nach der Art der Emulsionsherstellung.
Bei Verwendung normaler ungehärteter Gelatine genügt ein Zusatz von 5%, um ein leichtes Wegwaschen der Überschichte zu ermöglichen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von in bekannter Weise mit Fällungsmitteln für Farbstoffe versehenen Bildträgern (Papier, Filme u. dgl.) für Absaugverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass, um die Koagulation der Gelatine zu vermeiden, die Komplexsäuren, wie Silico-, Antimon-, Phosphorwolframsäure usw., in der alkalischen (z. B. ammoniakalischen) Gelatinelösung gelöst werden, worauf man die zur Bildung der Neutralsalze (z. B. Ammoniumacetat) notwendige Menge Säure (z. B. Essigsäure) zusetzt.