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Schlittschuh.
Bei Schlittschuhen, insbesondere für Kunstlauf, Eishockey und ähnliche Verwendungszwecke besteht die Forderung, dass die Laufschiene an ihrem unteren Rande scharfe Kanten von möglichst grosser Verschleissfestigkeit und Härte aufweist, während der übrige Teil der Laufschiene bei nur geringem Gewicht eine möglichst hohe Bruchsicherheit, d. h. eine geringere Härte aber um so grössere Zähigkeit besitzen soll.
Diese Forderung ist bei Laufschienen aus einheitlichem Werkstoff nur schwer und auch nur bis zu einem gewissen Grade erfüllbar, weil sich mit ein und derselben Stahlsorte nicht die oben erwähnten Höchstwerte erreichen lassen. Man hat aber die Laufschiene auch schon aus mehreren Streifen ver- schiedener Stahlsorten zusammengesetzt und diese Stahlstreifen durch Schweissung, Lötung oder auf andere Weise fest miteinander verbunden. Dadurch lässt sich bei richtiger Auswahl der Stahlsorten und ihrer Verbindungsmittel bereits eine wesentliche Verbesserung erzielen. Insbesondere gute Läufer und vor allen Dingen Meisterläufer sind jedoch mit diesem Erfolg noch nicht zufrieden, weil auch der stark verringerte Verschleiss von Zeit zu Zeit ein Nachschleifen der Laufbahn bzw. Lauf kanten erfordert.
Ein solches Nachschleifen ist aber aus verschiedenen Gründen unerwünscht, einerseits weil sich im Interesse einer sachgemässen Ausführung die Einsendung an die Herstellfirma empfiehlt und daher ein mehr oder weniger grosser Zeitverlust mit dem Nachschleifen verbunden ist, anderseits weil sich dabei eine Veränderung der Laufkantenform und Lage nicht vermeiden lässt und viele Läufer hiergegen sehr empfindlich sind.
Bei Laufbahnen mit nach innen schrägstehenden Seitenflächen verringert sich beim Nachschleifen die Laufbahnbreite und bei nicht haargenau gleichmässigem Schleifen wird die Kante wellig.
Diese beiden Mängel behindern den Läufer sehr stark. Ausserdem entstehen Schwierigkeiten, wenn der Schlittschuh zum Zweck des Nachschliffs vom Eislaufstiefel gelöst und nachher von neuem wieder in die richtige Lage eingestellt werden muss.
Es war daher auch schon vor längerer Zeit einmal der Gedanke aufgetaucht, am unteren Rand der Laufschiene einen die eigentliche Laufbahn bildenden besonderen Belagstreifen leicht auswechselbar anzuordnen, so dass er bei Stumpfwerden der Laufkante durch einen entsprechenden neuen Streifen ersetzt werden kann (D. R. P. Nr. 269583). Dieser Gedanke hat sich aber bisher in der Praxis nicht einführen können, weil die in der älteren Patentschrift vorgeschlagene Befestigungsart ein Herumgreifen der Belagstreifenenden um die Enden der Laufschiene und damit die Ausbildung des Belagstreifens mit langen elastisch biegsamen Enden erforderlich machte, was bei einem besonders harten Stahl unmöglich ist. Für die heutigen Ansprüche ist diese Anordnung daher unbrauchbar.
Neben dem Mangel der zu geringen Härte liegt ein weiterer Grund für die Unbrauchbarkeit dieser Anordnung auch darin, dass eine von der sportgerechten Form abweichende Form der Laufenden notwendig ist.
Ausserdem war die Befestigung nicht zuverlässig, weil ein erheblicher Teil der von der Schraube aufgewendeten Zugkraft durch die starke Krümmung verlorenging und dadurch die Laufschiene bei Seitendruck seitlich ausweichen konnte, wodurch die Sicherheit des Läufers stark beeinträchtigt wird.
Zweck der Erfindung ist es, einen Schlittschuh mit leicht auswechselbarer hochwertiger Laufkante dadurch zu schaffen, dass der auswechselbare Laufbahnstreifen, ohne die Enden der Laufschiene zu umgreifen an deren vorderem Ende in eine Vertiefung derselben eingehakt ist, während in der Nähe
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Zur unbedingten Sicherung der Laufschiene gegen seitliches Ausweichen ist der Schlittschuh zweckmässig mit einer Nute und die auswechselbare Laufbahn mit einer seitlich darin passenden Feder ausgebildet. Die Nute ist dabei tiefer als die Höhe der Feder, damit die auswechselbare Schiene nur seitlich der Feder aufliegt. Hiedurch kann mit leichter Mühe mittels Feile die Krümmung der Laufbahn der Eigenart des Läufers und vor allen Dingen dessen Körpergewicht angepasst werden durch entsprechend Formgebung der Auflageflächen seitlich der Nute am Schlittschuh.
Auf diese Weise wird nicht nur eine besonders einfache individuelle Anpassungsfähigkeit und zuverlässige Befestigungs-und Auswechslungsmöglichkeit für den Laufbahnstreifen erzielt, sondern auch zugleich eine besonders einfache Form für den Laufbahnstreifen selbst ermöglicht in Gestalt einer einfachen Schiene mit gleichbleibendem Querschnitt und ohne starke Krümmungen. Infolgedessen kann die neue Laufbahnschiene auch zu verhältnismässig niedrigem Preise und aus besonders hochwertigem, hartem Werkstoff hergestellt werden, ohne dass dadurch der übrige Schlittschuh wesentlich verteuert wird.
Ferner ist dem Läufer die Möglichkeit gegeben, ohne Auswechslung der Schlittschuhe Laufschienen verschiedener Breite und Sehliffart auszuprobieren und nach Finden und Eingewöhnung des für ihn geeigneten nach Bedarf auszuwechseln, ohne dabei irgend etwas zu verändern, wie es bisher beim Nachschleifen stets der Fall war.
Die vordere Befestigungsstelle kann vorteilhaft durch eine abnehmbare Kappe verdeckt sein, welche zugleich eine Sicherung für die Verbindungsstelle bildet. Ferner kann diese Kappe auch gleichzeitig in gewohnter Weise als Verzahnung ausgebildet sein, womit sie verschiedenen Zwecken dienstbar gemacht ist. Sie wird vorteilhaft durch Exzenterbolzen mit Einstell- und Feststellungsschraube an dem Schlittschulauf befestigt. Ausserdem kann der Exzenter bzw. seine Befestigungsschraube noch in einem Bogenschlitz des Schlittschuhes verschiebbar gelagert sein. Auf diese Weise wird eine Einstellung der Kappe und eine gute Anpassung an die günstigste Lage zur auswechselbaren Laufkante sowohl hinsichtlich der Laufverhältnisse als auch hinsichtlich der Sicherung gegen Lösen ermöglicht.
Hiedurch ist die Möglichkeit geschaffen, unabhängig vom Schlittschuh jede gewünschte Zahnform und Breite in jeder gewünschten Stellung zur Laufbahn schnell und sicher anzubringen. Dabei kann die Kappe im inneren Kreisbogen mit Zahnung versehen sein, in welche ein am Schlittschuh angebrachter Zahn so eingreift, dass die Kappe vor Anziehen des Exzenters um einen oder mehrere Zähne verschoben werden kann. Hiedurch wird die Kappe gegen Verschiebung gesichert. Die Anordnung kann auch umgekehrt sein.
Die Sicherung des Exzenters gegen ungewolltes Lösen geschieht durch eine Verzahnung des Kopfes, welche in eine entsprechende Zahnung der Auflagefläche eingreift und durch die Anzugschraube so darin festgehalten wird, dass der Exzenter erst nach Lösen dieser Schraube drehbar ist. Diese Schraube ragt in den Kopf schlitz des Exzenters soweit hinein, dass derselbe erst nach Lösen der Schraube frei wird, so dass nur die richtige Reihenfolge der Betätigung von Exzenter und Schraube möglich ist.
Die am Ende des Laufbahnstreifens angreifende, schräg nach oben und hinten wirkende Zugschraube besitzt einen verhältnismässig grossen Durchmesser. Zweckmässig ist sie mit zwei parallelen Abflachungen versehen, die es ermöglichen, die Schwächung der Schlittschuhlaufschiene durch den, die Zugschraube durchlassende Kanal auf ein Mindestmass zu beschränken, dabei aber der Zugschraube doch einen den Anforderungen genügenden Querschnitt zu geben.
Statt eine besondere Kappe vorzusehen, kann die vordere Befestigung der Laufbahn auch unmittelbar hinter der dann mit dem Lauf aus einem Stück bestehenden Verzahnung liegen.
Bei Hockey- oder Schnellaufschlittschuhen, die ohne Verzahnung gearbeitet werden, wird die Kappe vorteilhaft der Spitze des Schlittschuhes angepasst und in die Laufschiene eingelassen, so dass die Kappe die Laufspitze bildet, und trotz der Auswechselbarkeit der Laufbahn keine nach aussen vorstehenden Teile vorhanden sind.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt, u. zw. zeigt : Fig. 1 eine Seitenansicht des Schlittschuhes mit daran befestigter auswechselbarer Laufbahn, Fig. 2 die vordere Befestigungsstelle der Laufbahn in grösserem Massstabe, wobei die die Befestigungsstelle verdeckende Kappe zur Hälfte weggebrochen ist, Fig. 3 die hintere Befestigungsstelle der Laufbahn mit zur Hälfte weggebrochener Schiene, Fig. 4 einen Schnitt durch die vordere Befestigungsstelle nach der Linie A-A der Fig. 1, Fig. 5 einen Schnitt durch die Laufschiene und die Laufbahn nach der Linie B-B der Fig. 1, Fig. 6 einen Schnitt durch die hintere Befestigungsstelle der Laufbahn nach der Linie C-C der Fig. 1 und Fig. 7 eine Laufkantenschiene von etwa keilförmigem Profil, um das richtige Einstellen des Schlittschuhes am Stiefel zu erleichtern.
Im dargestellten Beispiel besteht der Schlittschuh wie üblich aus einer Laufschiene a, die vorn in einen Bogen b ausläuft. Der Bogen b und eine Stütze d tragen die Sohlenplatte c, die zur Befestigung am Eislaufstiefel dient. Am rückwärtigen Ende der Schiene befindet sich die Absatzplatte f, die mit der Schiene a ebenfalls durch eine Stütze g in Verbindung steht.
Der Schlittschuh ist mit einer auswechselbaren Laufbahn h versehen, die an der Unterseite der Laufschiene a befestigt ist. Dieser Laufbahnstreifen erstreckt sich lediglich über den tatsächlich zum Lauf benötigten Teil der Schiene. Am vorderen Ende ist er mit einem Hakenkopf i versehen, der in einen Widerhaken i'der Laufschiene a eingehängt werden kann. In der Nähe des rückwärtigen
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Endes greift am Rücken des Laufbahnstreifens h eine Halteschraube k an, deren unteres gegabeltes Ende p den Laufbahnstreifen reiterartig umgreift und gelenkig mit ihm verbunden ist.
Diese Haltschraube wird beim Befestigen durch ein schräges Loch m von der Unterseite her durch die Schiene a hindurchgesteckt und auf das oben aus der Schiene a herausragende Ende der Schraube wird sodann eine Spannmutter n aufgesetzt, durch deren Anzug der ganze Laufbahnstreifen & fest an die Unterseite der Laufschiene a herangezogen wird.
Um den Laufbahnstreifen auch gegen waagrechte Querverschiebungen zu sichern, ist er mit einem umgekehrt T-förmigen Querschnitt ausgestaltet, d. h. er ist auf seiner Oberseite mit einem Längssteg k'versehen und greift damit in eine entsprechende Nut der Schiene a ein. An diesem Steg ist auch eine kleine Erhöhung zum Angriff des gelenkaugenartigen Endes der Befestigungsschraube k vorgesehen.
Die vordere Befestigungsstelle des Laufbahnstreifens ist durch eine leicht lösbare Kappe q verdeckt. Diese Kappe besteht aus einem U-förmigen Blechstück, das durch eine Doppelschraube r, r' am Schlittschuh befestigt werden kann. Die eine, hohle Schraube l'sitzt dicht anschliessend in einem Schlitz s der Schiene a und greift mit einem exzentrischen Ende in die Kappe q ein, so dass die Kappe durch Drehen der Schraube l'verstellt und durch Anzug der Schraube r', welche in die Hohlschraube r eingreift, festgestellt werden kann. Ferner kann die Kappe q durch Verschiebung in dem Schlitz s in Längsrichtung der Schiene a verstellt werden.
Der Kopf der Schraube l'ist an seiner Unterseite mit einer Zahnung u und die Kappe ist an der Auflagestelle des Kopfes mit einer entsprechenden Gegenzahnung versehen, womit eine gute Sicherung gegen ungewolltes Verstellen des Exzenters und der Kappe q erzielt wird.
Die Kappe q ist ferner mit Zähnen v versehen und dadurch gleichzeitig als Zahnstück ausgebildet.
Sie dient also auf diese Weise mehreren verschiedenen Zwecken. Ferner kann das Zahnstück wegen der Verstellbarkeit der Kappe je nach Wunsch mehr vor-oder zurückgesetzt werden. Durch die Aussenzahnung ist gleichzeitig auch eine Innenzahnung gebildet. In diese greift ein an der Schiene a vorgesehener Zahn x ein, um eine ungewollte Verschiebung auch durch die beim Lauf auftretenden Beanspruchungen oder während der Feststellung zu vermeiden.
Um das richtige Einstellen des Schlittschuhes am Stiefel zu erleichtern, kann man zweckmässig eine Laufbahn benutzen, die wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, einen messer-oder keilartigen Querschnitt besitzt. Dadurch lässt sich leicht und mit Sicherheit die richtige oder günstigste Gleitlinie feststellen.
Ist auf diese Weise der Schlittschuh erst einmal richtig am Stiefel eingestellt, so braucht er überhaupt nicht mehr wieder gelöst zu werden, sondern es genügt, wenn man den zum Einstellen benutzten Laufbahnstreifen gegen einen solchen mit dem endgültig gewünschten Profil auswechselt, das jeweils beim Stumpfwerden leicht wieder ersetzt werden kann. Die Kappe ist der Form des Bogens b an der Befestigungsstelle des Laufkantenstreifens angepasst. Dadurch ist ermöglicht, dass die Kappe stets mit dem Befestigungsende der Laufkante zur Anlage gebracht werden kann und eine zuverlässige Sicherung der Befestigung gewährleistet.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt, vielmehr sind auch andere Ausführungen möglich. Insbesondere könnten über die Länge der Laufbahn verteilt mehrere Halteschrauben vorgesehen sein, um die Sicherheit der Befestigung noch zu erhöhen. Gegebenenfalls könnte die Befestigung auch allein durch Zugschrauben erfolgen, so dass eine Verhakung gänzlich fehlen kann. Bei Hoekeyschlittsehuhen wird die Kappe zum Verdecken der vorderen Befestigungsstelle zweckmässig in den Schlittschuh eingelassen und dem Lauf an der Befestigungsstelle genau angepasst, so dass jede vorstehenden Teile vermieden sind. Bei Schlittschuhen mit fest angeformtem Zahnstück kann die Kappe auch vollständig weggelassen werden, wobei die Befestigung unmittelbar hinter dem Zahnstück angeordnet wird.
Schliesslich kann für die Schrauben und Muttern auch noch in an sich bekannterweise eine Sicherung gegen Verlust vorgesehen sein.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schlittschuh mit auswechselbarer Laufbahn, dadurch gekennzeichnet, dass der auswechselbare Laufbahnstreifen (h) nur an der Unterseite der Laufschiene angeordnet und an seinem einen Ende mit ihr verhakt, am andern Ende dagegen durch eine schräg nach oben wirkende Zugschraube (k) mit der Laufschiene verbunden ist.