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Vorrichtung zum Aufweiten schlauchartiger oder sonstiger Gummiteile.
Um das Verfahren zum Abbinden und Isolieren elektrischer Leitungen nach Patent Nr. 110691 ausüben zu können, sind verschiedene Spreizgeräte bekannt geworden. Es sind dies :
Ein zangenartiges Gerät, bei dem zur Aufweitung eines Schlauchstückes zwei Dorne vorgesehen sind. Werden nach Aufstecken des Schlauchstückes auf die Dorne die Zangenschenkel zusammen- gedrückt, so dehnen die zwei Dorne es zunächst nach beiden Seiten auseinander.
Um Leitungen mittlerer und grosser Querschnitte oder solche, die eine lose Befleehtung haben, frei in das gedehnte Schlauchstück einführen zu können, musste vermittels einer zusätzlichen Hilfsgabel die durch die beiden Zangendorne oval geschaffene Aufweitung in eine allseitige, von der Mittelachse des Schlauchstückes aus betrachtet, verwandelt werden.
Eine Spreizvorrichtung, bei der elastische Stahlnadeln in Löchern einer relativ zum Halter verstellbaren Führungsbüchse gleitbar geführt sind, derart, dass die freien Nadelenden je nach der gegenseitigen Lage des Halters zur Büchse entweder dicht aneinander geschmiegt oder näherungsweise in eine den Kanten eines Prismas entsprechende gegenseitige Stellung auseinander gespreizt sind.
Eine Vorrichtung, bei welcher die Dorne von sternförmig in einer zu den Dornen senkrechten Ebene angeordneten verschieb-oder verschwenkbaren, durch Hebelwirkung betätigten Armen, Schiebern oder Blenden getragen werden.
Bei dem zangenähnlichen Gerät ist die Hilfsgabel bei dünnen Leitungen nicht erforderlich, was dazu führen konnte, dass bei Behandlung von Leitungen mittlerer und grosser Querschnitte durch Verlegen der Hilfsgabel diese nicht zur Hand war. Um diesem Nachteil abzuhelfen und um auch bei dicken Leitungen auf schnellerem Wege ohne Hilfsgabel die Abbindung bzw. Isolierung der Leitungen vornehmen zu können, sind die Vorrichtungen entstanden, welche mit mehr als zwei gleichzeitig spreizenden Dornen arbeiten. Diese weisen aber wiederum wesentliche Nachteile auf.
Bei der Vorrichtung, an der die Dorne an einem auf einem Rohr verschiebbaren Schieber sitzen, müssen die Dorne sehr lang sein, um sie über die Führungsbüchse auseinander bewegen zu können.
Dies hat zur Folge, dass ein langer Arbeitsweg zurückgelegt werden muss und damit infolge der Reibung an der Führungsbüchse bei aufzuweitenden Schlauchstücken eine ermüdende Kraftanstrengung verbunden ist. Auch müssen sich die dünnen federnden Dorne verbiegen, was dazu führt, dass sie sich in der Anfangsstellung nicht mehr aneinanderlegen. Derart verbogene Dorne vermindern aber nicht nur die Öffnung des aufzuweitenden Schlauchstückes, sondern dieses rutscht auch von den nach innen verbogenen Dornen ab.
Vielfach müssen auch bei mehradrigen Leitungen die einzelnen Anschlussadern auf eine lange Strecke frei gelegt werden, um sie an entfernt voneinander liegenden Anschlussstellen befestigen zu können. Die Abbindung bzw. Isolation bereitet aber an der Gabelung der Adern Schwierigkeiten, weil die flexiblen Adern sich innerhalb des engen Rohres stauen und reiben und bei Leitungen mit vorher aufgesetzten Kabelschuhen überhaupt nicht durchstecken lassen. Dasselbe ist der Fall, wenn das Schlauchstück von dem Leitungsende entfernt als Knickschutz, als Isolation über Leitungsabzweigungen oder als mechanischer Schutz bei Einführungen in Apparate usw. dienen muss.
Bei der Handhabung dieser Vorrichtung ergibt sich ferner der Nachteil, dass der Schieber, welcher die Dorne trägt, von zwei Fingern gehalten werden muss, während sich die Vorrichtung am Handballen abstützt, wodurch zum Halten der Vorrichtung ein grosser Kraftaufwand notwendig ist. Bei dieser Vorrichtung
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ist ferner ungünstig, dass bei dem vorher beschriebenen Abbinde-bzw. Isolierungsvorgang die Leitung in ihrer Längsrichtung mit auftretendem Zeitverlust durch das Rohr zurückgezogen werden muss, wobei die Dorne diese Arbeit noch erschweren.
Die Vorrichtung, bei der die Dorne mit Armen, Schiebern oder Blenden auseinanderbewegt werden, erfordert bei Handbetätigung zum Spreizvorgang die Benutzung beider Hände. Bei Betätigung der Vorrichtung durch einen Fusshebel ist es von Nachteil, dass sie bei der Montage von Schalttafel, an Maschinen, an der Wand oder wenn der Monteur auf der Leiter steht, nicht gebraucht werden kann. Bei beiden Ausführungen dieser Vorrichtung ist die Betätigung der Dorne weiterhin insofern nachteilig, als das Auseinanderspreizen aller Dorne über den Umweg der mit zu bewegenden Arme, Blenden bzw. Schieber erfolgen muss, was einen zusätzlichen Kraftaufwand bedeutet und als unnützer Arbeitsgang bezeichnet werden muss. Ausserdem erfordern die Arme usw. eine Einbettung in einem zweiteiligen Gehäuse, welches wiederum mit Stiften versehen sein muss, um die Blenden usw. bewegen zu können.
Die ganze Anordnung erfordert sehr viel Einzelteile, ist dadurch äusserst kompliziert und muss mit grösster Genauigkeit zusammengestellt werden, wodurch der Apparat teuer wird. Ausserdem wird ein so komplizierter Mechanismus rauher Behandlung nicht standhalten, da mit-der Zeit ein Spiel bei den Schwenk-und Drehteilen unvermeidlich ist, das wieder die Dorneinstellung verändert, so dass die Dorne zum unbehinderten Aufstecken von Schlauchstücken mit kleinen lichten Weiten sich nicht wieder genügend aneinanderlegen. Lässt dann noch die Lagerung der Segmente usw. in dem zweiteiligen Gehäuse nach, so stellen sich die Dorne durch die Spannkraft des Gummis nach innen (kegelförmig), so dass das Schlauchstück während des Aufweitens abrutschen muss.
Ein weiterer Nachteil ist, dass die Aufweitegrenze bei der Befestigung der Dorne an Segmenten, Schiebern usw. verhältnismässig'eng gezogen ist, so dass Leitungen mittlerer und höherer Querschnitte nicht behandelt werden können.
Um dies zu erreichen, müsste die Unterbringung der Segmente usw. einen sehr grossen Raum einnehmen, wodurch die Vorrichtung für den praktischen Gebrauch sehr unhandlich wird und für die Handbetätigung praktisch wohl überhaupt nicht zu gebrauchen sein wird. Zudem dürfte die Verwendung von Schiebern bei dieser Vorrichtung überhaupt nicht möglich sein, da hiemit ein genügender Spreizvorgang nicht erzielbar ist. Die Nachteile, welche das Rohr bei der früher beschriebenen Vorrichtung aufweist, treffen grösstenteils auch bei diesem Aufweitegerät zu, insbesondere, dass die Leitungen durch das geschlossene Loch in den Gehäuseteilen umständlich und zeitvergeudend zurückgezogen werden müssen.
Durch die Erfindung wird unter Beibehaltung des bewährten Grundaufbaues der bekannten Zweidornzange ein Dreidorngerät geschaffen, dessen drei Dorne gleichzeitig in verschiedenen Richtungen auseinandergehen können und dabei das Schlauchstück (Gummistück) aufweiten. Die Erfindung besteht darin, dass ausser den zwei an einem zangenähnlichen Gerät vorgesehenen, durch Nähern der Handgriffschenkel dieses Gerätes auseinanderspreizbaren Dornen ein dritter Dorn vorgesehen ist, der in der Ruhestellung in der Nähe der beiden andern Dorne liegt, beim Auseinanderspreizen dieser Dorne jedoch von ihnen fortbewegt wird, u. zw. in einer zur Spreizrichtung der beiden andern Dorne etwa senkrecht stehenden Richtung.
Der dritte Dorn kann an einer verschiebbaren Stange od. dgl. sitzen, die durch ein Kniehebelgelenk od. dgl. mit den Handgriffsehenkeln des zangenähnlichen Gerätes gelenkig verbunden ist. Zweckmässig ist eine Feder vorgesehen, die am Hebelgestänge angreift und nach dem Freigeben der Handgriffschenkel das Gerät selbsttätig in die Ruhestellung zurückführt.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfindung beispielsweise dargestellt. Fig. 1 zeigt das Gerät in geschlossenem Zustand. Fig. 2 zeigt es in geöffnetem Zustand.
Das zangenähnliche Gerät hat in an sich bekannter Weise zwei Handgriffschenkel j ! und 2 und zwei Maulschenkel 3 und 4, die um einen Drehzapfen 5 drehbar sind. An den Enden der Maulschenkel3 und 4 sitzen zwei Dorne 6 und 7. Die Maulenden stossen bei der Vorrichtung in geschlossenem Zustand (Fig. 1) nicht ganz zusammen, sie lassen vielmehr einen Zwischenraum frei, in dem ein dritter Dorn 8 liegt, der am Ende einer Stange od. dgl. 9 befestigt ist, die in ihrer Längsrichtung verschiebbar ist.
Das andere Ende der Stange 9 ist im Kniegelenk 10 eines aus zwei Hebeln 11 und 12 bestehenden Kniegelenkhebelgestänges angelenkt. Der Hebel 11 ist bei 13, der Hebel 12 bei 14 mit den Schenkeln 1 und 2 gelenkig verbunden. Eine Feder 15 ist an einem der Hebel des Kniegelenkhebelgestänges , und ferner am mittleren Zangenteil befestigt.
Der Dorn 8 braucht im geschlossenen Zustand des Gerätes (Fig. 1) nicht, wie es hier dargestellt ist, zwischen den Dornen 6 und 7 zu liegen. Er kann auch unterhalb dieser Dorne, die dann zusammenstossen würden, angeordnet sein.
Will man ein schlauchförmiges Gummistück 16 aufweiten, so wird es, wie in Fig. 1 strichpunktiert gezeigt ist, über die drei Dorne 6,7 und 8 geschoben. Werden dann die beiden Handgriffschenkel und 2 des Gerätes-das man bequem in einer Hand halten kann-durch Zusammendrücken einander genähert, so werden die beiden Dorne 6 und 7, wie Fig. 2 zeigt, auseinandergespreizt, indem sie sich nach entgegengesetzten Richtungen bewegen. Gleichzeitig wird das Kniegelenk 10 des Kniegelenkhebelgestänges nach unten gedrückt. Dadurch wird auch die Schubstange 9 nach unten bewegt, so dass der dritte Dorn 8 von den Dornen 6 und 7 fortbewegt wird, u. zw. in einer zur Spreizrichtung dieser beiden Dorne etwa senkrecht stehenden Richtung.
Dadurch wird das Gummistück 16 so aufgeweitet,
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wie es in Fig. 2 gezeigt ist, so dass man die Leitung bequem in das Gummistück hineinschieben kann.
Die Feder 15 bewirkt das selbsttätige Zurückgehen des zangenähnlichen Gerätes in die Ruhestellung, nachdem die Handgriffsehenkel 1 und 2 freigegeben sind.
Im Gegensatz zu den verwickelt gebauten bekannten Einrichtungen mit mehr als zwei Dornen wird bei der Vorrichtung nach der Erfindung infolge Betätigung des dritten Dornes durch die gleichen Zangenschenkel, die auch das Auseinanderspreizen der beiden ersten Dorne bewirken, die Betätigung des Gerätes mit einer Hand ermöglicht. Die Zangenschenkel gestatten infolge der verhältnismässig grossen Hebelwirkung die volle Auswirkung der Kraft der Hand. Man braucht die Dorne nicht, wie bei einigen bekannten Vorrichtungen, über eine Führungsbuchse gleiten zu lassen oder sämtlich auf Umwegen durch eingebettete Schwenkvorrichtungen usw. zu betätigen.
Die Anordnung der Dorne ermöglicht bei dem neuen Gerät, das schlauchförmige Gummistück besonders weit auseinander zu spreizen, so dass das neue Dreidorngerät ohne weiteres auch zum Abbinden und Isolieren von Leitungen mittlerer und grösserer Querschnitte verwendbar ist. Ferner ist von Vorteil, dass die Leitungen nicht durch ein Rohr oder durch die Löcher von Gehäuseteilen behindert sind. Vielmehr können sie nach dem Abbinde-und Isolierungsvorgang ohne weiteres vom Gerät befreit werden, so dass ein zeitraubendes und hinderliches Zurückziehen der Leitungen in Wegfall kommt.
Die Vorrichtung nach der Erfindung zeichnet sich daher durch einfache Durchbildung, höchst zweckmässigen Aufbau und hervorragende Wirkung gegenüber den bekannten Geräten aus.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Aufweiten sehlauchartiger oder sonstiger Gummiteile zum Abbinden und Isolieren elektrischer Leitungen, dadurch gekennzeichnet, dass ausser den zwei an einem an sich bekannten zangenähnlichen Gerät vorgesehenen, durch Nähern der Handgriffschenkel des Gerätes auseinanderspreizbaren Dornen (6, 7) ein mit den Handgriffschenkeln des Gerätes kraftschlüssig verbundener dritter Dorn (8) vorgesehen ist, der in der Ruhestellung in der Nähe der beiden andern Dorne liegt, beim Auseinanderspreizen dieser Dorne jedoch von ihnen fortbewegt wird, u. zw. in einer zur Spreizrichtung der beiden andern Dorne etwa senkrecht stehenden Richtung.
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