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Doppelzylindersehloss.
Bei sogenannten Doppelzylindern, d. h. Stiftzylinderschlössern, bei denen zwei unabhängig voneinander drehbare Sehliesszylinder, die abwechselnd zum Schliessen benutzt werden, einander gegenüberliegend auf gleicher Achse angeordnet sind, pflegt man die beiden Zylindergehäuse durch einen Steg zu verbinden, dessen Abmessungen möglichst klein gehalten werden, um nicht zu viel Raum in dem Schloss zu beanspruchen, in das dieser Doppelzylinder eingebaut wird, und um die Sehlosswände nicht in zu grossem Umfange durchbrechen zu müssen.
Stehen die beiden Zylinder bei einer Tiir, die in der Dicke geringer ist als die Länge des Doppelzylinders, über die Fläche des Holzes hinaus, so besteht die Möglichkeit gewaltsamer Einwirkung von aussen, durch welche der verbindende Steg verbogen oder gar zerbrochen werden kann. Diese Gefahr steigert sich, wenn der Verbindungssteg durch Befestigungsmittel, beispielsweise eine sogenannte
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Interesse der Gewichtsverminderung oder des Sparersatzes nicht mehr aus bronzeähnlichen Legierungen, sondern aus Material mit geringerer Festigkeit, beispielsweise Hartaluminium, gefertigt werden müssen. Aber auch bei Verwendung von messing-oder bronzeartigem Werkstoff ist eine Steigerung des Zusammenhanges der beiden Zylindergehäuse erwünscht.
Die Erfindung strebt das Ziel an, dem Doppelzylinder ausser dem verbindenden Steg noch einen weiteren Zusammenhang zu geben. Zu diesem Zweck werden die einander gegenüberliegenden inneren Zylinderenden miteinander in einer Weise verbunden, die zwar die unabhängige Drehung der Zylinder zulässt, ein Auseinanderziehen derselben und ihrer beiden Gehäuse aber ausschliesst.
In der Zeichnung sind drei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 zeigt das Doppelzylinderschloss von der Seite, Fig. 2 von vorne gesehen. Fig. 3 veranschaulicht eine Einzelheit im Längsschnitt. In den Fig. 4-10 ist eine andere zugfeste Kupplung der beiden inneren Zylinderenden vorgesehen. Fig. 4 zeigt das Stiftzylindersehloss von der Seite, teilweise im Schnitt, und Fig. 5 das Schloss im Querschnitt. Die Fig. 6 und 7 zeigen eine abgesetzte Zylindersehale im Querund Längsschnitt. Die Fig. 8 und 9 stellen das Kupplungsorgan im Quer-und Längsschnitt dar.
Fig. 10 veranschaulicht das Schloss im Horizontalschnitt. Die Fig. 11-13 stellen eine dritte Ausführungsform des Schlosses im teilweisen Längsschnitt, Querschnitt und Horizontalsc1mitt dar.
In Fig. 1 sind die beiden Zylinder mit 1 und 2 und die Zylindergehäuse mit 3 und 4 bezeichnet.
Die beiden Gehäuse sind durch den Steg 5 miteinander verbunden. Die Teile 3, 4 und 5 können aus einem Stück nach D. R. P. Nr. 472106 hergestellt sein ; sie können aber auch unabhängig voneinander gefertigt und nachträglich zusammengesetzt werden. Der Steg 5 ist bei 6 durchbohrt, um eine Stulpschraube einziehen zu können. Die beiden Zylinder 1 und 2 sind an ihren einander benachbarten inneren Enden 7 und 8 von einer Gabel 9 umgeben, die gleichzeitig die Schliessnase 9'bildet. Die inneren Zylinderenden durchdringen diese Gabel, die in Fig. 3 gesondert dargestellt ist, und es sind auf sie Muttern 10 und 11 aufgeschraubt.
Bei einer Beanspruchung der beiden Zylindergehäuse 3 und 4, die ein Auseinanderreissen zur Folge haben könnte, werden die Zylinder durch das gabelförmige Sehliessorgan 9 und die Muttern 10 und 11 zusammengehalten und die vorstehenden äusseren Enden 12 und 13 der beiden Zylinder 1 und 2 verhindern ein Auseinanderziehen der Zylinder und ihrer Gehäuse. 3 und 4.
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Bei einer zweiten Ausführungsform des Schlosses (Fig. 4,10) sind die Zylinderenden 24, 24' mit Nuten 23, 23'versehen und werden von zwei abgesetzten Zylinderschalen 16 und 17 (Fig. 5-7) umschlossen, die durch den Stift 18 und den Schliessnasenkörper 20 zusammengehalten werden.
In Fig. 5 ist zu erkennen, wie zwischen beiden Schalenhälften 16 und 17 ein Kupplungsorgan 19
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beiden Zylindern eingestochen sind.
Wenn durch den Schlüssel 21, wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, der Kupplungskörper 19 nach dem
Zylinder l'hin verschoben wird, dann befindet sich sein verstärktes Ende 22 in der Nut 23, während das verstärkte Ende 22'des Kupplungskörpers mit dem Zylinder 2', nämlich seinem verstärkten
Ende 24 in Eingriff bleibt. Der Sehliessnasenkörper 20 ist somit mit dem Zylinder 2'zwangläufig verbunden.
Wird der Schlüssel 21 von der linken Seite durch den Zylinder l'eingeschoben, so gleitet die
Verstärkung 22 des Kupplungskörpers 19 aus der Nut 23 des Zylinders l'nach rechts hinaus und tritt in die Kerbe, die das verstärkte Ende 24 des Zylinders l'besitzt, so dass eine Kupplung eintritt. Das rechtsseitige Ende 22'des Kupplungsorgans 19 gleitet dann in die Nut 23'des Zylinders 2'.
In Fig. 11 bildet der Schliessnasenkörper 25 das zugfeste Verbindungsglied zwischen den beiden
Zylindern. Die Zylinder 1" und 2/1 sind wiederum mit Nuten versehen, in die Stifte 26,27, 28 und 29 eingreifen, die mit ihren äusseren Enden im Scbliessnasenkörper 25 gelagert sind. Der Zylinderkupp lungskörper 19'entspricht dem Kupplungskörper 19.
Diese Kupplung der Zylinder 1/1, 2"mit Hilfe mehrerer, in die Zylindernuten eingreifender
Stifte ermöglicht eine vollkommen symmetrische Anordnung der Kupplungsmittel und eine sehr ein- fache Herstellungsart derselben. Sämtliche Kupplungsteile haben nur Rundformen, die auf der Dreh- bank, Bohrmaschine usw. ohne kostspielige Fräsoperationen hergestellt werden können. Der Körper 25 selbst wird als Profilmaterial in grossen Längen gezogen.
Aus der Zeichnung ist zu ersehen, dass ausser dem Zusammenhang, den der Steg 5 den beiden
Gehäusen 3,4 bietet, durch die Kupplungskörper 9 bzw. 16, 17, 18, 20 bzw. 25, 26,27, 28, 29 den
Zylindern und ihren Gehäusen ein Verbindungsmittel zugeordnet ist, das den Doppelzylinderkörper an seinem zwecks Einlagerung des Schliessnasenkörpers offenen Ende wieder schliesst. Die Wirksam- keit dieser Verbindung ist so gross, dass die Zerreissfestigkeit des gesamten Doppelzylinders hiedurch auf mehr als das Doppelte gesteigert wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Doppelzylindersehloss mit zwei auf gleicher Achse liegenden, in einem gemeinsamen ein- oder mehrteiligen Gehäuse gelagerten, unabhängig voneinander drehbaren Schliesszylindern, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schliesszylinder an ihren einander gegenüberliegenden Enden mittels einer zusätzlichen, das Auseinanderziehen verhindernden Kupplung zusammengehalten werden.