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Probenehmer für Schüttgut Es sind Vorrichtungen zur Entnahme von Proben
aus Schüttgut in verschiedenen Höhen bekannt, die aus einem mehrteiligen, auf der
Oberfläche mit zahlreichen verschließbaren Öffnungen versehenen, unten verschlossenen
Rohr bestehen, wobei das Verschließen bzw. das Öffnen der Öffnungen durch ein inneres,
mit gleicher Locheinteilung versehenes Rohr bewirkt wird, welches in dem ersteren
drehbar angeordnet ist. Zur lösbaren Verbindung der einzelnen Teile des Rohres dienen
an dem einen Ende eines jeden Rohrteiles befestigte, mit je einer Durchbrechung
versehene Verlängerungen und an dem anderen Ende des Rohrteiles vorgesehene, mit
Nasen versehene Federn, wobei das Ausschalten der Nasen und Federn durch einen mit
exzentrischen Ausschnitten versehenen Ring erfolgt. Die Mitnahme der inneren Rohrteile
geschieht durch eine Vierkantbolzenverbindung, die durch einen besonderen Handgriff
in Drehung versetzt wird.
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Diese bekannte Einrichtung ist außerordentlich umständlich und teuer
in der Herstellung, da sie aus vielen Teilen besteht.
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Ferner besteht der Nachteil, daß die infolge der Ineinanderschachtelung
der mit den Füllöffnungen versehenen Rohre zwischen diesen auftretende Reibung,
namentlich wenn sich Staub und Schmutz zwischen diese Rohrteile setzt, die Handhabung
der Vorrichtung sehr erschwert.
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Auch kann beim Drehen der Rohrteile in dem Schüttgut leicht ein Verdrehen
der mit exzentrischen Ausschnitten versehenen Halteringe eintreten, so daß die Rohrteile
ungewollt entkuppelt werden und im Schüttgut steckenbleiben.
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Diese Nachteile werden bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung vermieden,
bei welcher - in übereinstimmung mit den bekannten Vorrichtungen - in einem aus
mehreren miteinander kuppelbaren Rohrstücken bestehenden und an dem einzuführenden
Ende geschlossenen Rohr mehrere übereinander befindliche und reit Einlässen versehene
Räume angeordnet sind. Das Wesen der Erfindung ist darin zu erblicken, daß als Kupplung
zwischen den Rohrstücken ein aus einem Kupplungsstück und einem T-förmigen Schlitz
bestehender, an sich bekannter Bajonettverschluß verwendet wird, dessen einer Teil
mit der Absperrvorrichtung für die Einlaßöffnung verbunden ist, so daß durch ein
gegenseitiges Verdrehen der beiden Kupplungsteile zunächst die Kupplung geschlossen
und dann die Einlaßöffnung
geöffnet bzw, zuerst die Einlaßöffnung
geschlossen und dann die Kupplung gelöst wird.
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In der Zeichnung sind einige als Beispiele dienende Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt.
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Die neue Vorrichtung besteht aus mehreren miteinander zu kuppelnden
Rohrstücken io, von denen in Fig. i eins gezeichnet ist. An dem einen Ende jedes
Rohrstückes ist ein mittels eines Gewindestiftes i i in einem Kreisschlitz 12 gleitender
Zapfen 13 eingesetzt.
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Der Zapfen 13 weist in seinem innerhalb des Rohres io liegenden Teil
eine axiale, nach dem Rohrinnern zu offene Bohrung 14 und in seiner Wand eine in
diese Bohrung 14 mündende fensterartige Öffnung 15 auf, die durch Verdrehen des
Zapfens 13 in dem Rohr io mit einer in diesem Rohr befindlichen, etwa gleich großen
Öffnung 16 .zur Deckung gebracht werden kann.
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In seinen aus dem Rohr io herausragenden Teil trägt der Zapfen
13 einen Querstift 17, der beiderseits aus ihm hervorsteht. In jedes Rohrstück
io ist an dem dem Zapfen 13
gegenüberliegenden Ende eine Büchse 2o ein-, gesetzt
und durch einen Niet 2i im Rohr befestigt. Die Büchse 2o ist gegen das Rohrende
hin offen, an ihrem dem Rohrinnern zu gelegenen Ende jedoch abgeschlossen. Ihr Hohlraum
ist genau den Abmessungen des aus dem Rohrstück io herausragenden Teiles des Zapfens
13 entsprechend ausgebildet. Sie trägt zwei sich gegenüberliegende T-förmige
Nuten 22, die zur Aufnahme und Führung des Querstiftes 17 dienen.
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Soll die Vorrichtung in Schüttgut eingeführt werden, so wird zunächst
ein zweckmäßig an seinem unteren Ende mit einer Spitze versehenes Rohrstück in das
Schüttgut von Hand oder mit Hilfe einer besonderen Vorrichtung eingebohrt. Dabei
wird der Zapfen 13 dieses Rohrstückes so verdreht, daß seine Öffnung 15 gegenüber
der Öffnung 16 des Rohrstückes versetzt liegt, so daß dessen Hohlraum nach außen
abgeschlossen ist. Dann wird das nächste Rohrstück derart auf das bereits eingebohrte-
aufgesetzt, daß seine Büchse 2o den aus dem bereits eingebohrten Rohrstück herausragenden
Zapfen 13 aufnimmt, wobei der Querstift 17, der zusammen mit den T-förmigen
Nuten 22 der Büchse 2o einen Bajonettverschluß bildet, zunächst mit seinen beiden
Enden in den Nuten 22 axial vorwärts gleitet und :dann durch eine Drehung des aufgesetzten
Rohrstückes in die kreisbogenförmigen Teile der Nuten 22 eingeführt wird. Dadurch
sind die beiden aufeinander aufgesetzten Rohrteile zuverlässig miteinander gekuppelt.
Ebenso werden die -weiteren Rohrstücke nacheinander aufgesetzt und in das Schüttgut
eingebohrt. Ist auf diese Weise die ganze Vorrichtung mittels einer Rechtsdrehung
in das Schüttgut eingeführt, so wird nunmehr eine Rückdrehung, also eine Linksdrehung,
vorgenommen. Dadurch wir (I zunächst der aus dem obersten Rohrstück hervorragende
Zapfen 13 in diesem Rohrstück derart verdreht, daß seine fensterartige Öflnung
15 mit der entsprechenden Öffnung 16 des Rohrstückes zur Deckung gebracht
wird und das Schüttgut in diesen Hohlraum einlaufen kann. Bei einer Weiterdrehung
gelangt der Gewindestift iz dieses Zapfens 13 in seine durch den Kreisschlitz
i2 bedingte andere Endlage, so daß nunmehr auch das Rohrstück io selbst an der Drehung
teilnimmt und diese durch den Bajonettverschluß 17, 22 auf den Bolzen 13 des nächsten
Rohrstückes überträgt. Dieser verdreht sich demzufolge ebenfalls in seinem Rohrstück,
und seine fensterartige Öffnung 15 wird dadurch mit der entsprechenden Öffnung 16
seines Rohrstückes zur Deckung gebracht. Auf diese Weise wird es ermöglicht, daß
auch das zweite Rohrstück mit dem in seiner Höhen-Lage befindlichen Schüttgut vollaufen
kann. Ebenso werden die übrigen Rohrstücke nacheinander von oben nach unten mit
Schüttgut angefüllt. Erst wenn sämtliche Gewindestifte i z in ihre durch die Rückdrehung
bewirkte Endlage in den entsprechenden Kreisschlitzen i2 gebracht und damit alle
Rohrstücke mit Schüttgut gefüllt sind, wirkt sich eine weitere Rückdrehung in der
Weise aus, so daß nunmehr die ganze Vorrichtung gefüllt aus dein Schüttgut herausgeschraubt
wird und eine Untersuchung ihres Inhalts vorgenommen werden kann. i Fig. 2 und 3
zeigen ebenfalls eine Vorrichtung, die aus mehreren miteinander kuppelbaren Rohrstücken
22 zusammengesetzt wird. In das Ende eines jeden Rohres 22 (Fig. 2)_ ist ein Zapfen
23 eingesetzt und dort mittels einer Schraube 24 befestigt. Der Querschnitt des
Zapfens 23 ist an seinem aus dem Rohrstück 22 herausragenden Ende kleiner als der
lichte Durchmesser des Rohres selbst. Der Zapfen 23 trägt an seinem freien Ende
auf zwei sich gegenüberliegenden Seiten je eine in der Richtung .der Achse verlaufende
Feder a5 und ist an seinem unteren Ende gabelartig ausgespart. In das andere Ende
des Rohrstückes 22 ist je eine Büchse 26 (Fig. 3) eingesetzt und mittels eines Nietes
27 in dem Rohr befestigt. Die Büchse 26 weist an ihrem an der Eintrittsöffnung des
Rohres 22 gelegenen Ende zwei sich gegenüberliegende, der Breite der Federn 25 entsprechende
Längsschlitze 28 auf, die sich nach beiden Seiten zu fensterartigen Öffnungen 29
in der Büchse
26 erweitern. Die Höhe dieser Öffnungen 29 entspricht
der Länge der Federn 25. Unterhalb der Öffnungen 29 befindet sich in der Büchse
26 eine langgestreckte Öffnung 3o, die sich mit einer gleich großen Öffnung 31 in
dem oberen Ende des Rohrstückes 22 deckt. Diese Öffnungen 30, 3 r entsprechen in
ihrer Breite und Länge etwa der zwischen den Gabelenden des Zapfens 23 liegenden
Aussparung.
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Sollen mittels dieser Vorrichtung Proben aus einer Schüttgutmenge
entnommen werden, so wird zunächst das erste Rohrstück 22, das naturgemäß an seinem
unteren Ende verschlossen ist und, wie bei den vorher beschriebenen Ausführungsformen,
mit einer Spitze versehen sein kann, in das Schüttgut so. weit eingebracht, daß
die Öffnungen 30, 3 i noch aus dem Schüttgut herausragen. Dann wird das zweite Rohrstück
derart auf das erste aufgesetzt, daß das gabelartige Ende seines Zapfens z3 in die
Öffnung der Büchse 26 des bereits eingebohrten Rohrstückes und insbesondere die
Federn 25 in die Schlitze 28 eingeführt werden. Sobald die Federn 25 ganz durch
diese Schlitze 28- hindurchgeführt sind, wird das aufgesetzte Rohrstück etwas nach
rechts verdreht, so daß die Federn 25 die Schlitze 28 verlassen und an den Längskanten
der fensterartigen Öffnungen 29 einen Anschlag finden. In dieser Stellung sind die
beiden aufeinandergesetzten Rohrstücke miteinander gekuppelt, und ein Schenkel des
gegabelten Zapfenendes verdeckt hierbei die Öffnungen 30, 3r, so daß ein Eindringen
des Schüttgutes in das Rohrinnere nicht möglich ist. In gleicher Weise werden die
übrigen Rohrstücke nacheinander aufgesetzt und somit die ganze Vorrichtung mit abgeschlossenen
Öffnungen in das Schüttgut eingebracht. Nur in das oberste Rohrstück, in das von
oben kein Zapfen eines folgenden Rohrstückes hineinragt und dessen Öffnungen 30,
3r infolgedessen nicht verschlossen sind, läuft das ganz oben liegende Schüttgut
ohne weiteres hinein. Wird aber hierauf dieses oberste, noch aus dem Schüttgut herausragende
Rohrstuck in dem der Einbohrrichtung entgegengesetzten Sinne, also linksherum, gedreht,
so gleiten die Federn 25 in den fensterartigen Öffnungen 29 so lange, bis sie dort
in ihrer anderen Endlage an deren entgegengesetzten Längskanten anschlagen. In der
dadurch bedingten gegenseitigen Stellung der beiden obersten Rohrstücke zueinander
gibt das gabelartige Ende des ersten Rohrstückes die Öffnungen 30, 3 1 des
darunterliegenden Rohrstückes frei, so daß durch diese Öffnungen Schüttgut in das
zweite Rohrstück einlaufen kann. Jede weitere Drehung an dem aus dem Schüttgut herausragenden
Ende der Vorrichtung bewirkt nacheinander ein Öffnen der Öffnungen 30, 3 i der sich
nach unten anschließenden Rohrstücke und infolgedessen ein Füllen der Vorrichtung
mit Schüttgut aus den den jeweiligen Öffnungen 30, 31 entsprechenden Höhenlagen.
Ist so die ganze Vorrichtung angefüllt und haben sämtliche Federn in den fensterartigen
Öffnungen a9 ihren Anschlag gefunden, so wird die Vorrichtung aus der S.chüttgutmenge
herausgezogen. Dabei können nun die Rohrstücke einzeln wieder abgekuppelt, entleert,
und ihr Inhalt untersucht werden.
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Fig.4, 5 und 6 zeigen eine weitere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
bei der ebenfalls verschiedene- miteinander kuppelbare Rohrstücke 32 Verwendung
finden. Bei dieser sind in dem einen offenen Ende jedes Rohrstückes zwei sich gegenüberliegende,
in der Achsrichtung verlaufende Rippen 33 (Fig: 4) angeordnet. Unter diesen
befindet sich am gleichen Ende des Rohres eine fensterartige Öffnung 34. Am entgegengesetzten
Ende jedes Rohrstückes ist ein Zapfen 35 (Fig. 5) eingesetzt und mittels einer Schraube
36 dort befestigt. Der Zapfen 35 ist an seinem freien Ende, das den Durchmesser
der lichten Weite des Rohres 32 hat, gabelartig ausgebildet. Die Außenseite jedes
der beiden Gabelschenkel ist in ihrer Breite und Höhe so bemessen, daß sie die in
dem Rohr 3:2 befindliche fensterartige Öffnung 34 vollständig abdecken kann. Über
diesem Gabelende weist der Zapfen 35 zwei sich gegenüberliegende, dem Querschnitt
der Rippen 33 entsprechend ausgebildete Nuten 37 auf, oberhalb derer der Zapfenkörper
an zwei sich gegenüberliegenden Seiten derart ausgearbeitet ist, daß er einen bikonkaven
Steg 38 (Fig. 6) bildet. Beim Kuppeln zweier derart ausgebildeter Rohrstücke 32
wird der Zapfen 35 eines Rohrstückes mit seinem Gabelende in das obere Ende des
nächsten Rohrstückes eingeführt, und zwar derart, daß sich die Nuten 37 des Zapfens
35 über die Federn 33 des Rohroberteiles schieben. Sobald die Nuten 37 über die
Federn 33 hinweggeführt sind, wird das obere Rohrstück gedreht, bis sich die Federn
33 an die konkaven Flächen des Steges 38 anlegen. In dieser Stellung gibt der eine
Schenkel des gabelförmigen Endes des Zapfens 35 die Öffnung 34 frei, so daß sich
das Rohrinnere mit Schüttgut anfüllen kann. Das Aneinanderkuppeln und Füllen der
übrigen Rohrstücke erfolgt in der gleichen Weise. Ist die ganze Vorrichtung in das
Schüttgut eingebracht und mit Schüttgut gefüllt, so wird eine Rückdrehung der Vorrichtung
vorgenommen. Eine weitere Rückdrehung der Vorrichtung bewirkt ihr Herausschrauben
aus dem Schüttguthaufen, so daß die in den
einzelnenRohrabschnitten
enthaltenen Schüttgutmengen untersucht -werden können.
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Man kann die neue Vorrichtung auch an verschiedenen Stellen mit Thermometern,
beispielsweise mit Maximal- und Minimalthermometern, versehen.