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Spindelpresse.
Als mechanische Druckwerke für Saft-und Ölpressen sind bisher durchwegs solche in Verwendung, bei denen zur Erzeugung des Druckes eine Schraubenspindel oder deren Mutter gedreht wird. Diese
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beim Drehen der Spindel oder Mutter derart ansteigen, dass bis zu 50% und mehr der aufgewendeten Arbeit durch Reibung verlorengeht.
Man hat zwar schon Hebelsysteme in Kombination mit den Schraubenspindeln bzw. Muttern vorgeschlagen, doch gelingt es auf diese Weise nur, die Vorteile des Hebels beim Fertigpressen, also bloss am Schluss des Pressvorganges und nicht während dessen ganzer Dauer, auszunutzen.
Bei den hydraulischen Pressen ergeben sich zwar keine so grossen Reibungsverluste, doch konnten sich diese Pressen aus dem Grunde nur wenig durchsetzen, weil die Anschaffungskosten sehr hoch sind, die Betriebssicherheit aber gering ist, da gewisse, dem Verschleiss unterworfene Teile öfters erneuert werden müssen, was insbesondere in der Landwirtschaft als unangenehm empfunden wird, weil geschultes Personal nicht immer vorhanden ist und es deshalb leicht zu längeren Betriebsstörungen kommen kann.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Spindelpresse, bei welcher die Übelstände der bekannten Bauarten dadurch beseitigt werden, dass auf der Spindel zwei Muttern verschraubbar angeordnet sind, deren eine jeweils unter dem Druck eines die Spindel vorschiebenden Hebels steht und deren andere zur Sicherung der erreichten vorgeschobenen Lage der Spindel dient, wobei beide Muttern nur im entlasteten Zustande weitergeschraubt werden.
Hiebei kann der den Vorschub der Spindel bewirkende Hebel mit einer Sperrklinkeneinrichtung od. dgl. in Verbindung stehen, welche die untere der beiden Muttern während der durch den Hebel bewirkten Ausübung des Druckes nachsdiraubt, so dass sich beim Nachlassen des Druckes auf den Hebel die Spindel mit dieser Mutter auf dem Widerlager abstützt.
Die beiden Muttern können durch eine Feder, vorzugsweise eine Schraubenfeder, verbunden sein, welche sich beim Naehsehrauben der unteren Mutter spannt, so dass sie bei Entlastung der oberen Mutter diese dann nach aufwärts weiterschraubt.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 im Grundriss teilweise im Schnitt dargestellt.
Die Spindel 1 ist durch zwei Führungen 8, deren glatter Innendurchmesser gleich dem Aussendurchmesser des Schraubengewindes der Spindel ist, axial geführt. Die Führungen 8 sind mit dem Ständer 12 der Presse fest verbunden. Auf der Spindel 1, welche oben das Handrad 13 und unten den Druckteller 14 trägt, sind eine obere Mutter 4 und eine untere, aussen als Sperrad 15 ausgebildete Mutter 5 versehraubbar. An jeder dieser beiden Muttern ist je ein Ende einer Schraubenfeder 6 befestigt. Zwischen der Mutter 5 und dem Pressenständer 1 : 2 ist, an letzterem befestigt, die Gegendruckplatte y angeordnet.
Auf einer Feder 16 ruht der Doppelhebel 2, dessen äusseres Ende an eine Stange 17 angeschlossen ist, die durch einen angelenkten Hebel 11 nach abwärts oder aufwärts bewegt wird. In Augen 18 des Hebels 2 ist ein Druckring 3 gelagert, welcher die Spindel 1 umgibt. Der Hebel 2 ist mit Nasen 19 versehen, über welchen die Nocken 20 einer Welle 9 zu liegen kommen. Letztere ist in Lagern 21 gelagert, die auf dem Pressenständer 12 befestigt sind, und an einem Ende mit einem Hebel22 versehen.
Das obere Ende der Stange 17 ist mit einem Winkelhebel gelenkig verbunden, an welchen eine Stange 23 angelenkt ist, die mit einer nach beiden Drehrichtungen wirksamen, in der Zeichnung verdeckt liegenden Sperrklinke in Verbindung steht, welche in das Sperrad 15 der Mutter 5 eingreifen kann, das nach beiden Drehrichtungen wirkt.
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Beim Gebrauch der Presse wird die Spindel 1 zunächst so weit herabgeschraubt, bis der Druckteller 14 an dem Pressgut anliegt.
Befindet sich der Hebel 22 in der in der Zeichnung voll ausgezogenen bzw. strichliert angedeuteten Lage, so liegen die beiden Nocken 20 auf den Nasen 19 auf. Wird nun der Hebel 11 nach abwärts geschwenkt, so wird die Stange 17 mitgenommen und der auf der Feder 16 ruhende Doppelhebel 2
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in dem Hebel 2 gelagerte Druckring 3 nach abwärts bewegt, so dass er die Mutter 4 und dadurch auch die Spindel 1 nach abwärts drückt. Während dieses Vorganges wird durch die Stange 17 auch der Winkelhebel 70 verschwenkt, der über die Stange 23 und die Sperrklinke das Sperrad 15 der Mutter 5 und damit auch diese so weit fortschraubt, bis sie an der Gegendruckplatte 7 anliegt.
Beim Verdrehen der Mutter 5 durch die Sperrklinke wird die Feder 6 gespannt, da sich die Mutter 4 wegen deren Reibungberührung mit dem Druekring 3 nicht drehen kann.
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Mutter J an der Gegendruckplatte 7 ab. Bei der weiteren, durch die Kraft der Feder 16 bewirkten Rückbewegung der Hebel 2 und 11 hebt sich der Druckring. 3 von der Mutter 4 ab. Diese wird sich dann durch die Kraft der Feder 6 auf der Spindel aufwärtssehrauben und in ihre ursprüngliche Höhenlage zurückkehren. Hiedureh sind die den Vorschub der Spindel bewirkenden Teile wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgelangt und kann nun durch Abwärtsbewegen des Hebels 11 der Vorgang des Vorschubes wiederholt werden, bis der gewünschte Druck erreicht ist.
Nach Beendigung der Pressung wird die Nockenwelle 9 mittels des Hebels 22 um P0 in die in Fig. 1 strichpunktiert angedeutete Lage verschwenkt. Hiedureh werden die Nocken 20 von den Nasen 19 des Hebels 2 abgehoben. Man legt nun die Sperrklinke um und dreht durch Auf-und Abwärtsbewegen des Hebels 11 die Mutter 5 so lange zurück, bis sie von dem hohen Druck befreit ist. Die Spindel 1 kann dann von Hand aus wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückgedreht werden.
Mit der erfindungsgemässen Spindelpresse kann man hohe Drücke erzielen, ohne dass Arbeit zur Überwindung der durch die Belastung bedingten Reibung zwischen Spindel und Mutter geleistet werden muss.
Die Presse kann auch umgekehrt so gebaut werden, dass der Druekteller oben liegt, wobei sie dann als Hebezeug wirkt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Spindelpresse mit einem die Spindel verschiebenden Hebel, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Spindel (1) zwei Muttern (4, 5) versehraubbar angeordnet sind, deren eine jeweils unter dem Druck des die Spindel vorschiebenden Hebels (2) steht und deren andere zur Sicherung der erreichten vorgeschobenen Lage der Spindel dient, wobei beide Muttern nur im entlasteten Zustande weitergeschraubt werden.