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Ausser dem üblichen Wege der Erzielung von Photokopien vermittels Halogensilberemulsionen wurden verschiedene neue Richtungen entwickelt, die nach dem Negativ erzielte Gelatinereliefbilder benutzen, um ohne Belichtung und Entwicklungsbäder rein im Kontaktdruck zu photographischen Abzugsbildern zu gelangen. Diese sogenannten Absaugeverfahren", die in erster Linie der Herstellung naturfarbiger Bilder dienen und die ursprünglich auf einem rein physikalischen Absaugen einer vom
Gelatinereliefbild der Druckform aufgesaugten Farbstofflösung im Gelatinepapier, dem Bildträger, beruhten, werden derzeit dadurch in vorzüglicher, den Silberkopien entsprechender Gradation und Konturenschärfe erzielt, dass dieser rein physikalische Absaugeprozess durch einen chemischen Vorgang unterstützt wurde.
Hiebei wird die von der Druckform aufgesaugte Lösung eines Farbstoffes oder andernfalls eines Metallsalzes durch eine entsprechende chemische Vorbehandlung des Bildträgers im Augenblicke des Eindringens in das Gelatinepapier zur sofortigen vollständigen Ausfällung gebracht.
Es bedurfte hiebei der Ausarbeitung sehr heikler Methoden, um einerseits bei diesem Absaugen der Gelatinereliefbilder einwandfreie reine Weissen zu erhalten und anderseits eine derartig wirksame chemische Vorbehandlung des Druckpapieres zu finden, dass beim blossen Kontakt mit diesem die von der Druckform aufgenommene Metallsalz-oder Farbstoffmenge in kürzester Zeit quantitativ in das Druckpapier hinübergezogen und dann dort sofort und völlig wasserunlöslich niedergeschlagen wird. Das wirksame chemische Mittel müsste eigentlich in dem Druckpapier unlöslich eingebracht sein, da die Fällungsreaktion sich sonst nicht nur wie erforderlich im Druckpapier, sondern rückwirkend auch in der Druckform abspielte und dieses dadurch für weitere Drucke vollkommen unbrauchbar würde.
Es zeigte sich jedoch, dass das in die Gelatine des Druckpapiers eingebrachte fällende Mittel eine gewisse Wasserlöslichkeit, wenn auch eine ausserordentlich geringe aufweisen muss, da andernfalls bei dessen völliger Unlöslichkeit die Reaktionsfähigkeit sich ausserordentlich verringert und einen quantitativen Verlauf fast unmöglich macht. Die dadurch wiederum bedingte ungünstige Rückwirkung des fällenden Mittels auf die Druckform, die schon beim zweiten oder dritten Drucke zu verschmutzten Weissen führte, versuchte man durch einen dünnen Schutzüberzug gehärteter Gelatine, wie dieser auch bei Photopapieren und auch emulsionierten Filmen zumeist angewandt wird, zu verhindern.
Der Erfolg ist ein nur recht beschränkter, da das im Gelatinedruckpapier enthaltene, den Farbstoff fällende Mittel (z. B. Komplexsäuren, wie Silieowolframsäure oder Gerbsäuren) in gleicher Weise wie zu basischen Farbstoffen auch zur Gelatine eine hohe Affinität besitzt, so dass es infolge dieser durch die Schutzschicht unabhängig von deren Porenkleinheit chemisch durchwandert und nach wenigen Drucken bereits wieder das Gelatinedruckrelief selbst, sowie von diesem aus die Weissen der Abdrucke verunreinigen.
Nach der vorliegenden Erfindung nun wird diesem Übelstand dadurch erfolgreich begegnet, dass die eigentliche mit dem chemischen Fällungsmittel versehene Bildträgersehieht mit einer unslösbar haftenden Gelatineschicht überzogen wird, die ein chemisches Mittel enthält, welches das farbstofffällende Mittel der untern Schicht am Durchdringen der oberen Schicht verhindert oder in dieser zur Fällung bringt, während es dem Ein-und Durchdringen des Farbstoffes kein Hindernis entgegensetzt.
Bei Verwendung von Komplexsäuren wie Silicowolframsäure zur Farbstoffällung in der unteren Schicht versetzt man die obere Schicht z. B. mit einem Alkaloidsalz, wie Cinchonin oder Chinin, welches vorgenannte Komplexsäure quantitativ fällt, zum Farbstoff aber keinerlei Verwandtschaft hat und daher diesen beim Durchdringen der Schicht auch in keiner Weise hindert.
Vorteilhaft wurde weiterhin zur völligen Sperrung die obere Schicht mit Casein versetzt, welches einerseits die Poren der Gelatine verstopft, indessen infolge einer Affinität zum Farbstoff diesem das
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Charakters die Löslichkeit des Gelatinesilicowolframates sehr herabsetzt..
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