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Vorrichtung zum Abdichten von Schornsteininnenwänden.
Der zum Abdichten von Schornsteinen an deren Innenseite erforderliche Verputz wird mittels Vorrichtungen aufgetragen, die im Schornstein hochgezogen werden und denen der Mörtel durch eine Leitung zugeführt wird. Man war bisher bestrebt, den Mörtel mittels sich drehender SchleuderVorrichtungen oder dureh Düsen unter Verwendung von Druckluft gegen die Schornsteinwand zu schleudern, um einen lückenlosen Verputz zu sichern. Die durch das Aufschleudern des Mörtels entstehende unebene Oberfläche des Verputzes wurde durch am unteren Ende der Vorrichtung befestigte Glättvorrichtungen, z. B. kappenartige Gummiplatten, nachbearbeitet.
Sich drehende Schleudervorrichtungen erfordern für ihren Antrieb einen in den Schornstein abgesenkten Elektromotor und in Düsen aufweisenden Vorrichtungen kann nur dünnflüssiger Mörtel verarbeitet werden, der aber rasch abbinden muss, wodurch die Glättung der unter Druck entstandenen Unebenheiten erschwert wird. In jedem Falle wird der lichte Querschnitt des Schornsteines durch den starken Verputz verengt und auch Mörtel verschwendet, da zur Abdichtung bloss ein Verschliessen der Fugen unter gleichzeitigem Ausfüllen von Vertiefungen ausreicht.
Mit der Vorrichtung gemäss der Erfindung wird die Abdichtung von Sehornsteininnenwänden durch einen gewöhnlichen, gut streichfähigen Mörtel ohne Querschnittsverengung und mit einem
Mindestaufwand an Mörtel erzielt. Hiezu ist über und unter der Austrittsöffnung eines im Schornstein hochzuziehenden Mörtelleitungsschlauches je ein aus einer mit Gummiplatten abgedeckten Ringbürste bestehender, elastischer Schleifkörper angeordnet, der ein grösseres Flächenausmass als der Schornstein- querschnitt hat und sich an die Schornsteinwand dicht anschmiegt, so dass die Schleifkörper zusammen mit der Schornsteinwand einen geschlossenen, durch den Schlauch fortlaufend mit Mörtel füllbaren
Raum bilden.
Beim langsamen Hochziehen der Vorrichtung dringt der Mörtel in die Fugen und alle
Vertiefungen der Schornsteinwand ein. Der untere der beiden den Mörtelraum begrenzenden Schleif- körper dient hiebei gleichzeitig als Glättvorriehtung.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführungsform im Schnitt dargestellt. Fig. 1 zeigt sie ausser Gebrauch, Fig. 2 im Gebrauch innerhalb des Schornsteins.
In das untere Ende des zur Zuführung des Mörtels dienenden Schlauches 1 ist das mit Quer- rillen versehene Ende eines Rohrstutzens 2 angesteckt, auf den bis zum Anschlag an einem Bund 3 eine im Mittelteil zwischen zwei Metallplatten 4,4 gefasste Gummiplatte 5, der Boden 6 einer Ring- bürste 8 und eine zweite gleichartige Gummiplatte 5'aufgeschoben sind. Diese Teile sind durch eine auf das untere vorstehende Ende des Stutzens 2 aufgeschraubte Mutter 7 zusammengehalten.
Die
Borsten der Ringbürste 8 stehen etwas über die Gummiplatten 5, 5'vor. Die Teile 5, 8, 5'bilden einen elastischen plattenförmigen Körper in der Form einer Scheibe, die ein grösseres Flächenausmass als der Schornsteinquersehnitt hat und daher den rechteckigen Querschnitt des Schornsteines auch an den Ecken ausfüllt. Der plattenförmige Körper ist an drei Seilen 9, die durch ihn hindurchgehen, aufgehängt, wozu im vorliegenden Falle Klemmen 9'verwendet sind. Auf gleiche Weise ist an den
Seilen 9 in geringem Abstande unterhalb des plattenförmigen Körpers ein ähnlich ausgebildeter platten- förmiger Körper aufgehängt, der jedoch an Stelle der obersten Metallplatte 4 einen flachen Kegel 10 trägt, dessen Spitze der Mündung des Stutzens 2 gegenüberliegt.
Der Zusammenhalt der Teile 5, 8, 5' des unteren Körpers ist durch einen mit dem Kegel 10 verbundenen Bolzen gesichert, auf dessen unteres
Ende eine Mutter y aufgeschraubt ist.
Die plattenförmigen Körper werden in den Schornstein durch die an dessen unterem Ende befindliche Putztür eingeführt und auf den Seilen aufgehängt, wobei sie nach oben durchgewölbt
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werden müssen, um im Schornstein Platz zu finden. Hiebei werden die niedergebogenen Randteile der Körper ziemlich fest gegen die Innenwandung des Schornsteines gedrückt. Der seitlich durch die Wände des Schornsteines abgeschlossene Raum zwischen den Körpern bildet einen Behälter, in den der Mörtel durch die Leitung 1 einfliessen kann.
Der Innenraum des vollkommen mit Mörtel gefüllten Behälters steht unter dem Gewichtsdruck der Mörtelsäule in der Leitung 1 und gegebenenfalls unter dem zusätzlichen Druck einer Mörtelfördervorrichtung, doch bieten die gegen die Schornsteinwand gepressten plattenförmigen Körper genügend Widerstand, um ein Austreten des Mörtels aus dem Behälter zu verhindern.
Beim Hochziehen der Vorrichtung dringt der Mörtel fortlaufend in die Fugen und Vertiefungen der von ihm jeweils berührten Teile der Schornsteinwand ein, wobei diese sogleich durch den, den Behälterboden bildenden plattenförmigen Körper glattgestrichen wird, so dass ausser zu Füllzwecken fasst kein Mörtel verbraucht wird. Es wird also kein Verputz an der Sehornsteinwand und somit auch keine Querschnittsverengung des Schornsteinschlauches entstehen. Gegebenenfalls kann an den Seilen im geringen Abstande unterhalb der Vorrichtung noch ein weiterer plattenförmiger Körper aufgehängt werden, um allfällige überschüssige 1\iörtelteilchen aufzunehmen.
Während die Zuführung des Mörtels zum Behälter innerhalb der Leitung 1 durch das Eigengewicht des Mörtels erfolgt, das allein eine fortlaufende Nachfüllung sichern würde, muss in dem ausserhalb des Schornsteines liegenden, mit fortschreitendem Hochziehen der Vorrichtung immer länger werdenden liegenden Schlauchteil eine Förderung des Mörtels vorgenommen werden, wozu eine kleine Presse genügt. Das Verfahren gemäss der Erfindung zeichnet sieh infolge der Einfachheit der verwendeten Vorrichtung und der Sparsamkeit im Mörtelverbraueh durch besondere Billigkeit aus.