<Desc/Clms Page number 1>
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Erweitern verengter Rauchfänge und zum Ausschleifen von Rauchfängen.
Mit der Verwendung moderner Heizgeräte und spezieller Brennstoffe wie Koks, Öl und Gas und der daraus folgenden Korrosions-Schäden am Innenverputz der Rauchfänge ist es notwendig geworden, diese in entsprechenden Zeitabständen instandsetzen zu lassen. Der Rauchfang wird dann mit Stahldrahtbürsten gereinigt und anschliessend durch Anbringen eines neuen Mörtelbelages im Ausschleifverfahren instandgesetzt bzw. abgedichtet. Ist im Laufe der Zeit das Ausschleifen mehrere Male notwendig gewesen, so wurde dabei der Rauchfang an mehreren Stellen oder der ganzen Länge nach mehr oder weniger eingeengt.
Es entstand damit immer öfter das Problem, vor dem neuerlichen Ausschleifen den normalen
Querschnitt des Rauchfanges wieder herstellen zu müssen bzw. Verengungen zu beseitigen.
Die bisher primitivste bzw. unangenehmste und aufwendigste Lösung war, dass über Mauer- aufbrüche diese Verengungen abgestemmt wurden. Die Aufbrüche mussten anschliessend wieder ver- mauert werden.
Ein verbessertes Verfahren besteht darin, die verengten Rauchfänge mittels Fräsen, ange- trieben von einem Elektromotor, zu erweitern. Dabei befindet sich der Motor entweder ausserhalb des Rauchfanges und die Fräsescheibe wird über eine in den Rauchfang eingeführte flexible Welle angetrieben oder es wird der Motor samt aufgesteckter Fräsescheibe in den Rauchfang eingeführt.
Es ist auch eine in den Rauchfang einzuführende Vorrichtung bekannt, welche aus einem motorisch betriebenen Schlaggerät besteht, das auf nach unten gerichtete Spitzen oder Meissel schlägt, um damit Verengungen abzuschlagen.
Weiters ist aus der DE-AS 1039180 ein Reinigungsgerät für Schornsteine mit einem ein oder mehrere Kehrgeräte od. dgl. tragenden, an einer Leine befestigbaren Bolzen und einer Kugel be- kanntgeworden, bei dem der Bolzen mit der Kugel durch einen Bajonettverschluss verbunden und die Kugel mehrteilig ausgebildet ist.
Diese Vorrichtungen sind zum Teil aufwendig, weil sie von einem Stromanschluss abhängig sind und wegen der empfindlichen und daher leicht zu beschädigenden Bestandteile, wie flexible Welle, Elektromotor und dessen Kabel, für eine Verwendung im Rauchfang selbst nicht sehr geeignet sind. Sie haben daher auch kaum Eingang in die Praxis gefunden. Ausserdem brauchen sie zum Stabilhalten im Rauchfang ein an der Unterseite der Vorrichtung befestigtes Zugseil, welches beim offenen unteren Rauchfangtürchen (Putztürchen) über eine Winde mit Umlenkrolle samt Arm, diese Vorrichtung nach unten ziehen soll. Da sich die Putztürchen der Rauchfänge meist in Wohnungen befinden, verursacht dieses Verfahren Verschmutzung derselben oder sind aufwendige Vorbereitungsarbeiten wie Ausräumen des Wohnungsraumes, Abdecken von Möbel, Wänden usw. notwendig.
Zum anschliessend notwendigen Ausschleifen selbst sind diese erwähnten Vorrichtungen nicht geeignet, sondern es müssen dann die bekannten Ausschleifvorrichtungen herangezogen werden.
Das Gerät nach der erwähnten DE-AS eignet sich hingegen nur zum Reinigen, nicht jedoch zum Ausschleifen von Rauchfängen, weil man mit dem dort beschriebenen Kehrgerät zwar Russbeläge entfernen, Rauchfänge jedoch nicht erweitern und ausschleifen kann. Die dort zum Einsatz kommende Kugel besteht aus zwei starr miteinander verbundenen Teilen, während ein wesentlicher Bestandteil der erfindungsgemässen Vorrichtung zwei gegeneinander bewegliche Teile sind, die für ihre Effektivität von entscheidender Bedeutung sind.
Die gegenständliche Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, die Nachteile der bekannten Vorrichtungen zu vermeiden. Die erfindungsgemässe Vorrichtung benötigt weder einen Motor noch einen Stromanschluss. Sie besitzt die für Arbeiten im Rauchfang notwendige einfache, robuste und damit gegen Beschädigungen unempfindliche Ausführung. Sie besteht aus einem einfachen Grundgerät und verschiedenen leicht auswechselbaren Werkzeugteile, die es ermöglichen, beide Tätigkeiten, wie Erweitern und Ausschleifen von Rauchfängen, mit dieser einen Vorrichtung leicht durchzuführen. Das untere Putztürchen des Rauchfanges bleibt beim Arbeitsvorgang versperrt, was allein schon einen erheblichen Vorteil darstellt.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine Vorrichtung zum Erweitern verengter Rauchfänge und zum Ausschleifen von Rauchfängen, die entlang den Rauchfanginnenwänden an einem Seil
<Desc/Clms Page number 2>
hängend, auf- und abbewegbar ist, bestehend aus zwei Körpern, wobei der eine Körper zylindrisch ausgebildet ist und der andere Körper eine Bohrung für den zylindrischen Körper besitzt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der mit der Bohrung versehene Schlagkörper am zylindrischen Gewichtskörper auf- und abbewegbar angeordnet ist.
Vorteilhafterweise ist der Schlagkörper am unteren Rand mit scharfkantigen Zähnen versehen, die das Abschlagen von Mauerwerk erleichtern, ferner ist der Schlagkörper auswechselbar und kann durch solche grösseren Durchmessers ersetzt werden, falls dies für die Erweiterung des Rauchfangquerschnittes erforderlich ist.
Da die Vorrichtung auch als Ausschleifgerät eingesetzt werden kann, ist auf der Unterseite des Schlagkörpers eine vorstehende Platte aus flexiblem Material angebracht. Schliesslich können sowohl Schlagkörper, als auch Gewichtskörper mit Hohlräumen versehen sein, die mit einem Material von hohem spezifischen Gewicht gefüllt sind, wodurch die Schlagkraft des Gerätes erhöht wird.
In Fig. 1 ist die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Erweitern von Rauchfängen im Längsschnitt und in Fig. 2 als Rauchfangausschleifgerät, gleichfalls im Längsschnitt, beispielsweise dargestellt.
Ein aus vollem Stahl hergestellter Drehkörper --1--, bestehend aus einem einen halbkugelförmigen Teil --2-- aufweisenden länglichen zylindrischen Gewichtskörper --3-- mit Bohrung --4-und in diese eingesteckten Bolzen --4a-- sowie einem darauf aufgesetzten und damit lösbar verbunden Verbindungsstück --5-- mit Öse --6--, stellen das Grundgerät dar. Ein kegelstumpfförmiger Schlagkörper --7-- hat eine zentrische Bohrung --8--, die etwas weiter ist als der Durchmesser des zylindrischen Gewichtskörpers --3--, der nach Entfernung des Verbindungsstückes - durch die Bohrung --8-- hindurchgesteckt wird.
Er kann nun, nach Wiederaufsetzen des Verbindungsstückes --5-- und Einsetzen des Bolzens --4a--, entlang des Gewichtskörpers --3-- auf- und abgleiten bzw. schlagen.
EMI2.1
Rauchfang heruntergelassen.
Im Bereich einer Verengung wird sie nach kurzem Hochziehen auf die verengte Stelle fallen gelassen. Dabei werden von den scharfkantigen Zähnen --9-- des Schlagkörpers die verengenden Mörtelschichten abgebrochen. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die Vorrichtung an der verengten Stelle leicht vorbeigleitet. Soll der Querschnitt noch mehr erweitert werden, so kann jeweils ein immer um 3 bis 4 mm grösserer (weiterer) Schlagkörper eingesetzt werden, bis schliesslich der ursprüngliche Rauchfangquerschnitt wieder hergestellt ist.
Ein weiterer Vorteil der Vorrichtung ist der, dass sie, wenn sie bei verengten Stellen stecken bleibt, durch ruckweises Hochziehen sofort wieder befreit werden kann, denn der Gewichtskörper --2-- schlägt dann von unten auf den stecken gebliebenen Schlagkörper --7-- und hebt ihn aus der verengten Stelle.
Zur Verstärkung der Schlagwirkung (durch Gewichtsvermehrung) können sowohl Schlagkörper als auch Gewichtskörper innen hohl ausgeführt werden um sie mit besonders schwerem Material wie z. B. Blei auszufüllen.
Weiters kann die Vorrichtung aber auch als Ausschleifgerät bzw. als Schlagausschleifgerät eingesetzt werden, wie dies Fig. 2 zeigt. Zu diesem Zweck wird an der Unterseite des Schlagkörpers - eine vorstehende Platte --10-- aus flexiblem Material mittels Schrauben --11-- befestigt. Sie bewegt sich dann ebenfalls mit dem Schlagkörper auf und ab bzw. wieder entlang dem zylindrischen Gewichtskörper --3--.
Zur Führung (Stabilhalten) im Rauchfang und zugleich als eine Art Prallplatte wird die am zylindrischen Gewichtskörper --3-- starr befestigte SChleifplatte --12-- verwendet. Sie ist mit konischen Öffnungen --13-- versehen, so dass der von oben eingebrachte Mörtel hauptsächlich nur in Richtung von oben nach unten in den Raum zwischen den Platten --10 und 12-- gelangen kann.
Beim Ausschleifen wird nun der vom oberen Kamintürchen (Kehrtürchen) eingebrachte dünnflüssige Mörtel durch Aufziehen und Herunterlassen der Vorrichtung mittels der Schleifplatten - 10 und 12-- an den Rauchfanginnenwänden aufgestrichen. Dabei drückt zugleich der sich auf
<Desc/Clms Page number 3>
und ab bewegende Schlagkörper --7-- mit der darauf befestigten Schleifplatte --10-- den Mörtel gegen die Schleifplatte --12-- und bewirkt damit, dass der Mörtel zusätzlich an die Rauchfangwände gepresst und Hohlräume und Fugen der Innenwände besser ausgefüllt werden.
Ein wichtiger Vorteil der Erfindung liegt wie erwähnt darin, dass damit Rauchfänge oder Schächte ausgeschliffen werden können, ohne dass deren unteres Putztürchen zugänglich sein, bzw. geöffnet werden muss. Denn bisher musste die Schleifvorrichtung zuerst beim (unteren) Putztürchen an das im Rauchfang heruntergelassene Seil (der am Dachboden stehenden Kaminschleifwinde) angehängt werden, um von dort aus hochgezogen zu werden. Der Ausschleifvorgang selbst geschah somit nur beim Hochziehen des Gerätes.
Bei der erfindungsgemässe Vorrichtung jedoch kann zufolge der Schlagkraft des Schlagkörpers, beim Auf- und Abbewegen, das Ausschleifen in beiden Richtungen erfolgen. Sehr schadhafte und undichte Stellen an den Rauchfanginnenwänden können auf diese Weise durch mehrmaliges Auf- und Abbewegen der Vorrichtung in diesen Bereichen besonders intensiv behandelt werden.
Auch beim Ausschleifen kann diese Vorrichtung, wenn sie stecken bleiben sollte, durch ruck-
EMI3.1
über einen meist aufwendigen Aufbruch befreit werden, wozu erst die Erlaubnis der Haus- bzw.
Wohnungsinhabung eingeholt werden musste. Inzwischen hatte die oberhalb der Schleifvorrichtung sich sammelnde Mörtelsäule bereits abgebunden bzw. war hart geworden, was das Herausbringen des Ausschleifgerätes weiter erschwerte. Es sei noch erwähnt, dass die angeführten auswechselbaren Schleifplatten --10 und 12--, je nach gestellter Aufgabe, wie Ausschleifen oder Glätten, aus ver- schiedenen Materialien bestehen können, wie z. B. Gummi-, Schaumgummi- oder Bürstenmaterial.
Der Vorteil und der technische Fortschritt der erfindungsgemässen Vorrichtung gegenüber bekannten Geräten dieser Art besteht somit in ihrer Robustheit und geringen Störanfälligkeit, bedingt durch das Fehlen mechanisch angetriebener Teile, in ihrer vielseitigen Verwendbarkeit als Fräs- und Ausschleifvorrichtung und in ihrer bequemen Handhabung bei geschlossenem Putz- türchen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Erweitern verengter Rauchfänge und zum Ausschleifen von Rauchfängen, die entlang den Rauchfanginnenwänden, an einem Seil hängend, auf und ab bewegbar ist, bestehend aus zwei Körpern, wobei der eine Körper zylindrisch ausgebildet ist und der andere Körper eine Bohrung für den zylindrischen Körper besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass der mit der Bohrung (8) versehene Schlagkörper (7) am zylindrischen Gewichtskörper (3) auf- und abbewegbar angeordnet ist.