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Elektrisches Kabel mit Ausnahme von konzentrischen Hochfrequenzkabeln.
Die für Fernmeldekabel und auch für Starkstromkabel meist gebräuchliche Papierisolation ist sehr hygroskopisch. Das zur Verwendung gelangende Isolationspapier muss daher dauernd trocken aufbewahrt und das Kabel während seiner Herstellung besonderen Troeknungsprozessen unterworfen werden, wodurch sich die Erzeugung nicht unerheblich verteuert. Ferner hat Papier eine verhältnis mässig grosse Dielektrizitätskonstante und bei hohen Frequenzen hohe dielektrische Verluste. Diese letzteren Nachteile treten insbesondere bei Fernmeldekabeln, die zur tberbrückung grosser Entfernungen bzw. zur Übertragung von Hoehfrequenzstriimen dienen, in Erscheinung.
Die zur Isolierung von Seekabeln benutzten thermoplastischen Stoffe, wie Guttapercha, Balata od. dgl., haben Papier deshalb nicht ersetzen können, weil diese Stoffe einerseits nicht genügend wärme-und formbeständig und anderseits verhältnismässig teuer sind. In neuerer Zeit wurde vorgeschlagen, besondere Kunststoffe, wie Kunstharze, Zellulosederivate, Polyvinylverbindungen od. dgl., als Isolationsmaterial für elektrische Kabelleitungen zu verwenden. Man ist aber bei der Auswahl solcher Kunststoffe in hohem Masse dadurch beschränkt, dass viele dieser Stoffe sich infolge ihrer Sprödigkeit und Härte nicht bzw. nur unter grossen Schwierigkeiten zu biegsamen Fäden, Bändern od. dgl. verarbeiten lassen.
Auch das (T1ll- spritzen und Umpressen eines Leiters mit einer geschlossenen Hülle aus bestimmten Kunststoffen führt vielfach zu keinem Erfolg, weil der fertig isolierte Leiter nicht die genügende Biegsamkeit aufweist.
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schlag dadurch ermöglicht werden, dass man durehloehte Isolierstücke in Perlenform oder ähnlicher
Form auf den Kabelleiter aufreiht. Diese Art der Isolierung eines Kabelleiters hat aber den Nachteil, dass die Isolierstücke einzeln auf den Leiter aufgereiht werden müssen, wodurch sieh eine verhältnis- mässig zeitraubende Erzeugung ergibt. Auch muss hiebei die Bohrung der Isolierstücke stets dem jeweiligen Leiterdurchmesser angepasst werden.
Die Erfindung schliesst sich an die für Kabelleitungen allgemein gebräuchliche Isolationsart an, wonach die Isolation aus biegsamen Isolationselementen hergestellt wird, die um den Leiter gewickelt bzw. verseilt werden, wobei aber dennoch von harten und spröden Isolierstoffen Gebrauch gemacht werden kann. Die Erfindung besteht darin, die Isolation von elektrischen Kabeln mit Ausnahme von Hochfrequenzkabeln mit konzentrischer Leiteranordnung ganz oder teilweise aus solchen biegsamen
Isolationselementen aufzubauen, die aus auf einen Faden oder auf ein Band aufgereihten durchlochten Isolierstücke aus harten bzw. spröden Isolierstoffen bestehen.
Durch die Aufreihung der Isolierstücke auf einen Faden oder auf ein Band erhält man eine gelenkartige Verbindung der Isolierstücke, so dass sich insgesamt ein biegsames Isolationselement ergibt, das in der üblichen Weise zum Aufbau der
Isolation benutzt werden kann. Durch geeignete Formung der einzelnen Isolierstücke sowie des durch
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Fäden, Kordeln, Bändern od. dgl. zu erhalten, die jedem beliebigen Verwendungszweck bzw. jeder Isolationsart angepasst werden können.
Die Erfindung hat in erster Linie die Vorteile, dass für die Isolierung der Kabelleiter harte und spröde Isolierstoffe verwendet werden können und die Erzeugung mit der üblichen Schnelligkeit durch- geführt werden kann. Letzterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass die biegsamen Isolationselemente
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Als Isolierstoffe für die harten bzw. spröden Isolierstoffe können je nach dem vorliegenden Verwendungszweck Glas, Porzellan, Hartgummi, Natur-und Kunstharze, keramische Massen od. dgl. verwendet werden. Soweit die verwendeten Stoffe, wie Holz od. dgl., hygroskopisch sind, werden
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Isolierstoffe, wie Gummi od. dgl., verwendet werden.
Für die Isolierung von Femmeldekabeln, insbesondere von solchen für die Hoehfrequenzübertragung, werden mit besonderem Vorteil Polyvinylverbindungen, insbesondere Polystyrol, verwendet, weil diese Isolierstoffe sowohl eine kleine Dielektrizitäts- konstante als auch kleine dielektrische Verluste bei hohen Frequenzen haben. Zur Herstellung der Träger für die biegsamen Isolationselemente werden zweckmässig zugfeste Stoffe, wie Baumwolle, Hanf, Seide usw., bevorzugt. Soweit die Trägerstoffe hygroskopisch sind, werden auch diese mit geeigneten Massen imprägniert. In bestimmten Fällen wird man auch Metallfäden verwenden können.
Die Mannigfaltigkeit der gemäss der Erfindung aus harten und spröden Isolierstoffen hergestellten
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Die Fig. 1 zeigt ein gemäss der Erfindung hergestelltes biegsames Isolationselement in Form einer Perlenkette. Die einzelnen aus einem Kunststoff bestehenden Perlen 10, von denen die ersten drei im Schnitt und die letzten zwei in Ansieht dargestellt sind, sind auf einen zugfesten Faden 11 aufgereiht. Zur Isolierung der einzelnen Leiter eines Kabels können solche Perlenketten in geschlossenen oder offenen Windungen um den Leiter gewickelt werden. Falls die um den Leiter angeordnete Isolations-
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gereiht sind. Auf diese Weise erhält man ein Isolationselement, das im wesentlichen bandförmige Gestalt hat.
Die Fig. 3 zeigt die Verwendung einer gemäss der Erfindung aufgebauten Perlenkette für die Luftraumisolation einer Fernmeldeader. Die Fernmeldeader besteht aus dem Leiter 40, der um den Leiter in offenen Schraubenwindungen gewickelten Perlenkette 41 und einer aus einer Bandwicklung 42 bestehenden geschlossenen Isolationshülle. Mehrere solcher Adern können in bekannter Weise zu Adergruppen und zu Mehrfachkabeln zusammengefasst werden.
Die Fig. 4 zeigt in Seitenansicht eine aus'vier um eine zentral angeordnete Perlenkette verseilten Adern bestehende Adergruppe für die Hoehfrequenzübertragung. Fig. 5 zeigt einen Schnitt einer solchen Leitung nach der Linie A-A. Nach den Figuren ist in der Mitte des Kabels eine Perlenkette angeordnet, die abwechselnd aus eiförmigen Perlen 50 und sternförmigen Perlen 51 besteht.
In den vier Aussparungen der sternförmigen Perlen 51 sind die vier die Hochfrequenzleitung bildenden Adern 52, 53, 54 und 55 angeordnet, wobei alle vier Adern um die Perlenkette verseilt sind und die Adern 52 und 54 die eine Ader und die Adern 53 und 55 die andere Ader der Doppelleitung bilden. Eine derartige aus vier Adern bestehende Hochfrequenzdoppelleitung hat bekanntlich in erster Linie den
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Aussenfeld hat. Um die vier Adern der Doppelleitung in ihrer Lage zu halten, ist das Ganze mit einer Isolierhülle 56 in Form einer Bandwicklung umgeben. Über der Isolationshülle 56 können in bekannter Weise weitere Isolationshüllen bzw. wasserdichte Schutzhüllen in Form eines Bleimantels od. dgl. angeordnet sein.
Die Fig. 6 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der in den Fig. 4 und 5 gezeigten Hochfrequenzdoppelleitung. Hienach sind die vier in Sternviererform angeordneten Adern um eine Perlenkette verseilt, die abwechselnd aus eiförmigen und sternförmigen Perlen besteht. Die Figur zeigt in mit der Fig. 5 übereinstimmender Weise einen Schnitt an einer zwischen einer eiförmigen und einer sternförmigen Perle liegenden Stelle, so dass von den Perlen nur die sternförmige Perle 60 in Ansicht zu sehen ist. Zum Unterschied von dem in den Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die strahlen-
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und die dielektrischen Verluste verkleinernder Hohlraum entsteht. Die vier Adern werden durch eine zweckmässig offene in Schraubenlinienform verlaufende Fadenwieklung 66 zusammengehalten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrisches Kabel mit Ausnahme von konzentrischen Hochfrequenzkabeln, dadurch gekenn-
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einen Faden oder auf ein Band aufgereihten durchlochten Isolierstücke aus harten bzw. spröden Isolierstoffen bestehen, beispielsweise aus Glas, Porzellan, Hartgummi, Natur-oder Kunstharzen, keramischen Massen, Polystyrol od. dgl.