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Schaltanordnung mit automatischer Bandbreiteregelung.
Gegenstand der Erfindung ist eine bei einem Radioempfangsgerät anwendbare Schaltanordnung zum selbsttätigen Regeln der Breite des von einem abgestimmten Hoch-oder Zwischenfrequenz- verstärker durchgelassenen Frequenzbandes.
Zwecks Erzielung einer möglichst guten Wiedergabe der von einer Rundfunkstation übertragenen Musik ist es erwünscht, dass von dem abgestimmten Hoch-und/oder Zwischenfrequenzverstärker des Gerätes ein Frequenzband von etwa 10 Kilohertz auf beiden Seiten der Trägerwelle gleichmässig verstärkt wird. Da jedoch bei der gegenwärtigen Verteilung der Rundfunkwellenlängen der gegen- seitige Abstand zwischen den Trägerwellenfrequenzen etwa 9 Kilohertz beträgt, sind moderne Radio- empfangsgeräte derart eingerichtet, dass sie auf Kosten der Qualität der Wiedergabe nur ein Frequenzband von etwa 4 Kilohertz auf beiden Seiten der Trägerwellenfrequenz durchlassen.
Nun werden nicht alle Sender mit der gleichen Intensität empfangen, so dass beim Empfang von Sendern, deren Intensität wesentlich grösser ist als diejenige eines benachbarten Senders, ohne
Gefahr vor hinderlichen Interferenzerscheinungen die Bandbreite des Hoch-und/oder Zwisehenfrequenz- verstärkers vergrössert werden kann. Es ist demnach bereits vorgeschlagen worden, Radioempfangsgeräte mit einer Bandbreiteneinstellung zu versehen, die entweder von Hand aus betätigt wird oder selbsttätig in Abhängigkeit von der Intensität des empfangenen Signals geregelt wird. Eine solche selbsttätige Bandbreiteneinstellung wird z.
B. in der Weise erhalten, dass die selbsttätige Lautstärkeregelung, welche die Verstärkung des Geräts in Abhängigkeit von der Amplitude der empfangenen Trägerwelle regelt, gleichzeitig die Kopplung der Hoch-und/oder Zwischenfrequenzbandfilter beeinflusst, z. B. indem die Kopplung der Spulen eines aus zwei in induktiver Beziehung zueinander stehenden Schwingungskreisen abgestimmten Bandfilters bei zunehmender Signalstärke vergrössert und infolgedessen die durchgelassene Bandbreite grösser wird. Diese bekannten selbsttätigen Bandbreitenregelungen haben jedoch den Nachteil, dass die Bandbreite nur von der Intensität des empfangenen Signals abhängig und von der Intensität benachbarter Sender ganz unabhängig ist. Dies führt zu Interferenzstörungen, wenn ein benachbarter Sender mit genügender Intensität empfangen wird.
Nach der Erfindung wird dieser Nachteil durch selbsttätige Regelung der Bandbreite in Abhängigkeit von der Trägerwellenamplitude des benachbarten Senders beseitigt.
Die Erfindung ist in der Zeichnung an einigen Schaltanordnungen beispielsweise näher erläutert.
In der die prinzipielle Schaltung veranschaulichenden Fig. 1 sind zwei Verstärkerröhren 1 und 2 eines Zwischenfrequenzverstärkers mit den in induktiver Beziehung stehenden Bandfiltern 3 und 4 dargestellt. Die Bandbreiteneinstellung kann in der Weise erfolgen, dass die Kopplung zwischen den Spulen der Bandfilter geändert wird, u. zw. dadurch, dass diese gegeneinander bewegt oder voneinander entfernt werden. Diese Regelung wird durch einen Elektromagneten 5 bewirkt. Dieser wird entsprechend der Schaltung gemäss Fig. 1 von dem Anodenstrom einer Verstärkerröhre 6 gesteuert, deren Gitterspannung von dem Spannungsabfall über zwei in Reihe gelegte Widerstände 7 und 8 abhängig ist.
Diese Widerstände liegen in den Gleichstromkreisen zweier Zweielektrodenröhrengleichrichter 9 und 10, die durch abgestimmte Kreise 11 und 12 beispielsweise mit dem Bandfilter 3 des Zwischenfrequenzverstärkers gekoppelt sind. Der Kreis 11 ist auf eine Frequenz 9 Kilohertz oberhalb der Zwischenfrequenz und der Kreis 12 auf eine Frequenz 9 Kilohertz unterhalb der Zwischenfrequenz abgestimmt. Die Anordnung wird derart eingestellt, dass, wenn kein Sender empfangen wird, die Kopplung zwischen den Spulen der Bandfilter 3 und 4 am stärksten ist und diese Bandfilter ein
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Frequenzband von etwa 9 Kilohertz auf beiden Seiten der Zwischenfrequenz durchlassen.
Dieser Zustand bleibt ungeändert, wenn ein Sender empfangen wird, der eine erheblich grössere Trägerwellenamplitude als die benachbarten Sender hat, da in diesem Falle, wenn die benachbarten Sender um 9 Kilohertz von dem empfangenen Sender verschieden sind, die Amplitude der Seitenbandfrequenz, die um etwa 9 Kilohertz von der eigentlichen Zwischenfrequenz verschieden ist, nur klein ist. Die den Gleichrichtern 9 und 10 zugeführten Wechselspannungen und die diese Gleichrichter durchfliessenden Gleichströme sind ebenfalls klein, so dass keine namhafte Veränderung des den Elektromagneten durchfliessenden Stroms herbeigeführt wird und somit die Einstellung der Bandbreite unverändert bleibt.
Hat jedoch ein benachbarter Sender eine erhebliche Intensität, so dass eine Zwischenfrequenzwechselspannung, die um etwa 9 Kilohertz von der eigentlichen Zwischenfrequenz verschieden ist, von genügend grosser Amplitude auftritt, so wird die Gitterspannung der Röhre 6 infolge des die Gleichrichter 9 und 10 durchfliessenden Gleichstroms stärker negativ, so dass der den Elektromagneten 5 durchfliessende Anodenstrom der Röhre 6 abnimmt.
Die Kopplung zwischen den Spulen der Bandfilter 3 und 4 wird in diesem Falle verringert und die Breite des von diesen Bandfiltem durchgelassenen Frequenzbandes wird geringer, bis eine bestimmte Gleichgewichtslage erreicht ist, bei welcher der Interferenzton von 9 Kilohertz nicht mehr hindernd empfunden wird, was bei geeigneter Wahl der Betriebsbedingungen (Anordnung des Elektromagneten, Grösse des Ruhestromes usw.) leicht erzielt werden kann.
Es liegen nun die verschiedenen Senderstationen nicht genau um 9 Kilohertz voneinander entfernt. Aus diesem Grunde kann es vorteilhaft sein, die Kreise 11 und 12 auf Frequenzen abzustimmen, die z. B. um 7-8 Kilohertz statt um 9 Kilohertz von der Zwischenfrequenz verschieden sind.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Schaltanordnung wird die Einrichtung für die selbsttätige Bandbreiteneinstellung von dem Zwischenfrequenzverstärker gesteuert. Bei der in Fig. 2 dargestellten Schaltanordnung erfolgt diese Steuerung von dem Niederfrequenzteil eines Empfangsgerätes aus.
Bei dieser Schaltanordnung ist ein Zwischenfrequenzbandfilter 13, dessen Bandbreite selbsttätig von einem Elektromagneten 14 eingestellt wird, mit dem zweiten Detektor 15 des Gerätes gekoppelt. Die
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dem Niederfrequenzverstärker des Gerätes zugeführt. Der Widerstand 16 ist gleichzeitig mit dem Gitterkreis einer Röhre 19 gekoppelt, die über ein Filter 20 mit einer Gleichrichterröhre 21 verbunden ist, in deren Anodenkreis das Relais 14 liegt. Das Filter 20 ist derart bemessen, dass es nur Frequenzen über z. B. 6 Kilohertz durchlässt. Die Wirkung dieser Schaltanordnung ist vollkommen die gleiche wie die der Schaltanordnung nach Fig. 1.
Die Schaltanordnung nach der Erfindung kann auch bei Hochfrequenzverstärkern angewendet werden, wie ohne weiteres verständlich ist.
Die Erfindung ist nicht auf das vorbesehriebene Verfahren zur Regelung der Breite des durchgelassenen Frequenzbandes durch Regelung des Kopplungsfaktors der Bandfilter beschränkt, vielmehr ist sie auch für jede andere bekannte Regelung der Bandbreite anwendbar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schaltanordnung mit automatischer Bandbreiteregelung zum selektiven Empfangen und Verstärken von modulierten Hochfrequenzträgerwellen, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandbreite in Abhängigkeit von der Amplitude einer der gewünschten Trägerwelle benachbarten Trägerwelle geregelt wird.