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Gasgefüllte elektrische Glühlampe.
Die Erfindung bezieht sich auf gasgefüllte elektrische Glühlampen, insbesondere mit doppelt oder mehrfach gewendeltem Glühfaden, bei welchen eine Einrichtung zur Unterbrechung des Stromes eingebaut ist.
Es ist bekannt, dass in Glühlampen der obenerwähnten Art infolge Ionisation des Lampenfüll- gases und/oder Schmelzen des Glühfadens während des Betriebes Lichtbogen entstehen können.
Es ist schon vorgeschlagen worden, in solche Lampen Schmelzsicherungen einzubauen, welche man in den meisten Fällen im Sockel der Lampe angebracht hat. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Schmelzsicherung insbesondere bei Lampen von höherer Spannung, z. B. bei 220 Volt Lampen, ihrer Bestimmung nicht in dem Grade zu entsprechen vermag, wie es die Betriebssicherheit erfordert, denn sie verursacht eine zweite, gewöhnlich noch gefährlichere Bogenbildung im Lampensoekel.
Die Erfindung geht von der Feststellung aus, dass diese Bogenbildung durch den aus dem Material der Schmelzsicherung beim Ausschmelzen entstehenden gut leitenden Metalldampf hervorgerufen wird, welcher nach Abschmelzen der Sicherungen die Stromleitung übernimmt, wodurch auch im Lampensockel ein Bogen entsteht. der dann beide Pole kurzschliesst und so das Auftreten sehr grosser Stromstärken ermöglicht.
Vorkehrungen zur Verhinderung der bogenbildenden Wirkung des beim Ausschmelzen von Schmelzsicherungen entstehenden Metalldampfes sind bereits bekannt. So z. B. pflegt man die gewöhnlich aus Silber, Blei, also aus schwer oxydierbaren Metallen bestehenden Sicherungsdrähte in poröse Materialien, wie Quarzsand, Gips usw., einzubetten. Es wurde auch empfohlen, dieselben in festschliessende Isolierhüllen einzukapseln. Alle diese Lösungen sind aber beim Einbauen von Sicherungen in Glühlampensoekeln nicht gut verwendbar, u. zw. hauptsächlich zufolge der besonderen Betriebserfordernisse der Lampenfabrikation wie auch wegen der eigenartigen Belastungsart der Sicherung, da eine solche Sicherung dem beim Einschalten der Lampe auftretenden ersten kurzen Stromstoss standhalten muss.
Die Erfindung beruht nun auf der Feststellung, dass nur solche Sicherungen im Sockel von Glühlampen mit gutem Erfolg angewendet werden können, welche nicht durchschmelzen und keine Metalldämpfe liefern, sondern sich chemisch verändern und auf diese Weise nicht leitende Verbindungen entstehen lassen, welche überdies der Bildung eines Lichtbogens entgegenwirken.
Die Erfindung besteht darin, dass bei gasgefüllten elektrischen Glühlampen, insbesondere mit doppelt oder mehrfach gewendeltem Glühkörper mit im Sockel angeordneter Sicherung diese aus Wolfram oder Molybdän besteht.
Zweckmässig ist eine Ausführungsform, bei welcher der Wolfram-bzw. Molybdändraht der Sicherung mit einem schützenden Überzug versehen ist. Als Schutzhülle entspricht ein Überzug aus einem Metall oder einer Legierung, welche bei höherer Temperatur als der Kerndraht oxydieren und mit dem Kern einen zweckmässig legierten, dünnen Überzug bilden, oder eine am Kerndraht eng haftende und denselben gut schützende Schicht, welche aus einer entsprechenden Verbindung des Kernmetalles oder irgendeines andern Metalles besteht.
Soll z. B. eine Glühlampe von 110 Volt Spannung und 100 Watt Verbrauch gemäss der Erfindung ausgebildet werden, so muss folgendermassen vorgegangen werden.
Ein Molybdändraht von 0-10 nim Durchmesser wird an seiner Oberfläche nach irgendeinem bekannten Verfahren mit einem entsprechenden Metall oder Legierung, wie z. B. Kupfer oder Silber,
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überzogen, hernach wird die überflüssige Metallschicht auf beliebige Art entfernt, so dass ein mit einer zirka 0-005 mm dicken Schutzschicht überzogener und mit derselben an der Oberfläche womöglich legierter etwa 0 starken Draht erhalten wird, welcher der Oxydation bei der Bearbeitungtemperatur des Glases widersteht.
Dieser Draht wird als Stromzuführung der Lampe verwendet. indem er mit einem Ende an den zu luftdichten Einschmelzen der Lampe gebrauchten bekannten ver-
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dass sich selbst bei viel höherer Strombelastung kein Metalldampf bildet, da die Oxydationstemperatur des Molybdäns bedeutend niedriger ist als seine Schmelztemperatur. Die sich etwa entwickelnden Dämpfe werden sofort oxydiert, wogegen die sich aus der sehr dünnen Schutzmetallschieht entwickelnden Metalldämpfe aber in so geringer Menge anwesend sind, dass sie zur Weiterleitung des Stromes auch bei höherer Spannung, wie z. B. bei 220 Volt oder noch höher, nicht fähig sind.
Der völlig oxydierte Draht verliert-da das Molybdänoxyd nur geringe Formbeständigkeit besitzt-seinen Zusammenhalt und wirkt sogar in fein dispergiertem Zustande als isolierende Sperrschicht, die das Zustandekommen eines Lichtbogens verhindert.
Selbstverständlich kann man auch Drähte anderer Stärke verwenden, da das Verhältnis zwischen dem Betriebsstrom der Lampe und dem die Anordnung in Betrieb setzenden Überstrom von den oben angegebenen Daten abweichen kann.
Für grössere Belastungen verwendet man seines höheren Schmelzpunktes wegen zweckmässig einen mit entsprechendem Sehutzüberzug versehenen Wolframdraht. Bei der Bestimmung des Materials und der Dicke der Schutzschicht ist es massgebend, dass das Material der Schicht bei Oxydation bzw. Umwandlung des Kernes nicht so viel Metalldampf liefern kann, als. zur Übernahme der Stromleitung genügen würde ; anderseits muss die Schicht dick genug sein, um den Kerndraht von unerwünschter Oxydation bzw. Umwandlung zu schützen ; auch muss sie gut am Kern haften, damit sie beim Montieren oder im Gebrauch nicht abbröckelt.
Der oben angegebene Kupfer-oder Silberüberzug empfiehlt sich aus dem Grunde, weil derselbe die Verbindung des Molybdän-oder Wolframdrahtes durch Lötung mit Metallbestandteilen des Sockels ermöglicht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gasgefüllte elektrische Glühlampe, insbesondere mit doppelt oder mehrfach gewendeltem Glühfaden und im Sockel angeordneter Sicherung, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherung aus Wolfram oder Molybdän besteht.