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Verfahren zur Bekämpfung von Schaum, besonders in gärenden Flüssigkeiten.
Die Bildung von Schaum findet bei vielen verschiedenen Fabrikationen und Untersuchungen statt, und eine solche Schaumbildung kann sehr störend wirken, z. B. unter anderm in der Gärungs- industrie, beim Eindampfen oder beim Umpumpen schaumbildender Flüssigkeiten, in Molkereibetrieben und in vielen andern Fällen. Im Laufe der Zeit sind viele verschiedene Mittel zur Bekämpfung solchen
Schaums versucht worden ; man hat z. B. einerseits versucht, ihn durch mechanische Mittel, anderseits durch Zusatz von Stoffen, die auf die Oberflächenspannung im Schaum einwirken und ihn dadurch zum
Zusammensinken bringen, zu zerstören.
Die mechanischen Anordnungen genügen indessen in der Regel nicht gegenüber stark schäumenden
Flüssigkeiten, wie. z. B. gärende Würze, weshalb man in solchen Fällen schaumdämpfende Stoffe der erwähnten Art verwendet hat, z. B. animalische oder vegetabilische Fette oder hochmolekulare Alkohole, z. B. Oktylalkohol. Diese verschiedenen Stoffe sind indessen nicht immer gleich wirksam oder wirtschaftlich im Gebrauch, und man hat daher ständig neue, zweckmässigere Stoffe oder Verfahren gesucht.
Nach dem vorliegenden Verfahren wendet man als schaumdämpfendes Mittel entweder freie Fettsäuren oder auch Fette oder Fettmischungen, die einen bedeutenden Gehalt an freien Fettsäuren haben, oder Mischungen solcher Fettsäuren und Fette an, da Versuche gezeigt haben, dass diese Stoffe den bisher in der Technik verwendeten Schaumdämpfungsmitteln in sowohl technischer als auch wirtschaftlicher Hinsicht überlegen sind. Es befinden sich, wie bekannt, eine recht bedeutende Anzahl freier Fettsäuren oder Stoffe, die überwiegend daraus bestehen, im Handel, z. B. Kokos-Fettsäure (aus Eopra), Baumwollsamen-Fettsäure (aus Baumwollsamenöl und Sdya-Fettsäure (aus Soyaöl). Diese Fettsäuren oder Mischungen daraus können z.
B : in der Form angewendet werden, in welcher sie durch Spaltung der entsprechenden Fette oder Fettmischungen in reiner, entweder roher oder gereinigter, Form entstehen, oderin derjenigen Form, worin sie durch Säurebehandlung von Seifenschlamm entstanden bei Raffinierung roher Fette oder fetter Öle gewonnen werden.
Bei der Anwendung der erwähnten Stoffe nach der Erfindung kann man auf gewöhnliche Weise vorgehen, indem man, wenn das Schaumdämpfungsmittel, z. B. die freie Fettsäure, flüssig ist, sie portionsweise mit geeigneten Zwischenräumen zusetzt oder zufliessen lässt, während man, wenn das Schaumdämpfungsmittel bei gewöhnlicher Temperatur fest ist, es zuerst schmilzt und dann auf die eben beschriebene Weise anwendet.
Versuche mit verschiedenen in der Gärungsindustrie vorkommenden schaumbildenden Flüssigkeiten haben gezeigt, dass man bei Übergang von der Anwendung gewöhnlichen, praktisch neutralen Fetts, des sogenannten Gärungsfetts, auf die Anwendung von beispielsweise Mischungen aus Soya-Fettsäure und Neutralölen seinen Verbrauch an schaumdämpfenden Mitteln um 25-30% verringern konnte.
Ferner hat es sich erwiesen, dass, während es bei einer Melassespritgärung bei Anwendung gewöhnlichen neutralen Fettes fast unmöglich war, die Schaumbildung zu bekämpfen, es bei Zusatz von kleinen Mengen Baumwollsamen-Fettsäure gelang, mit Erfolg eine solche Schaumbildung zu bekämpfen.
Die vorliegende Erfindung ist hier in Verbindung mit Gärungsprozessen beschrieben ; sie kann jedoch auf vielen andern Gebieten verwendet werden, z. B. zur Bekämpfung von Schaum in Eindämpfungsapparaten, in Molkereibetrieben usw.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Bekämpfung von Schaum, besonders in gärenden Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass als Schaumdämpfungsmittel ein Stoff verwendet wird, der ganz aus freien Fettsäuren oder aus Fettstoffen mit einem bedeutenden Gehalt an diesen besteht.
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